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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.11.1937
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1937-11-04
- Erscheinungsdatum
- 04.11.1937
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- Deutsch
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der Verleger ein Werk oder gar eine umfangreiche Sammlung von sich aus anregte und in harter ausdauernder Arbeit durchführtc. Welche Zeit aber verlangt mehr nach diesem Thp des Verlegers als tue unsere, in der wir die Neugestaltung auf allen Lebcnsgebicten täglich erleben dürfen? Dies ist wohl die grösste Aufgabe, der sich auch der heutige Verleger gegenübersieht. Dazu gehört, daß er seine Zeit, fein Volk und die politische Führung seiner Nation ver steht. Ohne die lebendige und tiefe Verbindung mit den schaffen den, politischen, wissenschaftlichen und künstlerischen Kräften seines Volkes, ohne die unmittelbare Kenntnis der Bedürfnisse, der Lebensfragen und der tiefen Sehnsucht seiner Volksgenossen ist der deutsche Verleger heute mehr noch als in früherer Zeit unfähig zu einer wirklich wertvollen Leistung in seinem Beruf. Wir leben in einem Deutschen Reich, in dem die nationalsozialistische Bewegung die besten Kräfte des Volkes wachgerufen hat. Dieser Staat wird diese neuen Kräfte nicht mißbrauchen oder gar irreführcn lassen. Deshalb hat jener Verleger der Systcmzeit, der auf die niederen Instinkte oder auf die Mode spekulierte, keine Daseinsberechtigung, aber auch keinen Boden mehr. Daß er sich nicht mehr auswirken kann, dafür sorgt jetzt auch der Stand selber durch die Arbeit an seinem Nachwuchs, vor allem aber dadurch, daß er seine Mitglieder ständig zur Selbstverantwortlichkeit anhält. Für den Verleger be steht die große Bedeutung der Reichsschristtumskammcr darin, daß er durch ihre beratende Tätigkeit in seiner 'Einzelarbeit am Schrift tum besonders gefördert und unterstützt werden kann. Sie ist auch neben jeder persönlichen Beziehung die gute Brücke zu seinen Autoren. An vielen praktischen Ergebnissen der Zusammenarbeit zwischen Autor und Verleger im Rahmen der Reichsschrifttums kammer läßt sich feststellen, wie segensreich die Zusammenfassung zu einem großen Stande des Schrifttums sich für beide heute schon auswirkt. Über die ständisch-organisatorische Vereinigung von Schrift steller und Verleger hinaus ist die persönliche Verbindung beider in der täglichen Arbeit von entscheidender Bedeutung. Aus dem Leben und Wirken erfolgreicher deutscher Verleger, aus unserer eigenen Erfahrung heraus ergibt sich, wie gerade erst das Zusammengehen von Autor und Verleger oft entscheidend geworden ist für die Wir kung des Werkes, aber auch für die Bedeutung des Berlages. Diese Bedingtheiten dürfen nicht übersehen werden, wenn es auch für jeden Verleger gilt, daß er den schöpferischen Kräften seines Volkes als ein guter Mittler zu dienen habe. Viele schöpferische Geister wissen, was ihr Verlag ihnen verdankt. Sie sind aber auch die Letzten, die nicht ebenso anzuerkennen wissen, was ihr Verleger, seine Persönlichkeit und seine Tatkraft für ihr Werk und ihren Ruhm geleistet haben. Hierin find die tiefen und echten Beziehun gen zwischen Autor und Verleger begründet, aber auch die zahl reichen Möglichkeiten des Mißverständnisses und der menschlichen Unzulänglichkeit. Die gewaltige Ausgabe, die dem deutschen Schrift tum in dieser Zeit neuen kulturellen Schaffens und Werdens gesetzt ist, wird immer weniger durch diese persönlichen Schwierig keiten beeinträchtigt werden, je mehr sich die ständische Arbeit der Kammer entfaltet. Der deutsche Verleger, der sich heute um ein politisches, wissen schaftliches oder dichterisches Werk bemüht, wird neben allen selbst verständlichen fachlichen Voraussetzungen für die technische Durch führung seiner Tätigkeit eines haben müssen: Unterscheidungs und Entscheidungsvcrmögcn im Hinblick aus die Kulturpolitik des Reiches, mit anderen Worten: das richtige Fingerspitzengefühl. Der Verleger gehört damit zu den engsten Mitarbeitern einer deut schen Schrifttumsführung. Nur wenn er dieser entscheidenden Aus gabe seines Berufes gerecht werden kann, hat er den Ehrentitel eines deutschen Verlegers verdient, ist er überhaupt erst fähig zu verantwortungsbewußter verlegerischcr Tätigkeit. Es ist leicht, Bücher zu fabrizieren — eine hinter uns liegende Zeit gibt den erschütternden Beweis hiersür —, aber diese Art des Bücherfabri kanten hat heute keine Lebensberechtigung mehr; sie wird und muß aussterben. Die Gegenwart und die Zukunft gehören dem deutschen Verleger, der in Verantwortung vor seinem Volke, seinen Lobens werten und seinen schöpferischen Kräften bestrebt ist, den Ausbau des Reiches durch seine Arbeit zu fördern und den Bestand der deutschen Kultur zu sichern. Er ist auf seinem Gebiete auch nur ein Diener am großen Aufbauwerk des Führers. Seine Leistung wird die Gesamtleistung unseres Volkes steigern, wenn der deutsche Verleger ihm durch seine Bücher den politischen Willen stärkt, den Geist zu neuer erfolgreicher Arbeit anregt und in den Werken der Dichtung den deutschen Volksgenossen die seelischen Kräfte zusührt, deren sie im täglichen Lebenskampf bedürfen. Der Verleger ist nichts ohne die Urheber seiner Verlagswerke, seine Anregungen bleiben ungeborene Werke ohne die Mitarbeit schöpferischer Schriftsteller. Möge ein gütiges Geschick unserem Volke in den kommenden Jahren diese schöpferischen Menschen schenken. Ihnen wird der deutsche Verleger ein treuer Berater und Helfer und seinem Volke ein arbeitsamer Mittler sein. Amtliche Bekanntmachung der Neichsschrift- tumskammer Nr. 121 Neufassung des K 5 des Buchvertreter-Normalvertrages 8 5 des Buchvertreter-Normalvertrages (Amtliche Bekannt machung Nr. 92 vom 13. September 1935) wird aufgehoben und durch folgenden neuen tz 5 ersetzt: »Der Vertreter erhält für feine Tätigkeit: a) für Allcinvertricbswerke und solche Werke, die dem Rcise- buchhandel mit den; Höchstnachlaß geliefert werden, eine Provision von 2b V.H.; d) für Werke, die zwar im Reiscbuchhandel vertrieben werden, aber nicht zu dessen Hauptvcrtriebswerken zählen, gilt, den Nachlässen entsprechend, folgende Staffelung für die Be rechnung der Provision: 22 v.H., 20 V.H., 15 v.H., 10 V.H.; o) vorstehende Provisionen find Normalsätze; <1) die Firmen des 'Reisebuchhandels gewähren ihren Vertre tern, die länger als eineinhalb Jahr ohne Unterbrechung für sie tätig gewesen find, am Ende des Jahres eine Treue prämie. Damit wird auch dem Buchvertreter ein bezahlter Urlaub gesichert. Soweit nicht eine andere Zuwendung in Anerkennung der Leistung des Vertreters den Betrag der Treueprämie über schreitet, beträgt die Prämie in der Regel 11t, v.H. des Jahresumsatzes. Für die Berechnung dieses Jahresumsatzes werden nur die Umsätze zu den beiden höchsten Provisions sätzen (25 und 22 v.H.) herangezogen.» Berlin- Charlottenburg 2, den 29. Oktober 1937 Hardenbergstraße 6 Der Präsident der Reichsschrifttumskammcr gez. Hanns Johst Treffen des Württembergischen Buchhandels Am Sonntag, dein 14. November 1937 findet ein Treffen des Württembergischen Buchhandels in Stuttgart (Liederhalle- Schilbertsaalj statt. Beginn 9 Uhr vormittags. Pg. Benno Mäscher, München, spricht über den »Volks deutschen N o m a n« und Pg. vr. Johannes Beer, Bücherei direktor in Frankfurt a. M. gibt einen »Ü berblick überdieNeu - erschei nungen 1937«. Nachmittags berichten zwei Jnngbuch- händler über die beiden Arbeitswochen in Monschau und ans dem Schauinsland. Außerdem werden zwei Schwabcndichter ans ihren Werken vorlesen. Einladungen erhalten die Mitglieder in den nächsten Tagen. Ich erwarte eine rege Beteiligung sämtlicher Fachschaften des Buchhandels unseres Gaues. Karl Gutbrod, Gauobmann. 87-1
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