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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.11.1937
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1937-11-04
- Erscheinungsdatum
- 04.11.1937
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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Lieber Serufskameraö, ob jung o-er alt! /sL>riegsbücher gibt es eine Menge. Aber wo stand bisher zu lesen, ^X-was die Kinder im Krieg erlebt haben, wie sie bangten und hun- ergreifende Bericht schriftstellerischer Arbeit ungewohnter Menschen. Das Buch ist Rückschau und Erinnerung für alle, die als Kinder die gleiche Zeit erlebt haben, den Frontkämpfern gibt es ein farbenreiches Bild von den schweren Jahren, die auch die Heimat durchzumachen hatte, und der Jugend von heute zeigt es, was harte Zeiten von ihr Es kamen in dem Buch zu Wort: Ein Streifzug durch den Inhalt: Die Deimat. Der Knabe und der Tod / Aus unserem engsten Familien kreise sind i6 Männer gefallen / Die Anfechtung / Wie Wolf Rischke beim Nusscnfangen getötet wurde Kriegserleben in Ostpreußen / Schlangcstehcn und Hungern Wie der Kandidat seine Ouälgeister beschämte / Holsteinische Landkinder erzählen / Wie Mutter Eichhorsts Jüngster starb / Haselpeter — als Freiwilliger gefallen / Erstes Erleben der Gemeinschaft / IungcnS bei der Kartoffelernte / DatcrS 2-Minuten-Aufenthalt / Eine erschauernde Sie gesfeier Wie ich den Deckel der Milchkanne verlor / Heimatweihnacht 1917 / Wir fahren zum Daker nach Saarbrücken / Als unsere Soldaten heim kehrten / Revolution / Jahrgang 1902 — Freikorps Epp / Was ist das für eine Fahne? / Ein Weg zu neuen Ufern / Derzschlag der Grenze. Krieg, Abstimmung und Korfanlyaufstand in Oberschlesien / Bitteres Erleben an der Dogesengrcnze / Im besetzten Rheinland / An der Nordgrenze des Reiches Vom deutschen Schicksal Versprengte. Kriegserlcbcn im Banat / Deutsche Jungen in Südwestafrika / Weit, weit über dem großen Wasser / Baltische Kricgskindheit / Zwei Kinder im roten Riga / Vorbild und Ver mächtnis. Frontkämpfcr-Dorbild der jungen Generation / Der große Krieg — erlebt an Elsa Brandström / Der Zauberer und wir / Wie mich das Schicklal der deutschen Flotte bewegte / Und nun bin ich Soldat / Hinter I. L. Ich in anns Verlag ^ München»; Lassen Sie diese Werbeblätter auf sich wirken. Helfen Sie mit, daß das erschütternde und dennoch erhebende Buch den weg findet zu einer recht großen Ml deutscher Volksgenossen. Cs ist wirklich ein Geschenk für jedermann. z. §. Lehmanns Verlag München 15 Aus dem Beitrag „Die Durchfahrt (Vaters 2-Mnuten-Aufenthalt)": ... Der Truppentransport, hieß es, würde auf dem Neustädter Bahnhof zwei Minuten Aufenthalt haben.... Endlich — es gab auch noch eine Verspätung — rollte der Zug langsam in die Halle. Lieder schallten heran, Helme, Gewehrläufe und wehende Taschentücher kränz ten die lange Flucht der Wagen. Die Frauen auf dem Bahnsteig rannten dem Zug entgegen. Mutter lief mit mir atemlos die Rampe entlang. Sie drückte dabei meine Hand so heftig, daß es mich schmerzte. Wagen um Wagen schob sich vorbei. Viel graubärtige Gesichter, Land sturmmänner, neben blutjungen Soldaten des vierten Kriegsjahres, riefen und winkten aus den Wagentüren. Da — ein vom Vollbart ganz umbuschtes Gesicht rief uns an: „Hallo, Junge, he, ihr beiden!" An der Stimme erkannten wir ihn zuerst. Es gab kein Halten mehr! Hände wurden gedrückt, Vater zog mich zu sich empor. Es roch nach Leder und Kommißbrot, und ich spürte auf meiner Wange das stachlige Gestrüpp seines Bartes. Sein Auge unter dem Schirm der Mütze leuchtete blank wie je. Seine feste Hand setzte mich behutsam wieder ab. „Bist dürr wie ein Windhund, mein Junge", sagte er, und seine Stimme war benommen, „aber warte nur, wir holen jetzt dem Tommy die Konserven weg!" Und er griff in seine Rocktasche. „Da", sagte er, „mehr habe ich nicht auftreiben können." Es war ein Glas Marmelade und ein Stück Kommißbrot. Mutter war jetzt ganz ruhig und glücklich. Sie lächelte, so gut eg ging, zu Vater hoch. Sie hatte ihm für den bevorstehenden Winter aus alten Strümpfen Pulswärmer und einen Schal gestrickt. „Halt dich Und überall vor den Bahnwagen war es das gleiche Bild. Mädchen vom Roten Kreuz verteilten Zigaretten und eine Art Keks, die wie Pulver zerbröckelten. Die alten Landsturmmänner halfen sich mit ein paar derben Späßen über die Lage weg. Auch mein Vater versuchte einen Spaß anzubringen. Dann wurde er plötzlich ernst, sah mich lange an und sagte: „Ostern wirst du konfirmiert, mein Junge. Ich weiß nicht, was bis dahin sein wird. Steh der Mutter immer gut zur Seite, ja?" Ich biß die Zähne zusammen und nickte lebhaft. Es war ein fürchterlicher Augenblick. „Na, Kinder, wir werden's schon schaffen!" rief mein Vater nun, indem er den Ton gewaltsam wechselte und lachte. „Mach dir nur um uns keine Sorge, Otto", sagte die Mutter noch. Dann hieß es: „Achtung! Zurücktreten!" Noch ein Handdruck, noch ein langer Blick, der Zug ruckte an und setzte sich langsam in Be wegung. Ich lief nebenher. Lieder klangen auf. Vater winkte mit einem s 7S1 ««->-nbI°n d. D-Nt,ch-N Buch«-»»-,. r°4. gairgang. Nr. sss Donnerstag, den 4. November W7 538?
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