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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.03.1890
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- Erscheinungsdatum
- 24.03.1890
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- Deutsch
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68, 24. März 1890. Nichtamtlicher Teil. 1597 rungssatz, daß bei jedem langatmigen Werke ein gewisser Pro zentsatz der Kunden abfällt, durch Tod, Zahlungsunfähigkeit, Mißvergnügen und durch Umzug. Dieser Wegfall wird vom Verleger bei der Kalkulator berücksichtigt, und er gleicht sich zum Teil auch dadurch aus, daß einzelne Interessenten das bisher Erschienene von dem abgefallenen Kunden billig kaufen und daun bei ihrem Sortimenter die Fortsetzung nachbestellen. Es ist nur die Frage, ob die Verleger sich die Abbestellungen aus Gutmütigkeit, aus Austandsrücksichten, vielleicht aus dem Gefühl der wirtschaftlichen Schwäche gefallen lassen, oder ob sie durch einen Rechtssatz dazu gezwungen sind. Ein Satz des geschriebenen Rechtes, welcher die Verleger zwänge, besteht nicht, wie ich oben ausgeführt habe. Sobald die Fortsetzungen fest bezogen sind, kann der Sortimenter sic nicht remittiere». Vielleicht besteht ein Handelsgewohnheitsrecht. Die Bil dung von Handelsgewohnheitsrecht contra, legem wird zwar durch Artikel 1 des Handelsgesetzbuches ausgeschlossen, aber es giebt Juristen, welche der Ansicht sind, daß eine gesetzliche Ausschließung von Gewohnheitsrecht über die Macht des Gesetzgebers hinausgeht und somit unwirksam ist. Wir müssen daher fragen, ob die Annahme der Aufkündigung durch die Ver leger oxinionö necessitatis erfolgt: d. h. infolge der Ueberzeugung, hierzu verpflichtet zu sein, oder nicht. Nun meine ich aber doch: wenn ich etwas auf Grund einer Verpflichtung thue, so will ich zuerst wissen, ob der Fall der Verpflichtung überhaupt vorliegt; d. h. der Verleger würde in diesem Falle von dem Sortimenter den Nachweis oder die Bescheinigung verlangen, aus welchem Grunde er einen Teil der Fortsetzung abbestellt; wenn also der Sortimenter sagte: »einer meiner Kunden ist verzogen«, so würde der Verleger fragen: »Wohin geht er und von welchem Geschäfte wird er die Fortsetzung weiter beziehen?« Da dies, so viel ich weiß, niemals geschieht*), so muß ich annehmen, daß kein Gewohn heitsrechtssatz besteht, sondern daß nur eine allgemein geübte Kulanz vorlicgt, welche auch in allen anderen Geschäftszweigen täglich geübt wird. Es bleibt also bestehen: beide Kontrahenten sind an den Lieserungsvertrag — wenn er nicht ausdrücklich a condition abge schlossen ist — gebunden, und wen dies zu hart dünkt, muß sich, nach Lage des bestehenden Rechtes, die Befugnis zum Rücktritt durch ausdrückliche, angenommene Erklärung sichern. Vermischtes. Vom österreichischen Buchhandel. — Die diesjährige Buch händler-Abrechnung in Wien erfolgt Montag den 31. März im Rolnndcn- Saale der k. k. Gartenbaugcscllschaft (Eingang von der Weihburggasse). Die Einsendung der Zahlungslistcn samt Deckung an die Kommissionäre hgt spätestens bis Montag den 24. März zu geschehen. Zur Erledigung der vom Statthalter von Nicdcröstcrreich Persönlich an den Vorsteher der Wiener Korporation, Herrn Eugen Marx, ge richteten Aufforderung, eine Liste derjenigen Bücher und Zeitschriften cin- zurcichen, welche sich zur Kolportage eignen und vermöge ihres Inhaltes empfehlen, wurde in der Ausjchußsitzung der Korporation vom 12. d. M. ein Komitee gewählt, das aus den Herren CarlKonegcn, Eugen Marx und Julius Schellbach besteht. Es soll nach der Darstellung des Herrn Vorstehers alle sogenannre Schnndlittcraiur unbarmherzig ausgcmerzt werden. Alles, was gegen Anstand und Sitte verstößt, was den Patriotismus verletzt und überhaupt nicht als volksbildend ange sehen werden kann, soll von der Liste fcrnblcibcn. Der Herr Vorsteher empfahl dem Ausschüsse die ernsteste Prüfung dieser Angelegenheit und gab seiner Ansicht Ausdruck, daß eine wohlwollende Haltung der Regie rung hierbei anzunehmcn sei. Nach seiner Meinung und Empfindung habe nur das Bestreben, die einheimische Littcratur zu schützen, in den Absichten des Statthalters gelegen. Unter der stehend gewordenen Rubrik »Stempel-Willkür- wird in der neuesten Nummer der -Oestcrreichisch-ungarischen Buchhändler-Corre- spondenz« folgender Fall mitgeteilt: »Wir erhielten von der Firma Braun *) Wir glauben dem Herrn Verfasser hier widersprechen zu dürfen auf Grund der Wahrnehmung, daß thatsächlich viele Verleger sich ernstlich um den Verbleib ihrer Lieferungs-Abnehmer bekümmern. Bei besonders teuren Fortsetzungswerken darf letzteres sogar als Regel betrachtet werden. Fälle von gleichzeitiger Androhung der Haftung des Sortimenters für den Fortbezug sind uns allerdings nicht bekannt geworden. Red. L Schneider in München das bekannte Petcrmannschc Jagdbuch. Der Zollbeamte fand in einem der Bände eine ganzseitige Illustration ohne Text und deshalb wurden alle 7 Bände als -Bilderbücher ohne Text« dcklaricrt, und wir mußten, da alles Protestieren nichts half, l fl. 5 kr. Zoll bezahlen. Mit derselben Begründung könnte jedes Prachtwcrk, das nebenbei Bilder ohne Tcxtunterschrift enthält, für zollpflichtig erklärt werden.« Vom französischen Buchhandel. — In der unter dem Vorsitz des Herrn Paul Delalain abgehaltenen Generalversammlung des »Oerels äs la librairis- vom 28. Februar d. I. wurde der Vorstand (Oonseil d'administration) in folgender Weise zusammengesetzt: krösidsnt: M Xrmand Templier; Vivs-prssidents: M M Osorgss Obamsrot, Obarles Obardon; 8soretaire: LI. llenri Lolin; Tresorisr: bl. klsori Louasse-Lebsl; Oonssillers: Ai. M Xuguste Durand, Osorgss Krbard, Haurlos Kiriain-Didot, Xlbsrt Oautbiers- Villars, Oruivtgens, Leon Oruel, dulss lletrsl, deaneourt-Oalignani, Xavisr Oäsut, Antonia Uogsr. Der Geschäftsbericht des Vorsitzenden verweilt des längeren bei der vorjährigen Weltausstellung, auf welcher dem französischen Buchgewerbe eine Gesamtfläche von 1445 Quadratmeterfum über MOtzssm mehr als 1878) eingeräumt War. Aus dem Bericht ist weiter die Mitteilung über die Herausgabe des nützlichen Sammelwerks der Urheberschutz-Gesetzgebung hervorzuheben, über welches in Nr. 62 d. Bl. berichtet wurde. Am gleichen Abend fand die ordentliche General-Versammlung der >8ooiötö oivils des propriötaires äs I'bütsl äu esrois äs la librairis« statt, zu welcher 53 Aktionäre mit 565 Aktien erschienen waren. — Das Aktienkapital beträgt 790000 Fr.; genau ebenso hoch belaufen sich die Werte der Immobilien, nämlich Boulevard 8aint-Osrwain 117: 640000Fr.; lins Oregoire-de-Tours 29: 20000 Fr.; Lus Orögoirs-äs-Tours 31: 130000 Fr. Der Vorsitzende teilte mit, daß der »Oerels äs la librairis-, welcher Abmieter der Gesellschaft ist, eine Summe von 15000 Fr. zur Erwerbung von 15 Aktien bestimmt habe. Die Feststellung dieser Aktien geschah durch das Los; gezogen Wurden die Nummern: 188, 222. 231, 257, 270, 285, 287, 307, 309. 330, 345, 346, 481, 513, 533, welche an der Kasse des -Oerels äs la librairis» ausgezahlt werden. Die Literarische Produktion Frankreichs belief sich im verflossenen Jahre auf 14849 Veröffentlichungen und 5574 musikalische Werke. Neue Bücher, Zeitschriften, Gclegenheitsschriften, Kata loge rc. für die Hand- und Hausbibliothek des Buchhändlers. Leiners 8tädts-Lists (8ortimellter-Kirmsn). Versondungs- uuä Lon- tinuations-Liste naob äsw XIpbabst äor 8tädtsnamen. Mt Xn- gabs äer Linrvolmsrrabl, Länder, krovinrsn uuä der Leipziger Vertreter, souäs mit Iculturstatistisebon Xnmerbungsn. 40. Xutlage. 4». 152 8. Leipzig, Oskar Deiner. Oebektst Kreis 1 80 H; gebunden uuä mit Lösobpapier äurobsebosson kreis 2 -F 45 Libliograpbis. Xntig. Kat. Ko. 145 von Ls!nrieb Ksrlsr in Lim. 8°. 21 8. 598 Krn. Litteraturgssebiobte, Osutsobs 8praebs u. Litt. Kuustgosebiebte, Tbooret. Werbe über Llusik. Xntig. Kat. Ko. 85 von Ludwig Lawbsrg in Orsikswald. M. 42 8. 1154 Krn. Leebts- u. 8taat8wi88Sllsebakt. Xntig.-Katalog Ko. 86 von Ludwig Lamberg in Orsikswald. 8». 32 8. 775 Krn. 6e8obiobts, Tbeologie, Kdilosopbie. (Xus äer Libliotbelc Kranr von Loltreadortks.) Xntig. Kat. von K. X. örookbaus' 8ortiment und Xotiguariuw in Leipzig. 8". 35 8. 1048 Krn. Laden, kkalx, Württemberg, Lobenrollern. Katalog 257 von do- sopk Laer L Oo. in Krankkurt a/lil. M. 49 8. 950 Krn. Osutsobs 8praobs u. Litteratur u. a. Wisssnsobaktsu. Katalog Ko. 206 von Wilbelm Koebnsr in Lreslau. M. 66 8. 1459 Krn. La Kranes. (LIstoire politigus st litterairs. Leaux-Xrts ste.) Oata- logue Ko. 218 de List L Kraneks a Leipzig. 8». 58 8. 1812 Krn. Lleäiein (Xugsn, Obren, Käse, Llunä, Lsblkoxk, Lsspiratiovs-Orgaus). Katalog Ko. 229 von Leinrieb Lesssr in Lreslau. 8». 18 8. 2838 Krn. Ilistor/, moäsrn and inedisval, ok tbe Lritisir einpirs, Kranes and otber Kuropsan eouutries. 8eeond-banä Oatalogus XV ok David Kutt, London. 8°. 49 8. 1848 Krn. Lunstdrueksrei 0. 0. Kaumann in Leipzig. Lin Lund gang durob das Oesobäkt. 4». 16 8. Mt Textillustratiouso und illustriertem Lmseblag. Deutsches Buchgewerbe-Museum. — Neu ausgestellt sind 150 Tafeln aus dem »Japanischen Formcnschatz-, Hrsg, von S. Bing, Leipzig, E. A. Seemann (Geschenk des Herrn Verlegers). Die be deutendsten Kenner der japanischen Kunst in Deutschland, England und Frankreich haben sich bei diesem Unternehmen unter der Redaktion des bekannten Sammlers und Kunsthändlers S. Bing vereinigt. Kurze Auf sätze von kundigster Hand behandeln einzelne Teile der japanischen Kunst.
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