Vörsenblatt für den Deutschen Vuchhandel Nr- 246^Leipzig, Sonnabend den 23. Oktober 1937 104. Jahrgang Katharina die Große Historischer Roman Immer wieder hat Katharina öie Große, die rätselhafte Frau, die Phantasie ihrer Zeitgenossen und der Nachwelt gleichermaßen magisch angezogen. Doch ist es bisher niemals gelungen, ihre Gestalt dem Zwielicht zu entreißen, das die Schatten ihrer Günstlinge über sie geworfen haben. Zum erstenmal begegnen wir in diesem schönen und tief angelegten Roman P. N. Krassnoffs Katharina wie sie wirklich war. wir sehen staunend die Entwicklung der kleinen Prinzessin Sophie aus einem verarmten. deutschen Fürstenhaus zur allmächtigen Kaiserin des Russischen Reiches. Märchenhaft war ihr weg und nicht ohne Gefahr, und um so bewundernswerter erscheint die nachtwand lerische Sicherheit, mit der die junge Katharina ihn ging, unbeirrt von Intrigen und Demütigungen. Sie liebte dieses Land, das ihre zweite und größere Heimat wurde, und jahrzehntelang kämpfte sie einen tödlichen Kampf um die Macht, bei dem dann ihr erster Gegner der eigene Gemahl ist. Dann folgen die anderen, die man ihre Günstlinge genannt hat, Grloff, potjemkin, Ssuworow. Katharina aber versteht es, sie alle behutsam in jene Bezirke hinüberzulenken, wo nur noch die Liebe zum vaterlanöe gilt. Krassnoffs feiner Schilderung dieses von dämonischen Kräften beherrschten Lebens danken wir es, uns mit Stolz erinnern zu können, daß Katharina, diese schönste und lebensvollste Ver körperung des „Mütterchen Rußland", eine Deutsche war. 27 au/ 17 «un-r-rk»cLra/er-- kro-cstren« «41 6.50 / ln «51 «-§0 S Essener Verlagsanslalt 68g Börsenblatt st d. Deutschen Buchhandel. 101. Jahrgang. Nr. Sonnabend, den A. Oktober l»S7 4877