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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.03.1938
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- 1938-03-10
- Erscheinungsdatum
- 10.03.1938
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Literarische Nachrichten Am 20. März wird der niederdeutsche Heimatschriftsteller Mar tin Bücking in Blankenese siebzig Jahre alt. Er ist der Verfasser bekannter Romane, in denen Land und Leute der nordwestdeutschen Wasserkante geschildert sind, so in seinem 1904 entstandenen Erstlings werk »Rektor Siebrand«, dem Roman »Brackwasser« und in einem seiner letzten, dem Seeroman »Die Fortuna«. Am 26. März wird Neumarkt in der Oberpfalz den siebzigsten Geburtstag seines größten Sohnes, des Dichters und Kämpfers Dietrich Eckart, feiern. Alfred Rosenberg wird bei dieser Ge legenheit zum erstenmal im Gau Bayerische Ostmark sprechen. Die festlichen Veranstaltungen werden mit einem Festabend eingeleitet. Am 23. März selbst findet im großen Nathaussaal ein Festakt statt und im Anschluß daran mittags um 12 Uhr die Feier am Denkmal Dietrich Eckarts im Stadtpark, das der Führer vor fünf Jahren ein geweiht hat. Außer den bereits gemeldeten Veranstaltungen in Neiße und Heidelberg aus Anlaß des hundertfünfzigsten Geburtstages Joseph von Eichendorffs am 10. März nehmen auch die Sudeten deutschen an dem Gedenken teil, u. a. mit einer Feier des Deutschen Kulturverbandes im Prager Deutschen Haus. Ferner soll in der siebenhundertjährigen ehemaligen Klosterkirche in Ratibor ein Heimat museum mit einer Eichendorfs-Sammlung eingerichtet werden. Der Erzähler-Preis der »neuen linie« wurde soeben für 1068 in Höhe von NM 2500.— durch die Preisrichter: Werner Beumelb-urg, Paul Fechter, Helene von Nostitz, Wilhelm von Scholz und Bruno E. Werner verteilt. Die fünf Preisträger sind: August Scholtis, Berlin; Eugen Roth, München; Erwin Wittstock, Hermann- stadt; Rudolf Kreutzer, Dorfen; Rolf Mayr, Köln. Die hohe Be Münchener 1. Einbandkunst Einen schönen Einblick In das kunsthandwerkliche und kunst gewerbliche Schassen der Gegenwart bietet die bis zum 27. März dauernde Erste Deutsche Architektur- und Nunsthand- werk-Ausstellung. Die oberen Räume des Hauses der Deutschen Kunst in München sind slir die Schaustellung kleiner, intimer Schöpfungen aus hochwertigen Materialien besonders ge eignet, und der Reiz der Darbietung wird dadurch erheblich ge steigert, das, all die edlen Gegenstände, die di« Sinne erfreuen sollen, in der Umgebung gezeigt werden, für die sie bestimmt sind: in Wohn- und Rcpräsentationsräumen, In Schränken, Vitrinen und an den Wänden. So stecken die Bücher mit den kostbaren Einbänden bereits in den für sie bestimmten Bücherschränken oder ofsenen Regalen, sind hier und dort auf schön polierten Tischen zu finden, als hätte sie gerade jemand aus der Hand gelegt, oder stechen in bunter Folge zwischen zwei Stützen auf irgendeinem Schreibtisch. Wie belebend sind die bunten Leder zwischen den Kästen, in denen feine Gold schmiede- und Spitzenarbeilen ausgelegt sind, wie feierlich wirkt das gelbliche Pergament und Schweinsleder zwischen Silber und Glas! Kein Wunder, wenn diese Einbände entzücken. Nur die besten, kost barsten Werkstoffe wurden für sie verwendet, und anerkannte Meister der Technik haben sie hergestellk. Es fällt auf, wie sparsam mit der Verwendung von Gold und Zierat umgegangen wird; ein oder zwei Linien, einige Handstempel, ein einfaches Rlickenschildche» mit Goldbuchstaben, das ist oft alles an zusätzlichem Schmuck. Man spürt; das schöngenarbte Leder (be vorzugt sind Ziegenlederj, seine Farbe, Glätte oder Weichheit, die leichte Musterung des Pergaments, das Material als solches soll zu reinster Wirkung kommen. Nur sllr einen Prachbband hat man die verschiedensten Mittel in Anspruch genommen; Pergament, vergoldetes Silber und Muschelkameen. Von Len fünf Fachschulen, die in der Ausstellung vertreten sind, durste die Staat!. Städte Handwerkevschule Burg Gie bichenstein die meisten Arbeiten zeigen, neben denen der unter Dorothea Freise stehenden Buchbinderklafse auch solche der Fachklasse für Buchdrucker, die Herb. P o st, ein Schüler Rudolf Kochs, leitet. Die Eiirblattdrucke und kleineren Drucke — teils in Posts eigenen Schriften — habe» viel Verbreitung gefunden; die Mappen und Lederbände, die unter der Leitung der bekannten Meisterin gearbeitet wurden, stehen in Bezug auf Technik und Geschmack auf grober Höhe. Die Kunstgewevbe- schule in Ofsenbach, durch Rudolf Koch zu Ansehen gelangt, wartet mit einigen schönen Drucken in Schriften von Gebr. Klingspor auf: mit dem Ursaust, Beethovens Testament, Arndts Freiheit und teiligung an dem Wettbewerb aus allen Teilen des deutsche» Sprach gebietes bezeugte wiederum die Bedeutung dieses Erzähler-Preises für das gesamte deutsche Schrifttum. Aus Anlaß des hundertfiiufundzwanzigsten Geburtstages des Dichters Christian- Friedrich Hebbel am 18. März finden an verschiedenen Orten Gedenkfeiern statt. Seine Geburtsstadt Wcssel- buren wird »Maria Magdalena-- ausfllhren, Eutin den ersten Akt des »Demetrius-, in Hamburg wird vr. Rainer Schlösser sprechen, und das Heidelberger Stadttheater veranstaltet vom 13. bis 2l>. März eine Hebbelwoche. In Oslo ist die Gründung einer Ibsen-Akademie beab sichtigt, deren Ausgabe es sein soll, außer der Ibsen-Forschung und Unterhaltung eines Ibsen-Museums das zeitgenössische dichterische Drama zu pflegen. Die Grundlage sllr diese Akademie soll eine ebenfalls geplante internationale Jbsen-Gesellschast bilden. Für das nächste Jahr plan! die Stadt Dömitz eine Erinne rungsfeier an Fritz Reuter aus Anlaß der hundertsten Wieder kehr des Tages, an dem der Dichter seine Festungshaft in Dömitz antrat (29. Juni 1839). Im Mittelpunkt der Feier sollen von einer plattdeutschen Laienbühne gespielt« plattdeutsche Aufführungen aus Reuters Werken stehen. Die Vorbereitungen dafür werden bereits fetzt getroffen. Auf Einladung der Buchhandlung Alfred Lorentz, Leipzig, wird am 25. März Felix Timmermans im Weißen Saal des Zoo logischen Gartens aus seinen Werken lesen. Am Mittwoch, dem 18. März, 26 Uhr, liest Karl Heinrich Waggerl auf Einladung des Literarischen Vereins ehemaliger Nikolaitaner im Saale des Stäbt. Kaufhauses zu Leipzig. Ausstellungen Vaterland. Die Tagesfachschule für Buchbinder in München (Leitung Keilig), die Fachklasse der Württembergischen Kunstgewerbeschule (Erich Aulich) und die Kunsthandwerkerschule Köln (Karl Berthold) zeigen beachtliche Leistungen. »Mein Kampf« in weißem Schweinsleder, ein Keller in ziegelrotem Ziegenlvder, ein aus Leinenzwirn handgewebter Zierband fallen auf. Naturgemäß sind die Münchner Buchbinder stark vertreten, an ihrer Spitze Nich. Hönn, Frieda Thiersch mit den bekannten Bremer-Pressebänden, Karl Roters. Hamburg, mit der Peters-Werkstatt, Elis. Micha- helles; W. Bröckelmann steht an nächster Stelle. Dora Nietzsche, Willi Pingel, Walter Veit repräsentieren die Leipziger. Aus Weimar ist O. Dorfner und aus Berlin O. Pfaff zu finden. Von den vielen guten Wiener Künstlern ist Rud. Junk vertreten. 2. Exlibris Das HistorischeStadtmuseum zeigt über tausend Münchner Exlibris aus dem Besitz der Stadtbibliothek, die kürzlich die große Privatsammlung von Rich. Braungart, dem wir so manches Werk über dies reizvolle Teilgebiet der Künstlergraphik verdanken, angekauft hat. Zeitlich beginnt die Schau mit einigen klassischen Münchner Exlibris des 16. Jahrhunderts (Holzschnitte, die meist in das Buch eingedruckt wurden) und des 17. (prunkvolle große Kupfer stiche). Am breitesten wird die moderne Blütezeit des Exlibris, das erste Viertel des zwanzigsten Jahrhunderts, vorgeführt, wo das Ex libris nicht nur das Buch als Eigentum seines Besitzers kennzeichnen sollte, sondern aus Freude am Sammeln und Tauschen, an »Zu ständen«, von Liebhabern gesammelt wurde, eine Zeit, wo es kaum einell Künstler mit Namen gab, der nicht in seinen Mußestunden einmal ein Bücherzeichen entworfen hätte. Diese Periode wird einge leitet von den beiden Männern, die als Schrittmacher einer neuen deut schen Buchkunst zu gelten haben, von Jos. Sattler und O. Hupp (dem bald achtzigjährigen). Ihre Exlibris sind beste deutsche Hand werkskunst, im Stil der klassischen Holzschnittzeit, jedoch nicht ge schnitten, sondern photomechanisch vervielfältigt. Das reine Holz schnittzeichen ist verhältnismäßig selten in der Moderne: O. Wirsching, H. Hahn, H. Pape, H. Virl und vor allem P. Trumm meistern es. Den weitaus größten Teil der Exlibris-Technik bestreitet die Radie rung, die hier zu größter Entfaltung und Verfeinerung getrieben wird (meist unter Heranziehung von Aquatinta). Sie gibt dem Ex libris die feinen Schattierungen und malerischen Werte, um derent willen es das so sehr beliebte graphische Sammelgebiet wurde. Da sind Künstler wie Franz von Bayros, Sepp Frank, Ferd. Staeger, die jeder eine ganz bestimmte Thematik anschlagen und Technik be vorzugen. Da sind die großen Münchner Maler, wie F. A. von Kaul- Nr. 58 Donnerstag, den 10. März 1888 803
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