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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.03.1890
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 10.03.1890
- Sprache
- Deutsch
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im Laufe des Monats Januar von der damals allgemein ver breiteten Influenza ergriffen wurde. Nachdem er diesen Anfall scheinbar glücklich überwunden hatte, wurde er von einer heftigen Lungenentzündung erfaßt und erlag derselben am sechsten Tage seiner Krankheit, am 3. Februar. In der Mittagsstunde des 6. Februar erfolgte seine Beisetzung und zwar auf dem Begräbnisplatze des Viewegschen Parks, zur Seite der ihm im Tode voransgegangenen Kinder und unweit des Urgroßvaters Joachim Heinrich Campe. Tie Trauerrede hielt der reform'erte Geistliche von Braunschweig. Am offenen Grabe fangen vor und nach der Einsegnung der Leiche die Typographen des Viewegschen Geschäfts; trauernden Herzens trugen auch Jünger Gntenbergs den Sarg zum Familien-Friedhofe, aus welchem der Vater neben dem einzigen Sohn jetzt den langen Schlaf schläft, umschattet von alten hohen Bäumen, deren Kronen sich sanft über die Gräber neigen. — Heinrich Vieweg war ein braver guter Mensch, eine echt deutsche Natur. Ernst, bedächtig, prüfend, mit Fleiß, und Aus dauer die gelleckten Ziele verfolgend und nichts überstürzend, hielt er zugleich die Ideale des Lebens hoch und war ein wahrer Menschenfreund. Er verfügte über ein reiches Maß von Geistes bildung und war doch unermüdlich bestrebt, dieselbe zu erweitern und zu vertiefen, selbst noch in den letzten Lebensjahren Trotz alles Wissens und Könnens blieb Heinrich Vieweg einfach und schlicht in seinem Wesen; allem, was nur irgendwie in das Be reich des Vordrnngens im Auftreten, in Wort und Schrift gehörte, blieb er entschieden abhold. Sein Gemüt war reich und warm, empfänglich für alles Schöne und Große, Hohe und Edle; men schenfreundlich und großmütig, war er ein Wohlthäter für Viele ganz in der Stille, der von den ihm beschiedenen äußeren Mitteln einen guten Gebrauch machte. Seine persönlichen Bedürfnisse waren gering; seinem Kunstinteresse brachte er aber gern Opfer. Acußere» Ehrenbezeigungen ging er gern aus dem Wege; er be mühte sich niemals »m die Gunst der Höheren, doch freute es ihn, daß seine litterarischen Erzeugnisse auf dem Büchermarkt, bei Freun den und Kennern der Wissenschaft Anerkennung und richtige Wür digung fanden, was auch durch zahlreiche Preiszuerkennungen auf Ausstellungen znm Ausdruck gelangte. Heinrich Vieweg war mit einem Worte eine Zierde unsres Standes, ein gediegener, vornehmer Charakter, auf den durchaus das Wort des Lieblingsdichters der deutschen Nation paßt, welches jungen Berussgenossen im Hinblick aus ein solches Vorbild unseres Standes empfohlen werden darf: «Dich erwähl' ich zum Lehrer, zum Freund. Dein lebendiges Bilden Lehil mich. Dein lehrendes Wort rühret lebendig mein Herz.» Vermischtes. Schlesisches Vereinssortiment. — Eine abermalige außer ordentliche Generalversammlung des Schlesischen Vereinssortiments wurde vom Aussichtsrat ans Sonnabend den 22. März, abends 8 Uhr, nach Breslau, «Paschke's Restaurant-, Alte Taschenstraße 2l, einberufen. Die Tagesordnung betrifft I) die Abänderung der vom Amtsgericht beanstan deten Paragraphen 13 o, 32 und 35 des Statuts, 2) den Antrag auf Um- wandelung der Genossenschaft mit unbeschränkter Haftpflicht in eine solche mit beschränkter Haftpflicht und auf entsprechende Statutenänderung. Posener Provinzial-Buchhändlcr-Verband. — Die dies jährige ordentliche Hauptversammlung des Posener Provinzial-Buchhändler- Bcrbaudcs wird am Sonntag den 23. März, vormittags l I Uhr, in Posen (Restaurant Schwersenz, am Kanonenplatz) stattfinden. Bezüglich der Tages ordnung findet sich das Nähere in der bezüglichen Anzeige des Vorstandes in voriger Nummer d. Bl. Deutsch.es Buchgewerbe-Museum. — Neu ausgestellt sind die 80 Tafeln des Musterbuches für graphische Gewerbe, Serie l und II, Stuttgart, I. Engelhorn (Geschenk des Herrn Verlegers) Die tüchtigsten unserer für das Buchgewerbe thätigen Künstler — wir nennen nur Berger, Brunner, E Döpler jun., Kaufmann, P. Halm, C. Röhling, Schick, Ungsr, L. Theyer — haben sich bei diesem Samn-lw.-rke vereinigt und eine Fülle von Motiven für Glück wunsch- und Einladungskarten, Speisekarten, Umrahmungen u s. >v. ge liefert Die mit der Feder gezeichneten Originale sind von Meisenbach vortrefflich reproduziert worden. Neue Bücher, Zeitschriften, Gelegenheitsschriften, Kata loge re. für die Hand- und Hausbibliothek des Buchhändlers, dabrbuoli kür lwotogrupiiie unä Ksproduotionsteobuik kür das dadr 1800. Unter Mitwirkung lisrvorragsoder Kaokmänusr brsg. von Or dossk Maria liier. 4. dabrg. M X, 400 8. Nit 78 Uolraebnittsn und Xinkotz'pion iw 1'exts u. 20 artist. 'I'ni'vln. Halle a/8. 1890, IVilbelin Knapp. Ureis 6 Hundert Jahre Geschichte der Arnoldischen Buchhandlung zu Dresden von 1790 bis 1890. (Von Hugo Colditz.) Als Hand schrift gedruckt ' 4" VIII, 88 S. Mit 6 Lichtdrucktafeln. Dresden, 10. März 1890. U. 8taae k m nun in Keiprig. 1. Kaobtrag rum Kager-Katalog 1890. 1 Märr 1890. 8°. 8 8. Volks- n. dugondsobriktsn. Klassiker. Nit Xnbang: Zusammen stellung cler bauptsäolilioben Intteratur über Lerukswabl unä 8obul- keisru (8okulredsn, 8abulandaelitsn). Vorrslelwis blo. 36 von 6ustav Book in Iwipmg. 8". 32 8. keobts- v. 8taatswis8snsvbakt. (Bibi cl. Oeli.-Bt. Urok. Or. von 8ebulre-0räv«nitr in Heidelberg) Vsrroielinis Ko 60 von Osoar 80kaok in Bsiprig. U. 102 8. 3697 Mrn. Botanik. Katalog Ho. 490 (8nppl. 2U 470) von K. U. Koeblsr's Xntiquarium in Bsiprig 8". 26 8. 681 blrn. Boublettsn der 8tadtbibiiotbsk ru Hamburg. Klugsobrikten des 16. u. 17. dabrkunderts, u a Kuktions-Katalog (25 Märr: 1890) von U. cl. Rrookbaus'8ortirnent u. Antiquarium in Koiprig. 8°. 92 8. 2456 Kru. Zahlungseinstellung. — Nach einer Mitteilung der Kölnischen Zeitung hatHerr Th e od orFalk inBrüssel (Firma C.Muquardt'sHosbuch- handlung) seine Zahlungen eingestellt. Wie uns auf Erkundigung mitge teilt Wird, ist die Nachricht begründet und werden die Aufforderungen des Konkursverwalters demnächst versandt werden Personalnachrichten. Jubelfeier. — Aus Stuttgart wird uns über eine Jubelfeier die folgende Mitteilung gemacht, welcher wir mit besonderem Vergnügen und den aufrichtigsten Wünschen für den liebenswürdigen und allseitig hoch geachteten Jubilar hier Raum geben: Es giebt Feste, welche trotz des lauten Prunks, mit welchem sie wohl gezogene Ergebenheit umziebt, doch der echten inneren Wärme entbehren, und es giebt solche, die so recht aufrichtig von all den Beteiligten gefeiert werden, Feste, die der Ausdruck zum Wort gelangen wollender Anerken nung, dankbar treuer Gesinnung, Feste, die ein Herzensbedürfnis sind Solch ein schönes Gepräge trug das am 1. März d. I. in Stuttgart freudigst gefeierte Dienst-Jubiläum des Prokuristen der Deutschen Verlags- Anstalt (vorm Ed. Hallberger), Herrn Emil Büchner. Am I. März 1865 war der damals dreiundzwanzig Jahre zählende junge Buchhänder in die Firma Eduard Hallberger eingetreten. Seltene Begabung, seltener Fleiß und seltene Pflichttreue, verbunden mit großer persönlicher Liebenswürdigkeit, haben ihn im Verlauf arbeitsreicher Jahre zu der einflußreichen, Verantwortlichen Stelle geführt, die er heute be kleidet, getragen von dem vollsten Vertrauen der Geschästslcitung, geehrt durch deren rückhaltslosestc Würdigung und unterstützt durch die treue Anhänglichkeit des ihm unterstellten Personals. Ein Ständchen, von einem Doppelquartett der buchhändlerischen Ab teilung vor der Wohnung des Jubilars dargebracht, weihte früh morgens den festlichen Tag ein, und als der Gefeierte, pünktlich wie stets, sein Arbeitszimmer betrat, ward er durch eine herzliche Ansprache und durch Ucberreichung einer künstlerisch ausgeführten Beglückwünschunzsadresse geehrt, auf die er bewegt dankte. Das Arbeitszimmer prangte in herr lichem Blumenschmuck, darunter wertvolle Geschenke, welche die Hochachtung und aufrichtige Liebe GeschäOsangehöriger ihm zur»Jubeltage gewidmet hatte. Post und Telegraph brachten tagsüber unausgesetzt neue Grüße und Glück wünsche von nah und fern, als wohlthuenden Beweis, wie weit und zahlreich die Kreise, in welchen Herrn Büchners geschäftliche Thätigkeit und persönliche Charaktereigenschaften Anerkennung gefunden. Möge dem Jubilar vergönnt sein, noch lange fortzuwirken in gleicher Weise — so regen Geistes, so warmen Herzens und in stets ungetrübter Gesundheit! Ordensverleihung. — Herr Friedrich Conrad in Leipzig, Teilhaber der Verlagsfirma C. L. Hirschfeld, wurde von Seiner Hoheit dem Herzog Georg zu Sachsen-Meiningen durch Verleihung des Verdienst kreuzes für Kunst und Wissenschaft ausgezeichnet.
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