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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.11.1897
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 13.11.1897
- Sprache
- Deutsch
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»Der Buchhändler-Verband Kreis Norden wolle be schließen, den vollen Buchhändler-Rabatt künftig nur den Börsenoereinsmitgliedern zu bewilligen; dagegen allen anderen Bücherhändlern, sowie den soge nannten Buchbinder-Kommissionären stets mindestens 5°/g weniger, niemals aber mehr als 20°/g und keine Freiexemplare zu geben.« Der Antragsteller, Herr Westphalen, teilt mit, daß er durch seinen Provinzial-Schulbücher-Verlag so oft die Er fahrung mache, welche Summen dem Sortimenter durch die Konkurrenz der Buchbinder rc. verloren gehen, und nur durch Annahme seines Antrages Uetze sich Wandel in dieser Ange legenheit schaffen. Der Buchbinder oder sonstige Wiederver käufer kümmere sich niemals um andere Erscheinungen des Büchermarktes, sondern verkaufe nur die gerade verlangten Bücher, und diese wären für den Sortimenter eigentlich die Brotartikel; daher wäre es wohl Pflicht der vereinigten Sortimenter und Verleger, dahin zu wirken, daß diese Leute von den sogenannten Buchbinder-Kommissionären zurück zu ihrer natürlichen Bezugsquelle, dem nächstgelegenen Sor timenter, gebracht würden. Wenn nur erst ein Schritt auf dieser Bahn geschehen, so hoffe er auch in späterer Zeit auf weitere Erfolge. Der Vorsitzende bemerkt, daß der Antrag seinem Wortlaute nach eine Satzungsänderung darstelle; er trägt daher Bedenken, weil der Börsenvereins-Vorstand behufs Ge nehmigung heranzuziehen sei. Ihm erscheine dagegen eine Auf forderung an die Mitglieder des Verbandes im Sinne des Antragstellers als ausreichend. Herr Westphalen ist mit diesem Vorschläge einverstanden, da es ihm einerlei sei, in welcher Form seine Anregung Leben und Gestalt gewinne. Herr Wichern ist ebenfalls mit der Versendung eines bezüglichen Rundschreibens einverstanden und verweist noch darauf, daß es doch auch einige wirklich buchhändlerische Firmen gäbe, die aus bestimmten Gründen nicht Börfen- vereinsmitglieder wären; nach etwaiger Annahme des An trages in seinem vorliegenden Wortlaute würde der Verkehr mit solchen Firmen gegenseitig sehr gefährdet werden. Er bitte, den Antrag dahin zu ändern, daß künftighin allen nichtbuchhändlerischen Wiederverkäufern nur mit verkürztem Rabatte zu liefern sei. Von Herrn Laeisz befragt, antwortet der Antrag steller, daß er bisher schon allen Buchbinder-Kommissionären nur mit 20°/o und ohne Freiexemplare liefere und außerdem seinen Prooinzial-Schulbücherverlag nicht für eigene Rechnung nach Leipzig schicke. Unter Mitteilung eines kürzlich vorge kommenen Falles hat der Antragsteller es dahin gebracht, daß die betreffende Leipziger Firma die bestellte und bezahlte Sendung doch zuletzt von Flensburg direkt an den wirklichen Empfänger beorderte. Wenn nun betreffender Empfänger rechnen könne, so würde er für die Zukunft gewiß lieber seinen nächsten Sortimenter aufsuchen, da ihm dort gewiß keine ungünstigeren Bedingungen gestellt würden als in Leipzig. Herr Haeseler macht auf die große Schwierigkeit auf merksam, den Begriff Buchhändler, Buchbinder, Wiederver käufer, Buchbinder-Kommissionär festzustellen, daher liefere er seinen fest bestellten Verlag an alle Firmen in Leipzig nur mit einem um 5«/, gekürzten Rabattsatze. Die Leipziger Firmen wären dann immer noch gegenüber ihren gesamten Kollegen außerhalb Leipzigs bedeutend im Vorteil, die Frachten und Spesen machten für jene gewiß mehr als 5«/<, aus. Herr Westphalen hält diesen Standpunkt nicht für richtig und befürchtet, wenn allgemein angewandt, ein baldiges Einschreiten des Börsenvereins-Vorstandes, da alle Mitglieder Blerundjechzlgjter Jahrgang. des Börsenvereins auf Grund der Satzungen dagegen an- gehen könnten. Herr Haeseler meint das Recht zu haben, in seinem Geschäfte alle Leipziger Firmen feinem Ermessen entsprechend behandeln zu können, ohne ein Einschreiten des Börsenvereins- Vorstandes befürchten zu müssen. Herr Pape stimmt Herrn Haeseler im Prinzip zu, hält den Kreis Norden aber nicht für stark genug, um ein solches, übrigens schon früher angeregtes Universalmittel anwenden zu können. Das müsse von den Verleger-Vereinen aus geben, bei denen überhaupt zu wünschen wäre, daß sie aus ihrer zum Teil veralteten Verfassung sich befreiten und den brennenden Fragen im Buchhandel mehr Aufmerksamkeit zu wendeten, statt im wesentlichen nur Kreditverhältnisse zu be handeln. Jetzt bitte er jedoch, den vorliegenden Antrag nicht zu komplizieren Zum Anträge selbst beantrage er eine Aenderung, dahingehend, daß außer den Börsenvereins-Mit- gliedern auch an die vom Vorstande als berechtigt anzuer kennenden Firmen unseres Verbandsgebietes mit vollem Rabattsatze zu liefern sei. Er bitte die Verleger des Kreises Norden, sich zunächst etwa für ein Jahr daraufhin verpflichten zu wollen. Auf Wunsch des Vorsitzenden ändert Herr Westphalen seinen Antrag wie folgt: »Der Buchhändler-Verband Kreis Norden wolle be schließen, seine Mitglieder aufzufordern, den vollen Buchhändler-Rabatt künftig nur den Börsenvereins- Mitgliedern oder solchen Firmen, die als buchhänd lerische bekannt sind, zu bewilligen; dagegen allen andern Bücherhändlern, sowie den sogenannten Buch binder-Kommissionären rc. stets mindestens 5°/<> weniger, niemals aber mehr als 20<>/o und keine Freiexemplare zu geben.« Der so abgeänderte Antrag fand nunmehr die Zustim mung der Versammlung Punkt 10. Vorlage eines Rundschreibens, die Gewinnung neuer Mitglieder bezweckend. Auf Anfrage des Vorsitzenden verzichtet die Versamm lung auf die Verlesung des in gedrucktem Entwurf vorliegenden Rundschreibens Herr Maaß drückt dem Vorstande seine besondere Freude aus über diesen neuen Weg der Agitation und erhofft dadurch einen bedeutenden Mitgliederzuwachs. Der Antrag fand allseitige Zustimmung: der Vorsitzende sagte die baldige Versendung des Rundschreibens zu. Punkt 11. Bericht über den gegen die Firma Lipsius L Tischer in Kiel angestrengten Prozeß. Den Bericht erstattet Herr Pape. Punkt 12. Antrag des Vorstandes auf Veranlassung des Börsenvereins-Vorstandes: »In die Verkaufsbestimmungen ist aufzunehmen, daß Konsumvereine und andere nicht buchhändlerische Genossenschaften als Wiederverkäufer nicht anzusehen sind.« Der Vorsitzende dankt den Schweizer Kollegen für die von ihnen gegebene Anregung bezüglich der Konsumver eine. Die Konsumvereine, die ganz allgemein das Bestreben hätten, ihre Waren zum billigsten Preise abzugeben, wären ein Ruin für alle soliden Geschäftsleute, denn nicht nur der Buchhandel allein hätte von deren Geschäftspraktiken zu leiden. Neben den Konsumvereinen wären aber auch alle Bazare, Verkaufshäuser rc. mit hineinzuziehen in das Gebiet des Kampfes; sie alle hätten nur das eine Bestreben, den kleinen Geschäftsmann zu vernichten. — Die jungen Leute, die als Studenten gewohnt geworden seien, ihren litterarischen Bedarf durch Konsumvereine einzukaufen, wären auch für die späteren Jahre in ihrem Berufe für den Sortimentsbuchhandel ver loren. Er hoffe und wünsche, daß der Antrag, der, von den 1l2b
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