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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.10.1940
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1940-10-17
- Erscheinungsdatum
- 17.10.1940
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- Deutsch
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besonderer Weise verpflichtet fühlen muß und die in Weimar erstmalig im Kreise der Dichter erscheinen. Auf der anderen Seite werden besonders begrüßt werden diejenigen Dichter, die die Feder mit dem Schwerte vertauscht haben, um dem deutschen Volke in dem ihm aufgezwungenen Kanipf mit der Waffe zu dienen. Diesen Dichtern, denen sich die Nation in besonderer Weise verpflichtet fühlt, wird auch der deutsche Buchhandel im Rahmen der Sonderförderung ihrer Werke seinen Dank für ihren Einsatz abstatten. In diesem Rahmen wird das »Großdeutsche Dichtertreffcn 1940» Zeugnis ablegen vom gesteigerten Kultnrwillen der Nation mitten im Kriege. Es wird damit die Kraft unseres Vol kes unter Beweis stellen, die das kommende Europa gestalten wird. vr. Rudolf Erckmann. Politischer, nicht politisierender Buchhandel! Eine buchhändlerische Arbeitswoche Breit, grün und langsam dahinziehcnd: die Müggelspree; Wild enten, die weiße Fregatte eines Schwanes, die Nübezahlfigur eines Anglers in seinem Kahn, gelegentlich tiefbeladene Schlepper, Stille, weithin Stille... und doch Groß-Berlin. Durch das farbige Oktober laub grüßt ein freundlicher Hausgiebel. Mit einem Fährboot muß man sich übersetzen lassen. Hier fand vom 29. September bis 5. Okto ber 1940 die erste buchhändlerische Arbeitswoche Berlins unter dem für unseren Beruf wohl wichtigsten Gesamtthema: »Politik und Buchhandel« statt. Der Aufbau der Woche war von dem Ge danken geleitet: klarzustcllcn, um was es für uns dabei geht: das Motiv war der politische, nicht der politisierende Buch handel. Darum geht es. Entsprechend diesem Ziel mußte der Arbeits plan so aufgestellt werden, daß er grundsätzliche, in die Tiefe der Dinge wirklich, also in deren Wirklichkeit vorstoßende Referate aus verschiedenen für uns bedeutenden Gebieten vorsah: Buchhandel, Wissenschaft, Wirtschaft und Technik und Schrifttum, vor allem der Dichtung. Dazu mußten Arbeitsgemeinschaften über Bücher treten und Nachbargebiete behandelt werden, wie z. B. die Presse, die ja durch ihre Arbeit nicht nur im Buch-Besprechungsteil für unseren Beruf außerordentlich entscheidend ist. In den Hauptreferaten sollte gezeigt werden, daß sich durch den Nationalsozialismus die Welt verändert, nicht nur von außen her, sondern von innen, von der Anschauung, her Seele, dem Kern, dem bewegenden Element aus. Der Leiter der Woche Karl Heinrich Bischofs konnte in der wun derschönen Neichsschule »Müggelheim« Buchhändlerinnen und Buch händler aus dem ganzen Reich begrüßen. Am ersten Arbeitstag be handelte Pg. M. Wülfing als Ausgangspunkt erschöpfend Auf gaben und Fragen des Buchhandels. Einen außerordentlichen, die ganze Woche lebendig anhaltenden Eindruck vermittelte Professor vr. A. Bäumler, der tiefgründig über »Politik und Wissen schaft« sprach und seinen ungewöhnlichen Vortrag aufteilte in Augen blickswissenschaft, politisierende und politische Wissenschaft mit klaren Forderungen an die Wissenschaft, daß sie »Neues schaffen muß« und an den Buchhandel selbst, vr. Nonnenbruch vom »Völkischen Be obachter« setzte diese Arbeit in dem Bereich der Wirtschaft und Technik fort und ließ einen außerordentlich packenden in die metaphysischen Gründe vordringenden Blick in die Zusammenhänge tun mit Fest stellungen, welche voller Zündkraft die Teilnehmer nachhaltigst be schäftigten. Mit gleicher Eindringlichkeit hatte Rcgierungsrat Or. Erckmann zuvor den »geistigen Raum im politischen Geschehen« behandelt und an vielen Beispielen aus der staatlichen Schrifttums arbeit deren Großzügigkeit, elastische Methoden, aber vor allem tiefe Verantwortung gegenüber allem Geschehen in unserem Volke mit einer Fülle von Anregungen dargestellt. Auch bei dem Schlußgespräch am Ende der Woche kam es zum beredten Ausdruck, wie diese Stunden mit Or. Erckmann die Teilnehmer beschäftigt hatten. Gleiches gilt von der höchst lebendigen Arbeitsgemeinschaft von Pg. vr. Payr vom Amt Schrifttumspslege über zehn Bücher und von der Arbeits gemeinschaft über die Presse mit dem Geschäftsführer der Neichs- schrifttumskammer Pg. Wilhelm Ihde. Pg. Ihde sprach in einer weiteren Arbeitsgemeinschaft über bas »Preußische Prinzip«. Wie oft wird es als Schlagwort gebraucht, einfach als Überschrift; wie mit einem Markenartikel handelt man mit »preußischer Pflichterfüllung« und vergißt oftmals vor lauter Reden darüber, nun die Pflicht auch wirklich zu tun. Um so notwendiger war es, nun einmal zu klären, um was es hierbei geht. Und bas hat Pg. Ihde hervorragend geleistet. Hatte die Woche mit dem Buchhandel begonnen, so mußte sie organisch auch mit ihm, mit dem Schrifttum enden. Pg. Eberhard Ter bt ebben krönte mit einer politischen Arbeitsgemeinschaft über den »Leseplan« die Woche in seiner Art, der nun schon so viele Buch Händler mehr eine Lebensentscheibung als nur eine Einführung in das deutsche Schrifttum verdanken. Nicht allein Vorträge, Arbeitsgemeinschaften aber machen eine Arbeitswoche aus. Es ist die Kameradschaft, die ihr den verbindenden Inhalt und das Ackerfeld der Saat gibt. Und in diese gehören auch die Dichter, besonders schön im »Müggelheim« Hermann Stahl, der nahezu die ganze Woche unser Gast war und an einem Abend im Kreis Gedichte und einige Kapitel aus der »Orgel der Wälder« wun dervoll las. Ein zweiter Dichterabcnd stand unter dem Zeichen von Herbert v. H o e r n e r. Während der Woche besuchten die Teilnehmer die Staatsbibliothek. Im E. T. A. Hofsmann-Kellcr bei Lutter und Wegener vereinigte sie ein froher Abend mit einer Reihe von Dichtern aus der »Friedrichshagener Wcrkschaft deutscher Dichter«, über deren Wirken kürzlich Erich Langenbuchcr hier berichtet hat. Hier plauderte Alfred Richard Meyer köstlich über Berliner Literaturstätten. Eine besondere Freude war cs für alle Teilnehmer, daß hier auch der Prä sident der Kammer, Staatsrat Hanns I o h st, unter ihnen weilte wie auch Negierungsrat Or. Erckmann und Dr. O. Henning. Eine Woche Arbeit, eine Woche Freude und hoffentlich mehr als eine Woche Erinnerung und fruchtbare Wirkung. Bff. Mitteilung d. Geschäftsstelle d. Börsenvereins Sachschäden an Bcdingtgut im Ausland Von holländischen Firmen ist von dem deutschen Verlag im In land die Gutschrift für gelieferte und durch die kriegerischen Ein wirkungen zerstörte Bücher (Bedingtgut, Ansichtssendungen) erbeten worden. Bei festgelicferten Büchern haftet der ausländische Empfänger für derartige Verluste und hat die evtl, noch ausstchendcn Rechnungen zu bezahlen. Bei Bedingtgut oder Ansichtssendungen haftet hingegen der aus ländische Empfänger für die durch Kriegsschäden entstandenen Verluste oder Beschädigungen weder nach den buchhändlerischen Ordnungen, noch, falls es nicht besonders vereinbart ist, vertraglich. Der Schaden würde in diesen Fällen den inländischen Lieferer treffen. Den Wünschen ausländischer Buchhändler auf Gutschrift des zer störten oder verlorengegangcncn Bcdingtgutes kann zunächst nicht entsprochen werden. Der Börsenverein beabsichtigt, zwecks Ersatz des dem deutschen Buchhändler entstandenen Schadens mit den zustän digen Neichsstellen in Verbindung zu treten, um die erforderliche ge setzliche Grundlage herbeizuführen. Die uns in den vergangenen Tagen zahlreich zugegangenen An fragen, in welcher Weise auf das Gutschriftverlangen der ausländi schen Buchhändler eingegangcn werden soll, werden von uns im ein zelnen zunächst nicht beantwortet. Nach der Klärung mit den zuständi gen Reichsstellen wird der Weg zur Erlangung des Schadensersatzes an dieser Stelle bekanntgegeben werden. Leipzig, den 14. Oktober 1940 vr. Heß Rekordbesuch der Buchausstellung Bukarest Die des starken Interesses am deutschen Buch wegen verlängerte Deutsche Buchausstellung in Bukarest hat die Nekordzahl von 70 000 Besuchern aufzuweisen. Eine nachhaltige Wirkung hatten die Rahmen- «.eranstaltungen, die aus Vorträgen, Dichterlesungen und Sprech. abcndcn bestanden. Der in Bukarest durch sein »Rumänisches Tage buch« bekannte Dichter Hans Carossa las vor einem überfüllten Saal aus seinen Werken. Ihm zu Ehren gaben der Staatssekretär für Pro paganda und die rumänische Schriftstellervereinigung einen Empfang. Hauptschrtftletter: vr. Hellmuth Langenbucher, Schömberg. — Stellvertreter des Hauptschriftletters: Franz Wagner, Letozig. — Berantw. Snzeigenleiter: Walter Herfurth, Leipzig. — Verlag: Verlag des BörfenveretnS -er Deutschen Buchhändler zu Leipzig. — Anschrist der Schrtftlettung und Expe dition: Leipzig 0 1, Gerichtsweg 2«, Postschltetzfach 374/78. — Druck: Ernst Hedrtch Nachf., Leipzig 0 1, Hospttalstraße 11»—13. Zur Zeit ist Preisliste Nr. 8 gültig! »7« Nr. 213 Donnerstag, den 17. Oktober 1910
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