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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.11.1940
- Strukturtyp
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- 1940-11-16
- Erscheinungsdatum
- 16.11.1940
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Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel Nr. 269 (R. 191) Leipzig, Sonnabend den 18 November 1940 191. Jahrgang Das deutsche Buch im Norden Wie sehr Bücher die innere Kraft einer Nation darstellen und wie das deutsche Buch bei anderen Völkern an deren inne rem Besitz rührt, bestätigte die Rede, die der dänische Schrift steller Svend Borberg bei der Eröffnung der Deutschen Buchaus st ellung in Kopenhagen hielt. Er sprach von der alten Empfänglichkeit und inneren Bereitschaft der Dänen für die Kulturleistungen ihrer Nachbarn: »Jedesmal, wenn wir unseren Sinn einer guten Zusammenarbeit mit dem Süden ge öffnet haben, hat das die schönsten dänischen Früchte getragen.« Mit dem Blick auf die Ausstellung als eine Kulturschau des neuen Deutschlands sagte er zusammenfassend: »Wir haben hier eine einzigartige Gelegenheit, viele unserer Nationaltugenden zu zeigen. In dieser Hinsicht heiße ich die Deutsche Buchaus stellung herzlich willkommene Die Rede war, vom Historischen auf die Gegenwart kommend, ein einziger Aufruf an seine Lands leute, zuzupacken und sich dem Neuen zu erschließen. Der allgemeine Eindruck, den die Deutsche Buchschau in Schloß Charlottenborg bei ihrer feierlichen Eröffnung am 8. No vember auslöste, war der, wie sehr viel tiefer, reicher und viel gestaltiger die inneren Leistungen des nationalsozialistischen Deutschlands sind, als man cs sich aus der Ferne bisher vor stellen konnte. Da traten alle jenen kulturellen Ansätze, von denen man nur einzeln gehört hatte, in einer Gesamtschau hervor: das neue Bauerntum, die Rechtsgestaltung, die Sozialordnung, die Erb- und Familienpslege, die Erziehungsmaßnahmen, die Kunst pflege. Deutschland als neue, lebendige Welt vor sich zu sehen — und zwar vertieft im Wort und im Gedanken —, das alles beein druckte die Dänen aufs höchste. Und so nahm die Eröfsnnng einen feierlichen und überaus würdigen Verlauf. Es war, darf man sagen, für die Angehörigen der beiden Völker eine große Stunde. Wie die Besucher hervorhoben, trat der universale Charak ter des deutschen Buches aus der Ausstellung wieder überzeugend hervor. Da war, um das einfachste Beispiel zu nennen, in einer Nebenabtcilung das Schrifttum über die verschiedenen Hand- werkerberufc zusammengetragen worden, und zwar auf dänischen Wunsch. Die Vielfalt und den Reichtum allein dieser Bücher sah man mit Staunen. Als eine der größten Leistungen von deutscher Seite mußte jedoch die deutsch-dänische Abteilung empfunden werden, in der das gesamte ältere und neuere deutsche Schrift tum über Dänemark in den wichtigsten Stücken zusammengestellt war. Mit H. C. Andersen im Mittelpunkt, dessen deutsche Aus gaben einen Saal allein hätten füllen können, waren hier alle dänischen Namen bis aus Svend Fleuron vertreten, denen Deutschland >md die deutschen Verleger Weltgeltung verschafft haben. Bon diesen Leistungen für das dänische Kulturleben und dem ununterbrochenen Hinüberwirken des deutschen Schrifttums und der deutschen Dichtung nach Dänemark sprach in warmen Worten Unterrichtsminister Jörgen Jörgensen, der dänische Schutzherr der Ausstellung. Deutsch Im Neuen Bibliotheksbau des Deutschen Museums zu Mün chen wurde am Freitag, dem 8. November, die Ausstellung »Deutsche Größe- durch eine feierliche Veranstaltung er öffnet. Nach dem Bortrag des Ersten Satzes des Zweiten Bran- denburgischen Konzertes in F-Dur von Johann Sebastian Bach begrüßte Gauleiter Adolf Wagner die Ehrengäste, die in großer Zahl znr Eröffnung der Ausstellung erschienen waren. Dann ergriff Reichsleiter Alfred Rosenberg das Wort, um den Sinn der Ausstellung und ihre Bedeutung kurz zu skiz zieren. Alfred Roseickerg dankte zunächst dem Stellvertreter des Die dreitausend Bände umfassende Buchschau betont überall die Gegenwart und fordert zur Beschäftigung mit dem Geistes gut des nationalsozialistischen Deutschlands auf, so in den Grup pen Nationalsozialismus, Geschichte und Weltpolitik, Wirtschaft und Arbeit, Recht, Gegenwartsdichtung, Kunst, Erziehung und Philosophie. Die Fachgruppen sind Medizin, Land- und Forst wirtschaft und Schrifttum über das Handwerl. Im Zeichen Guten bergs steht die Abteilung neuzeitlichen deutschen Buchschaffens. So konnte der deutsche Bevollmächtigte von Renthe- Finl bei der Eröffnung das Wort sprechen: das Buch sei das geistige Schwert, mit dem Deutschland das neue Europa schmiede. Wie es in großen vergangenen Perioden der Fall war, sei der Blick der europäischen Völker wieder auf Deutschland als das kulturschaffende Land gerichtet. Durchgeführt wird die vom 8. bis 19. November angesetzte Ausstellung vom Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda. Bei einem Empfang und einer Führung für die Presse sprach Regierungsrat Nr. Hövel über die Entwicklung des deutschen Duchschasfens seit 18S3 und die Geltung des Buches im neuen Reich. Mit Fachabteilungen ist an der Ausstellung der Deutsch-Ausländische Buchtausch (Bibliotheksrat Or. Jürgens) beteiligt. Die Abteilung »Neuzeitliches Buchschasfen« betreut Stadtrat Henke, Leipzig. Die Wirkung der Ausstellung liegt wiederum darin, daß sie zuerst und zuletzt eine künstlerische Einheit ist, eine Einheit von Büchern, Bildreproduktionen, Kunstgewerbe und repräsentativer Raumgestaltung. So wurde sie ebensosehr als Stück deutscher Kunst- Pflege empfunden wie als Repräsentation des deutschen Buches. Der dänische Buchhandel nimmt an der Veranstaltung star ken Anteil. Bei der Eröffnung bemerkte man neben Halsdan Jespersen, Paul Hagerup, Einar Munksgaard, Arthur Jensen fast sämtliche führenden Kopenhagener Verleger und Sortimen ter. Die buchhändlerische Betreuung wird von den großen Sor timentern gemeinschaftlich durchgeführt. In der Stadt weisen verschiedene Sonderausstellungen auf die Schau,im Schloß Char lottenborg hin. Ebenso ist die Presse in Aufsätzen und Bildberich ten Tage hindurch auf die deutsche Buchschau eingegangen. Die Rahmenveranstaltungen führen die auf der Ausstellung angeschlagenen Themen fort. Im Hauptsaal der Ausstellungs räume sprach am 11. November der Kieler Literarhistoriker Pros. vr. Gerhard Fricke über »Die deutsche Dichtung der Gegenwart«. Zwei Tage darauf hielt der Dichter Friedrich Bischofs eine Lesung aus seinen Werken, und am 16. November spricht der Kieler Historiker Prof. Or. Otto Scheel über »Deutsch- Dänische Kulturbeziehungen«. Die Verbindung mit dem nord deutschen Raum wurde auch dadurch betont, daß die Lübecker Ber einigung für alte Musik die musikalische Ausgestaltung der Er öffnungsfeier übernommen hatte. Or. WilhelmRuoff. Größe Führers dafür, daß er die Schirmherrschaft über die Ausstellung übernommen hat, dem Reichsschatzmeister der NSDAP, für die großzügige Bereitstellung der Mittel zur Durchführung der Aus stellung und dem Gau München-Oberbahern sowie der Stadt München für die Unterstützung, die sie dem Amt Schrifttums- Pflege beim Aufbau der Ausstellung haben zuteil werden lassen. In diesen Dank bezog Alfred Nosenberg die wissenschaftlichen Institute und Mitarbeiter ein, die einen so großen Anteil am Gelingen der Ausstellung haben. In seiner kurzen Rede wies dann Reichsleiter Alfred Rosenberg daraus hin, daß die Aus- Nr. 266 Sonnabend, den 16. November 1610 429
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