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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.01.1876
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 19.01.1876
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- Deutsch
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Reihe von Jahren zurückblicken, während deren er ununterbrochen im Interesse der Humanität gewirkt hat, ohne freilich diese Thätig- kcit an die große Glocke zu hängen und sich damit öffentlich breit zu machen. Er wird auch ferner in demselben Sinne wie bisher sortfahrcn, unbeirrt durch die Angriffe seiner Gegner, diese Mission zu erfüllen und überläßt cs getrost dem eigenen Urthcile der Leip ziger Herren Prinzipale und Gehilfen, ob sic ihm dabei ihre Unter stützung leihen wollen oder nicht.*) Der Vorstand des Leipziger Buchhandlnngs-Gehilfcnvcrcins. Misccllen. Aus München. Bekanntlich wird hier im Lause dieses Früh jahres zur Feier des 25jährigen Bestehens des Münchener Kunst- gewerbc-Vcreines, eine allgemeine deutsche Kunst-Industrieaus stellung, verbunden mit einer deutschen Kunstausstellung, er öffnet werden. Es sind hierzu von Seiten des hiesigen Kunstgcwcrbc- Vercincs die umfassendsten Vorbereitungen getroffen, um das Unter nehmen seinem erhabenen Zwecke, dcn deutschen Kunstflcißvergangcncr Jahrhunderte bis aus unsere Zeit herab zum Ausdruck gelangen zu lassen, zuzusührcn. Der hiesige Stadtmagistrat sowohl, als auch die Staatsregieruug, König Ludwig II. und nicht minder der kunstsinnige Theil der Bürgerschaft haben namhafte Geldmittel zur Verfügung ge stellt; der große Glaspalast wird unentgeltlich zur Benutzung über lassen, sodaßalle Bedingungen bereits gegeben sind, das Unternehmen in der vollkommensten Weise seinem hohen Zwecke entgegenzusührcu. Es sind in diesem Augenblicke sämmtliche Handels- und Gcwcrbc- kammern thätig, die deutsche Nation zur lebhaftesten Betheiligung aufzufordcrn. Mehrere deutsche Fürsten sind hierin in hochherziger Weise bereits vorangcgangen, indem sie ihre bezüglichen Schätze deutschen Ursprunges zu senden versprechen. So wird der reiche I» halt des Grünen Gewölbes, das nicht einmal bei der vorjährigen Dresdener Ausstellung mitfiguriren durfte, aus der Münchener Aus stellung vertreten sein; der Deutsche Kaiser hat ebenfalls verfügt, daß alle seit 25 Jahren für ihn augesertigten deutschen Kunstarbcitcn der Exposition zur Verfügung gestellt werden, und die berühmte Wasfen- sammlung des Prinzen Carl von Preußen wird gleichfalls hierher wandern; kurzum die Theilnahme verspricht eine allseitigc zu werden. — Da nun der deutsche Buch- und Kunsthandel so viele Kunstpro- ducte der mannigsaltigsten Art, als Kunstdrucke (sowohl alte als neue), Prachtwcrke, Farbendrucke, Illustrationen,Stiche, Radirungcn, Holzschnitte rc. re. besitzt, so wird er hoffentlich auch von dieser sich bietenden Gelegenheit den umfassendsten Gebrauch machen und seine Werke in der würdigsten Weise hierhcrsendcn. Es bedarf sicherlich nur dieses Hinweises, um da, wo es noch nicht geschehen sein sollte, die nöthigen Schritte zu veranlassen. Man unterschätze diese Aus stellung — weil nur ein deutsche — ja nicht; diese wird im Gcgcn- theile vor einer allgemeinen Weltausstellung manche Vorzüge haben. Erstens wird eine in System gebrachte Ordnung den Stoff sehr deut lich zur Anschauung bringen, so daßder Fachmann sein Gebiet gründ lich studiren und vergleichen kann; und zweitens ist diese Ausstellung, — weil sie eine Kunstgcwcrbe-Ausstcllung ist — gesäubert von den niederen Gewerben, welche dem Besucher nur Zeit rauben und ihn hindern, das Gute, Schöne zu genießen, und letzteres vielfach nicht zur Geltung gelangen lassen. — Da wir hier dem Unternehmen näher stehen und mit den dirigireudcn Persönlichkeiten in Berührung kommen, sind wir in der Lage, in jeder Weise Aufschluß geben zu können und erklären uns hierzu in collegialischcr Weise mit Ver gnügen bereit. Herm. Manz'sche Hos-Kunst- u. Buchhdlg. *) Die Redaction sicht hiermit den Streit zwischen dem Allgemeinen Buchhandlungs-Gehilsenverband und dem Leipziger Buchhandlungs-Gc hilsenverein für diese Stelle als erledigt an und etwaige weitere bezüg lich- Auslassungen könnten also nur noch im Jnseratentheile Aus nahme finden. Zur Verscndungslistcnfrage. — Der Artikel in Nr. 272 d. Bl., der sich bemüht, dem Ländcralphabct das Wort zu reden, be darf einer Erwiderung; nicht etwa, weil mau befürchten muß, daß sich durch denselben irgend ein College bestimmen ließe, das Länder- alphabct in seiner Strazze oder bei seinen Versendungen einznsührcn, sondern nur deshalb, weil man nicht begreiscu kann, daß Behaup tungen aufgestellt werden können, wie solche in dem fraglichen Artikel enthalten sind. „Die Sache macht sich ganz mechanisch, und selbst der Laufbursche, wenn er sonst zum Zcttelorducn gebraucht werden kann, hat in kurzer Zeit die Ordnung ebenso fest im Kops, wie das ge wöhnliche Alphabet" — ist leichter gesagt, als bewiesen. Von dem Laufburschen 'mal ganz abgesehen — denn wir glauben nicht, daß der geehrte Herr Einsender denselben Strazzenarbeitcn verrichten läßt, uni tvas es sich doch in erster Linie handelt —, sragen wir denselben, ob er im Kopfe behalten wird, in welchen Ländern z. B. die verschiedenen Neustadt liegen, in denen folgende Firmen domi- cilirt sind: Ackermann, Engelhardt, Gottschick-Wittcr, Heinisch, Kellner, Wißbach, Pietsch, Wagner? — Nun? — Er weiß cs nicht und kann es auch — selbst wenn er ein sehr gutes Gedächtnis, besitzt — nicht merken; mit dem Laufburschen wäre also in diesem Falle gar nichts zu erreichen! — Mit Landsbcrg, Linz, Löbau, Marburg,Oldenburg, und vielen anderen gleichnamigen Orten wird cs auch nicht so glatt abgehen, und wird man nicht auch in Zweifel kommen, wenn es sich um Limbach und Limburg, um Freiburg und Frcyburg u. dgl. handelt? — Ganz bestimmt! — Und nun gar noch zu wissen, in welcher Provinz, welchem Kronland oder welchem Kanton dieser oder jener Ort liegen soll, ist zwar sehr schön, aber nicht zu verlangen, und so sehen wir denn, daß das Ländcralphabct weder in der Strazze, noch in den Versendnngslistcu mit Vortheil anzu- wcnd'cn ist. Wie der Herr Einsender des fraglichen Artikels dazu kommt, zu sagen: „Alle übrigen Vorthcile der Städtclistc, besonders bei der Versendung, sind aber bei der Ländcrlistc dieselben, wenn sie nicht größer sind" — begreifen wir factisch nicht, fangen aber au zu glauben, daß der Artikel einen ganz andern Zweck haben soll, als den, einen Vergleich zwischen dem Länder- und Städtcalphabct anzustcllcn. Mag dem nun sein, wie ihm wolle, jedenfalls ist cs dem Herrn Einsender in keiner Weise gelungen, zu überzeugen, daß das Ländcralphabct die meisten Vorthcile bietet, und glauben wir schwerlich, daß auch nur ein College Lust haben wird, sich absichtlich in Konfusionen zu stürzen, die nicht ausbleiben können, denn cs arbeitet nicht immer ein und dieselbe Person in der Strazze und die Fähigkeiten und Kenntnisse der Menschen sind sehr verschieden. Unsere Ansicht über die gebräuchlichen Alphabete ist salzende: Das Firmenalphabet hat zwar keine Nachtheilc — wenn man sich sonst dabei Wohl fühlt und aus jede Uebersicht verzichtet, — aber auch nicht den geringsten Vortheil, ist gewissermaßen veraltet und trennt man sich immer mehr von ihm; das Ländcralphabct ist sür Zwecke, wie die obengenannten, vollständig zu verwerfen, doch bilden so eingerichtete Listen gute Grundlagen zu statistischen Ausstellungen n. dgl.; während das Städtealphabet das allein mit Vorthcil anzuwendendc und deshalb auch das gebräuchlichste ist! Die einzige Unannehmlichkeit, die sich bei Anwendung des Städtcalphabets bis jetzt einstelltc, nämlich die zweifelhafte Schreib weise der Städtenamcn mit C und K hat Hr. Herm. Weißbach in Weimar durch seinen Vorschlag, in Zukunft nur die Namen mit C zu schreiben, bei denen man dasselbe auch wirklich hört, alle übrigen aber mit K, beseitigt und da die Anwendung dieser phonetischen Methode Hrn. Weißbach's Idee ist, so unterstützen wir seine Ver sendungsliste und zwar umsomehr, als derselbe durch seine bisherigen Arbeiten bewiesen hat, daß er auch etwas Brauchbares liefern wird. 6. X. 27*
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