Dorothee von Helfen Das goldene Ilor geh. Z.—, in Leinen 4>Zo Dorothee t'vn Velsen hat uns mit diesen drei Erzählungen, die lange ge reisten kostbaren Früchten gleichen, ein Buch geschenkt, das viel Tiefgang hak und stark genug ist, den Augenblick zu überdauern, denn es läßt über das gespannte Interesse hinaus, das die geschilderten Menschen und ihre Schick sale uns cinslößen, tiefe Wahrheiten durchscheincn. Drei Zeiten, drei Religionen, drei ^Menschen — neben dem Erlebnis des napo- leonischen Leutnants in Spanien, dem Kampf der schlesischen Freifrau um Ge wissensfreiheit, das dunkel drohende Schicksal des russischen Batjuschka igi8 in Kiew. Was diese Menschen glauben, es verblaßt vor der ihnen allen ge meinsamen menschlich klaren Entschiedenheit, mit der sie ihren Glauben, ihre Liebe und Haltung in Not, Gefahr und Tod bewähren. Ein wirkliches Geschenk isi dieses Buch, das von den Stunden des Menschen spricht, in denen ihm nur noch zwei Wege bleiben. Die Grenzsragen mensch lichen Seins berührt die Dichterin. 2n der Tat eine Dichterin! Denn sie zeigt uns neben einer reifen, fast klassisch zu nennenden Sprach- und Gesamtform einen überaus sicheren Instinkt in der Wahl ihrer Skosse. Das goldene Tor ist dort aufgerichlel, wo das menschliche Gewissen die letzte Entscheidung hak. srs Sugen Diederichs Verlag ^ena 803 Börsenblatt f. d. Deutschen Buchhandel. 107. Jahrgang. Nr. 271 Freitag, den 22. November 1010