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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.08.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-08-07
- Erscheinungsdatum
- 07.08.1920
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Beweis dafür bildet die Tatsache, daß man in einer Ausstellung, die die Vertretung des Buchbinderhandwerks veranstaltet hat, es an scheinend vergessen hatte, bei einer großen Anzahl vorgeführter Buch binderarbeiten den Verfertiger anzugeben. Daß man ferner bei den historischen Buchbinderarbeiten, die die Ausstellung in viel zu großer Anzahl aufweist, nicht das Entstehungsjahr angab, ist ein weiterer sehr erheblicher Mangel, da bei dem besuchenden Laien so leicht der Eindruck entstehen konnte, als ob cs sich hier um neuere Arbeiten han delt«, und als ob sich das deutsche Buchbinderhandwerk noch immer in geschmacklichen Niederungen bewegte. Man hat es bisher immer als den Ruhm einer Ausstellung betrachtet, Saß sie keinen messeähnlichen Eindruck hervorruft. Wenn man aber bedenkt, ein wie ausgezeich netes Bild die Leipziger Bugramessen geben, dann kann man den Ver anstaltern der Berliner Buchgewerbe- und Papierfach-Ausstellung nur wünschen, daß sie sich in Leipzig auf der Bugramesse Rat geholt und diese zum Vorbild genommen hätten. E. C. Klemm, Wilhelm: Traumschutt. Gedichte (Die Silbergäule Bd. 65/66.) 8°. 29 S. Hannover, Paul Steegemann. Ladenpreis geheftet ^ 4.—. Mit Recht nennt der Verfasser, der im übrigen seinen gesunden Wirklichkeitssinn als Inhaber der bekannten Leipziger Buchhandels firmen Carl Fr. Fleischer und Otto Klemm betätigt, diese Inspira tionen seiner dichterischen Muse »Traumschutt«. Der Schlußvers des einleitenden Gedichts »Das Wort hallt auf und der Schrei überschlägt sich« ist neben der Zugehörigkeit des Büchleins zu der Sammlung »Die Silbergäule« eine weitere Bestätigung dafür, daß wir es mit einer Richtung in der Dichtkunst zu tun haben, über deren Wert und Dauer sich die Gelehrten ebensowenig einig sind wie über den Impressionismus und Expressionismus in der bildenden Kunst. Und doch — diese Blätter sind Zeugnisse dichterischer Kraft und Ein gebung. Mag die Kühnheit der Gedanken alle Schranken durchbrechen, mag das Außergewöhnliche der Bilder manchen merkwürdig berühren, der Leser, der die feineren Ohren für diesen neuen Rhythmus und die geübteren Sinne hat, wird in gewisser Beziehung fort- und mitgeris sen von dem Schwung und der Kraft, die aus diesen Strophen sprechen, und wird unschwer die Talentprobc erkennen. Für manchen freilich wird es ein unverständliches Wortgefüge bleiben, was aus diesen Blättern in schöner großer Fraktur zu ihm spricht. Traumschutt. Schutt ist etwas Weggeworfenes, Wertloses, das Zeichen des Verfalles Tragendes. Vergessen wir aber nicht, daß ihm oftmals Fruchtbarkeit innewohnt, und daß eines schönen Tages die blaue Wunderblume auf ihm erblüht sein kann! kiscator. Kleine Mitteilungen. Eupen und Malmedy. — Briefe und sonstige Briefsendungen nach Orten der Kreise Eupen und Malmeöy werden häufig noch nach In lands- anstatt AuslanLsgebührensätzen freigemacht. Da durch entstehen Ilngclegcnheiten für die Empfänger, auch wird die Zu stellung der Sendungen, weil sie wegen der fehlenden Gebühr einer Sonberbehandlung unterliegen, verzögert. Es wird deshalb empfoh len, auf die vollständige Freimachung der Briefe nach den Kreisen Eupen und Malmedy zur Auslandstaxe besonders zu achten. Die Erhöhung der Gütertarife. — Die in Vorbereitung befind lichen neuen Gütertarife treten voraussichtlich am 1. Oktober in Kraft; die Frachten werden wahrscheinlich um 30 bis 60°/, erhöht werden. Weltpostverkehr. — Am 10. August findet eine Sitzung des Ver kehrsbeirats (Bbl. Nr. 174) im Postministerium statt, in der u. a. die Erhöhung der Gebühren für alle Arten Briefe, die Gewichtserhöhung »uf 26 Gramm, die Festsetzung des Postkartenformats auf 11X16 am und die Einführung von 10-Kilo-Paketen — sämtliche Maßnahmen für den internationalen Verkehr — erörtert werden sollen. Diese Beratung hat nur den Charakter von Vorschlägen, die erst der am 1. Oktober in Madrid stattfindende W e l t p o st ko n gr e ß be stätigen kann. Auch die französische Postverwaltung hat verschiedene Wunsche für diesen Kongreß. Sie will für gewöhnliche Briefe statt 26 Rappen für die ersten 20 Gramm 50 Rappen Postgebühr Vorschlä gen und 20 statt 15 für jede folgenden 20 Gramm; die Postkarten sollen 25 statt 10 Rappen kosten, Ansichtspostkarten mit höchstens fünf geschriebenen Worten sollen aber nur 16 Rappen kosten. Die Einschreibgebühr soll von 25 auf 50 Rappen verdoppelt werden, eben so der Anteil jedes Landes an der Paketgebühr von 50 Rappen ans 1 Fr. Die Beförderung zur See soll 85 bis 100 v. H. teurer werden. Besonders interessant scheint der Vorschlag, die Ansichtspostkarte be sonders zu behandeln. Auch in Deutschland gibt es Bestrebungen, die Ansichtskarte, nur mit wenigen Worten beschrieben, billiger zu be fördern, um dadurch die Postkartenindustrie wieder lebensfähiger zu machen und auch ihren Export zu heben. Ein neues Unternehmen des Kunstmarktes. — Das Meßamt zu Frankfurt a. M. hat sich entschlossen, seinen auf den beiden vorange- gaugenen Messen besonders erfolgreichen Ausstellungen alter und mo derner Kunst eine neue Kunstversteigerungs-Abteilung unter Leitung von vr. Lübbecke anzugliedern. Die von dieser veranstalteten Verstei gerungen sollen auf jeder Frühjahrs- und Herbstmesse stattsinden. Ihre Organisation ist in Gemeinschaft mit dem Frankfurter Kunsthandel und den Auktionshäusern aufgcbaut, die gemeinsam das Zusammen kommen der zur Auktion bestimmten Kunstware vermitteln. Außer dem kann jeder handelsgertchtlich eingetragene Kunsthändler den Auk tionen der Messe Kunstgut aus eigener und Privathand zusühren. Zu- gelassen sind nur Stücke guter Qualität, die vor der Ausstellung durch die Direktoren der Frankfurter Museen Bernhard Müller, Robert Schmidt und Georg Swarzenski überprüft werden, während die Auk tionsmindestpreise aus Wunsch durch ein ehrenamtliches Taxationskol- lcgium aus drei angesehenen Frankfurter Kunsthändlern festgesetzt werden. Die Frist zur Anmeldung der deutsche» Forderungen bei dem Neichsausglcichsamte ist auf den dringenden Wunsch beteiligter Kreise bis zum Ablauf des 16. August 1020 verlängert worden; für Forde rungen aus Versicherungsverträgen gilt die Verlängerung bis zum Ab lauf des 15. September 1S20. Eine weitere Verlängerung der Fristen über die genannten Termine hinaus ist nicht mehr angängig. Nach Ablauf der Fristen muß zur Wahrung des Reichsinteresses auf Grund des aus der Kriegszeit vorhandenen amtlichen Materials über die deutschen Auslandsforderungen ermittelt werden, welche Gläubiger ihre Forderungen nicht angemeldet haben. Gegen diese Gläubiger wirb das Strafverfahren auf Grund des § 64 des Reichsausgleichsgesetzes sowie das Verfahren zur Enteignung ihrer Forderungen ohne Ent schädigung gemäß § 18 des Enteignungsgesetzes eingeleitet werden. Austauschstelle für das schweizerische Sortiment. — Die während der letzten Kriegs- und Nachkriegsjahre beständig gewachsenen Schwie rigkeiten stellen auch den schweizerischen Sortimentsbuchhandel vor neue Aufgaben. Der Gedanke, der vor bald 40 Jahren zur Gründung des Schweizerischen Vereinssortiments in Olten geführt hat, und der dieses Institut hat wachsen und groß werben lassen, d. h. der genossenschaft liche Gedanke drängt nach weiterem Ausbau. Einer Anregung aus der Mitte der letzten Generalversammlung folgend, sind Vorstand und Ge schäftsleitung des Schweiz. Vereinssortiments an der Arbeit, den ge meinsamen Zeitschriftenbezug für die Mitglieder über Olten zu orga nisieren. Ein weiterer Schritt soll nun durch die Einrichtung einer »Austauschstelle für das schweizerische Sortiment« getan werden. Die Einrichtung geht von der Tatsache aus, daß sich infolge der Notwendig keit während der letzten Jahre, in stark überwiegendem Maße fest oder bar, ohne Nückgaberecht, beziehen zu müssen, in vielen Sortimenten Vorräte angesammelt haben, deren Absatz ihren Besitzern Sorge be reiten muß. Auf der anderen Seite dagegen werden vielerorts Bücher gesucht, die beim Verlag fehlen und auch sonst nirgends aufzutreiben sind, die aber in den Regalen irgend eines Sortimenters ein hoff nungsloses Dornröschendasein führen. Die Austauschstelle will nun in diesen Fällen vermittelnd eingreifen. Sie nimmt Anmeldungen solcher Bücher entgegen, die ein Sortimenter abzugeben bereit ist, und sie stellt die Titel der angemeldeten Bücher von Zeit zu Zeit in Listen zusammen, die dann an alle Sortimenter versandt werden. Die Aus tauschstelle wird mit Erfolg nur arbeiten können, wenn die Angebote zu einem ermäßigten Nettopreis erfolgen. Der anbietendc Sortimen ter wird in den meisten Fällen wohl in der Lage und gern bereit sein, einen solchen ermäßigten Nettopreis anzusetzen. Als Verkaufspreis ist bei schweizerischen Büchern der vom Verlag festgesetzte Ladenpreis bei Büchern deutschen Ursprungs der nach der Va lutaordnung gefundene Ladenpreis festzuhaltcn. Ob der Austausch auch auf antiquarische Bücher ausgedehnt werden kann, muß noch ge prüft werden; es soll und darf damit selbstverständlich der Schleuderei in keiner Weise vorgearbeitet werden. Für Anmeldungen zur Aus tauschliste und deren Bekanntgabe werden keine Gebühren erhoben; dagegen werden bei allen Vermittlungen je 5°/, Gebühren für Spesen zu Lasten des Verkäufers und des Beziehers berechnet. Zur Entgegen nahme und Bekanntgabe der Anmeldungen, sowie zur Vermittlung hat sich das Schweizerische Vcreinssortiment mit Bereitwilligkeit zur Ver fügung gestellt: V3S
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