175. 7. August 1920. Fertige Bücher. V»r1tN»lLtt >. d. Dtschir. virchtzandkl. 8K2) Soeben gelangte zur Ausgabe das 11. bis 20. Tausend von Annemarie Malstulius 6 O IVI dl Geheftet 8.HO M. - Gebunden 16 M. - In Ganzleinen 21 M. - In Halbfranz ZI M. Luxusausgabe ln Halbpergament mit Luxussteuer 6Z M. Von vielen glänzenden Besprechungen geben wir nachstehende wieder: H n n s ch K U Annemarie von Nathusius, die schon ln ihrem kurz vor Kriegsausbruch erschienenen Roman: „Ich bin das ^ Schwert* den Männern als eine Art weiblicher Strlndberg erbarmungslos den Fehdehandschuh hingeworfen hatte, erhebt ln ihrem neuen Werke „Eros" das bereits damals beleuchtete Problem auf die höchste Stufe, die man sich denken kann,- und mit einer Kühnheit, deren nur ein großer Künstler fähig ist, leuchtet sie hinein in die dunklen Tiefen jener verborgenen Gefühle, von denen wir modernen Europäer nichts wissen und nichts wissen wollen. (?>ie Handlung ist, um ein banales Wort zu gebrauchen, gewagt - aber wenn man nur einen Blick in das Buch getan und den großen Stil des Ganzen, die makellose, an Nietzsche geschulte Sprache auf sich hat wirken lassen, dann bleiben die herkömmlichen Maßstäbe zurück, und man steigt über die Weiten der „Tagessensation*, die das Werk für die meisten bedeuten wird, zu Ewlgkeitsgesichtspunkten empor. Der radikale Mut der Wahrheit, der gerade in unserer phrasenreichen Zelt so selten ist, flammt uns wie ein leuchtendes Feuer entgegen. D l P ° s t /^tln neuer Roman von Annemarie von Nathustus gilt beim deutschen Lesepublikum als ein Ereignis, seitdem dir ^ Dichterin durch ihr großes Werk „2ch bin das Schwert* mit einem Schlage in die erste Reihe der deutschen, ja der europäischen Autoren getreten war. Der sichere Erfolg dieses Buches, welches die Versklavung des Weibes durch den Mann wohl zum ersten Male in aller Tiefe darzustellen suchte und als ein Gegenstück zu Strindberg kühn auf den Plan trat, konnte durch daS Verbot des Oberkommandos unmittelbar nach Kriegsausbruch nur zeitlich gehemmt werden. Aber erst jetzt ist es der Dichterin gelungen, das schon damals angeschlagene Thema bis zur letzten Vollendung zu gestalten. Sie hat ihren neuen Roman „Eros* vollendet, der als ein Gipfel in der Entwicklung der Dichterin bezeichnet werden kann. Hier wird das Verhältnis zwischen Mann und Weib, der rastlos unerbittliche Kampf beider Geschlechter, mit jener erhabenen Rücksichtslosigkeit dargestellt, deren nur ein wahrhaft Großer bisher fähig ist, hier wird keine Liebesgeschichte erzählt, sondern das Problem des Eros als einer gewaltigen katastrophalen Naturkraft zum ersten Male mit einer Eindringlichkeit beleuchtet, die das Werk neben die ersten Psychologen Rußlands und Frankreichs stellt. Hier ist der seltene Fall gegeben, daß ein großes Kunstwerk von edelster, sprachlicher und ge danklicher Vollendung zugleich eine Sensation -arstellt, die selbst unsere tiefbewegte Zelt im Innersten aufwühlen wird. Bestellschein anbei! MW WWW WMlMMMW"