Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.04.1938
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1938-04-28
- Erscheinungsdatum
- 28.04.1938
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19380428
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193804280
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19380428
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1938
- Monat1938-04
- Tag1938-04-28
- Monat1938-04
- Jahr1938
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Ausstellung „Meisterwerke der Weltliteratur in deutschem Gewände" in Leipzig Die aus Anlaß der Zwölften Tagung des Inter nationalen Verleger-Kongresses im Grassi- Museum zu Leipzig veranstaltete Buchausstellung wird »Meisterwerke der Weltliteratur in deutschem Gewände« zeigen. Die Ausstellung, die mit Unterstützung der Leipziger Biblio theken von der Deutschen Bücherei vorbereitet wird, soll litera risch wertvolle Übertragungen von als klassisch anerkannten Werken der außerdeutschen Literaturen in buchtechnisch hervor ragenden Ausgaben bringen. Es mnß ausdrücklich auf das be grenzte Gebiet der Ausstellung hingewiesen werden, das im Hin blick auf die Fülle des vorhandenen Materials keine Erweite rung zuläßt. So ist vor allem reine Unterhaltungsliteratur ebenso ausgeschlossen wie etwa Schulausgaben englischer und französischer Klassiker. Die Deutsche Bücherei wird das Ausstellungsmaterial aus ihren Beständen und den Schätzen der übrigen Bibliotheken zu sammenstellen und gegebenenfalls von sich aus mit einzelnen Verlegern in Verbindung treten; sie bittet deshalb, Ausstel lungsangebote für einzelne Verlagswerke zu unterlassen. Anfra gen bezüglich der Ausstellung sind an die Deutsche Bücherei, Leipzig C 1, Deutscher Platz, zu richten. Fünfzig Jahre Deutsches Buchhändlerhaus Vor fünfzig Jahren, am 29. April 1888, wurde das Deutsche Buchhändlerhaus eingeweiht, zweiundfünfzig Jahre nach der Errichtung der Deutschen Buchhändlerbörse in der Ritterstraße. Wenig mehr als ein halbes Jahrhundert seit der Gründung des Börsenvereins war vergangen und er hatte eine Entwicklung ge nommen, die das heute noch ansehnliche Gebäude der alten Börse zu eng werden ließ. Unter der Vorsteherschaft von Adolf Kröner war es, daß der Bau unseres heutigen Buchhändler hauses erwogen, vorbereitet und durchgesührt wurde. Die feier liche Einweihung, die mit dem Inkrafttreten der auf der außer ordentlichen Hauptversammlung des Börsenvereins 1887 in Frankfurt am Main beschlossenen neuen Satzung zusammenfiel, war seine letzte Amtshandlung. Die Grundsteinlegung war zur Ostermesse 1886 erfolgt. Die zeitgenössischen Beschreibungen wissen von einem Festzug von mehr als 4VVV Teilnehmern zu berichten, der sich von der alten Börse nach dem 8000 gm großen, von der Stadt Leipzig ge schenkweise überlassenen Bauplatz an der Hospitalstraße begab. Einige Monate später wurde mit dem Bau begonnen, der ein Kapital von 900 000 Mark erforderte; annähernd eine Viertel Million brachte der Verkauf der alten Börse ein. Der Entwurf stammt von den Berliner Architekten Heinrich Kayser und Karl von Großheim, die Ausführung wurde der Leipziger Firma Bauer L Roßbach übertragen. Um denjenigen unter den Lesern, die das Buchhändlerhaus noch nicht aus eigener Anschauung kennen, einen Begriff von seinen Größenverhältnissen zu geben, fügen wir noch an, daß die ursprünglich bebaute, inzwischen mehrfach erweiterte Fläche 2650 Quadratmeter maß. Die Länge des Gebäudes beträgt etwa 100 Meter. Der Große Saal hat eine Grundfläche von 500 Quadratmetern und ist 16 Meter hoch. Rechts und links von ihm befinden sich zwei kleinere Säle mit der Grundfläche von je 165 Quadratmetern. Die Einweihung des Gebäudes fand in Gegenwart des Königs Albert von Sachsen statt. In seiner Festansprache konnte der Erste Vorsteher Adolf Kröner hervorheben, daß die Zahl der Mitglieder des Börsenvereins von 108 im Jahre 1825 auf 1815 angewachsen sei. Vom Leipziger Oberbürgermeister Or. Georgi wurde auf das »innige, hoffentlich unzerreißbare Band« hinge- wicsen, das den deutschen Buchhandel seit Jahrhunderten mit der Stadt verbindet. Außer der Geschäftsstelle des Börsenvereins, die sich ur sprünglich im westlichen Flügel befand, der Redaktion und der neu übernommenen Expedition des Börsenblattes — bis dahin wurde sie von dem Kommissionsgeschäft Carl Fr. Fleischer be sorgt — beherbergte damals das Buchhändlerhaus u. a. den Ab rechnungssaal der Leipziger Kommissionäre, die Bibliothek und den Ausstellungssaal des Börsenvereins, die Deputation des Vereins der Leipziger Buchhändler, die Bestellanstalt, die Leip ziger Buchdruckergenossenschaft, den Gutenbergkeller, die Börsen blattdruckerei und den Deutschen Buchgewerbeverein mit seinen Sammlungen. Inzwischen hat sich manches daran geändert und auch bau liche Veränderungen wurden vorgenommen. Einiges aus dieser »3«i fünfzigjährigen Geschichte des Deutschen Buchhändlerhauses sei nachstehend erwähnt. Im Jahre 1895 richtete der Börsenverein ein Lesezimmer mit hundert in- und ausländischen Unterhaltungs und Fachzeitschriften ein. — Zur Ostermesse 1896 wurde im Großen Festsaal eine Ehrentafel der im Kriege 1870/71 gefalle nen Buchhändler geweiht. — Im gleichen Jahre wurde die Gas beleuchtung durch elektrische Beleuchtung ersetzt. — 1899 llber- siedelte der 1884 als Centralverein für das gesamte Buchge werbe gegründete Deutsche Buchgewerbeverein in das wenige Schritte weiter gelegene eigene Gebäude. — 1901 folgten seine bis dahin im Buchhändlerhaus verbliebenen Sammlungen. — 1902 wurde die Deutsche Buchhändler-Lehranstalt im Buch händlerhaus untergebracht und die Geschäftsstelle des Börsen vereins sowie das Börsenblatt zogen vom westlichen in den öst lichen Flügel. — 1908 war der Raummangel so groß geworden, daß die Redaktion des Börsenblattes und die Adreßbücher-Redak- tion in gemietete Räume außerhalb des Buchhändlerhauses um ziehen mußten. — 19^0 Beginn des 1911 fertiggestellten Neu baues des Westflügels an der Platostraße, der die Deutsche Buchhändler-Lehranstalt und die Bestellanstalt aufnahm. — 1913 Fertigstellung des Ostslügel-Neubaues am Gerichtsweg, in dem auch die Deutsche Bücherei ihre Tätigkeit ausnahm. — Zahlreiche Veränderungen brachte das Kriegsjahr 1916: Auf lassung des Gutenberg-Kellers — Einweihung der Blinden bücherei, die sich nebst Blindendruckerei bis 1935 im Buch händlerhaus befand — Errichtung der Paketaustauschstelle im Ostflügel (bis 1918, dann im benachbarten Buchgewerbehaus und seit 1930 im eigenen Gebäude im Garten des Buchhändler hauses) — Neuerliche Vermietung des Keller- und Erdgeschosses im Ostslllgel an den Deutschen Buchgewerbeverein — Zurver fügungstellung der Küchenräume an den Nationalen Frauen dienst. — Das Jahr 1922 ist deshalb erwähnenswert, weil die hereinbrechende Inflation die Pläne zu einem großen Erweite rungsbau der Front am Gerichtsweg zerschlug. — Zum hundert jährigen Bestehen des Börsenvereins im Jahre 1925 wurde vor dem Buchhändlerhause ein Denkmal für die im Weltkriege ge fallenen Buchhändler mit einer überlebensgroßen Plastik von Prof. Georg Kolbe errichtet. — Im Jahre 1928 gelang endlich nach zahlreichen vergeblichen Versuchen die Verbesserung der Akustik im Großen Saal, die seine Verwendung als Vortrags saal möglich machte, sodaß heute kaum eine Woche vergeht, in der nicht eine große politische, literarische oder sonstige festliche Veranstaltung im Buchhändlerhause stattfindet. — In der neuesten Zeit sind im Deutschen Buchhändlerhause zwei bedeu tungsvolle Neuerungen vor sich gegangen: es ist — neben dem Börsenverein — Sitz der Geschäftsstelle der Gruppe Buchhandel in der Reichsschrifttumskammei und es bietet — bis zur Er richtung des eigenen Gebäudes — der Reichsschule des Deutschen Buchhandels Unterkunft. Damit ist jedem jungen Buchhändler Gelegenheit gegeben, das Buchhändlerhaus mit feinen Einrich tungen aus nächster Nähe kennenzulernen und so für sein spä teres Berufsleben einen lebendigen Eindruck von der Zentrale des Buchhandels mit hinauszunehmen. Wa.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder