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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.03.1941
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- 1941-03-15
- Erscheinungsdatum
- 15.03.1941
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- Deutsch
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eine bunte Auswahl alles Schrifttums. Man sieht in der Koje eines großen Leipziger Kommissionärs bedeutende Werke aus dem klassischen Bereich des Geistes, Bände, die zugleich vorbild hafte Leistungen deutscher Buchkultur sind. Daneben eine Fülle von Kurzromanen, heiteren Unterhaltungsbüchern, aktuellen Schrif ten, die, zu billigsten Preisen herausgebracht, sich der breitesten Käufer- und Leserschaft erfreuen können. In anderen Abteilun gen Romane und wieder Romane, wissenschaftliche Werke, Kunst bücher der Großantiquariate, große Geschichtswerke, Monogra phien, Lexika, und zwei deutsche Weltfirmen sind auch mit Atlan ten vertreten. Alles, was man sich unter dem Begriff Buch den ken kann, bis hin zur billigsten Broschüre wird gehandelt. Verkauf, wie schon betont, höchst lebhaft. Kein Zögern beim Abschluß, höchstens Rückfragen um den Lieserungstermin. Lese stoff für Feldpostsendungen ist natürlich besonders gefragt. Romane im Durchschnittspreis von 3.— bis 4.— RM glänzend verlangt, höchste Abschlüsse in Kurzromanen. Im Antiquariat macht man die gleiche Feststellung wie schon bei den letzten Kriegsmessen: die Bestände werden immer geringer. Im moder nen Antiquariat, also bei Büchern, die oft in verhältnismäßig kurzer Zeit nach ihrem Erscheinen als Restauslage ins Antiqua riat gingen, verramscht wurden, zeigt sich ein Schwinden des Angebotes wie auch der Nachfrage. Man soll nun die Ursache für den großen Buchbedarf nicht allein darin suchen, daß Bücher ein markenfreier Geschenkartikel sind, daß sie zu Hause und im Felde durch die Zeitumstände sich besonderer Schätzung erfreuen. Der Grund für das Großgeschäft in Büchern liegt zum guten Teil auch darin, daß neue Gebiete für das deutsche Buch freigeworden sind, man denke an die Ost bezirke, man denke an den Westen, Elsaß, Lothringen, Luxem burg. Der letzte, entscheidende Grund für den großen Buchbedarf aber ist das deutsche Kulturbewußtsein, das gerade in dieser Kriegszeit seine Dauerhaftigkeit erweist.» Zu dieser anschaulichen Schilderung, an der vor allem auch die Schlußbemerkungen Beachtung verdienen, ist allerdings zu bemerken, daß die Buchmessegeschäfte nur bestimmte Bezirke des Buchhandels betreffen. Rückschlüsse auf die allgemeine Lage des Buchhandels sind nicht ohne weiteres möglich, obwohl sie gegen wärtig eher zutrefsen können als früher. Verleger-Tagung in Berlin Die Reichsschrifttumskammer führte in enger Zusammenarbeit mit der Abteilung Schrifttum des Rcichsministeriums für Volksausklärung und Propaganda in Berlin im Haus der deutschen Presse eine Tagung der schön geistigen Verleger durch. Neben den Vertretern der Abteilung Schrifttum, und der Reichsschristtumskammer nahmen u. a. das Amt Schrifttumspflege, das Werbe- und Beratungsamt für das deutsche Schrifttum und ein Vertreter des Börsenvereins teil. Zum erstenmal hatte die Reichsschrifttumskammer den Landes obleuten des deutschen Buchhandels Gelegenheit gegeben, an einer solchen Tagung teilzunehmen. Die Tagung wurde eröffnet durch den stellvertretenden Lei ter des Deutschen Buchhandels, Landesleiter Pg. Wülfing, der der Abteilung Schrifttum dafür dankte, daß sie die Mög lichkeit gebe, sich hier während des Krieges zu treffen und über wichtige Fragen des Schrifttums auszusprechen. Einleitende Grußworte sprach Oberregierungsrat Schlecht, stellvertretender Leiter der Abteilung Schrifttum. Er brachte zum Ausdruck, daß es der Wille der Schrifttumsführung sei, die Ver lagsarbeit zu unterstützen und auftauchende Probleme einer Lö sung zuzuführen. Gleichzeitig überbrachte er die Grüße des Reichsministers vr. Goebbels und wünschte der Tagung einen guten Verlauf. Ein geplantes Referat über »Fragen der Buchproduktion» mußte wegen Erkrankung von Regierungsrat vr. Erckmann aus- fallen. Die Tagung bot aber Gelegenheit, aussprachemäßig auch auf diese Fragen einzugehen. Wer die »Deutsche Schrift tumsarbeit im Ausland» referierte grundlegend und ausführlich Regierungsrat vr. Hövel. Seit der Tagung im Herbst 1939, so führte er aus, sei die politische Entwicklung mit Riesenschritten vorwärtsgegangen. Die Kräfte des 20. Jahr hunderts seien überall angetreten, um die des 19. Jahrhunderts endgültig zu beseitigen. In diesem Kampf nehme das Schrifttum eine entscheidende Position ein. Aufgaben und Forderungen seien häufig an die Verlegerschast gestellt worden, ihnen aber ständen die Leistungen des Staates für die Schrifttumsarbeit gegenüber, vr. Hövel hatte dann Gelegenheit, darüber einen überblick zu geben. Er erinnerte an die Werbemittel des Werbe- und Beratungsamtes für das deutsche Schrifttum, die in riesigen Auflagen hinausgegangen seien und die eine ganz außer ordentliche Wirkung j gehabt hätten, an die verschiedenen Dich terlesungen, die im Auslande in großem Umfang durch geführt wurden. Dabei ging vr. Hövel auf die Grundsätze der Dichtcrauswahl ein und hatte damit die Möglichkeit, manche Un klarheit aufzuhellen. Neben den Dichter trat der Wissen schaftler mit seinen Vorträgen, besonders der Literaturwissen schaftler, der ja die sinnvolle Ergänzung zur Dichterlesung selbst bilde. Hierbei wurde die wichtige Frage der Literaturgeschichts schreibung für den besonderen Zweck angeschnitten. Über die Buchaus st ellungen, die in den letzten Monaten in zahl reichen Städten des Auslands durchgeführt werden konnten, machte vr. Hövel interessante Ausführungen. Zum größten Teil wurde die Öffentlichkeit über diese Ausstellungen durch das Bör senblatt und die Tagespresse unterrichtet. Mit diesen Ausstel lungen sei gleichzeitig ein Ausstellungsstil entwickelt worden, der heute einzig dastehe und der würdige Rahmen für das deutsche Schrifttum im Ausland sei. So berührte er dis Frage des Aus stellungsraumes, die Auswahl des Schrifttums, die Zahl der aus gestellten Werke, die Art der Auflockerung einer Ausstellung und deren Ausschmückung. An Hand einiger ausländischer Pressestim men zeigte er den großen-Erfolg der Buchschauen, den er gleich zeitig durch interessante Zahlen erhärten konnte. Landesleiter Wülfing dankte vr. Hövel für das ausführliche Referat und leitete eine sich anschließende Aussprache. Die Frage der Buchbereitstellung behandelte Verlagsbuchhändler Brock haus, während vr. Roeßler (Deutscher Verlag) auf be stimmte wichtige Schrifttumsgruppen und deren Pflege einging. An der Aussprache beteiligten sich weiter die Verleger Krüger, vr. Müller-Grote u. a. Auch während dieser Aussprache konnte vr. Hövel weitere Erfahrungen seiner Tätigkeit mitteilen. So stellte er fest, daß die Neigung, das deutsche Buch kennenzulernen, heute bedeutend ge wachsen sei. Der Ausländer wolle im deutschen Buch unser Reich kennenlernen, den sozialen Staat. Deshalb verschiebe sich auch gelegentlich der Kreis der Buchinteressenten. Die Bedeutung, die dieser Vorgang habe, brauche, so sagte vr. Hövel, nicht näher Umrissen zu werden. Fragen wie die des B u ch p r ei s e s, des Transportes und der Zölle fanden ebenfalls eingehende Darstellung, zusammenhängend damit die eigene Werbe- arbeitdes Verlages (Kataloge, Prospekte, Bertreterreisen). Bei den Katalogen verlange der Käufer kurze sachliche Angaben über den Inhalt. Weitere Ausführungen galten dem Bespre chungswesen, den Übersetzungen, den Rabatt sätzen, den deutschen Buchhandlungen im Aus land und der Personalfrage. Die Möglichkeiten der Reichsschule des Deutschen Buchhandels werden in Zukunft in verstärktem Maße dafür eingesetzt werden. Ein weiteres zusammenhängendes Referat vonRegierungsrat vr. Hövel galt dem Thema »Papierbewirtschaftung und Buchherstellung», einer Frage, die den Verlag ja vordringlich angeht. Als Leiter der Wirtschaftsstelle für den i»6 Nr. 83, Sonnabend, den 15. März 1911
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