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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.05.1942
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- 1942-05-21
- Erscheinungsdatum
- 21.05.1942
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W. M. Schulz Hilfsmittel des Deutschunterrichts für Ausländer Die durch Erlaß vom 15. November 1941 mit der Erfor schung und Pflege der deutschen Sprache im Inland und ihrer Förderung und Verbreitung im Ausland erneut beauftragte Deutsche Akademie hatte durch ihr Goethe-Institut für die Zeit vom 4. bis 5. Mai 1942 nach München etwa fünfunddreißig deutsche Lehr- und Lernmittelverleger zusammen mit vielen Vertretern der Ministerien, Reichsstellen, Ämter, Kammern, Verbände und ähnlicher Institute eingeladen, um in einer Ar beitstagung Aufschluß über Bestand und Befund des Werkzeugs zu geben, dessen sich die Lehrer der Akademie bei der Arbeit im Ausland bedienen. Der Präsident der Deutschen Akademie, Ministerpräsident Siebert, gab der Arbeitsgemeinschaft in einer Eröffnungsrede das Richtwort. Groß ist die Aufgabe der deutschen Sprache als einer Verkehrssprache, etwa zur Befriedigung sachlicher, wirt schaftlicher Ansprüche. Höher, schwerer und darum schöner ist ihr Mittleramt für die Kultur. Der Führer selbst hat daher eine ihrer Art nach wissenschaftliche Stätte und Organisation beauf tragt, die besten Kräfte dafür zu sammeln. Die Deutsche Aka demie, seit dem 15. November 1941 Körperschaft des öffent lichen Rechts, will deshalb fördern, planen, helfen und somit Doppelarbeit vermeiden. Mit welchen Voraussetjungen diese Verantwortung über nommen wird, bewiesen die gründlichen Berichte und Vorträge folgender Reihe: Dr. Heinz Nitjschke: „Deutsch als Weltsprache“. Studienassessorin Magda Gerken: „Grundfragen des Deutsch unterrichts an Ausländer“. Dr. M. Schmitj, Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda: „Die Lehrmittel des Deutschunterrichts in den Vereinigten Staaten von Nord-Amerika“. Dr. Herta Klepl: „Lesestoffe für den Deutschunterricht an Ausländer“. Dr. Kurth Derleth: „Benötigte Lehrmittel des Deutschunter richts für Ausländer“. An die einzelnen sehr lebendigen Darstellungen schlossen sich Fragen und Aussprachen unter der Leitung Dr. Derleths. Ihm ist zu danken, daß die Aussprache im Hin und Her der Reden nicht auseinanderglitt, und daß innerhalb kurzer Zeit eine gute Bereitschaft geweckt wurde für eine neue gemeinsame Aufgabe. Eine von Fräulein Dr. Bauschinger aufgebaute Ausstellung eines beträchtlichen Teiles der vom Ausland geschaffenen Lehr- und Lernbücher für die deutsche Sprache zeigte den in einzelnen Ländern erreichten Stand der Anlage von Inhalt und äußerer Beigabe. Unsere Verleger haben sie gründlich durchgesehen. Halten wir fest: Die Deutsche Akademie wendet sich an er wachsene Ausländer jenseits der Grenzen. Im Inland hat das Deutsche Volksbildungswerk in der Deutschen Arbeitsfront eine ähnliche Aufgabe übernommen. Die draußen Lehrenden haben mit Lernenden zu tun, die nicht im täglichen Umgang Deutsch hören, sondern die Sprache in Wort und Aufbau sich erst aneig nen müssen. Wer die kleine, aber ungemein wichtige Zeitschrift des Goethe-Instituts der Deutschen Akademie „Deutschunter richt im Ausland“ liest, wird wissen, wie die deutsche Sprache sich den Angehörigen fremder Nationen nicht nur nach Klang und äußerer Ordnung, sondern auch in ihren Begriffen verschie den schwer darstellt. So mancher Verfasser einer im Inland brauchbaren Grammatik, eines wertvollen Lesebuches macht sich keine Vorstellung, wie völlig anders sein Werk sein müßte, wenn es den Ausländer zum erwünschten Ziel bringen soll. Das gilt nicht nur für Bücher der Anfänger, die mit einer bestimmt zuge messenen Anzahl von Wörtern und einer einfachen Satjlehre vertraut gemacht werden, für die ausführlicheren Lehrbücher der Mittelstufe oder gar für die Oberstufe, in der gründliches grammatisches Wissen und die Möglichkeit zu freier Äußerung schriftlich und mündlich vorausgesetjt wird. Hohe Ansprüche sind zu stellen an den Stoff, an dem der Eifer des Lernenden sich fortwährend beleben soll. Deutsche Art muß überzeugen und unverzerrt aus jedem Stück sprechen. Keine Methode, kein Lehrmittel kann den Lehrer ersetjen. Dieser aber, sei er noch so wertvoll und umsichtig, muß das beste Werkzeug vom deutschen Lehr- und Lernmittel-Verlag erhalten. Mancherlei ist noch zu wagen, bis das Richtige gefunden wird. Der deutsche Fachverlag mit seinen hilfsbereiten und die Deutsche Akademie mit ihren erfahrenen Kräften müssen Zusammenkommen. Was für das Lehr- oder Lesebuch gilt, ist wichtig für die „Ganzschrift“. Es fehlen Anekdoten und Kurzgeschichten für die Zwecke der Akademie. Es fehlt noch manche knappe Darstel lung, um daran dem Ausländer das Deutschland der neuen orga nisch gewachsenen Ordnung selbstverständlich zu machen. Nicht nur das Deutschland der Dichter und Denker, das ganze Reich, seine soziale Ordnung, die Technik, sein Brauchtum, seine Kunst sollen gezeigt werden. Zu Umgangs- und Schriftsprache gesellt sich selbstverständlich das dichterische Wort, für uns manchmal voller sprachlicher Würze, dem Ausländer hingegen dadurch oft nicht leichtverständlich oder gar ungeeignet, den Lernenden zu ermuntern. Die Deutsche Akademie sucht den freiwilligen Partner, aber dafür müssen — wie der Generalsekretär der Akademie, Direk tor Heitjer, bei der Verabschiedung der Tagungsteilnehmer sagte — klare Richtlinien erlassen werden. Hierüber wird man bald mehr hören. Die gegenwärtige Lage im Reise- und Versand buchhandel und seine kulturellen und politischen Aufgaben im Kriege Über dieses Thema sprach Fachgruppenleiter Pg. Hugo Heinecke-München in vier sehr gut besuchten Versammlungen in Leipzig, Berlin, Stuttgart und München zu den Berufskame raden seiner Fachgruppe und Berufskameraden des am Reise- und Versandbuchhandel interessierten Verlages. In eineinhalb stündigen Ausführungen schilderte Fachgruppenleiter Heinecke die Verhältnisse und Vorgänge im Reise- und Versandbuchhan del, wie diese seit den Gründungsjahren 1880 bis 1932 gelegen und sich entwickelt haben, um dann im weiteren auf die jüngere Vergangenheit, die Jahre nach dem Umbruch und die Aufgaben der Gegenwart und Zukunft einzugehen. Der Redner wies dar auf hin, daß der Reise- und Versandbuchhandel seit seinem Be stehen wichtige kulturelle Aufgaben übernommen und auch ge löst habe, alle Mißstände dagegen auf den Ungeist der da maligen Zeitepoche, wo Arbeitslosigkeit, Unmoral, vor allem aber jüdisch zersetjender Einfluß auf allen Gebieten kulturellen Lebens vorherrschte, zurückzuführen sei, der ebenso wie auf den Gebieten der Musik, Malerei und Plastik auch alles buchhänd lerische Geschehen mit in den Strudel gerissen habe. Erst durch die Gründung der Reichsschrifttumskammer sei durch eine straffe Organisation wesentlicher Wandel geschaffen worden, der sich allgemein auf den Berufsstand in bezug kultureller Ar beit, Vertretereinsa^, Betriebsgemeinschaft usw. segensreich und wohltuend ausgewirkt habe. Pg. Heinecke stellte an die Berufskameraden seiner Fach gruppe in kultureller und politischer Hinsicht folgende Forde rungen: Vertrieb des guten weltanschaulichen und politischen Bu ches — Einwandfreies öffentliches Angebot — Sauber keit des Betriebes — Verbesserung der Arbeitsbedingun gen und der Arbeitsstätte — Pflege der Kameradschaft — Einordnung in die Berufsgemeinschaft. Nr. 107/108, Donnerstag, den 21. Mai 1942 103
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