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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.02.1941
- Strukturtyp
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- 1941-02-18
- Erscheinungsdatum
- 18.02.1941
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- Deutsch
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oder seiner Kiste mit sich trägt: ein kleines Jnselbändchen mit Gedichten von Rilke oder Storni, das ihm seine Liebste geschenkt hat, ein Liederbuch von Hans Baumann, das er alz Hitlerjunge von seinem Bannführer bekommen hat, »Die Heimat der Star ken» oder sonst ein Spruch- oder Aphorismenband, in dem er manchmal zu blättern liebt, eye er abends auf seinem Strohsack oder in seinem breiten französischen Bett sich zur wohlverdienten Ruhe ausstreckt. Es ist auch nicht so, daß diese Bücher immer gelesen werden müssen, daß er sie Wort für Wort auswendig kennt oder daß er sie ganz versteht, wie etwa ein Schristgelehrter aus ihnen liest; sehr oft genügt auch, daß man so ein Buch überhaupt bei sich trägt, daß man sein Vorhandensein spürt wie eine ruhige, selbst verständliche Gewißheit und daß man, wenn man es braucht, zu ihm zurückkehren darf wie zu einem guten Freund. Ich selber trage so die freilich erst kürzlich erschienene Lyriksammlung von Will Vesper »Die Ernte der Gegenwart» mit mir herum, so wie ich als Jüngling jahrelang die Anthologie von Bethge ständig bei mir geführt habe, die heute längst vergriffen ist und verstaubt in meinem Bücherschrank immer noch einen Ehrenplatz behaup tet. Ich weiß von vielen Kameraden, die solch ein Lieblings buch durch Polen, Norwegen und Frankreich geschleppt haben und die auch heute noch nicht glauben einschlasen zu können, wenn sie nicht abends wenigstens noch einen Satz daraus auf geschnappt haben! Das Buch im Wäschesack des Soldaten bleibt darum neben allen anderen Möglichkeiten auf diesem Gebiet das schönste Zei chen für die Liebe des einfachen Mannes zum geistigen Besitz tum der Nation, das heute Eigentum aller ist! » . . Frontbüchereien! Sechs Beispiele für viele, wie das Buch den Weg zum Soldaten findet und wie der Soldat sich selber mit Büchern zu versorgen weiß, weil daran sein Wohl und Wehe, ein Stück seines eigenen Wesens hängt! Sondersührer (Z) Kurt Kölsch. Der Leipziger Frühjahrs-Messe entgegen Von Jahr zu Jahr verzeichnet die Messe-Schau des Buch - und Kunstverlags eine Aufwärtsentwicklung. Die vom 2. bis 7. März 1941 stattfindende Frühjahrs-Reichsmesse ist eine weitere Etappe auf diesem Wege. »Stentzlers Hof«, der Sitz der Bücher messe, präsentiert sich den Besuchern in bedeutend erweiterter Gestalt. Das vierte Obergeschoß wird vollständig in den Dienst der Papier- waren-Messe gestellt, während die Aussteller für Kunstgewerbe das fünfte Obergeschoß belegen. Diese räumliche Ausweitung wird in mancher Hinsicht auch der Schau des Buch- und Kunstverlags, die sich hauptsächlich in den unteren Geschossen des Hauses befindet, zu statten kommen. Man hatte hier schon in den letzten Jahren eine straffere und übersichtlichere Gliederung der einzelnen Stände durch geführt. Vor allem werden jetzt die Buchauslagen nicht mehr wie früher durch mehr oder minder artverwandte Artikel der Papier- waren-Jndustrie beeinträchtigt sein. Wie notwendig die Erweiterung des Meßhauses »Stentzlers Hof« war, zeigte der überaus starke Be such und geschäftliche Erfolg der beiden vorhergehenden Messen. Die mit der Büchermesse eng verbundene Schau von Bildern und Kunstblättern findet von jeher auch beim Sortimenter starke Beachtung. Wer sich näher mit der Naturfarben-Photographie und ihrer drucktechnischen Vervielfältigung vertraut machen will, dem bieten die Ausstellungen in »Stentzlers Hof« eine gute Ge legenheit. Wie »Stentzlers Hof«, so ist auch das gegenüberliegende Meß haus »Großer Reiter«, das mit der Bücher-, Papier- und Schreib- waren-Messe eine Einheit bildet, beträchtlich erweitert worden. Ein Teil der hier hinzugekommenen Räume wurde vom deutschen Buch binderhandwerk übernommen, dessen Mcßausstellung handwerklich schöner Arbeiten vom Buchhandel besonders beachtet werden wird. Hier findet der Besucher manchen wertvollen Beitrag zu der wich tigen Frage der neuen buchbinderischen Werkstoffe und Bearbeitungs- Verfahren. Wie in den Vorjahren veranstaltet die Deutsche Arbeitsfront, Fachamt Druck und Papier, auch im Kriegsjahr 1941 einen großen Wettbewerb unter dem Kennwort »Vorbildliches Buchschaf - f e n«, und zwar diesmal in Verbindung mit der Bugraschau der Neichsmesse Leipzig vom 2. bis 7. März 1941. An diesem Wett bewerb beteiligen sich die deutschen Drucker, Verleger und Buch gestalter mit ihren schönsten Buchschöpfungen, die nach Prüfung durch einen Kreis erster Fachleute mit Geld- und Urkundenpreisen aus gezeichnet werden. Diese in zehn Sachgebiete gegliederte Sonderschau im Deutschen Buchgewerbehaus sowie die hier ausgestell ten preisgekrönten besten Arbeiten des Druckgewerbes verdienen die ganz besondere Beachtung jedes Messebesuchers. Zur Neichsmesse Leipzig veranstaltet die Wirtschastsgruppe Druck im Ning-Meßhaus eine gegenüber den Vorjahren wesentlich erweiterte Schau von Druckarbeiten. Auf einer Gemein schaftsschau sowie zahlreichen Ständen der leistungsfähigsten Drucke reien Deutschlands werden die besten Erzeugnisse in allen Druckver fahren ausgestellt, wie Kunst- und Werbedrucke, Bücher, Landkarten, Musiknoten, Kunstblätter, Spielkarten, Etiketten, Glückwunschkarten, Kalender, Faltschachteln usw. Aus Anlaß der Leipziger Frühjahrsmesse werden die Farben fabriken Berger L Wirth in Leipzig im Deutschen Buchgewerbehaus den Besuchern die Anfertigung eines farbigen Aufsichtsbildes nach dem D u x o ch ro mv e r f a h r e n der Firma Johannes Herzog L Co., Bremen-Hemelingen, vorführen lassen. Vergrößerung, Ent wicklung und Fertigstellung der Duxochromie werden gezeigt. Am Montag, dem 3. März 1941 findet aus Anlaß der Leipziger Frühjahrsmesse auch in diesem Jahre der Messe abend des Graphischen Bundes E. V. statt. Um die enge Verbundenheit mit der Bugra-Schau besonders zu unterstreichen, hat der Bund in diesem Jahre die Räume des Gutenbergkellers im Deutschen Buch gewerbehaus am Gutenbergplatz für den Messeabend gewählt. Der Messeabend beginnt um 18 Uhr mit einem gemeinsamen Abendessen (50 g Fleisch- und 10 g Fettmarken) und wird durch frohe musika lische Darbietungen verschönt. Lernbücher für Mittelschulen In »Deutsche Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung« Heft 3 vom 5. Februar 1941 ist folgender Erlaß des Neichsministers für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung vom 17. Januar 1941 ver öffentlicht: »Im Hinblick darauf, daß durch meinen Erlaß vom 7. Januar 1941 das Schuljahr bis zum Beginn der großen Sommer ferien verlängert worden ist, muß ich Wert darauf legen, daß die für die Mittelschulen genehmigten neuen Lernbücher bereits im laufenden Schuljahr allgemein im Unterricht benutzt werden. Ich ersuche daher, dafür zu sorgen, daß alle Schüler im Besitze der vor geschriebenen Lernbücher sind.« Leipziger Goethe-Gesellschaft Die nächste Mitgliederversammlung findet Sonntag, den 23. Fe bruar, vormittags 11 Uhr im Grassimuseum statt. Prof. Or. Hartwig Ieß wird über Goethes Frömmigkeit sprechen. Schädliches und unerwünschtes Schrifttum (s. zuletzt Nr. 15/1941) Auf Grund der Anordnung Nr. 70, Absatz 2, der Reichsschrift tumskammer wurden auf die Liste des für Jugendliche und Büchereien ungeeigneten Schrifttums die nachstehenden Werke gesetzt: Lee, Conrad, Siasu, Siafu! Verlag A. H. Payne, Leipzig. Schmitz, Carl, Das Schicksal der Schwestern Stabinski. Dreizack- Verlag, Hamburg. Personalnachrichten Der Leiter der Bibliothek des Börsenvereins Ern st Saegen- schnitter, der als Oberzahlmeifter seit Kriegsbeginn zur Wehr macht eingezogen ist, wurde mit dem Kriegsverdienstkreuz II. Klasse mit Schwertern ausgezeichnet. * Am 7. Februar starb im Alter von siebzig Jahren Herr Konsul vr. Wilhelm Lehmann, Inhaber von Ferd. Dümmlers Verlag in Bonn und Berlin. — Der Verstorbene unternahm nach seiner buchhändlerischen Ausbildung Reisen durch Süd- und Mittelamerika und gründete 1896 in San Jose in Costa Rica die heute noch be stehende Libreria Lehmann. Nach Deutschland zurückgekehrt, über nahm er 1916 den Verlag Ferd. Dümmler, dessen hundertjährige Tradition er erfolgreich fortführte. Hauptverlagsgebicte waren in den letzten Jahren Philosophie, Sprachwissenschaft (1928 Erwerb des neusprachlichen Verlages von C. A. Koch-Dresden), Pädagogik, Nechts- und Staatswissenschaften, Mathematik, Astronomie. Mit dem »Jbcro- Amerikanischen Archiv« konnte er seine ausgedehnten Beziehungen zu Süd- und Mittel-Amerika weiter pflegen. Großen Erfolg hatte er mit den Büchern zur Deutschkunde von Ernst Wasserzieher. Walter H c r f u r t h, Leipzig. — Verlag: Verlag des Bdrscnvercins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. — Anschrift der Schrift/eitung und Expedition: Leipzig 6 1, Gerichtsweg 26, Postschließfach 274/75. — Druck: Ernst Hedrich Nachf., Leipzig 0 1, Hospitalstrahe lla-13 *1 Zur Zeit ist Preisliste Nr. 8 gültigI «0
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