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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.02.1941
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1941-02-18
- Erscheinungsdatum
- 18.02.1941
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- Deutsch
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am 18. 11. 1940 die Aufnahme des Herrn Peter Schroer, Saar brücken, Am Kieselhumes 18, am 5. 12. 1940 die Aufnahme des Herrn HeimbertSchwandt, Berlin W 50, Nürnberger Platz 3 als Reisebuchhandels-Vertreter sowie am 30. 9. 1940 die Aufnahme des Herrn Hans Rietz, Chem nitz/Sa., Elsässer Str. 31, als buchhändlerischer Angestellter abgelehnt. Damit ist den Genannten jede Tätigkeit im Zuständigkeits bereiche der Neichsschrifttumskammer untersagt. Veränderungen in der Stammrolle der Buch verkaufsstellen usw. Die heutige Ausgabe des Börsenblattes enthält als Beilage eine Mitteilung der Reichsschrtsttumskammer betr. Veränderungen in der Stammrolle der Bnchverlaufsstellen, den Fachgeschästsltsten und bei den Sondergenehmigungen seit 1. Oktober 184V. Wir weisen alle Verleger und den Zwischenbuchhandel besonders daraus hin. Frontbüchereien Wie der Soldat mit Büchern versorgt wird und wie er sich selbst versorgt — (Schluß zu Nr. 39) Die sahrbare Frontbuchhandlung — Auch das gibt es: eine Buchhandlung auf Rädern, in einem Riesenomnibus, der bis an die vorderste Front und zu den entlegensten Truppenteilen fährt, um sie mit gutem und billigem Lesestoff zu versorgen. Die NS.-Gemeinschaft »Kraft durch Freude« hat diese Einrichtung geschaffen, von der wir zum erstenmal am Westwall und in den Lagern in der Pfalz und am Oberrhein erfuhren und die hernach mit uns gezogen ist überall dorthin, wo deutsche Soldaten heute gegen England auf Wache stehen. Vom Kanal bis zur Demarkationslinie, von der Magi notlinie bis hinunter zur spanischen Grenze fahren diese großen grauen Wagen mit dem Sonnenrad der nationalsozialistischen Freizeitorganisation hin und her, überall, auf dem Marsch oder im Ruhequartier freudig begrüßt als Sendbote der Heimat ge nau wie das Fronttheater oder das Variete. Viele tausend Kilometer Weges in Feindesland wurden zurllckgelegt, viele tausend Bände an Soldaten aller Waffengattungen verkauft, vielen tausend Männern Freude bereitet, wenn es sonst nichts mehr gab, was Unterhaltung und Anregung vermitteln kann. Der Wagen der Frontbuchhandlung trägt außen ein Schau fenster, in dem Proben guter zeitgenössischer Literatur eindrucks voll und übersichtlich ausgelegt sind. Innen aber befindet sich ein ganzes Lager, das dauernd aus der Heimat oder aus den großen Frontbuchhandlungen in Paris usw. ausgefüllt wird. Zwei Männer der Arbeitsfront in ihrer blauen Uniform ver sehen den Dienst, Mittler zwischen dem Buch und den Feld grauen zu sein. Die Fahrt geschieht nach einem ganz bestimm ten Plan, wobei immer die Standortkommandanten und jewei ligen Truppenteile von der Anwesenheit des Buchwagens unter richtet sind und ein entsprechender Absatz gewährleistet ist. Die meistbegehrten Bücher sind erfahrungsgemäß solche zum Zeitgeschehen. »Auf den Straßen des Sieges« von Otto Diet rich, »Der Krieg im Westen« von Wilhelm Weiß und ähnliche Titel sind es, die oft gefordert werden, aber auch Weltkriegs literatur, Erzählungen, Geschichten heiteren Inhalts, die, wenn sie einer gelesen hat, von Hand zu Hand gehen. Es ist erstaun lich, wieviel Männer sich in jeder Kompanie immer wieder fin den, die bereit sind, auch für ein gutes Buch einmal eine Mark und mehr auszugeben! Der Löhnungstag ist natürlich der gün stigste für das Buchgeschäft. Oft kauft auch der Kompaniechef oder der »Spieß« aus der Kompaniekasse einiges an und auch das kommt dann wiederum der Allgemeinheit zugute. Einmal in Frankreich sah ich zwei Landser stundenlang vor der Frontbuchhandlung stehen und in den Bücherstapeln kramen; sie konnten sich anscheinend nicht schlüssig werden, was sie kaufen sollten. Ihr Herz hing an einem Buch, aber das Geld reichte nicht aus! Schließlich kauften sie gemeinsam das gleiche Werk und das schien mir die schönste Form des Bucherwerbs zu sein, weil der Besitz durch die Kameradschaft und die Liebe zu dem gleichen Wert geadelt war! Die Vcrtriebsstclle der Propagandakompanie Am Bahnhof oder an einem anderen hervorragenden Ver kehrsmittelpunkt einer französischen Stadt sieht man oft einen Stand oder ein Ladensenster mit der Aufschrift »Vertriebsstelle der Propagandakompanie«. Hier werden Zeitungen und Zeit schriften aller Art, aber auch Bücher zum Verkauf feilgeboten. Ein Soldat der Propagandakompanie oder eines anderen damit be auftragten Truppenteils steht hinter dem Ladentisch und bemüht sich, die vielseitigen Wünsche seiner Käuferschar zu erfüllen, die besonders vor Sonn- und Feiertagen oder beim Eintreffen von Truppentransporten in dem kleinen Raum sich ordentlich zu stauen droht. Da will einer den »Illustrierten Beobachter« oder »Das Schwarze Korps«, ein anderer die »Koralle« oder die »Erika« und ganz Anspruchsvolle verlangen »Das Reich«, die große deutsche Wochenzeitung, die sich allgemeiner Beliebtheit erfreut. Wieder andere wünschen Romanhefte und ab und zu fragt auch einer nach einem Buch, das freilich nicht immer sofort lieferbar ist. Einer war bei Narvik dabei und hat aus einer Anzeige er fahren, daß ein Buch über die Kämpfe da oben in Vorbereitung ist. Ob es nicht in der Frontbuchhandlung schon zu haben sei? Er wolle gern den Preis hinterlegen, wenn man ihm verspreche, es an seine Feldpostnummer nachzusenden. Der Zeitungsmann hinter dem Tisch weiß selber nicht, wie lange er noch zu dieser Beschäftigung abkommandiert ist und ob dann die Bestellung ordnungsgemäß erledigt werden kann. Er rät seinem Freund, doch an die Braut in Berlin zu schreiben, die ihm das Buch schneller schicken könne. Schließlich tröstet sich der andere und nimmt mit einer Reisebeschreibung vorlieb, die ebenfalls im hohen Norden spielt. Der Mann im Zeitungsstand der Propagandakompanie kennt schon seine Kunden. Einer koinmt jede Woche im Auftrag seiner Einheit zwei Stunden weit gefahren und holt Zeitschriften ab; meist nimmt er auch ein Buch mit, das er für sich oder einen anderen Kameraden erwirbt. Ein anderer will nur Kriminal romane, ein dritter nur Liebesgeschichten, weiß Gott, auf was für Einfälle ein Soldat kommen kann, zumal, wenn er nicht in einer größeren Stadt, sondern in einem kleinen Ort liegt, wo selten einmal ein Variete und nur monatlich einmal das Trup penkino hinkommt! Immerhin, auch in solchen Lesewünschen äußert sich der Keim jenes Erlebnis- und Gestaltungswillens, der die edleren Zeugnisse deutschen Schrifttums geschaffen hat und der in jedem deutschen Menschen und vorab im Soldaten der neuen Zeit als das große schöpferische Geheimnis unseres Erfolges lebt! Das Buch im Wäschesack! Zum Schluß sei auch noch jener Bücherei gedacht, die in keinem Schrank, in keinem Bücherwagen, in keinem Zeitungs stand an die Front gefahren wird und die dennoch den Solda ten auf Schritt und Tritt begleitet und ihn vielleicht unmittel barer angeht als alles, was sonst in dieser Hinsicht getan wird, eben weil sie den Menschen selber berührt, der sie sich erworben hat und dem sie gehört wie ein Stück von ihm selber, wie ein Teil von seinem Fleisch und Blut. Ich will das vielgebrauchte Wort vom »Faust« im Tor nister des deutschen Soldaten hier außer acht lassen, nicht allein, weil es den Tornister in seiner alten Bedeutung nicht mehr gibt, sondern auch, weil der »Faust« nicht immer das richtige trifft, was hier gemeint ist. Oft ist es ein viel harmloseres und äußer lich unscheinbares Werk, was der Soldat in seinem Wäschesack SS
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