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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.02.1941
- Strukturtyp
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- 1941-02-15
- Erscheinungsdatum
- 15.02.1941
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vor, daß sein Anteil an der Gediegenheit des Inhalts und an der ge samten Drucklegung ganz beträchtlich war. Die Entwicklung der Münchner Verlegerfamilie Oldenbourg zu verfolgen — die Annahme der französischen Schreibsorm mit ou und eines Wappens geht auf eine Mode des 18. Jahrhunderts zu rück — ist natürlich für den Buchhändler besonders reizvoll, und er kann aus der Darstellung manchen Schluß und manche Lehre für sich selbst ziehen. Der Gründer, Rudolf Oldenbourg, der noch als Gehilfe bei Frommann die Welt Goethes erlebt hatte, kam 1836 als Geschäfts führer des Eottaschen Zweiggeschäfts, der »Literarisch-Artistischen An stalt«, nach München. Erst mit sicbcnundvierzig Jahren, am 8. Juli 1858, brachte er, noch mit Zustimmung seiner Chefs und unter vorläu figer Beibehaltung seiner Stellung bei Cotta, sein erstes, auf eigene Rechnung und Gefahr erschienenes Werk heraus: das »Journal für Gasbeleuchtung und Wasserversorgung«, das noch heute (unter ver ändertem Titel) fortgeführt wird. Wenn sich Oldenbourg auch erst zehn Jahre später vollkommen von Cotta trennte, der Anfang des Verlags N. Oldenbourg wie auch der deutschen technischen Fachzeit schriftenliteratur war gemacht. Planmäßig und vorsichtig baute der Gründer seinen Verlag auf: der Hauptbestand der Verlagswerke des Cottaschen Zweiggeschäfts — wie Seufferts Archiv, Sybels Histo rische Zeitschrift, Schwellers Bayerisches Wörterbuch, die Sammlung deutscher Ncichstagsakten — wurde übernommen, ein Schulbuch verlag augegliedert, ein eigenes Anwesen und eine Buchdruckerei er worben. Unter seinem ältesten Sohn Rudolf, dem zweiten «von neun Kinder'n, einer Führcrnatur voll Ehrgeiz und vornehmer Gesinnung, einem Verlegertalent von großem Ausmaß, nahm das Geschäft einen gewaltigen Aufschwung: der technische Buch- und Zeitschriftenverlag wurde weitergcbildet, koloniale Literatur — Carl Peters! — ausge nommen, die geisteswissenschaftliche Literatur gepflegt, Ratzel und Mcinccke wurden als Autoren gewonnen. Die Gründung der Baye rischen Staatszeitung stand vor der Tür, als Rudolf starb. Sein Nachfolger wurde 1912 sein jüngerer Bruder Hans, der als geborener Organisator besonders den Ausbau der technischen Betriebe und der Staatszeitung betrieb, aber auch der Förderung des gesamten Buchdruckgewerbes einen beträchtlichen Teil seiner Arbeitskraft wid mete. Er hat sich als erster der Familie um die Erforschung ihrer Herkunft bemüht. Je mehr die Chronik in die Gegenwart vorstößt, desto kürzer werden die Charakteristiken der Persönlichkeiten, mit Recht: erst zeit licher Abstand läßt objektive Beurteilung zu. Die Geschichte der Firma Oldenbourg kommt etwas kurz weg, mit zwanzig Seiten — die dem Umfang und der Bedeutung des Verlags entsprechende Fir- mengefchichte steht also noch aus. Sie könnte, wenn ihr eine ebenso glückliche Bearbeitung wie der Familiengeschichte zuteil würde, ein wertvoller Beitrag zum geistigen und verlegerischen Leben seit den sechziger Jahren des 19. Jahrhunderts werden. vr. Annemarie Meiner, München Dreihundert Jahre Engelhard-Neyher Zu den ältesten Druckereien und Verlagsunternehmen in Thürin gen gehört die Engelhard-Reyhersche Hosbuchdrucke- r e i mit dem ihr angeschlossenen Engelhard-NeyherVerlag in Gotha, die in diesem Jahre auf ein dreihundertjähriges Be stehen zurückblicken kann. Name und Entstehung verdankt sie einem der verdientesten Schulmänner in Thüringen, dem Rektor Andreas Neyher, der 1640 von dem pädagogisch stark interessierten Herzog Ernst dem Frommen mit der Leitung des Gothaer Gymnasiums be traut wurde. In der Geschichte der deutschen Volksschule lebt er fort als Verfasser des sog. »Schulmethodus« von 1642; außerdem stammt von ihm eine Fülle von deutschen und fremdsprachlichen Schul-, Lese- und Rechenbüchern, die er nicht nur verfaßte, sondern auch in der von ihm gegründeten Druckerei neben einem großen Formularmagazin für Behördenbedarf selbst hcrstellte. Die Druckerei wurde 1679 durch ein herzogliches Privileg ausgezeichnet, dem 1711 ein Kalenderprivi leg für den Gothaischen Historienkalender (1700 — 1900) und 1715 ein Druckmonopol für Gesangbücher und Schulbücher folgte. Seit 1764 wurden alljährlich kleine Taschenbücher gedruckt, deren genealo gische Anhänge den »Gothaischen Hofkalendern« (Almanach de Gotha) bald Weltruf verschafften. Internationale Geltung hatte auch die von Zach herausgegebene »Monatliche Korrespondenz zur Beförderung der Erb- und Himmelskunde«, die erste astronomische Zeitschrift in deutscher Sprache. Im Jahre 1829 ging die Druckerei mit Verlag durch Heirat aus dem Besitz der in Gotha ausgestorbenen Familie des Gründers in den der Familie Engelhard über, in dem sie bis 1884 blieb. Damals erwarb sie durch Kauf Paul Matthaei, der mit kaufmännischem Unternehmungsgeist eiben aufgeschlossenen Sinn für technischen Fort schritt verband und sich in erster Linie dem Ausbau des Schulbuch verlages und der Erweiterung des Formulargeschäftes für die Staats-, Gerichts- und Forstbehörden widmete. Unter seiner Leitung wurde 1904 ein neues Betriebsgebäude erbaut. Als dann 1923 Alexander Matthaei das Erbe des Vaters übernahm, stellte ihn die Auflösung der obersten Staatsbehörden durch den Zusammenschluß Thüringens zusammen mit der allgemeinen Notlage nach dem Welt krieg vor besonders schwierige Ausgaben. Mit eiserner Tatkraft hat er sie gelöst, indem er die Druckerei, die Jahrhunderte hindurch fast aus schließlich für Staat, Schule, Kirche und Wissenschaft tätig war, in den Dienst der deutschen Industrie und der modernen Wirtschafts- Werbung stellte. Auch der Verlag wurde weiter ausgebaut. Dem Adreßbuch für die Stadt Gotha, das seit 1859 hier jährlich erscheint, trat ein weiteres für den Landkreis sowie ein Fernsprechbuch zur Seite. Den schon seit Jahrzehnten erscheinenden Volksschullese- und Rechenbüchern folgten heimatkundliche Werke, und in neuester Zeit die »Grüne Herz-Bücherei« sowie anderes schöngeistiges Schrifttum. So verbindet sich in dem Unternehmen, das einst in den Stürmen des Dreißigjährigen Krieges als ein Teil des Wiederaufbauwerkes gegründet wurde, alte kulturelle Tradition mit dem Arbeitsgeist einer technischen Zeit. Arbeitsfroh und zukunftsgläubig tritt es —wiederum in harter Kriegszeit — in das vierte Jahrhundert seines Bestehens Veranstaltungen der Gruppe Buchhandel Stuttgart — Kachschast Angestellte Für die Mitglieder der Kachschast Angestellte findet am Montag, dem 17. Februar ein Kachschastsabend mit folgendem Pro gramm statt: 1. Lichtbilderoortrag von Friedrich Kasparidus sDAJs: »Deutsche Leistung im Weichselraum von den Anfängen des polnischen Staates bis zur Jetztzeit«. Der Vortrag zeigt, was deutsche Kultur und deutsch« Arbeit vollbracht haben. — L. Aus Feldpostbriefen unserer Kameraden. — 3. Verschiedenes sArbeitsgemeinschasten — Gehilfenprtifung. — Vortragsabende usw.s Beginn: 19.15 Uhr. Lokal: Buchgewerbesaal Gustav-Siegle-Haus, Eingang Leonhard straße. I. A.: Hohloch Personalnachrichten Der am 5. März 1919 geborene sudelendeutsche Buchhändler Ernst Leppelt, von dem an dieser Stelle vor kurzem berichtet wurde, daß er für hervorragende Tapferkeit vor dem Feinde mit dem Eisernen Kreuz I. und II. Klasse ausgezeichnet wurde, ist den Heldentod für Führer und Reich gestorben. Ernst Leppelt wird durch sein leuchtendes Vorbild im Berufsstand unvergessen bleiben. Der Inhaber der Buchhandlung Alfred Losert in Schrems und in Gmünd III., N. D., der im Mai 1939 bei einer Flak-Batterie eingerückt ist, wurde mit dem Kriegsverdienstkreuz II. Klasse mit Schwertern ausgezeichnet. Am 8. Februar starb nach kurzer Krankheit F.räulein Erna Marks, Leiterin der Buchabteilung Rudolph Karstadt Aktiengesell schaft in Görlitz. Bis zuletzt hat sie in schaffensfroher Arbeit ihrer Abteilung vorgestanden. Bei ihren Mitarbeitern war sie wegen ihres freundlichen Wesens allgemein beliebt. * Am 10. Februar starb nach langem Leiden kurz vor Vollendung seines neunundsechzigsten Lebensjahres Herr Ewald Bilz, Ge schäftsführer der Verlagsbuchhandlung F. E. Bilz G. m. b. H. in Rade beul und Leipzig. Sein Lebenswerk galt der Fortführung und dem weiteren Ausbau des über fünfzig Jahre bestehenden Bilz'schen Berlages mit seinem Hauptwerk »Das neue Naturheil verfahren« und der übrigen Bilz'schen Unternehmungen, deren Vor sitzender er war. Walter Hcrfurth, Leipzig. - Verlag: Verlag des Börscnvcreins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. — Anschrift der Schrift^citung und Expedition: Leipzig 6 1, Gerichtsweg 26, Postschließfach 274/75. — Druct: Ernst Hcdrtch Nachf., Leipzig 0 1, Hospitalstraße 11a-18 *t Zur Zeit ist Preisliste Nr. 8 gültig! 5«
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