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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.06.1938
- Strukturtyp
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- Band
- 1938-06-14
- Erscheinungsdatum
- 14.06.1938
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- Deutsch
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oder die Portokasse darf natürlich nicht darunter leiden. Und die Redewendung: »Das wußte ich nicht, ich hatte frei« ist immer unerfreulich. Aber bei gutem Willen geht alles. Schwierigkeiten können entstehen, wenn die freien Nachmittage getauscht werden. Die Gründe dazu sind manchmal verständlich, etwa wenn Besuch von auswärts kommt. Es darf aber nicht zur wilden Gewohnheit werden, und es ist die Pflicht desjenigen, der tauscht, von sich ans für gleichwertigen Ersatz zu sorgen, ehe man bei der Leitung fragt. Die Genehmigung dazu ist notwendig, sonst gibt es gegen seitig Verdruß. Bei gutem Willen aus beiden Seiten lassen sich alle Schwierigkeiten wohl überwinden. Statt des freien Nachmittags kann auch der freie Montag Morgen treten. Für Mitarbeiter, die über Sonntag nach Hause fahren, ist diese Lösung oft willkommener. Sie treten dann ihren Dienst erst mittags um I Uhr an, und haben den Sonntag Abend für sich. Dies kommt ganz auf die Eigenart des Betriebes an. Wie weit man bei gegenseitigem Entgegenkommen und vollem Einsatz gehen kann, zeigt ein Versuch, während der Ferienmonate auch im Sortiment Durcharbeitszeit zu haben, und dadurch teil weise Badezeit und frühen Feierabend zu gewinnen. In meinem Betrieb arbeiten zehn Leute, acht Buchhändler und zwei kauf männische Kräfte. Die Tischzeit ist für die eine Hälfte 10.30 bis 13 Uhr, für die andere 13 bis 15.30 Uhr. In der stillen Zeit des August arbeitete der einer Teil von 8 bis 16.30 Uhr mit einer halben Stunde Mittag, die andere Hälfte blieb von 8 bis 10 Uhr mit Mittagspause von 12 bis 14.30 Uhr. In der nächsten Woche wechselten die Schichten. Das geht natürlich nicht in allen Betrieben, und stellt gewisse Anforderungen an den verant wortlichen Leiter und an den Gemeinschaftsgeist. Ost ist der nicht da, den man gerade braucht. Die Kontrolle, daß alles am glei Verlag, Vertreter In meinem Aufsatz »Eine Anregung zur besseren Zusam menarbeit zwischen Verlag und Vertreter« <s. Nr. 84) habe ich darauf hingewiesen, daß der Vertriebsabteilung des Verlages durch die Bearbeitung des Sortiments mit Vertretern neue Auf gaben erwachsen sind. Ich möchte im folgenden einige Anregun gen aus der Praxis geben, die die Arbeit unserer Vertreter er leichtern und gleichzeitig die Zusammenarbeit zwischen Sorti menter und Verleger fördern sollen. Ankündigung des Vertreters. Die Ankündigung des Vertreters beim Sortiment hat sich in vieler Hinsicht bewährt. Gleichzeitig kann man mit der An kündigung auf besonders wichtige Bücher Hinweisen. Der Sorti menter hat Gelegenheit, in der Zeit, die zwischen der Ankün digung und dem Verlrcterbesuch liegt, sein Lager nachzusehen, um sich Nachbestellungen zu notieren. Auf diese Weise erspart man sehr oft dem Vertreter, ein Sortiment zweimal zu besuchen, wenn der Sortimenter im Augenblick keine Zeit hat, sein Lager nachzusehen. Die Bertriebsabteilung gibt dem Vertreter eine genaue Auf stellung der zu besuchenden Sortimenter. Einwände des Ver treters, daß sich der Besuch dieser oder jener Firma nicht lohne, weil sie doch nichts kaust oder nur direkt bezieht, können für den Verleger nicht entscheidend sein. Die Arbeit des Vertreters darf sich ja nicht darin erschöpfen, Bücher zu verkaufen, sondern der Vertreter soll auch das Sortiment über die Produktion seines Verlages unterrichten und die Verbindung zwischen Verlag und Sortiment enger gestalten helfen. Inwieweit das mit den Reise spesen und der Provision des Vertreters vereinbar ist, muß jeder Verlag selbst beurteilen können. Das Reisemuster. Das Reisemuster ist die Brücke vom Vertreter zum Sorti ment. Der Verleger kann nicht genug Sorgfalt auf seine Aus stattung legen. Man muß sich einmal in die Lage des Buch händlers versetzen, der täglich vielleicht von mehreren Vertretern besucht wird. Es ist ihnen ganz unmöglich, sich eingehend mit den Neuerscheinungen, die die Vertreter anbieten, zu beschäftigen. chen Tag erledigt wird, ist für mich umständlicher. Der einzelne muß sich mehr rühren. Aber wenn das jeder gerne tut, im Hin blick auf die dadurch ermöglichte Freizeit, wird auch das unmög lich Scheinende möglich. Die sechs Wochen Sommerzeit wurden jedenfalls sehr genossen und das Geschäft litt sicher nicht darunter. In den arbeitsreichen Wochen, etwa vor Weihnachten, tritt in meiner Firma an Stelle des freien Nachmittags die verlän gerte Mittagszeit von vier statt zwei Stunden, einmal in der Woche. Man hat dann Gelegenheit und Zeit für eigne Einläufe. Um 17 Uhr, wenn der Ladenverkehr wieder lebhafter wird, steht das volle Personal wieder zur Verfügung. Manche Firmen in Stuttgart öffnen ihren Laden an einem Tag in der Woche erst um 10 Uhr. — Regeln für diese Fragen können allgemein nicht ausgestellt werden. Jeder Betrieb muß da nach seinen Bedürf nissen die Entscheidungen treffen. Der freie Nachmittag ist be stimmt nicht kommuner Müßiggang, und der Einwand, man habe ihn früher auch nicht gekannt, überzeugt heute nicht mehr. Der freie Nachmittag ist auch für den Chef sehr schön. Ich glaube nicht, daß der Betrieb darunter leidet, wenn ich selbst einen Mittag in der Woche spazierengehe, oder mich mit einem Buch in die Sonne lege. Man kann ja nötigenfalls abends noch einen Besuch im Gcschäst machen, die Ladcnkasse einschließen und die Post ansehen. Aber der Heilwert solcher Kurzserien ist größer, wenn man wegbleibt. Und die Mitarbeiter wachsen auch in ihren Leistungen, wenn man ihnen Aufgaben selbständig überläßt und Vertrauen auch in diesen Dingen hat. Walter Weitbrecht i. Fa. I. F. Steinkopf, Stuttgart. und Sortiment Darum müssen die Reisemuster alles Wichtige über das Buch aussagen. Leider ist es nun im Verlagswesen so oft der Fall, daß die Ausstattung des Buches, sein Einband und Schutzum- schlag zu allerletzt darankommen. Immer wieder taucht dann die Frage auf, was soll dem Reisenden mitgegeben werden, da mit er dem Sortiment etwas vorlegen kann. Es ist falsch, bei der Anfertigung von Reisemustern zn sparen, denn jede spätere Werbung kann nicht das erreichen, was durch die Vorlage des Buches zu erreichen ist. Wir sind doch selbst nicht anders; wenn wir etwas kaufen, so wollen wir es sehen. Wir müssen dem Sortimenter unsere Bücher so vorführen, wie er sie weiterverkaust. Wenn nun die Schutzumschlägc zu einer Neuerscheinung noch nicht fertig sind, der Vertreter aber bereits seine Reise beginnen muß, so kann man sich Helsen, indem man entweder Photographien vom Entwurf anfertigen läßt, oder aber von einem Graphiker einige Skizzen des Schutzumschla ges, so wie er später werden soll. Ist jedoch das Klischee schon vorhanden, die Auflage aber noch nicht gedruckt, so bestelle nian rechtzeitig bei der Klischeeanstalt einige Andrucke, die man dann verwenden kann. Ein guter Schutzumschlag, das wird jeder Sor timenter bestätigen, ist ein wesentlicher Faktor beim Verkauf eines Buches. Darum dürfen wir nicht den Fehler begehen, die Buchhändler zu vertrösten, daß der Schutzumschlag mehrfarbig wird und ungefähr so oder so aussehen wird, sondern wir müssen ihn beim Verkauf auch zeigen können. Auch sollte man unbedingt den Einband zeigen. Das Lesepublikum hat in den letzten Jahren gelernt, dem Einbandmaterial mehr Beachtung zu schenken. Wenn der Vertreter also dem Buchhändler zeigen kann, welchen Einband das Buch bekommt, so wird das beim Verkauf mit sprechen. Was soll das Reise must er enthalten? Kurz gesagt, nur das Wichtigste des Buches. Also Schutz umschlag, Einband, Titelbogen, typische Abbildungen, Inhalts verzeichnis. Der erfahrene Sortimenter kann auf Grund dieser Proben beurteilen, für welchen Käuserkreis das Buch in Frage kommt. Dabei muß man beachten, daß das Reisemuster handlich bleibt. Vor allem aber soll es sauber und ordentlich sein. Es 478 '
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