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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.06.1938
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- 1938-06-16
- Erscheinungsdatum
- 16.06.1938
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gen, 12. der Zunfst-Genosse und ein Nat-Herr, 13. ein Gefässe voller Weißheit, 14. eine Apotheke der Beredsamkeit. »Durch Lesen nur alleyn / kanstu beredter feyn«, 15. ein Garten voll von schönen Früch ten. Ein Buch hat Schalen und Kern / da muß man nicht seyn / wie der Asse / wenn er die bittere Nuß-Schale beißet und schmeisset sie weg / sondern muß die bittere Schale vielen Nachschlagens und Lesens sich nicht verdrießen lassen / bis man den süssen Kern herrlicher Sachen findet, 16. eine schöne mit Blumen angefüllte Wiese, 17. der Anfang / ein Ding wohl zu verstehen, 18. ein Behältnis des Gedächt nisses, 19. ein Tod der Vergessenheit, 20. sobald man es rufet / eilet es herzu / ist allezeit da und nie ungehorsam, 21. wenn man es fra get / so antwortet es, 22. ein aufrichtiger Nathgeber, 23. es schonet nie mand / weil es sich vor niemand fürchtet, 24. es lügt nicht, 25. es wird Deiner nicht überdrüßig, 16. heimliche Dinge offenbaret das Buch, 27. es bervahret einen vor Unglück, 28. es vermehret das Vermögen. Zwar kosten Bücher Geld / sie bringen aber auch wieder Geld, 29. ein unerschöpflicher Brunnen, 30. ein unermeßlicher Schatz / der nicht verzehret werden kann, 31. ein Paradieß / daraus du nicht kannst ver stoßen werden, 32. eine fruchtreiche Lieblichkeit / derer mau genießen kan / so lange man will, 33. ein Lehrer / der nicht nimmst, 34. es macht Dich weise und klug / wenn es Dich unwissend antrifft. Was denn eigentlich ein Büchcrfcind sey? »Ein solcher ist .derjenige, der in der Jugend hat studieret / sichs auch lassen sauer werden / hat auch was gethan / er achtet aber hernach in und bey seinem Berufse der Bücher nicht mehr / sondern läßt sie liegen / und kan sie / seinem Gedanken nach / wohl entrathen. Bücher feinde sind weiter diejenigen: 1. die das Geld und Mittel haben und doch keine Bücher anschaffen wollen, 2. die Bücher haben und sie doch nicht brauchen, 3. Lenen zwar Bücher zusterben / die sie aber entweder vor ein Stück Geld einem andern lasset» oder mit in die Auction hin geben, 4. die aus Mangel der Mittel ein Buch nicht schaffen können / jedoch auch nicht Lust haben / bey andern es zu borgen / wenn sie es gleich haben könnten, 5. die zwar keine Mühe mit auffschlagen und excerpiren haben dörffen / sie sich auch keine machen / sondern die auch nicht gerne hören / wenn man von Büchern redet. Sie haben keine Wissenschaft von Büchern / sie lieben sie nicht / sie bekümmern sich nicht darum.« Warum sind aber denn ihrer viel solche Biicherfeinde? »Etwa aus Geld-Liebe? Mancher denkt wohl / ein Buch und ein Thaler sehen einander so gar nicht ähnlich. Oder Antipathie? Ein Bauer kömmt in eine Apotheke / er wird von dem guten Geruch ohn mächtig / sein Kuh-Fladen aber erquicket ihn wieder / und was ists anders mit dem Biicherfeinde / wird ihm nicht übel / wenn er von Büchern höret? Hingegen der irrdische Koth und Unflath erquicket ihn.« R. H. Wan» und wo entstand die Antiqua- Druckschrift? Unsere Kenntnis von der Entstehung und dem frühesten Ge brauch der Antiqua-Druckschrift besteht darin, daß wir den Straß burger Drucker Adolf Nusch aus Ingweiler, ehemals der Drucker mit dem bizarren N genannt, für denjenigen halten, der als erster bereits 1404 in seinem Durandusdruck Antiquaschrist verwendet hat. Da es vor diesem Jahre kein Druckwerk gibt, das in Antiqua gedruckt ist, durfte man annehmen, der Drucker Nusch sei wohl auch der Schöpfer dieser neuen Drucktype. Sein Durandusdruck ist zwar nicht datiert, aber es befindet sich in Basel ein Exemplar des Druckes, in das ein Kaufvermerk aus der Zeit eingetragen ist, der deutlich besagt, das Buch sei im Jahre 1464 gekauft worden, also konnte es nicht später als in diesem Jahre fertiggestellt sein. Nachdem von berufener Seite auch die Vermutung ausgesprochen worden war, die Antiqualettern des Adolf Nusch seien nicht ohne Einfluß auf die frühesten Antiqua-Druckschriften der beiden deut schen Drucker Sweinheim und Pannartz geblieben, die in Subiaco 1465 ihren ersten Druck in Antiqua herausbrachten, mußte man sich mit der merkwürdigen Tatsache abfinden, daß, allen schriftgeschicht lichen Erwägungen zum Trotz, die Antiqua auf deutschem Boden entstanden sei und ebenda ihre erstmalige Verwendung ge funden habe. Vielleicht war Adolf Nusch ihr »Schöpfer«, jedenfalls war seine Offizin die erste, die in Antiqua druckte. Soweit sie darauf Bezug nehmen, stehen in allen Geschichten des Buchdrucks diese Tatsachen verzeichnet und auch diejenigen neuesten Datums konnten nicht anders, als diesen klaren Tatsachen folgen. Und nun müssen wir in der Antiquafrage völlig umlernen, weil in dem Kaufeintrag des Baseler Exemplars ein Schreibfehler unterlaufen ist, ein kleiner Schreibfehler, der das ganze Gebäude der Entstehung, der ersten Verwendung und Ausbreitung der Antiqua ins Wanken bringt. Die Entdeckung dieses Schreibfehlers liegt zwar mehr als ein Jahrzehnt zurück; niemand aber hatte daraus die im Hinblick auf die Antiqua-Druckschrift und ihre Entstehung notwendigen Folge rungen gezogen, bis neuerdings E. von Nath-Bonn in den Beiträgen zur Jnkunabelkunde N. F. II l1938) in einer aufschlußreichen Ab handlung die Entstehungsfrage der Antiqua aufgreift und sie zu einem überraschenden Ergebnis führt. Bei Gelegenheit einer Studie über den Baseler Buchdruck hatte bereits im Jahre 1925 Gustav Binz in der Gutenberg-Festschrift den Nachweis erbracht, daß das in dem Kaufeintrag des Baseler Duranüus aus Ruschs Offizin stehende Kaufjahr 1464 irrig war und daß die Jahreszahl richtig 1474 heißen mußte. Dieser Irrtum um ein ganzes Jahrzehnt hat, wie E. von Rath zeigt, buchdruckgeschichtlich einmal die Folge, daß Adolf Nusch nicht mehr, wie bisher angenommen, Basels zweiter Drucker ist, sondern daß er diesen Platz mit Heinrich Eggestein vertauschen muß, der ihm vorangeht; zum andern ist der Straßburger Drucker Adolf Nusch nicht mehr derjenige, der überhaupt erstmalig mit Antiqualettcrn druckte, geschweige denn daß er ihr »Schöpfer« wäre; denn das älteste Druckwerk in Antiqua ist nun den beiden deutschen Wanderdruckern Sweinheim und Pannartz, die den Buchdruck nach Italien brachten, zuzuschreiben, wo sie ihr erstes in Antiqua gedrucktes Werk 1465 im Kloster Subiaco herausbrachten. Selbst wenn sich ein zweifelhafter Eintrag vom Jahre 1467 in dem Pariser Exemplar eines anderen Nusch-Druckes als richtig er weisen sollte, so würde seine Antiqua doch erst nach der von Swein heim und Pannartz gebrauchten liegen. Hält man sich an das sichere Datum 1470, so bleibt für Adolf Rusch, wie E. von Nath zeigt, lediglich die eine Tatsache bestehen, daß er, als Nachdrucken eines Druckwerkes des in Venedig tätigen Wendelin von Speyer, die Antiqua in Deutschland ein Jahr vor Günther Zainer in Augs burg angewandt hat; mit ihrer Entstehung aber hat er nichts zu tun: Subiaco, Nom, Venedig, das sind die Druckorte, wo die Antiqua entstanden ist und ihre erste Pflege durch deutsche Wanderdrucker gefunden hat. B. Ausstellung der Universitäts-Bibliothek Leipzig Tie Universitäts-Bibliothek zeigt in ihren Schaukästen im Trep penhaus anläßlich des Internationalen Verleger-Kongresses Proben buchgewerblicher Leistungen von einst und jetzt im Dienst der Wissen schaft unter dem Titel »Buchgewerbe und Wissenschaft«. Die Schaukästen sind dem allgemeinen Besuch während der Öffnungs zeiten der Bibliothek (9—13 und 15—20 Uhr, Sonnabends 15—18 Uhr) zugänglich. Leipziger Herbstmesse 1938 Die Leipziger Herbstmesse 1938 wird vom Sonntag, 28. August, bis Donnerstag, 1. September, einschließlich abgehalten. Neben der Mustermesse in einundzwanzig Meßhäusern der Leipziger Innenstadt findet auf dem Gelände der Technischen Messe die Baumesse statt. Personalnachrichten Am 13. Mai verstarb der Buchhändler Max Preuß in Schlawe in Pommern; am 7. Juni der Verlagsbuchhäudler Eduard Mager in Donauwörth im Alter von neunund- dreihig Jahren. Am 6. Juni starb im Alter von siebenundvierzig Jahren Herr I)r. Richard Schipke in Berlin- Pankow. Er war seit 1921 Inhaber der gleichnamigen Buchhandlung, die 1918 als Vorort-Buch handlung »Norden« gegründet wurde. Hauptschriftleiter: vr. Hellmuth Langen buch er, Schömberg. — Stellvertreter des Hauptschriftlciters: Franz Wagner, Leipzig. — Verantw. Anzeigenleiter: Walter Herfurth, Leipzig. — Verlag: Verlag des Börscnvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. — Anschrist der Schriftlcitung und Expe dition: Leipzig 6 1. Gerichtsweg 26, Postschlteßfach 274/75. — Druck: Ernst Hedrich Nachf., Leipzig 0 1, Hospitalstraßc 11a—»3. — DA. 7960/V. Davon 6405 durchschnittlich mit Angebotene und Gesuchte Rächer. — Zur Zeit ist Preisliste Nr. 8 gültig! 498 Nr. 137 Donnerstag, den 16. Juni 1938
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