Anfang Juli wird erscheinen; Heinrich Zillich Attilas EM Erzählung. Biegsam gebunden RM. 2.40 Seinerzeit in der siebenbürgischen Heimat des Dichters erschienen, ist diese Erzählung, das früheste Werk des Dichters, dem großen Freundeskreis, den er sich inzwischen ge schaffen hat, nahezu unbekannt geblieben. Die neue, umgearbeitele Ausgabe dieser freien dichterischen Gestaltung eines weltgeschichtlichen Stoffes kommt daher fast als eine Überraschung und erweist aufs neue Zillichs Kraft, den Leser zu fesseln und mitzureißen, daß er wie gebannt der dunklen Sage vom Ende des Hunnenkvnigs lauschen muß und nicht lvskvmmt von dem Geschehen, bas ein Dichter vor seinen Augen ausbreitet. Getrieben und gejagt von einer unzähmbaren Leidenschaft, die ihn schließlich ganz über wächst, fegt Attila, die Geißel Gottes, wie ein Sturm über die ganze bekannte Erde jener Zeit, von den Steppen des Ostens über die Wälder und Auen Germanien«, bricht über die großen Ströme und Berge, hinter denen sich die schwindende Kraft des römischen Imperiums schützt, in die beutereichen Ebenen Italiens vor. Hier aber erschüttert die Pest sein Heer, und stärker noch erschüttert ihn selbst der Zweifel an seiner Unüberwind- lichkeit, an feinem Dämon. Die gewalttätige Werbung des Mächtigen um die Burgunderin Ildiko, die holdere Stammesschwester der tragisch-großen Fürstin Kriemhild, ein Ringen der Leidenschaft und der Liebe, ist zugleich ein Ringen um die Behauptung einer Macht, die nichts ist, wenn sie nicht die einzige ist. Bor den Toren Roms, wie vor den Augen Ildikos endet die Macht des gewaltigsten Herrschers der Jahrtausende, und ein Blutsturz bereitet seinem Leben ein Ende - in der Hvchzeilsnacht am letzten Tage des Rückzugs. Leidenschaft des Krieges und Leidenschaft der Liebe sind die bewegenden Kräfte dieses farbigen und dramatischen Bildes aus der üölkerwanücrungszeit, deren Durcheinander und zukunftstrachtige Unruhe nur ein echter Dichter wie Zillich mit solcher genialen Sicherheit und solcher Linfühlung gestalten kann, Saft jene fernen Geschehnisse auf uns wirken, wie wenn wir st« selbst erlebten. ///////// vclrl.^6 nl.vkiri ///////// ///////// 32S8 Nr. 1S7 Donnerstag, de» lS. Jnnt iss«