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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.06.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-06-03
- Erscheinungsdatum
- 03.06.1913
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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MO Erscheint werktäglich. Für Mitglieder des Dörjenvereins? >st der Dezugspreis im Mitgliodsbeitrag einasjchlossen. r weitere Exemplare zum eigenen Gebrauch kosten je 30 Mark 4 jährlich frei Geschäftsstelle oder 3ö Mark bei Oostübsrweisung Z innerhalb des Deutschen Reiches, (riichtmitglieder im Z ^Deutsche^n Deichs zahlen fär je^s Exemplar 30 Mark bez. « 2^ l ^ ^ ^ch^ " ^bM. Stel/engejuche werden mit 10 Ds. pro ^ Nr. 125. Leipzig, Dienstag den 3. Iuni"-I913. 80. Jahrgang. Redaktioneller Teil Buchhandel und Dürerbund. <Vgl. Nr. 89, tvS, 108, 111 u. 114.» Der Freundlichkeit einer Leipziger Verlagsbuchhandlung ver danken wir das nachstehende Schriftstück, das, durch Druck ver vielfältigt, anscheinend an weite Kreise des Verlagsbuchhandels versandt wurde: Dresden, den 27. Mai 1913. Dem Vorstand des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig beehrt sich der Arbeitsausschuß des Dürerbundes das Folgende ergebenst zu unterbreiten. Zum mindesten wird aus den späteren Absätzen unser von Anfang an betonter guter Wille, nicht gegen, sondern in i t dem Buchhandel und für ihn zu wirken, doch wohl unmißverständlich hervorgehen. - 1. Die Angabe, daß es sich bei der »Mittelstelle für Volks- schrifteu« um ein »von unbekannten Personen ausgeübtes Zen soramt«: handle, ist unrichtig. Der betreffende Ausschuß wird selbstverständlich aus den sachkundigen und angesehensten Män nern bestehen, die für eine solche Arbeit in Deutschland überhaupt zu sinken sind. Diese Männer werden öffentlich genannt werden. 2. Um auch den leisesten Anschein einer »Bevormundung« des Buchhandels zu vermeiden, hat sich der Dürerbund bereit erklärt, in diesen Ausschuß auch vom Buchhandel vorzu schlagende Herren in gleicher Zahl und mit gleichen Rechten aufzunehmen, wie seine eigenen Delegierten. Dadurch würde die Vorsichtung der Volks- und Jugendschriften als eine gemeinsame Arbeit des Buchhandels und des Dürerbundes dastehen. Die eigentliche Auswahl aus Hunderten oder Tausen den vorgeschlagener Schriften bleibt ja ohnehin ausschließlich Sache des Sortimenters. 3. Auch dazu erklärt sich der Dürerbund bereit: die Mittel stelle unter der Mitarbeit des Buchhandels zu organisieren, um Einrichtungen zu vermeiden, die sich mit den Interessen des wirk lichen Buchhandels nicht vereinen lassen. 4. Für den Fall gemeinsamer Arbeit mit dem Buchhandel erklären wir uns ferner bereit, auf alle Nicht- und Auch- Buch Händler zu verzichten. 5. Nach der Bekanntmachung des Börsenvereins ist zu ver muten, daß sein Vorstand den Deutschen Verlegervereiu ersuchen wird, seine Mitglieder auszusvrdern, der »Mittelstelle für L^lks- schriften« ihre Lieferungen zu sperren. Wir würden in diesem Fall die Arbeit unserer »Mittelstelle« möglicher weise Verlagen oder — je nach der Stellung, welche die interessierten Verleger zu diesem Ersuchen einnehmen — erwägen müssen: die Arbeit aus den Vertrieb der Bücher, die der Mittelstelle geliefert werden, und auf die eigenen auszubauenden Büchereien des Dürerbundes zu beschrän ken. Es wäre das sehr gegen unseren Willen, aber auch sehr gegen die Interessen vieler Verleger. 6. Wir betonen nochmals: der Dürerbund sieht in der materiellen und ideellen Stärkung des deutschen Buchhandels, auf den stolz zu sein unser Volk allen Grund hat, eine wesentliche Kulturaufgabe, und nichts liegt ihm ferner, als ihn unbewußt in irgendeiner Weise zu schädigen. Wo dies versehentlich ge schehen könnte, werden wir uns gern belehren lassen; eben des halb bieten wir ja dem Buchhandel die Mitarbeit bei Organi sation und Leitung der »Mittelstelle« au. Andererseits bitten wir, ein seit langer Zeit und gemeinsam auch mit angesehenen Vertretern des Buchhandels vorbereitetes Unternehmen zum min desten nicht ohne nähere Kenntnis seines Plans und seiner Wir- kungsmöglichkciten abzulehnen. Die Gesamtheit dieser Möglich keiten kennen vorläufig nur wir, und doch wurde der Plan schon jetzt als »bedrohlich« und »gefährlich« be zeichnet. Deshalb schlagen wir eine gemeinsame Be sprechung zwischen bevollmächtigten Herren des Börsenvereins und des Dllrerbuudes für Ende Juni vor und bitten auf diesen Vorschlag um Bescheid. Der Arbeitsausschuß des Dürerbundes. Ferd. Avenarius, Vorsitzender. Der gute Wille der leitenden Männer des Dürerbundes soll nicht verkannt werden. Nur hätten sie im eigenen Interesse sowohl wie in dem der von ihnen vertretenen Sache besser daran getan, sich vorher mit dem Buchhandel zu verständigen, ehe sie ihre Eingaben an Ministerien und Behörden vorbereiteten und ab sandten. Denn so schätzenswert auch in allen Fragen des Lebens der gute Wille ist, den Philosophen mit Recht als das einzig Gute überhaupt bezeichnen, so wenig läßt sich doch in den Fällen von ihm Gebrauch machen, Ivo er mit dem Können nicht gleichen Schritt hält. 1. Wer aufmerksam die Auseinandersetzung zwischen dem Dürerbund und dem Buchhandel verfolgt hat, wird sich des Ein drucks nicht erwehren können, daß Herr vr. Avenarius an der Hauptsache vorbeiredet. Diese Hauptsache ist und bleibt die Zensurierung von einer bestimmten Stelle aus und die damit im Zusammenhang stehende Abstempelung. Aus welchen Personen sich der Ausschuß zusammensetzt und welcher Anteil dem Buch- Handel an der kritischen Auslese zufällt, ist Vollständig belanglos, da wir nicht die zur Kritik berufenen Personen, sondern das System dieser Kritik bekämpfen. 2. Von einer gemeinsamen Arbeit kann deswegen nicht gesprochen werden, weil die Arbeit von Hunderten ernst zu neh mender Männer, die mit uns der Meinung sind, daß jeder ein zelne für seine Tätigkeit einzustehen und dafür die Verantwor tung zu tragen habe, einfach ausgeschaltet oder doch wesentlich beeinträchtigt würde, wenn der Buchhandel sich auf die Seite des Dürerbundes schlagen und dadurch zu erkennen geben würde, daß er in Zukunft gewillt sei, den Dürerbundstempel als alleinige »Wertmarke« für Volksschristen gelten zu lassen*). 3. Auch die Mitarbeit des Buchhandels an der Organisation der geplanten »Mittelstelle« könnte einem Unternehmen keinen lebendigen Odem einblasen, das, statt ihn zu entlasten, belastet, statt zu organisieren, desorganisiert. Zwischenstellen kann eine wirtschaftliche Berechtigung nur da zugesprochen werden, wo von ihnen Aufgaben in zweckmäßigerer und billigerer Weise über nommen werden, als durch die bestehenden Einrichtungen. Da nun die Organisation des deutschen Buchhandels in gleicher Weise durch die Fracht- und Spesenfreiheit des Leipziger Platzes *1 Vgl. auch: Die Stellung der Philologen zur Jugenbfchrlften- srage in den Kleinen Mitteilungen dieser Nummer. 7t>4
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