Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.04.1942
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1942-04-30
- Erscheinungsdatum
- 30.04.1942
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19420430
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-194204306
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19420430
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1942
- Monat1942-04
- Tag1942-04-30
- Monat1942-04
- Jahr1942
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Ost-Steuerhilfe Im Erlaß des Reichsministers der Finanzen vom 25. März 1942 (Reichssteuerblatt S. 386 ff.) werden alle Fragen der Ost steuerhilfe ausführlich behandelt und soweit nötig durch Bei spiele erläutert. Der Erlaß gliedert sich in folgende Abschnitte: a) Freibetrag bei der Einkommensteuer, b) Befreiung vom Kriegszuschlag zur Einkommensteuer, c) Erleichterung der Wirt schaftsführung, d) Gewerbesteuer. Ausbildungsbeihilfe An Stelle der in wesentlichen Teilen überholten Richtlinien für die Gewährung von Ausbildungsbeihilfen und an Stelle der dazu ergangenen zahlreichen Einzeierlasse bringt der Erlaß des Reichsministers der Finanzen vom 13. März 1942 (Reichssteuer blatt, Seite 337 ff.) eine Zusammenfassung aller bisherigen An ordnungen mit den erforderlich gewordenen Änderungen. Die Ausbildungsbeihilfe wird gemeinschaftswürdigen deut schen Familien zur Erleichterung der Ausbildung ihrer Kinder F rühjahrsgeliilfenprüfung Wieder einmal stand das „Haus der Presse“ im Zeidien einer huchhändlerischen Veranstaltung der Landesleitung Berlin. Am 30. März 1942, also unmittelbar nach den mündlichen Prüfungen, fanden sich in den für den Berliner Buchhandel bereits traditionellen Räumen dieses Hauses 44 Lehrlinge und (erstmals) buchhändlerische Hilfskräfte ein, um im kameradschaftlichen Kreise in der gewohnten feierlidien Form in die Reihen des Berufsstandes aufgenommen zu werden. Die schönen und blumengeschmückten Räume waren so redit dazu angetan, die leichte und beschwingte Stimmung aufzunehmen, die immer nach einer bestandenen Prüfung vorhanden ist. Nach dem fri schen Gesang des Liedes „Auf hebt unsere Fahnen ...“ begrüßte Pg. Böhmlcr namens der Landesleitung Berlin und in Vertretung des Landesobmannes, Pg. Gustav Langenscheidt, die Erschienenen. Im besonderen galt sein Gruß dem durch seine Werke über Ulrich von Hutten bekannten Dichter Pg. Kurt Eggers und den Kameraden des Berliner Gehilfenprüfungsausschusses, denen er Dank und Anerken nung für ihre diesmal besonders schwierige Aufgabe aussprach, zugleich mit der Bitte, ihrem verantwortungsvollen Amt weiterhin im Inter esse des Berufsstandes und seines Nachwuchses die Treue zu halten. Pg. Böhmler schloß seine einleitenden Worte mit dem Glückwunsch an die neugebackenen Berufskameradinnen und -kameraden, gab sei ner Genugtuung Ausdruck, daß diesmal von 46 Prüflingen, darunter 16 aus dem Verlagsbuchhandel, nur zwei Sortimentslehrlinge durch gefallen sind und bat Prüfer und Prüflinge, nach den harten Wo chen anstrengender Arbeit für den weiteren Abend frohe Gäste der Landesleitung zu sein. Im Anschluß an das gemeinsame Essen überbrachte der Vor- sitjende des Berliner Gehilfenprüfungsausschusses, Pg. Lehmann, die Grüße und Glückwünsche des Leiters des deutschen Buchhandels, Oberdienstleiter Wilhelm Baur, und gab seiner Freude über das günstige Prüfungsergebnis Ausdruck. Bei der Überreichung der Zeug nisse über die bestandene Gehilfenprüfung konnten nicht weniger als vier Prüflinge mit der von der Landesleitung Berlin gestifteten Ausgabe Adolf Hitler „Mein Kampf“ für gute Leistungen ausgezeich net werden. Pg. Lehmann sprach zu den jungen Kameradinnen und Kameraden von den Aufgaben des deutsdien Buchhandels und betonte, daß diese entsprechend den Zeitverhältnissen eine ganz besondere Verantwortungsfreudigkeit erfordern. Mit besonderer Freude und Dankbarkeit wurde von allen Prüflingen die Buchspende des Zentral verlages der NSDAP., das Werk Kurt Eggers „Die kriegerische Revo lution“ entgegengenommen. Der Dank aller Fiühjahrsprüflinge an den Prüfungsausschuß und an die Landesleitung Berlin, im besonderen für deren vorbereitende Arbeitsgemeinschaften, sowie das Gelöbnis, sich der Zugehörigkeit zum deutschen Buchhandel stets würdig zu zeigen, kamen aus dem Munde eines Junggehilfen aufrichtig zum Ausdruck. Den Höhepunkt erreichte die Feier, als Kurt Eggers sich erhob und in fesselnder Weise Charakteristisches aus seinem Fronterleben schilderte. In lebendiger Darstellung führte der Dichter seine Zuhörer auf die Kriegsschauplä^e des Westens und Ostens. Er nahm sie mit in die Zelte auf Frankreichs Boden und in die Hütten und Häuser des gewährt. Sie ist ein Teil des Familienlastenausgleichs. Gesichts punkte der Begabtenförderung, der sozialen Fürsorge und der Wohltätigkeit kommen bei der Gewährung von Ausbildungs beihilfen nicht in Betracht, das Einkommen und das Vermögen des Antragstellers und der Kinder sind hier ohne Bedeutung. Beim Besuch von Schulen aller Art ist der Antrag bei der Schule oder Anstalt zu stellen, die das Kind besucht oder be suchen soll, beim Besuch von Hochschulen beim Finanzamt, in dessen Bezirk der Antragsteller seinen Wohnsi^ oder gewöhn lichen Aufenthalt hat. Bei diesen Stellen sind die Antragsvor drucke zu erhalten und ist alles Nähere zu erfahren. Keine Personenstands- und Betriebsaufnahme 1942 Nach dem Erlaß des Reichsministers der Finanzen vom 2. April 1942 werden die Personenstands- und Betriebsauf nahmen 1942 nicht durchgeführt. Urlisten werden für 1942 nicht aufgestellt. Die Lohnsteuerkarten 1942 werden auch für 1943 gelten. (Reichssteuerblatt, Seite 385.) in der Reiclisliauptstadt Ostens. Alle erlebten es gleichsam selbst mit, wie sich in ihm und sei nen Kameraden die Anschauungen unter dem Einfluß des Kriegserleb nisses formten. — Die» trübsinnige und nihilistische Welt Tolstois, von der Eggers ein anschauliches Bild gab und die bewußt in der rus- sisdien Literatur gefördert wurde, begriff man in ihrer Gefährlichkeit für das übrige Europa. Gefährlich darum, weil sie sich gegen jede Tat als le^te Konsequenz schöpferischen Denkens richtet. Besonders klein lich, läppisch und dumm erschien in dem vom Dichter dargestellten Bilde das amerikanische (westlichen) happy-end-Geschwätj, das sich in Tausenden von Machwerken niedergeschlagen hat und zu einer ge wissen Zeit in Deutschland einigen Schreiberlingen zur Schablone diente Erlösend und logisch zwingend wirkte daneben auf alle die spezifisch deutsche Einstellung des Dichters zur Kunst und seine dar aus sich ergebenden Aufforderungen an die Literatur. Eggers, geläu tert durch das Feuer seiner inneren und äußeren Kämpfe, hält nur das große Geschehen, die schicksalsbedingten Ereignisse, die das Leben des gesamten Volkes bestimmen, der künstlerischen Gestaltung wür dig. Alles kleinliche, persönliche Erleben hat demnach keine Berech tigung auf Verdichtung. Die hohe Anschauung des Dichters von der Kunst ist richtungweisend. Er verlangt von ihr, daß sie stets auf rüttelt, wach erhält und zu Taten mobilisiert. Sie soll nichts beschö nigen, keine mißliebigen Tatsachen mit angenehmem Schmus verbrä men und darf nicht über Mängel und Widerwärtigkeiten des Lebens hinwegzutäuschen suchen. Auch in der Kunst müssen die Dinge klar gesehen und ohne unwahres Beiwerk dargestellt werden; denn erst durch die mutige, wirklichkeitsbewußte Darstellung werden ihre Werke befähigt, wieder Mut zu erzeugen und die Menschen zu Taten zu mobilisieren. Für den Buchhändler leitete Eggers daraus die Verpflichtung ab, stets das Echte und Wahre aus der Literatur auszuwählen und zu ver mitteln, um so den hohen Aufgaben gerecht zu werden, die dem Be rufsstand als Kulturmittler gestellt sind. Als Kurt Eggers seine Ausführungen mit dem Wunsche schloß, den einen oder anderen der jungen Buchhändler später einmal an irgendeinem Arbeitspläne im Reiche wiederzusehen, um dann dieses angefangene Gespräch fortsetjen zu können, hätte wohl jeder gern noch lange dem Dichter zugehört, der allen einen Einblick in seine starke Persönlichkeit gewährt hatte — eine bleibende Erinnerung und ein steter Ansporn für jeden, der das Glück hatte, Kurt Eggers an diesem Abend zu erleben. Mit dem Liede „Vorwärts, vorwärts ...“ und im Gedenken an den Führer und die kämpfenden Fronten wurde die Feier beschlossen, die durch die Mitwirkung eines Dichters in ihrer Gestaltung als vor bildlich und restlos gelungen bezeichnet werden kann. Als später Prüfer und Prüflinge im kameradschaftlichen Kreise noch zusammensaßen, lag das Examen weit zurück und die Aufgaben, die die jungen Kameradinnen und Kameraden noch vor sich haben, waren greifbar nahe. Viele sprachen vom Aufbau im Osten, anderen erschien es noch wichtiger, durch das deutsche Buch die Heimatfront zu stärken. Wo jeder auch stehen mag, der deutsche Buchhändler weiß, daß er niemals allein ist, sondern ein Mosaikstein in dem großen Bild, daß das neue Deutschland, die neue Welt heißt. Nr. 90/91, Donnerstag, den 30. April 1942 87
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder