K ll I I ^ DerPomeranzerrzweig Lcröbiang. 1288eilea. 9.—/ 6. ^ U^taAS im Druck 6ebun8eu R51 2.68 Das ßrenge Gesetz der Treue wird in Raschkes Erzählung tragisch erschütternd verdeutlicht; jedoch nicht als kalter kategorischer Imperativ, sondern als elementare, ja dämonische Lcbensmachk. Vor ihm verblaßt der Pomeranzenzweig, der zugleich Blüte und Frucht an ßch trägt und in der Hand einer unrettbar verstrickten Frau die Bedeutung eines Symbols gewinnen will: — Symbol eines Opfers, das unabdinglich wird, sobald es Größeres gilt als nur das persönliche Glück, oc- s,u„x»„ Es ist ein unerbittlich hartes, an die antiken Tragödien erinnerndes Schicksal in der Handlung. Das Ganze iß von einer hohen künstlerischen und menschlichen Reise und einer aus der persönlichen Haltung entsprungenen sprachlichen Schönheit. Der über der Erzählung liegende Schleier des Kriegsgeschehens gibt dem persönlichen Schicksal die Schwere und Unerbittlichkeit großer Zeit. Raschkes Sprache iß voll leidenschaftlicher Verhaltenheit und Form und getragen von der Ehrfurcht vor den geheimen und unergründlichen Regungen des menschlichen Herzens. Die Reinheit dieser Regungen aber vermag mit der Härte des Krieges zu versöhnen, dem ße letztlich den harten, aber rechten Ausweg verdanken. Die ungleichen Schwestern Roman. 680 Leiten. 6.—/ 6, ^ 11 <1 A 6 soeben erschienen. Kebunäen KlU 5.80 Der Ronian spielt in Dresden, und dieser Schauplatz beßimmt nicht nur einen lokalen Rahmen. In der Figur des Herrn Moser schaßt sich der Autor eine faszinierende Möglichkeit, ihr barockes Bild anschauungsrcich nachzuzeichnen; es gibt wohl kein Buch, in dem ihr Temperament so getreu und ihr architektonisches Porträt so bezwingend nachempfunden worden ßnd. Das Bewußtsein einer tiefen Schicksalsglänbigkeit des Iltenschen dieser Dichtung und ihres Schöpfers iß das ßärkße und nachhaltigste Erlebnis, das der Leser durch dieses, einen hohen Grad von menschlicher und künstlerischer Reise aufweisende Werk Raschkes empfängt. tv--,-- Raschkes Sprache, die sich bisweilen romantischer Stilmittel bedient, ßießk klar und zwingend. Der Roman verlangt eine sehr sorgfältige Lcscrschast. Die stark aufcinandcrbezogenen Begebnisse der Dichtung, ihre seelische Durchglühung, die das Leben vergeudende und darum zum Untergang bestimmte Gestalt des ^Maklers Konrad Moser, die Farbigkeit, die Raschke dem Ganzen beimischt, das alles macht den Reiz einer zart erzählten und erfüllten Fabel aus, die sich nicht vergessen läßt. ) l. L I ? ^ l 6 1752 ll K 8 E I-I K /m A/ai srse/teiirk.' Tagebuch der Gedanken 202 Leiten. Sehe/tet KlU 8.20, beöllN-ien KlU 4.80 Hinter diesen Gesprächen des Dichters mit den Ahnen und den Göttern, hinter seiner vielfältigen Zwiesprache mit sich selbst und der Natur, mit Gemeinschaft und Volk, mit Kunstwerken und mancherlei Gegenständen geistigen Seins steht der beschwichtigende und bändigende Muk einer Seele, die vom Grauen und der Angst vor der dämonischen Welk ausging. Die gleich unerbittlichen und versöhnlichen Gedanken des Schreibenden, mit denen er das Dasein umschreitek, werden den Freunden seiner Werke Einblick in sein Urerlebnis, in letzte Gründe und Absichten seines Schaffens gewähren. Vielfach ist die Antike Objekt oder Gewand derDialoge, die nicht selten mit einer säst platonischen Bilderkrast und Gelassenheit zwischen Denken und Mythos kreisen. Dazu gesellen stch Essays und eingehende Aphorismen von nachdenksamer Schönheit, wunderbarer Lebenserfahrung und mahnender Kraft der Unterweisung zur Einkehr. Der denkende Dichter hat mit diesem Buch der aus Mut und Bewährung gestellten Gegen wart ein Brevier geschenkt, das die Herzen im Sturm der Fragen stärkt. ) xl/ 1753