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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.04.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-04-01
- Erscheinungsdatum
- 01.04.1913
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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auswnhi, »ach verschiedene» Kragen der Wissenschaft geordnet; 3) All gemeine Charakteristik des Buchhandels, Überblicke, Diagramme, Kata loge etc.; 4) Einbände, Umschläge und Mappen; S) Einrichtung von Buchhandlungen und Bibliotheken. 8. Verlagswesen. Buch- und Notenoerlag, kartographische Anstalten nsm. 1) Bcrlagswcrkc von NcgicrnngS-, Kloster-, Stadt- n. Gemcinde- anftaltcn, sowie Ausgaben anderer öffentlicher Institutionen und Pri- oatverlagswerke jeglicher Art <Biicher, Noten, Karten, Unterrichts mittel etc.) nach ihrem technischen und künstlerische» Werte dargcstellts 2) Statistik der einzelnen Ausgaben mit Preisangabe; 8> Art und Weise des Vertriebst 4> Einbände, Umschläge und Mappe»; 5) Sammlung von Rezensionen, Broschüren und spezielle» Ausgaben über das Verlags wesen. 0. Presse. 1) Periodische Schriften in verschiedenen Sprachen, sowohl i» Ruß land wie im Auslandes 2) Materielle Lage der Presse. Die Ausstellung soll am 14./27. Mai eröffnet und am 1./14. Oktober geschlossen werden. Die Preise der Plätze in den Ge bäuden des Komitees betragen per Quadrat-Arschine auf dem Boden 25, an den Wänden 8 Rubel und in den gedeckten Galerien 7 Rubel. Ein Verkauf der ausgestellten Gegenstände während der Ausstellungszeit darf nur mit Genehmigung des Komitees erfolgen, auch müssen verkaufte Gegenstände gleich durch Duplikate ersetzt werden oder aber bis zum Schluß in der Aus stellung verbleiben. Ferner werden ausländische Erzeugnisse nach Hinterlegung einer Kaution zollfrei zur Ausstellung zuge lassen. Die Kaution wird bei der Rücksendung über die Grenze zurückgegeben. In meinem zweiten Bericht »Aus dem russischen Buchhan del« im Börsenblatt Nr. SO vom Jahre 1912 erwähnte ich die Gründung eines kunsthistorischen Instituts in Petersburg. Ist es im ersten Jahre seines Bestehens nur wenig hervorgelreien, so beginnt es im zweiten Jahre mit einem viel versprechenden großen Programm. Es werden in diesem Jahre dort zum ersten Male kunstwissenschaftliche Vorlesungen in russischer, sran- zösischer und deutscher Sprache gehalten werden. Um zu zeigen, wie interessant das Programm ist, greife ich drei beliebige Vor lesungen heraus; es werden lesen E. de Liphardt über »I-n. psin- turs italisnno ä l'opoqus cko 1a kenaissanoo«, O. Waldhauer über »Geschichte der antiken Plastik«, Graf W. Subow über »Die Me thoden der Kunstwissenschaft« (russisch). Da in Rußland Kunst geschichte an den Universitäten bekanntlich nicht gelesen wird, hat sich die Direktion des Museums Alexanders III. in Moskau entschlossen, in feinen Räumen kunstgeschichtliche nnd archäolo gische Vorlesungen abhalten zu lassen, — ein erfreuliches Zeichen für die Vertiefung in die Kunstwissenschaft in Rußland. Es ist heutzutage zur Manie geworden, Dichter-Museen zu gründen und einer Gesellschaft ihren Namen zu geben. Werden diese Gründungen gut geleitet, so können sie der Allgemeinheit nützen, und zur Verbreitung der Werke des Dichters vieles bei tragen. Tolstoi, Puschkin und Turgenjew haben ihre Museen, denen sich jetzt ein Lermontow-Museum anschließen soll. Die »Lermontow - Gesellschaft« hat beschlossen, zum hundertjährigen Geburtstag Lermontows (am 12. Oktober 1914) in Pensa ein Museum zu errichten, das über ein großes Auditorium für Vorlesungen und Konzerte verfügen soll. Vor kurzem wurde das kunstliebende Rußland durch eine traurige Nachricht erschüttert; eins der erhabensten Werke rus sischer Kunst, »Repins Zar Joann Grosny und sein Sohn«, wurde durch die Tat eines Wahnsinnigen verstümmelt. Wer jemals die zwingende Gewalt gefühlt hat, die dieses Bild auf den Be schauer ausübte, wird es in seinem Leben nicht mehr vergessen und mit tiesem Bedauern von jener Untat gehört haben. Repin weilt ja zum Glück noch unter den Lebenden, und der Restau rator der kaiserlichen Eremitage in St. Petersburg hat die Schnittstellen so meisterlich zusammengefügt, daß der alte Repin hofft, das Bild in seiner früheren Gestalt Wiedererstehen zu sehen. Die Tretjakow-Galcrie wird jedenfalls glücklich sein, wenn eins ihrer schönsten Gemälde vom Untergang gerettet wird. Als Repin neulich in Moskau weilte, veranstaltete der Verein moderner Maler »Karo-Bube« einen Vortrag über den künstlerischen Wert des verstümmelten Bildes von Repin. Der Redner, M. A. Wolo- schin, behauptete, daß das Bild als krasser Ausdruck des Natu ralismus unkllnstlerisch sei und nicht in ein Kunst-Museum, son dern in irgendein »Musüe Grevin« gehöre. Es erhob sich ein Sturm der Entrüstung, der nur von dem Beifallklatschen der An hänger des »Karo-Buben« unterbrochen wurde. Repin, der dem Vortrag beigewohnt hatte, erwiderte sehr erregt auf die Rede Woloschins, daß er (Woloschin) Wohl ein Mann von Bildung nnd Wissen sei, aber in seinem Vortrag greulichen Unsinn zu sammengeschwatzt habe. Dann widerlegte er ihn in allen Punkten so glänzend, daß die Beifallsrufe für Repin kein Ende nehmen woll ten und die Mitglieder des »Karo-Buben« Wohl recht beschämt ihren Heimweg angetrcten haben. Die ganze Veranstaltung zeigte auch, wie wenig Taktgefühl der Verein »Karo-Bube« an den Tag gelegt Hai, denn einen Künstler, der sein höchstes Kunst werk zerstört sieht, in diesem Moment in solch einer Weise zu kritisieren, ist mehr als taktlos. Nach langen Vorbereitungen ist am 15./28. Februar die russisch-deutsche Literatur-Konvention von den deutschen und russischen Delegierten in St. Petersburg unterzeichnet worden. Dem Vertrage sind die Bestimmungen der russisch-französischen Konvention, bis auf wenige Ausnahmen, die durch das deutsche Urheberrecht bedingt sind, zu gründe gelegt worden. Die Ab machung tritt 3 Monate nach dem Ratifikalionsaustausch in Krast, der nach ß 29 der Konvention in möglichst kurzer Frist zu erfolgen hat. Am I. Februar alten Stils wurde in der alten estländischen Hansestadt Reval ein seltenes buchhändlerisches Jubiläum ge feiert. Die Buchhandlung Kluge L Ströhm konnte auf ein Jahr hundert tüchtiger Kulturarbeit zurückschauen. Im Börsenblatt (siehe Nr. 37) sind die Verdienste der Firma schon gewürdigt nnd die Linien ihrer Entwicklung gezeichnet worden, ich möchte nur noch ergänzend hinzufügen, daß die Verlagsbuchhandlung Kluge L Ströhm viele Werke verlegt hat, deren Autoren auch im Aus lande rühmlichst bekannt sind, so u. a. Schirren, Bunge, Seraphim. Welches große Ansehen die Firma genießt, bewies die Teilnahme des Gouverneurs von Estland an den Festlich keiten, sowie die große Zahl von über 200 eingegangenen Tele grammen. Noch ein anderes hundertjähriges Jubiläum wurde am 1. Februar alten Stils in Rußland, und zwar in St. Petersburg gefeiert: das Jubiläum des ersten und einzigen Militärblattes Rußlands, des »Rußki Invalid«. Im Offizierskasino der Arniee und Flotte fand ein feierlicher Gottesdienst statt, dem sich ein Festaktus anschlotz. Die Feier trug der Tendenz des Blattes angemessen einen ganz patriotischen Charakter. Das wissenschaftliche Rußland hat am 8. Februar in Rein hold v. Bergmann einen tüchtigen und gewissenhaften Gelehrten verloren. Bergmann war seit 1879 der wissenschaftliche Leiter des Physikalischen Nikolai-Zentral-Observatoriums und hat in dieser Stellung und als Herausgeber der »Annalen« des Obser vatoriums durch seine große Sorgfalt sich bleibende Verdienste um die Wissenschaft erworben. Sein Hauptwerk, eine Unter suchung der Verteilung des Lustdrucks in Rußland, konnte er nicht vollenden. Da aber die vorläufigen Resultate dieser Arbeit in den Monats- und Jahreskarten der Lustdruckverteilung im klimatologischen Atlas des russischen Reiches mitgeteilt sind, darf wohl mit Bestimmtheit angenommen werden, daß dieses äußerst wertvolle Werk von einem Kollegen Bergmanns, der sich rege an dieser Arbeit beteiligt hat, zu Ende geführt und heransgegeben wird. Die Stadt Petersburg hat noch einen Toten kurz vor den Jubiläumslagen zu Grabe getragen: ihr Stadtobcrhaupt I. I. Glasunow ist am 13. Februar alten Stils einem qualvollen Leiden erlegen. Glasunow, seit drei Jahren das Oberhaupt der Petersburger Kommunalverwaltung, stammte aus einer der älte sten Familien Petersburgs, die schon zu Zeiten Peters des Großen in Petersburg ansässig war und auch seit dieser Zeit zu den angesehensten Buchhändlerfirmen des russischen Reiches gehörte. Durch umfassende Bildung nnd genaue Kenntnis der
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