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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.07.1938
- Strukturtyp
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- 1938-07-07
- Erscheinungsdatum
- 07.07.1938
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- Deutsch
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Vörsenblatt für den Deutschen Vuchhandel Sir. 155 (R. 75) Leipzig, Donnerstag den 7. Juli 1938 105. Jahrgang Werbung: Buchhändlerisch und allgemein Unsre Zeit erfordert Werbung, im allgemeinen Sinne ver standen, in verstärktem Maste. Die Notwendigkeit eines bestimm ten Gegenstandes hervorzuheben, Vorzüge und auszeichnende Eigenschaften eben dieses und keines anderen Gegenstandes auf zuzeigen, ihn mit mehr oder weniger marktschreierischen Mitteln der Anpreisung dem Untertauchen in eine Vielfalt solcher Gegen stände zu entreißen, dem allen dient Werbung, Reklame. Wir meinen damit alle jene Gegenstände, die einzig äußeren Be dürfnissen und Notwendigkeiten menschlichen Daseins dienen, zum Erhalt, zum Fortbestand, zur Verfeinerung, zur Aus schmückung. Es leuchtet gewiß ein: diese Werbung, die Gegen ständen äußeren Daseins dient, begnügt sich und kann sich be gnügen mit Mitteln, die sich aus äußere Wirksamkeit richten. Solche Werbung wendet sich nicht unmittelbar an innerste, per sönliche, eigenbedingte menschliche Qualitäten und Werte, viel mehr wirkt sie ein auf äußere Sinne und Fähigkeiten, die weni ger Eigengepräge denn allgemeines Gepräge erkennen lassen. Die Buchwerbung jedoch trägt ungleich verschiedenen Cha rakter. Das Buch, jedenfalls das Buch, das wir meinen, das wahrhafte Buch, wendet sich unmittelbar an das Innerste des Menschen, verlangt und fordert, ja beansprucht geradezu mit naiver Selbstverständlichkeit den ganzen Menschen: Wille zur Bereitschaft, nicht mehr, nicht weniger fordert ein solches Buch. Dieser nahezu als Totalitätsanspruch zu bezeichnenden Forde rung zur Wirksamkeit, zu Geltung und Ansehen zu verhelfen, zum anderen menschliche Bereitschaft und Empfänglichkeit auf jenes Buch hinzulenken, sie zu wecken und zu fördern, dem dient jegliche Werbung für das Buch. Richtet sich so die Werbung an den einzelnen, so setzt dies zugleich eine Vielfalt der Werbcmög- lichkeiten voraus. Und darüber verfügt der vertreibende Buch handel in nicht unbeträchtlichem Maße. Verlag und Sortiment unterstützen und ergänzen sich in Erfüllung dieser bedeutenden Aufgabe. Zunächst beeinflußt den zu Werbenden der äußere Eindruck, den ihm das Buch vermittelt. Umschlag, Gewandung, Satz, Druck, Form, Bebilderung erzeugen im Verein oder gesondert günstigen oder ungünstigen Eindruck. Gleichsam ein einziger Blick muß genügen, dem zu Werbenden Wesentliches über Eigen art, Sinn und Charakter des Buches auszusagen. Und einzig starkes Einfühlungsvermögen und bedeutende Darstellungskraft vermögen der erwähnten Forderung gerecht zu werden. Dar über hinaus vermögen diese werbenden Kräfte nur zu wirken, wenn sie unmittelbar ansprechen, sich das Innen des Buches dem Innen des Menschen auf den ersten Blick hin mittcilt. Die sen Mitteln gesellt sich der Titel zu, dem nicht zu unterschätzende Werbckraft innewohnt. So betrachtet, stellt der Titel eigentlich die primäre Kraft dar und man ist versucht, zu behaupten, manch ein Buch steht oder fällt mit der Namengebung. Obliegt berück sichtigen und verwirklichen all dieser Belange dem Verleger, so ist es Aufgabe des vertreibenden Buchhandels, die in dieser Richtung geleistete verlegerische Arbeit in die rechte und wirk same Beleuchtung zu rücken: Die umfassende Arbeit persönlicher Werbung setzt ein. Dem dient zunächst die Auslage, die, wenn sie nicht zum unmittelbaren Kauf, so doch zur Beachtung, zum Aufmerken ver anlaßt. Verglichen mit den Auslagen anderer Geschäftszweige läßt sich ein grundlegender Unterschied seststellen: Eine gewisse mehr oder weniger grelle, mehr oder weniger geschmackvolle Effekthascherei, Wirkung um jeden Preis schadet in unserem Falle mehr als sie nützt. Die Buchauslage arbeitet, muß mit anderen Mitteln arbeiten, die sich eben aus dem doppelgesichtigen Charakter des Buches ergeben. Die Auslage im Innern bildet die Ergänzung der vorerwähnten oder verfolgt, unabhängig da von, andere, selbständige Ziele. Der absichtslos oder wunschlos Eintretende, abgesehen von dem Wunsch, überhaupt ein Buch zu erwerben, findet Hinweise und Rat in dieser Auslage und der mit einem bestimmten Wunsch Eintretende findet Anreiz, einen zusätzlichen Kauf abzuschließen. Im Innern aber setzt erst und eigentlich die persönliche Werbung und Beratung ein, die schwierige, Wissen und Takt erfordernde Werbung im Verkaufs gespräch. Dieses Gespräch, im günstigen Falle ein wirkliches Gespräch zwischen zwei oder mehreren Partnern, im ungünsti gen Falle einseitiges Sprechen, vermittelt mehr oder minder weitgehende innere und äußere Kenntnis eines oder mehrerer Bücher. In ihm liegen aber zugleich erzieherische Probleme be schlossen — das Heute erhebt ja insbesondere jene letztere Ge gebenheit als Forderung in verstärktem Maße —, die ein sol ches Gespräch ungleich schwieriger gestalten, ihm aber desto größe ren Reiz verleihen. Ein neues und letztes Kapitel hebt an, das der schriftlichen Werbung im Werbebrief, im Prospekt und Katalog. Da jegliche Buchwerbung das persönliche Moment hervorhebt, hervorheben muß, versteht es sich, daß der Werbebrief ein äußerst wirksames Mittel darstellt. Die Schwierigkeit, jenen abzufassen, liegt in der Notwendigkeit, Wesentliches über ein bestimmtes Buch auszu sagen, dies klar und überzeugend auszusprcchen, weiterhin jedem einzelnen zu bedeuten, daß sich diese Zeilen an ihn, einzig an ihn wenden. Nicht genug damit! Dies alles muß in wenig, mög lichst wenig Zeilen zum Ausdruck kommen. — Die Wirksamkeit des Prospektes, der Leseprobe ist nicht minder bedeutsam. Die Persönliche Note entfällt jedoch meist, nicht immer, wendet sich doch der Prospekt an viele und alle, an Bereite und weniger Bereite, an die unterschiedlichsten menschlichen Charaktere. Und jeder Prospekt will überzeugen von der Bedeutsamkeit gerade Mitteilung der Reichsschrifttumskammer Rcichsschulbcsuch der bis 31. März 1938 auslcrnenden Lehrlinge Es werden hierdurch die Lehrfirmen, deren Lehrlinge bis zum 31. März 1939 ihre Lehre beenden und noch nicht zur Reichsschule einberufen worden sind, aufgefordert, diese zu einem der nachstehend ausgcführtcn Lehrgänge bei der Verwaltungs stelle der Reichsschule, Leipzig C l, Gerichtsweg 26 m ö g l i ch st bald anzumelden, wobei zu beachten ist, daß mehrere Lehr linge einer Firma nicht den gleichen Lehrgang besuchen sollen: November-Lehrgang: 8. November—3. Dezember 1938, Januar-Lehrgang: 8. Januar—4. Februar 1939, Februar-Lehrgang: b. Februar—4. März 1939. Die vorhergehenden Lehrgänge sind bereits besetzt. Beschleu nigt sind Meldungen zum November-Lehr gang erwünscht. Anmeldungen von Lehrlingen, die erst im April 1939 oder später auslernen, können vorläufig frühestens für den Februar- Lehrgang oder einen darauf folgenden Kursus berücksichtigt werden. L e i p z i g, den 4. Juli 1938 I. A.:Thulke Nr. 185 Donnerstag, den 7. Juli 1038 545
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