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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.01.1941
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1941-01-18
- Erscheinungsdatum
- 18.01.1941
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- Deutsch
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Historiker gefunden, die hier endgültige Zusammenfassungen geben (eine Ausgabe, die allerdings noch Jahrzehnte entsagungs voller Arbeit erfordern wird), ganz zu schweigen von der Mög lichkeit eines auch nur annähernd vollständig zu nennenden Por trätsarchivs, Und dabei ist es doch sicher keine gleichgültige An gelegenheit, zu wissen, welches gute und authentische Bild nisse dieses oder jenes berühmten Mannes der deutschen Ver gangenheit find. Es ist eine feststehende Tatsache, daß das Bild innerhalb der letzten Jahrzehnte immer mehr an Gewicht gewonnen hat, eine Entwicklung, die auch heute durchaus noch nicht abgeschlossen ist. So dankbar wir aber den Pionieren eines technischen Zeitalters für Schaffung der Voraussetzungen hierzu sind, unsere Aufgabe geht weit darüber hinaus. Für uns gilt es neue Kunstformen zu schaffen, wie sie kaum in wenigen Spitzenleistungen erreicht wur den, geschweige denn schon zum Allgemeingut des Schrifttums geworden sind. Erinnern wir uns ruhig daran, daß es noch der Generation unserer Väter unsägliche Mühe kostete, das Buch aus der Vorstellung eines reinen Zweckapparates herauszu reißen und ihm den Weg zu selbständiger Gestaltung wieder zu eröffnen. Um die Größe der Ausgabe zu erkennen, brauchen wir nur an die besten Drucke der Vergangenheit zu erinnern. Betrachtet man den Bildsektor der heutigen Buchproduktion unter diesem Gesichtspunkt eingehender, so lassen sich in grober Abgrenzung unschwer drei Typen der Illustrierung unterscheiden, die für sich allein oder in der peinlich aufeinander abgestimmten Zusammenstellung solche neuen Kunstformen entwickeln können: Die einmalige Illustration des Künstlers, die Wiedergabe von Werken der bildenden Künste und das Lichtbild. Die Lösung des Künstlers ist die einheitlichste und kann — nicht zuletzt durch die Beweglichkeit in der Konzeption und das Eingehen auf jede voraus bekannte Gegebenheit — die besten Leistungen aufweisen. Immer bewußt muß ihr bleiben, daß sie die Wirklichkeit dichterisch gestaltet und im Dokumentarischen nur untergeordnete Bedeutung besitzt. Unter Punkt zwei nimmt das Bild eine dienende Stellung gegenüber dem Kunstwerk ein und seine vornehmste Aufgabe muß letzte Genauigkeit gegenüber dem Original sein. Wenn es auch dem Kunstwerk durch die Verviel fältigung ungeahnte neue Möglichkeiten der Wirkung erschloß, im besten Falle vermag es nur das echte künstlerische Erlebnis wieder aufleben zu lassen oder zu ihm hiuzusühren — das ist keine Haarspalterei, sondern eine ganz reale Tatsache, So hört man oft die Klage der Bildhauer, das Publikum habe sich so sehr an das Erleben ihrer Arbeiten aus »schönen« Photos gewöhnt, daß es damit den Sinn für die wirklichen plastischen Werte verlor, d, h, aus Bequemlichkeit die »zubereitete« Ansicht dem Original vorzog. Einen ausgesprochenen Einbruch der ungeformten Materie in das geschlossene Ganze eines vom menschlichen Rhythmus ge tragenen Werkes aber bedeutet das Lichtbild, Es genügt schon eine wahrhaft amerikanische Unbekümmertheit dazu, um hier frisch und fröhlich auf die Suche nach neuen Möglichkeiten zu gehen. Die Bedeutung des Lichtbildes liegt zwischen den beiden Polen des dokumentarischen Wertes einer beliebigen festgehalte nen Realität und der selbständigen, dem Kunstwerk gleichen, aber auf einer ganz anderen Ebene liegenden Kunstform, Es genügt hier an den Film zu erinnern, um die Probleme zu ver deutlichen; während der Dichter mit dem Wort, der Musiker mit dem Ton und der Maler mit der Farbe gestaltet, muß der Film regisseur die optische und akustische Realität so verdichten, daß sie durch das Medium seiner Kamera gesehen zum neuen, per sönlichen Erlebnis wird. Soviel über dieses Thema diskutiert wurde, eine spätere Zeit wird die Probleme nie mehr im Tech nischen, in der Beherrschung der Materie suchen (die eben dem simpelsten Amateurphotographen durch einen mechanisierten Vorgang den besten Zufallstreffer ermöglicht), sondern im Men schen, der die nackte, ungesormte Wirklichkeit nicht von der Ge staltung unterscheiden konnte. Der Leser der Zukunft wird diese Unterscheidung machen und so manches heute anerkannte Werk der verschiedenen unharmonisch aneinandergereihtcn Gestal tungsstufen halber als barbarisch verurteilen. Jubiläen Die Verlagsbuchhandlung Wilhelm Reuter in Dresden wurde von Wilhelm Reuter am 16. Januar 1891 gegründet. Es ge lang dem jungen Unternehmen, damals eine führende Nolle als steno graphischer Spezialverlag einzunehmen. Die Herausgabe verschie dener Schulbücher für kaufmännische Schulen schloß sich an. Am 1. April 1931 übernahm die Schwiegertochter Frau Brunhilde Reuter die Verlagsbuchhandlung für den damals schwer erkrankten und 1933 verstorbenen Inhaber. Die Herausgabe einer Reihe neuzeitlicher Lese stoffe in Deutscher Kurzschrift zeugt von der Aktivität der nunmehr fünfzig Jahre bestehenden Firma. Am 19. Januar blickt die Buchhandlung Fritz Wahle in Magdeburg auf ein hundertjähriges Bestehen zurück. Ihr Gründer ist Emil Baensch, Sohn des Buchdruckereibesitzers Emanuel Baensch, der neben dem Sortiment auch einen umfangreichen Verlag betrieb. Er wurde 1856 Preußischer Hofbuchhändler und stellte seine Firma in die erste Reihe der Magdeburger Buchhandlungen. 1872 ging das Sortimcntsgeschäft an G. A. Glöckner über und 1875 an Carl Emil Klotz und Carl Eiserhardt, von denen letzterer nach weni gen Jahren wieder ausschied. C. E. Klotz führte das Geschäft sieben unddreißig Jahre, zuerst unter der Bezeichnung Emil Baensch Nachf., später unter seinem eigenen Namen. Er gliederte dem Sortiment wieder einen Verlag schöngeistiger und pädagogischer Richtung an und erhielt 1893 die Konzession für die Magdeburger Bahnhofsbuch handlung. Er war Beisitzer und Vorsitzender (1904—06) des Säch sisch-Thüringischen Buchhändler-Verbandes und hat sich auch sonst im öffentlichen Leben eifrig betätigt. Am 31. Dezember 1911 ver kaufte Klotz (gcsü 14. November 1918) das Sortiment an seinen Gehilfen Herrn Fritz Wahle, der es zunächst unter der Firma C. E. Klotz Nachfolger F. Wahle weiterführte und ihm 1920 die jetzige Bezeichnung gab. 1933 brachte Herr Wahle auch die bis dahin selbständig geführte Firma Carl E. Klotz Verlag in seinen Besitz. Sein von Anfang an erfolgreiches Wirken wurde durch den Weltkrieg unterbrochen. Als Zugführer zog er 1914 nach Frankreich, wo er in der Marneschlacht verwundet wurde; später stand er als Kompanie führer und Ordonnanz-Offizier im Felde. Nach dem Kriege sehen wir Fritz Wahle eine lebhafte Tätigkeit in der Vereinigung Magde burger Buchhändler und im Sächsisch-Thüringischen Buchhändler- Verband entfalten, dessen Vorsitz er von 1922—24 innehat. Ebenso ist er im Vorstand des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine und in mehreren wichtigen Ausschüssen des Börsenvereins ein geschätzter Mitarbeiter gewesen, der in seiner ehrenamtlichen Tätigkeit wie in seinem Geschäft sich stets von einer hohen Berufsauffassung leiten ließ. So sind es — bis auf eine kurze Zwischenzeit — drei tüchtige Buchhändler, die das Ansehen der Firma während ihres jetzt hundert jährigen Bestehens begründet, vermehrt und hochgehalten haben. In dem Bericht über das Jubiläum der Firma M. Heinsius Nachfolger in Leipzig (Nr. 3) ist der Name eines der Vorbesitzcr richtigzustellen: es muß Paul Landmann und nicht Paul Lehmann heißen. Die deutsche Zeitung des 17. Jahrhunderts in Abbildungen Der dritte Band der von der Stadt Leipzig anläßlich des Guten bergjubiläums in Auftrag gegebenen und großzügig geförderten Schriftenreihe »Die deutsche Zeitung im ersten Jahr hundert ihres Bestehens (1609—1700)«*) bringt ein reiches Anschauungsmaterial zur Geschichte der deutschen Zeitung. Es in einer solchen Fülle ausgebreitet zu sehen, wird für viele eine Über raschung sein. Dabei ist, wie der Herausgeber in seinen Begleit worten hervorhcbt, noch nicht einmal alles erschöpft. Zwar wird be reits eine stattliche Zahl von Bibliotheken aufgezählt, deren Bestände verwertet wurden, immer bleiben aber noch andere auszuschöpsen. Auch erbittet der Verfasser Hinweise auf etwa gemachte Entdeckungen. Das Material ist weit verstreut und oft nur an Stellen zu finden, an die es ganz zufällig gelangt ist. Hier wird vermutlich der Auti- *) Schöne, Walter: Die deutsche Zeitung des 17. Jahrhunderts in Abbildungen. 400 Faksimiledrücke. Leipzig: Otto Harrassowitz 1940. 32, 400 S. Gr.-8° Geb. NM 20.—. (Die deutsche Zeitung im ersten Jahrhundert ihres Bestehens <1609—1700). Eine Schriftenreihe, be arbeitet im Aufträge des Oberbürgermeisters der Stadt Leipzig. Band III.) Nr. 16 Sonnabend, den 18. Januar 1911 1V
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