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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.12.1937
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1937-12-11
- Erscheinungsdatum
- 11.12.1937
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- Deutsch
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Die ner/esten S. Lennieorr, Die 6e- se/rie/rre eie/^ D'/nr«?rFÖ/rne / De^/r /ii^rFFie^ e^K/rir".- Völkischer Beobachter am 4. 42.: Es wäre zu wünschen, daß das Wort, das gute erinnernde Wort zur Brücke werde zwischen den Völkern, zwischen Deutschland und England. Der Roman „Die Geschichte der Tilmansöhne" trägt viel dazu bei, erkennen zu lassen, daß Menschen gleichen Blutes, gleicher Vorfahren auch über Landesgrenzen und Meere eines gemeinsamen Sinnes sein können, ja, sein müssen. Dem Jüngstgeborenen erzählt die Großmutter die Familiengeschichte aus sieben Gene- rationen. And es wird daraus eine Menschheitshistorie; in Schweden, Ostpreußen und England fiht die Sippe, Starke und Schwächlinge, Menschen geraden und haltlosen Charakters, die untergehen oder sich erhalten können. Stets aber spricht das gemeinsame Blut seine harte, zwingende Sprache , sündige nicht dawider, erhalte es rein und ge horche ihm, denn allein im Blut, in der Sippe, ruht die Entwicklung der Völker und ihrer Zukunft. Die Sprache der Dichterin ist gegenwartsnah in einem gepflegten, far bigen Stil. Ein Buch von bleibendem Wert. * Oie Krau am Werk Zeitschrift für die werktätige Krau in -er Deutschen Arbeitsfront in -er Oezembernummer: Das Buch beginnt mit der Ahnentafel der Tilmansöhne und dem Wort der Isolde Kurz: „Wir alle sind ja nicht wir, sondern hängen mit unserem Sein und Tun von denen ab, die vor uns waren." Der „Stamm"-Baum der Familie, deren Geschichte die Großmutter durch zwei Jahrhunderte hindurch (von 1733 bis 1936) aufzeigt, ist fest in deutscher Erde verwurzelt, und obwohl er seine Zweige bis nach Amerika, Schweden, Rußland und Eng land schickt: der jüngste Sproß wird wieder in Deutsch land geboren. Die Verästelung des Stammbaumes, die innige Verwoben heit der Geschlechterfolgen miteinander, findet sich in der Form der Darstellung wieder, in der breiten Schilderung der Ereignisse und Menschen, in dem oft sprunghaften Wechsel der Schauplätze und der zeitlichen Folgen. Es liegt ein tiefes Bekenntnis zum inneren Erbgut der deut schen Menschen in Stellen wie dieser: „Es ist gut, wenn man Vergangenheit in sich trägt, einen weiten Hintergrund für die Tage des Leute, Vergangenheit, die das Leute in Zucht nehmen kann, wenn es an die Stunden heran kommt, wo die Wege sich kreuzen. Wo man wählen muß und erraten, wo es hinausgeht und hinaus will mit dem, der davor steht. Vergangenheit, die stark genug ist, sich einzumischen in die Entscheidungen und zu dem zögemden Lerzen zu sagen: So nicht! — Sie tut es ohne Worte, aber daß sie es tun kann und, wenn es nötig wird, un mißverständlich reden zu einem lebendigen Menschen an seinen Kreuzwegen, dazu sollen wir leben, Til, ein jeder an seinem Tag." Vor dem Leser wird die bunte Vielfalt der Menschen, der Ereignisse, der „Länder, Sitten und Gebräuche" ausgebreitet, betrachtet mit einer tiefen Freude am Leben und an den Dingen, klug beobachtet und mit einem feinen Lumor wiedergegeben, der aus der Lerzensgüte kommt. Die Sprache ist oft von geradezu lyrischer Schönheit und immer von wahrhaft dichterischer Stärke. Zu den Abschnitten, die die Frau als Verfasser verraten, gehören im besonderen die Schilderungen von Kindern, die mit liebevollem Ver ständnis für die kindliche Erlebnis- und Vorstellungswelt gegeben werden. Was das Buch aus der rein familienbezogenen, liebens würdig-privaten Sphäre hinaushebt in die Ebene politi scher Wertgeltung, das ist die leidenschaftliche Bemühung der Verfasserin, beizutragen zum gegenseitigen Ver ständnis des englischen und des deutschen Volkes, das ja immer nur möglich ist aus dem Wege des Einander- kennens. Die Großmutter Ora, durch Familienbande mit dem englischen Volk verbunden, durch ihre Leirat formal selber Engländerin geworden, bleibt eine Deutsche, mit dem starken Gefühl der deutsch-englischen Bluts- und Wesens gleichheit. Sie erlebt mit innerer Erschütterung die Gegen sätzlichkeit, die sich ihr während des Weltkrieges, als einer Deutschen, sogar von ehemaligen Freunden her entgegen stellt. Sie betätigt sich in London als tatkräftige Lelferin in der Lilfsaktion für die deutschen Zivilgefangenen. Ihre Bewunderung und Anteilnahme Mt jener Gruppe von Männern innerhalb und außerhalb des Parlaments, die gegen die in England ausgegebenen Parolen über die an geblichen deutschen Greuel kämpfen. Sie schreibt: „Wer diesen Kampf miterlebt hat, der hat erfahren, daß es keine Grenzen gibt für die Wirkungsmöglichkeit einzelner Men schen, die gegen alle Mächte der Finsternis sich einsehen, von Gewissen und Erkenntnis getrieben, im Kampf für Wahrheit und Recht." Es ist das Buch eines im besten Sinne gebildeten Menschen, geschrieben aus der überlegenen Schau des reifen Lerzens und lebendigen Verstandes. 914* Nr. 287 Sonnabend, den 11. Dezember 1987 «4V3
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