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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.02.1890
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 06.02.1890
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- Deutsch
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-v 30, 6. Februar 1890. Nichtamtlicher Teil. 653 bei der gleichen Mitgliederzahl des Ausschusses statt der vor- geschlagenen zwei Verleger deren nur einer und außerdem ein Kommissionär zugezogeu würde. Ter Einwand, daß ein selb ständiger Kommissionär-Verein bestehe, sei nicht stichhaltig, es gebe in Leipzig ja auch einen Verleger-Verciu. Herr vr. Kirchhofs: Er stehe dem Anträge durchaus sympathisch gegenüber und wünsche nur die Kommission noch um einen Sortimenter verstärkt zu sehen. Es sei ihm ausgefallen, daß bei der etwas hastigen Beratung der im einseitigen In teresse der Verleger festgestellten Berkehrsorduung in der Kan tate-Versammlung 1888 die Sortimenter, welche doch die große Mehrheit hatten, in vollkommener Harmlosigkeit ihren Wortführern folgten, ohne zu bedenken, wie die neue Rechtsordnung sie de» Verleger» gegenüber ungünstiger stellte, und daß sie sich ins eigene Fleisch schnitten. Herr Credner: Mit dem Anträge selbst einverstanden, sei er es weniger mit der hier gleichzeitig angeregten Personenfrage, welche ihm zu wenig vorbereitet scheine. Redner stellte folgenden Unterantrag, welcher ausreichende Unterstützung fand: »Die Haupt versammlung beaustragt den Vorstand, das Ergebnis der Aus- schußberatnng zunächst einer außerordentlichen Hauptversammlung vorzulegen.« HerrGrunow: Er verstehe nicht, warum die Kommissionäre von diesem Ausschüsse ferngehalten werden sollten. Das einfachste und richtigste scheine ihm, daß von jedem in Leipzig vertretenen Vereine ein Delegierter in den Ausschuß entsandt würde. Herr Credner beantragte, den Ausschuß auf zehn Mitglieder zu verstärken, worunter ein Mitglied des Vorstandes, und die Ernennung der Mitglieder dem Vorstände zu überlassen. Vorsitzender Herr vr. Eduard Brockhaus: Er halte eine heutige Bestimmung über den Anteil der einzelnen Vereine an dieser Beratung für verfrüht, da man noch nicht wisse, wie der Börsenvereins-Vorstand in dieser Frage vvrzugehen beabsichtige. So viel er gehört, wolle sich dieser an jeden einzelnen Verein wenden. Herr Credner: Eben deshalb scheine ihm nicht zweck mäßig, schon heute durch Akklamation die Wahl der Ausschuß mitglieder vorzunehmen. Auf Einwendung des Vorsitzenden erklärte sich Herr Credner mit der Beschränkung des Ausschusses auf sieben Mit glieder einverstanden. Herr vr. Abraham: Die Verkehrsordnnng für den Musikalienhandel müsse naturgemäß eine von der des Buch handels wesentlich verschiedene sein. Der Verein der Musikalien händler sei im Begriff, eine selbständige Verkehrsordnung zu schaffen; Redner möchte daher die Zuziehung eines Musikalien händlers nicht befürworten, bäte jedenfalls von seiner Person hierbei abzusehen. Herr Albert Brockhaus: Die Beteiligung des Musi kalienhandels sei dennoch sehr erwünscht, da es im Verkehr des Musikalienhandels eine Menge Bestimmungen gebe, deren Ab änderung, wie dem Redner bekannt, gewünscht werde, und hier im Anschluß an das Vorgehen des Buchhandels, der sich doch häufig mit dem Musikalienhandel berühre, eine vortreffliche Ge legenheit auch für letzteren sich biete. Herr vr. Kirchhofs: Er könne unbedingt zustimmen, daß alle Zweige des Leipziger Bücher- und Druckschriftenhandels im Ausschüsse vertreten seien, was namentlich auch für die Anti quare von Wichtigkeit sei Es sei wünschenswert, daß bei Kollision gewisser Fragen im Ausschüsse die nötige Aufklärung von den sachkundigen Vertretern der betreffenden Geschäftszweige gegeben Werden könne. Der Antiguariatshandel seinerseits bedürfe keiner codifizierten Berkehrsordnung. Herr vr. von Hase hielt gegenüber Herrn vr. Abraham die Zweckmäßigkeit einer Vertretung des Musikalienhandels auf recht. In der Abstimmung wurde der Antrag des Hern Alberk Brockhaus auf Niedersetzung eines Ausschusses zur Neubearbeitung einer buchhändlerischen Berkehrsorduung mit sofortiger Wahl der Mitglieder durch die gegenwärtige Hauptversammlung abgelehnt, dagegen wurden die beiden Credner'scheu Anträge: !) daß die Hauptversammlung den Vorstand beauftrage, einen Ausschuß aus sieben Mitgliedern zur Revision der Ver kehrsordnung zu ernennen, 2) daß der Vorstand das Ergebnis der Ausschnßberatung zunächst einer außerordentlichen Hauptversammlung vvrlegen solle, angenom men. Der Vorsitzende verkündete das inzwischen sestgestellte Er gebnis der Neuwahl an Stelle der beiden satzungsgemäß aus scheidenden Vorstandsmitglieder. Abgegeben sind 130 Stimmzettel (absolute Mehrheit 66). Es erhielten Herr Carl Voerster 123 Stimmen, Herr vr. Eduard Brockhaus 75 Stimmen, Herr vr. Carl Lampe- Vischer 54 Stimmen. Gewählt sind die Herren Carl Voerster und vr. Eduard Brockhaus. Herr Carl Voerster nahm die Wahl an. Herr vr. Eduard Brvckhaus erklärte: Er hätte gewünscht, daß das Zahlenverhältnis anders ausgesallen wäre, nicht, daß sich mehr, sondern viel weniger Stimmen aus seinen Namen ver einigt hätten. Er schätze die Ehre, Mitglied des Vorstandes zu sein, ja vollkommen, anderseits wisse er aber auch, wie groß die Anforderungen des Amtes seien und wie erheblich der ihnen zu bringende Zeitaufwand sei. Er habe sich im stillen daher eigentlich schon häufig gewünscht, bei passender Gelegenheit zurück treten zu dürfen, demungeachtet aber halte er sich aus dankbarer Rücksicht für diejenigen Mitglieder, welche ihm ihre" Stimmen gegeben hätten, für verpflichtet, seine persönlichen Wünsche zurück treten zu lassen und die Wahl anzuuchmen. (Vielfaches Bravo!) Als Stellvertreter wurde neugcwählt Herr vr. Al phons Dürr, mit 79 Stimmen, welcher die Wahl annahm. In den Ausschuß für die Bestell anstatt wurden gewählt die Herren Max E Cyriacus, Richard Einhorn, Max Forberg, Richard Schulze, Rudolf Thomas, Alfred Voerster, in den Rechnungs-Ausschuß die Herren vr. Max Abraham, Richard Linnemann, Hermann Rost. Sämtliche Herren erklärten die Annahme der Wahl. Herr Liebisch verlas einen von einer großen Anzahl von Mitgliedern Unterzeichneten Antrag folgenden Inhalts: Das Abkommen des Vorstandes des Vereins der Buch händler zu Leipzig mit dem Pmstande des Börsenvereins, betreffend die Nichtbeförderung der Papiere der vom Bvrsen- vereinsvorstand gesperrten Firmen durch die > Leipziger Be stellanstalt, ist aufgehoben. Herr Credner: Der eben gehörte Antrag sei in ähnlicher Form schon frühere Hauptversammlungen durchlaufen und werde, wenn heute abermals abgelehnt, immer wiederkehren. Durch seine Ablehnung werde keine Beruhigung der herrschenden Erregung eintreten, die Gegensätze würden im Gegenteil nur schärfer zu gespitzt werden. Die gegenwärtigen Zustände hätten bereits die Wirkung gehabt, daß zwei hochachtbare Mitglieder aus dem Vereine ausgetreten seien, weil sie sich den Beschränkungen des Ver kehrs nicht unterwerfen wollten. Durch Beharren auf dem einge schlagenen Wege seien ganz unhaltbare Zustände geschaffen worden. Der Verein sei in die Lage gekommen, daß er den ausgetretenen Mitgliedern, jetzigen Nichtmitgliedern, durch die Bestellanstalt ihre Papiere auch weiterhin zustellen müsset ohne daß sie einen Beitrag zahlen. So sei der thatsächliche Zustand,'^den man sich eigentlich hüten solle bekannt werden zu lassen, da zu befürchten sei, daß dadurch leicht weitere Austrittserklärungen veranlaßt werden könnten. Er bitte um Annahme des Antrages.
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