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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.11.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-11-02
- Erscheinungsdatum
- 02.11.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19141102
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191411023
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1914
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Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. 254, 2. November 1914. Bekanntmachung. Da die Herren Oscar de Liagre und Ernst Schulze zur Fahne einberufen sind, besteht der Ausschuß für das Börsenblatt zurzeit nur noch aus den Herren Hofrat Arthur Meiner und Max Weg. Der Ausschuh für das Börsenblatt muß jederzeit zur Verfügung stehen und hat oft recht schwierige Ausgaben zu lösen, wobei das ständige Fehlen zweier Mitglieder bald als folgenschwer empfunden werden würde. Die Zuordnung einer weiteren Mitglieds erschien deshalb dringend notwendig. Aus Vorschlag der im Ausschuß verbleibenden Herren hat daher der Unterzeichnete Vorstand Herrn Georg Thieme als Ersatzmann in den Ausschuß gewählt. Herr Thieme war lange Zeit Mitglied und auch Vorsitzender des Ausschusses; er ist also mit dessen Arbeiten Wohl vertraut und somit in der Lage, die Arbeit des Ausschusses wesentlich zu fördern. Leipzig, den 30. Oktober 1914. Dsr Vorstand des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Karl Siegismund. Georg Krehenberg. Curt Fernau. Artur Seemann. Max Kretschmann. Oscar Schmorl. Schulbüchergeschäft. Weitere Antworten auf die Eingaben des Vorstandes des Börsenvereins vom 30. September 1914. (Vgt. Nr. WS, 2S8 u. 240.) Berlin 7V. 8, den 24. Oktober 1914. Der Minister der geistlichen und Unterrichts- Angelegenheiten v II Nr. 2427. Auf die Vorstellung vom 30. September d. I., be treffend die Ausrechterhaltung des Schulbetriebs während der Dauer des Krieges, erwidere ich, daß bereits in dem Erlasse vom 5. August 1914 — 11 II Nr. 2023 (Zentral, blatl für die Unterrichtsverwaltung in Preußen für 1914 S. 494) — für Preußen angeordnet worden ist, was in der Eingabe erbeten wird. Eine Vorschrift über Ein schränkungen in der Anschaffung von Schulbüchern, Lehr büchern und Lehrmitteln aus Anlaß des Krieges ist meiner seits nicht in Aussicht genommen. Der Königlich Preußische Minister der geistlichen und Unterrichts-Angelegenheiten. Im Aufträge gez. Müller. An den Vorstand des Böcsenvereins der Deutschen Buchhändler z. H. des ersten Vorstehers, Herrn Karl Siegismund in Leipzig. Dresden, den 26. Oktober 1914. Königlich Sächsisches Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts. Nr. 799 Vers. Das Ministerium des Kultus und öffentlichen Unter- richts erwidert Ihnen auf die Eingabe vom 30. vorigen Monats ergebenst, daß von hier aus an der Aufrecht erhaltung des Schulbetriebes an den ihm unterstehenden Schulen während der Kriegszeit festgehalten wird. Eine Verfügung auf Einschränkung des Gebrauchs von Schul- büchern, Lehrbüchern und Lehrmitteln ist von hier aus nicht ergangen, wird auch nicht ergehen. Das Ministerium des Innern, dem Ihre Eingabe, so- weit darin die zu seinem Geschäftsbereiche gehörigen Lehr anstalten in Frage kommen, zur Entschließung vorgelegt worden ist, hat sich in gleicher Weise geäußert. Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts, vr. Beck. An den Vorsitzenden des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler in Leipzig, Herrn Geheimen Hofrat Karl Siegismund Hochwohlgeboren 1598 in Leipzig. Etwas vom feldgrauen Buchhändler. Meine erste buchhändlerische Enttäuschung habe ich in diesen harten Kriegszeiten in Belgien erlebt. Es will ja etwas lächerlich erscheinen, daß ein Soldat, ein feldgrauer Infanterist, von buchhändlerischen Enttäuschungen spricht, da gabs doch gewiß deren andere genug. Zugegeben, aber sage, was du willst, hochachtbarer Leser, neben dem Unteroffizier der Reserve zog auch ein ganz klein bißchen der Buchhändler mit ins Feld, so wahr ein zerfetzter Band Liliencrons Gedichte neben mir liegt, der Soldaten-Leid und -Freud treu und tapfer mit mir geteilt hat. Doch zur Sache. Es war Mitte August, die Sonne stand im Zenit, und wir langten todmatt, aber sonst guten Muts in einem kleinen belgischen Dorfe an. Ein Teil von uns fand in der Dorfschule Quartier und wurde dort von dem Lehrer freundlich ausgenommen. Während die einen sich ausruhten, die anderen sich wuschen und erfrischten, lud mich der Herr Schulgewaltige in seine Privaträume ein und setzte mir ein Glas guten Landwein vor nebst einer Schale frischen Obstes. Wir waren denn auch bald in angeregtem Gespräch über das und jenes; mein liebenswürdiger Wirt war durchaus kein Chauvinist, sondern ein Mann, mit dem sich reden ließ. Allmählich versuchte ich das Gespräch auf die belgische Literatur hinzulenken. Da erlebte ich aber eine Enttäuschung: der Mann hatte weder etwas von Lemonnier noch von Maeterlinck gehört, geschweige denn gelesen; die vlämische Bibel »Costers Ulenspiegel« war ihm ein böhmisches Dorf, Meuniers Name war nie zu ihm ge drungen, von französischen Werken kannte er Voltaires Charles XII., von deutschen Dichtern gar nicht zu sprechen. Er mußte wohl meine Verwunderung gemerkt haben, denn plötzlich ging ein Leuchten über sein sympathisches Gesicht, er eilte zu dem schmalen Bücherbrett und zeigte mir entzückten Blickes der Frau Beecher-Stowes Onkel Toms Hütte. Das also war das einzige! Ich mutzte ein Lächeln unterdrücken. Mittlerweile hatte er sein und mein Glas neu gefüllt, wir stießen auf einen glücklichen Ausgang des Krieges an, wozu er bemerkte: >xour vvus ot pour nous«. Ich aber dachte mir mein Teil dazu. Später am Abend bat er mich, ihm doch von den genannten Büchern die Namen auf zuschreiben, und ich tats und habe mir keinen Vorwurf daraus gemacht, dem Feinde ein klein wenig zu nützen; den Zettel aber steckte mein Wirt Wundermild sorgsam in ein Kuvert. Beim Abmarsch drückten wir uns fest die Hände, er schob mir noch eine Tafel Schokolade zu, und bald entschwand der rüstige Vierziger meinen Blicken. Das kleine Erlebnis ließ immerhin allerhand Schlüffe auf das geistige Leben des Landes zu. Ich erinnerte mich, wie oft ich als Sortimenter »Maeter lincks Leben der Bienen« an die Dorfbibliotheken im gesegneten Vaterlande geliefert hatte; freilich wird nun für künftige Zeiten der Vertrieb seiner Werke ein weniger guter sein, denn der belgische Moritz hat sich zu schandbar uns gegen über benommen. — So marschierten wir weiter durch Sonnen brand und Hitze, Löwens herrliches Rathaus lag längst
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