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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.11.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-11-02
- Erscheinungsdatum
- 02.11.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- Digitalisat
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19141102
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191411023
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1914
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VSrsrnblatt f. d. Dtschn. LuLhan^el. Redaktioneller Teil. ^ 254, 2. November 1914. SpreWal. ^ ^ eond. — noch kein Ende? Möge eine große Zeit kein kleines Geschlecht finden! Fast verliert man sich schon in Kleinigkeiten, wie die bisherigen Ergebnisse des Krieges gegen die Fremdwörter erkennen lassen. Deutsch sei die Losung, erst der Zweck, dann das Mittel. Auch die jetzt gebrauchten Fremdwör ter erschöpfen vielfach die Begriffe und Vorgänge im buchhändlerischen Verkehr, den ich hier allein im Auge habe, weder in der sprachlichen noch in der sachlichen Bedeutung. Dies sollte man bedenken, wenn es nicht gelingt, in allen Fällen eine voll deckende deutsche Be zeichnung für den anszumcrzenden Teil zu finden. Wie bereits wie derholt im Börsenblatt richtig ausgcfiihrt worden ist, kommt es nicht auf das Wort an, sondern darauf, welchen Sinn man damit verbin den will, natürlich ist dabei ans begründete Bedenken, z. B. rechtlicher Art Rücksicht zu nehmen. Von diesen Gedanken geleitet, habe ich in der buchhändle rischen Verkchrsordnung vom 20. Mai 1010 zwanglos, ohne langes Kopfzerbrechen die Fremdwörter durch deutsche Ausdrücke zu ersetzen versucht: das Ergebnis zeigt die folgende Zusammenstellung, die nicht nach den Anfangsbuchstaben geordnet ist, sondern dem Aufbau der Verkehrsordnung folgt. Worte von allgemeiner Bedeutung, wie Kre dit, Konkurs u. a. m., habe ich nicht berücksichtigt. Der eine oder andere Ausdruck der Liste wird leicht durch einen passenderen und darum bes seren ersetzt werden können, sollen doch meine Vorschläge nnr die wirkliche Arbeit ans dem Gebiet der Sprachreinigung im Buch handel beleben. Wer sich damit befaßt, wird bald zu seiner Freude erkennen, daß die sich bietenden Schwierigkeiten nicht unüberwindlich sind. Mancher von uns, dem die große Zeit auch in seinem Schrift tum Selbstzucht auserlegt hat, erkannte bald, wie reich und unerschöpf lich doch unsere geliebte deutsche Sprache ist. Deutsche Art, treu gewahrt! Sortimenter --- Buchhändler Antiquar -- Altbuchhändler, Altwerkhändler Kommissionär --- Hilfsbuchhändler Barsortimenter --- Großbuchhändler Rabatt — Abzug Firma --- Handelsname, Geschäftsname, Geschäft Adreßbuch --- Anschriftbuch Nettopreis — Handelspreis Publikum — Kundschaft Partiebezüge, Partien ----- Großbezüge, Sammelbezttge antiquarischer Vertrieb --- Altbuchvertrieb, Altwerkvertricb als Zeitungsprämie abgeben als Zeitungsbttcher, Zeitungsmerke abgeben Exemplar ---- Stück, Etnzelwerk, Werk direkt --- unmittelbar Datum — Jahrestag periodisch ----- laufend Bestellformular --- Bestellschein, Bestellkarte Telegramme ---- Drahtnachricht, Drahtbescheid ä condition ----- bedingt Prozent --- v. H. (vom Hundert) expedieren --- liefern, versenden Paragraph --- §, Zahlabschnitt Faktur ---- Rechnung Termin ---- Zeit, Zeitabschnitt pro komplett ----- voll, vollständig Konditionsgut -- Verlagsgut, bedingtes Gut Disponenden ---- Ubertragsgut Transport Versendung, Beförderung konfisziert -- beschlagnahmt Originalbestellzettel — Bestellzettelurschrift Defekte --- Beschädigungen der Defekt --- der beschädigte Bogen usw. franko per --- frei durch kollationiert --- vergliche« Originalverpackung — Urverpackung Schultermin -- Schulzeit resp. ---- oder, bzw. Nemittendcn — Nückgut Kommisstonsplatz Austauschplatz, Hilfsplatz Adressat --- Empfänger Kommissionswechsel — Vertretungswechsel Kommittent — Auftraggeber, Vertretener Originalfaktur eigene Rechnung, Verlags Hausrechnung Sortiment als Ware — Gut, Ware Lagerkatalog -- Lagerverzeichnis Rechnungspakete — Nechuungssenbungen Pakete — Sendungen Quittung --- Empfangsbestätigung Avis — Anzeige Fakturabetrag Rechnungsbetrag summarische Angabe --- Vorergebnis Konto -- Geschäftsstand, Rechnung Transportzettel ---- Abschlußzettel Differenz Summarischer Rechnungs- Abweichung abschluß -- Vorergebnis Sorttmentsgeschäft --- Buchhandlung Remission — Rückgabe Dtsponierung — Übertragung Meßagio -- Meßvergülung Terminverkehr --- Zeitoerkehr Zurbispositionsstellung -- Übertragung Remittendenfaktur — NUckgutrechnung Disponendenanfstellung -- Ubertragsgutausstcllung disponieren — übertragen Disponendenfaktur UbertragSgutrcchnung Gestrichene Disponenden — gestrichenes Ubertragsgut Begleitsaktur --- Bcgleitrcchnung Remisstonsrecht Rllckgaberecht. -kr. Valuta-Schwierigkeiten in Österreich. (Vgl. Nr. 24g.) Eine zweite Form unzulässiger Belastung des Zwischenhändlers durch die österreichischen Auslieferungsstellen reichsdeutscher Verleger besteht darin, daß die Auslieferungsstellc selbständig sowohl einen österreichischen Ladenpreis als einen österreichischen Nettopreis scsrsttzt und nun, willkürlich den Kursschwankungen folgend, einen österreichischen Ladenpreis schafft, der sich nicht ganz mit dem Kurse deckt, zugleich aber auch einen österreichischen Nettopreis, den sic zu ihrem Vorteil nach oben abrundet. Scheinbar widerfährt dem Zwischenhändler dabei kein Unrecht, wenn dte Spannung zwischen Verkaufspreis und Nettopreis dem vom retchsdcutschen Verleger ge währten Rabatt prozentual gleichkommt. In Wirklichkeit aber w:r> ihm zugunsten des Auslieferers jener bescheidene Kursgewinn gekürzt, der ihm den Vcrlegerrabatt sozusagen »ausbeffert« und den Vertrieb lohnender macht. Dieser Kursgewinn ist dem Sortimenter auch vom Standpunkt des Verlegers um so mehr zu gönnen, als aus dem Sinken der österreichischen Valuta dem öster reichischen Sortiment ohnedies schwere Verluste erwachsen. Der Verleger kann nicht wünschen, daß sein Auslieferer neben der vertraglich vereinbarten Auslieferungs - Provision sich zu Lasten des Sortiments einen Kursgewinn verschafft, wie dies jetzt einzelne Wiener Auslieferungöstellen versuchen. Im Gegenteil, der Verleger muß solche Versuche als eine Beeinträchtigung seines Interesses empfinden, dem Zwischenhändler der Konkurrenz wegen den Bezug möglichst günstig zu gestalten. Es wird unter solchen Umständen sich vielleicht empfehlen, wenn insbesondere die reichsdeutschen Zeitschriften - Verleger den österreichischen Sorti mentern Faktur zwecks direkter Einzahlung erteilen, wo es sich um größere Kontinuationen handelt, bei kleineren Kontinuationen aber das Inkasso statt über Wien über Leipzig vornehmen, im übrigen jedoch über Wien expedieren. Diese Ausführungen gelten natürlich nicht für jene Fälle, wo es sich nicht um eine bloße Auslieferung handelt, sondern wo der rcichsdeutsche Verleger gegen ttbernahmevcrpflichtung einer festen An zahl sozusagen den Verlag einer Publikation für Österreich an eine österreichische Firma abgetreten hat. In diesem Falle ist natürlich die Folge die, daß dieser Depositär nun für seinen Bereich den Ladenpreis und den Barpreis (im Nahmen seiner mit dem Verlag getroffenen Abmachung) selbständig bestimmen wird. Der Verlag hat in diesem Falle nur ein beschränktes Interesse an den Mani pulationen, da er ja bis zu einem gewissen Grade durch dte Bindung des Depositärs gedeckt ist. Wien. Hugo Heller. Berantwortlichcr Redakteur: EmilThomaö. — Verlag: Der BSrsenvcretn der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Buchhändlerhaus. Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 36 lBuchhändlerhauö). 1604
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