Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.08.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-08-13
- Erscheinungsdatum
- 13.08.1920
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19200813
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192008131
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19200813
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1920
- Monat1920-08
- Tag1920-08-13
- Monat1920-08
- Jahr1920
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
A 180. 13. August 1920. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Lisch». Buchhandet. Zweifelhaft ist weiter geworden, wer unter den »zur Haus haltung des Arbeitnehmers zählenden Personen« zu verstehen ist, nach deren Zahl sich gemäß 8 45» der abzugsfreie Betrag erhöht. Nach 8 1 der vorläufigen Ausführungsbestimmungen zählen dazu nur minderjährige leibliche oder Stief-, Schwieger-, Adoptiv- und Pflegekinder, soweit sie nicht eigenes Arbeitsein kommen haben. Alle anderen Personen, wie Eltern und weitere Verwandte, bleiben für den Abzug außer Betracht, auch wenn sie van dem Arbeitnehmer unterhalten werden. Eine etwaige Ausgleichung wegen dieser Personen kann erst bei der endgül tigen Veranlagung durch die Steuerbehörde vorgenom men werden. Ganz besonders ist die Bestimmung in 8 1 d der vorläufigen Ausfühlungsbestimmungen geeignet, Unklarheit herbeizuführen. Darnach kann in Betrieben mit mehr als 20 Arbeitnehmern der Arbeitgeber im Einvernehmen mit der Belriebsvertretung für den August an Stelle der gemäß § 1 genau nach der Zahl der Familienmitglieder berechneten Beträge gewisse Durch schnittsbeträge vom Steuerabzug freilassen, bei denen auf die Zahl der Kinder keine Rücksicht genommen wird. Eine einfache Rechnung zeigt, daß danach die unverheirateten Ange stellten und solche mit bis zu 3 Kindern-besser, Angestellte mit 4 oder mehr Kindern aber schlechter wcgkommen als bei der genauen Berechnung nach 8 1- Gerade die kinderreichen An gestellten müssen doch aber bevorzugt werden. Da nun in ein und demselben Betriebe einheitlich Verfahren werden muß, wird sich schwerlich unter den Arbeitnehmern Einverständnis darüber ergeben, ob die Feststellung des abzugsfreien Betrages nach 8 1 oder nach 8 l d erfolgen soll. Mit Rücksicht auf die kinderreichen Angestellten empfiehlt es sich, die genaue Berechnung nach 8 1 vorzunehmen, und zwar auch schon aus dem Grunde, weil die Einführung einer besonderen, nur für den August geltenden Be rechnung nicht zweckmäßig erscheint. Besonders zu bemerken ist noch, daß bei der Berechnung nach Durchschnittsbeträgen (8 1 b) die Versicherungsbeiträge in den abzugsfreien Durchschnittsbe trägen mit enthalten sind, also nicht über diese Beträge hinaus abgcsetzt werden dürfen. Die vorstehenden Auslegungen sind im wesentlichen durch Auskünfte des Leipziger Finanzamtes bestätigt worden und kön nen daher als zweifelsfrei angesehen werden. Erste Wandkartenausstellung in der Karten- fammlung der Deutschen Bücherei. Im Juni und Juli fand in dem geräumigen Kartensaal der Deut schen Bücherei der erste Versuch einer systematischen Schulwandkarten- ausstcllung statt, der als durchaus gelungen bezeichnet werden mich. An besonderen Aufhängevorrichtungen konnten etwa 80 Wandkarten bequem ucbeneinandergehängt und besichtigt werden. Zwei Versamm lungen fanden anläßlich dieser Ausstellung statt, die beide zur Diskus sion über die Wandkarte» eingcladen worden waren: am 10. Juni die »Vereinigung der Schulgcographen an den höheren Schulen Leipzigs», etwa 30 Herren, denen sich auch der Geograph an der Universität, Herr Gchcimrat Prof. vr. I. Part sch, als Gast bcigescllt hatte, und am 8. Juli der studentische »Verein der Geographen an der Universi tät Leipzig» mit etwa -28 Teilnehmern. Das Programm war das gleiche: zunächst begrüßte der Leiter der Kartensammlung, der Unter zeichnete Berichterstatter, die Versammlung im Hause der Deutschen Bücherei und sprach in einem Einleitungsvortrage über die Einrich tungen der Kartensammlung, ihre Bedeutung, Ziele und Aufgaben im Rahmen des deutschen Bibliothekswesens. Aus der Erwägung her aus, daß auch den teilnehmenden Lehrern ein mehr oder weniger um fangreiches Kartcnmatrrial zur Verwaltung übergeben ist, wurden auch Mitteilungen über die praktisch« Organisation der Kartensamm- lung der Deutschen Bücherei und ihren systematischen Katalog gemacht. Dann wurde der Zweck der eigentlichen Ausstellung erläutert. Da durch, daß hier alle kartographischen Erzeugnisse deutsche» Ursprungs des In-und Auslandes sowohl amtlicher wie privater Herkunft lücken los zusammcnlaufen, bildet diese Abteilung der Deutschen Bücherei so zusagen ein« kartographische Zentralsammelstelle. Da auch sämtliche neuen Wandkarten ab 1913 hier vorhanden sein müssen, ist es z. B. dem Lehrer möglich, stets die neuesten Erzeugnisse hier bequem sich vorführen zu lassen und zu entscheiden, welche von ihnen ihm für den Unterricht am geeignetsten erscheinen. Diesem praktischen Bedürfnis kam also die Leitung -er Kartensammlung durch die Ausstellung ent gegen. Die Wandkarten wurden nicht» wie etwa auf der Bugra, nach Verlegern geordnet aufgehängt, sondern es wurde ein bestimmtes Land herauSgegrisfen, und die betreffenden Wandkarten von einem halben Dutzend verschiedener Verleger wurden nebeneinandergehängt, um di« Vorzüge und Nachteile der einen oder anderen Darstcllungsmethode vor Augen zu führen. Allerlei Neuheiten von Schulwandkarten konn ten ferner gezeigt und erläutert werden. In der sehr eingehenden Diskussion, die nacheinander alle ausge stellten Wandkarten betraf und von dem bekannten Leipziger Schul- gevgraphen Herrn Oberlehrer I)r. Kurt Krause geleitet und durch zahlreiche methodische und pädagogische Bemerkungen belebt wurde, trat deutlich zutage, daß der Gedanke derartiger systematischer Wand kartenausstellungen lebhaften Anklang gefunden hatte, und cs wurde der Wunsch ausgesprochen, die Kartcnsammlung möge von Zeit zu Zeit, vielleicht halbjährlich, derartige Veranstaltungen wiederholen, um den Lehrern Leipzigs stets Gelegenheit zu geben, die Fortschritte in der Wandkartcuherstcllung kennen zu lernen. Wie das gesamte Buchgewerbe, so leibet auch die kartographische Lehrmittelproduttiou heute an den maßlosen Preisen für di« Her stellung neuer Wandkarten. Eine Wandkarte von Durchschnittsgröße, die vor dem Kriege, auf Leinwand aufgezogen, etwa 20 bis 30 ^ kostete, ist jetzt nicht mehr unter 100 bis 150 ^ zu liefern. Dabei sind zum Aufzug nur Papicrfaserstofsc oder zähes Packpapier benutzt worden, da Leinwand natürlich unerschwinglich teuer sein würde. Daß diese Ersatzstoffe die Erhaltung der Wandkarte im Schulllasscnzimmcr stark beeinträchtigen, ist leicht cinzuschcn. Die Etats der Schulen dürf ten kaum den Erhöhten Preisen entsprechend vermehrt worden sein. Die Folge ist, daß sich die Schulen die Anschaffung neuer Wandkarten sorgfältiger überlegen müssen, ja manche Volksschulen oder solche mit kleinstem Etat nur selten mehr in der Lage sein werden, neue große Wandkarten anzuschaffcn. Um so mehr müssen die Schulen vor Miß griffen bewahrt werden, und die Lehrer sollten nur das. für ihre Zwecke geeignetste Anschauungsmaterial kaufen. Manche Karten, die dem Universitätsunterricht oder den Oberllassen der Mittelschulen treffliche Dienste leisten, eignen sich weniger für Elcmcutarschulcu, die andere Ansprüche an eine Wandkarte stellen müssen. Das ist also auch ein Grund, weshalb die Kartensainmiung der Deutschen Bücherei sich in den praktischen Dienst der Schulen stellen muß, um den Lehrern die Möglichkeit zu geben, sich vor Ankäufen ausgiebig über das Vor handene zu orientieren. Es sei nunmehr gestattet, an ein paar Beispielen der Ausstellung ihre Methode zu charakterisieren. In einem Raum für sich wurden die vorhandenen physikalischen Schulwanükartcn von Deutschland auf- gchängt. Die künstlerische Wandkarte für den Schulgebrauch »Deutsch land aus der Vogelschau, I. Süddcutschland«, die von Prof. Zeno Diemcr gemalt worden ist (Verlag Dürr), ist nicht ohne Nach- teile in der Methode der Darstellung (vgl. z. B. den Schwä bischen Jura). Auch Kuhnerts »Physikalisch-politische Schulwandkarte von Deutschland» (Verlag A. Müller-Dresden) gab bezüglich ihrer Tcrraindarstcllung zu Bedenken Anlaß, läßt aber die Siedlungen gut hervortretcn. Letztere treten bei H. Haacks Karte von Deutschland (I. Petthes-Gotha) ganz in den Hintergrund, die dafür aber als ein Meisterwerk in der Formengcbuug angesprochen wurde, die von kaum einer anderen Karte erreicht wird. Zwei Wandkartcnansgabcn von Ed. Gaebler (Verlag G. Lang-Lcipzig) suchen Morphologie und Siedlungen zu vereinigen. Daneben zeigte C. Dierckcs Schul- wandkarkc von Deutschland (Verlag G. Westcrmaun-Braiinschweig) gute Plastik und deutliche politische Grenzführung. Die Harms- schen Wandkarten von Deutschland und Mitteleuropa (Verlag List L v. Brcssensdorf-Leipzig) sind bisher die einzigen, die mit den durchs den Frieden veränderten Grenzen herausgegebcn worden sind. An hie Darstellungsweise der alten und neuen Grenzen knüpfte sich ein« interessante prinzipielle Diskussion an. Weitere bemerkenswerte Vergleiche ließen sich zwischen zwei neue ren physikalischen Wandkarten von I. Perthes und G. Wcstermann ziehen, die beide die »Mittelmccrländcr« im gleichen Mahstabe 1: 2 000 000 behandelt haben. Von geologischen Wandkarten erregten besondere Aufmerksamkeit die im Verlag« von G. Westermaun in Braunschwcig erschienene »Geologisch-morphologische Wandkarte der Provinz Pommern», die von Cnrt Habermann im Geographi schen Institut der llniversität Greifswald entworfen wurde und ein l treffliches Hilfsmittel für die unterrrchtliche Behandlung typischer Glaziallandschastcn darstcllt, ferner die geologischen Lehrkartcn von iMitteleuropa und des Mittel- und Niedcrrheingebictes von C. Mord- ! ziol, die dem geologischen Unterricht, der in den Schulen immer mehr j Platz greift, zu Hilfe komme» sollen. Die neuen Schichtlinicnkarten :der Nord- und Ostsee »vu M. Groll, sowie dessen wissenschaftlich bc- identsame Wandkarten der drei Ozeane (G. Westermann-Nraun- i schweig) waren ebenfalls aufgehängt worden. Bevölkcrungsgeogra- phisch interessierten besonder« einige Völkerwandkarten von Mittel- srs
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder