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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.07.1938
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1938-07-12
- Erscheinungsdatum
- 12.07.1938
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- Deutsch
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Mangel, der sich besonders für den Einkauf unangenehm bemerk bar machte. In der Erkenntnis dieser Schwierigkeiten entschloß sich im Jahre 1898 Herr Wilson, diese Lücke zu füllen und einen solchen Katalog auf eigene Kosten herauszugeben. Beginnend mit kleinen Monatsausgaben, die am Ende des Jahrys in einem Sammelband vereinigt wurden, wurde der noch heute unter dem gleichen Namen bekannte Lumulative 8ooü luckex ins Leben gerufen. Obgleich sich die Abonnentenzahl im ersten Jahr schon auf 300 belief — der Bezugspreis war allerdings auch uur ein Dollar im Jahr —, so brachte weder das erste Jahr noch eine Reihe der weiteren Jahre einen Gewinn, im Gegenteil, der Index wurde lange mit Verlust herausgebracht. Es dauerte mehrere Jahre, ehe sich der Katalog bezahlt machte und aus eigenen Füßen stehen konnte. Und es kostete ebensoviel Mühe, Energie und Ansdauer, um das Werk auszubauen und zur heutigen Vervollkommnung zu entwickeln. Die erste Angestellte der heute etwa dreihundert Personen beschäftigenden Gesellschaft war Fräulein Marion E. Pottcr, die ihr Staatsexamen bei der gleichen Universität abgelegt hatte. Sie übernahm die Herausgabe des dumulativc Lank luckex, später die Herausgabe des Inckustrial -^rts luckex. Fräu lein Potter ist noch heute bei der Firma in der gleichen Eigen schaft tätig und die Rangälteste der die verschiedenen Biblio graphien verfassenden Bibliothekarinnen und deren Assisten tinnen. Zum alten Stamm gehören auch Herr W. C. Rowell, später viele Jahre der Vize-Präsident der Firma, und Fräu lein Edith M. Phelps, die noch heute eng mit der Firma ver bunden ist. In ihrer Eigenschaft als Bevollmächtigte besucht sic auch die Tagungen der amerikanischen Bibliothekar-Verbände wie auch die jeweiligen Konferenzen des Internationalen Ver bandes der Bibliothekar-Vereine und ist so vielen Bibliothekaren persönlich gut bekannt. Der rasche Schritt, in dem sich das junge Unternehmen von Anfang an entwickelte, machte des öfteren Vergrößerungen und Ausbauten nötig. Die erste größere Veränderung war die Über siedelung von Buchhandlung und Druckereibetricb im Jahre 1900 in das eigene, neuerbaute Heim in nächster Nähe der Uni versität. Die Buchhandlung, die bis zur haudelsgcrichtlichen Ein tragung der Firma beibehaltcn wurde, war die eigentliche Er werbsquelle, die dem Verlag über die Kinderkrankheiten hin weghalf und die Errichtung des eigenen Verlagsgebäudes über haupt möglich machte. Das ständige Wachsen der Firma brachte auch wiederholt die Frage aus, ob cs nicht vorteilhafter wäre, sie dem Zentrum des amerikanischen Buchhandels näher zubringen, was man im Jahre 1913 durch die Übersiedelung nach White Plains, etwa 40 (in von New Hort entfernt, zu be werkstelligen glaubte. Dies war jedoch bei weitem keine voll ständige Lösung. Die endgültige Verlegung des ganzen Betriebes nach New Hork mußte ernstlich erwogen und im Jahre 1916 konnten diese Pläne durchgesührt werden. Das fünfstöckige Mittelgebäude der heutigen Anlage in der University Avenue 900—972 nahm Druckerei, Binderei, Versandabteilung wie auch die redaktionellen und kaufmännischen Büros auf. Schon 1929 reichte der Raum nicht mehr aus. Das große achtstöckige Ge bäude, vom Leuchtturm, dem Wahrzeichen der Firma überragt, wurde zu dieser Zeit errichtet. Im vergangenen Jahr wurde der dreistöckige Nordanbau, der die große Zeitschriftcn-Abteikung beherbergte, abgerissen, um einem großen sechsstöckigen Gebäude Platz zu machen. Der erste Sammelband des (kumulative Looir luckex erschien im Jahre 1900. Er umfaßte die 1898 und 1899 in den Vereinig ten Staaten herausgegebenen Bücher. Dieser Katalog war uur ein nach Verfassern angeordnetes Bücherverzeichnis, aus allen erreichbaren Verlegerkatalogcn zusammengestellt. Der zweite Sammelband, (luiteck 8tatcs datalox genannt, erschien im Jahre 1902, diesmal aber schon nach Verfasser, Titel und Schlagwort in einem Alphabet angcordnct, also nach dem als »ckictionsry plan» bekannten System, das noch heute die Grundlage der meisten Wilson'schen Veröffentlichungen bildet. Der (lniteck 8tatcs datalog wurde durch monatliche Ergänzungs-Ausgaben, dem (kumulative Doolc luckex auf dem laufenden gehalten. Im Jahre 1912 wurde der erste, fünf Jahre umfassende Sammelband herausgebracht und weitere dieses Umfanges folgten. Der im Jahre 1929 erschienene (lniteck 8tatcs (katakox, der alle in eng lischer Sprache in den Vereinigten Staaten veröffentlichten Bücher und Broschüren, soweit sie sich am 1. Januar 1928 im Handel befanden, verzeichnet, stellt einen recht ansehnlichen Band von 24 Pfund Gewicht dar, mit 3164 Quartsciten und etwa 070 000 Eintragungen. Zu dieser Zeit wurde der Rahmen des Verzeichnisses insofern erweitert, als nicht nur amerikanische Neuerscheinungen, sondern auch alle in anderen Ländern in englischer Sprache erschienenen Bücher katalogisiert wurden. Der Katalog ist also im wahren Sinne des Wortes >-/( (Vorlck (,8t ok üook.8 in Ikoqlicki-. Verleger aller Herren Länder wurden und werden regelmäßig aufgefordcrt, ihre Neuerscheinungen zu melden, die dann schnellstens katalogisiert und somit einem viel größeren Interessentenkreis zugänglich gemacht werden. Diese Eintragungen sind kostenlos für den Verleger. In den Anfang der Tätigkeit der Wilson Company fallen auch die ersten Ausgaben des üacckers' drucke to kcriockical (.iterature, 1900, und des 6onü Ixeview Digest, 1900. Der üaeckers' drucke katalogisiert heute die Aufsätze von etwa 120 der volkstümlichsten amerikanischen Zeitschriften und erscheint monatlich zweimal. Außerdem wird seit einigen Jahren noch eine verkürzte Ausgabe des üaeckers' drucke herausgegebcn, die eine Auswahl von etwa 20 der meist verbreiteten Zeitschriften umfaßt und für den Gebrauch von Volks- und Mittelschul-Biblio- theken bestimmt ist. Der im Jahre 1900 ins Leben gerufene Roolr üevierv Dige8t ist ein Bücherverzeichnis mit kurzer Inhaltsangabe und Auszügen aus Buchbesprechungen mit Bewertungszeichen von etwa 4000 Büchern im Jahr. Die Herausgabe erfolgt monatlich. Der Look üevicv Digezt dient in der Harrptsache als Einkauss- berater für Bibliotheken im allgemeinen, während die später ins Leben gerufene 8trrnckarck (katalog 8eric, für öffentliche und Schulbibliotheken bestimmt, nur solche Neuerscheinungen mit In haltsangabe und Bewertungszeichen aufnimmt, die empfohlen werden können und bevorzugt für Anschaffungen und besonders für Neugründungen in Frage kommen. Schritthalteud mit dem Aufschwung im Bibliothekswesen entstanden, eines aus dem anderen, die verschiedenen bekannten Bibliographien und andere periodische Veröffentlichungen der Firma, wie sie in dem zweimal im Jahre erscheinenden, etwa 40 Seiten umfassenden Verlagskatalog verzeichnet sind. Und in der gleichen Weise hat sich auch der Stab der Angestellten ver größert, der sich, durch Jahre in seinen ganz spezifischen Auf gaben geübt, zu einem tüchtigen, zuverlässigen und wert vollen Arbcitsgnnzen entwickelt hat, sodaß sich der sehr kompli zierte Arbcitsgang heute von Anfang bis Ende reibungslos und schnell abwickeln kann. Von der vielseitigen Tätigkeit der Firma im Rahmen des Bibliotheks- und Erziehungswesens sowie des Buchgewerbes kann man sich am besten durch einen Besuch der großen Anlage einen Begriff machen, dann bekommt man auch einen Einblick in das Wesen des Unternehmens, das auf der unbedingten Zu sammenarbeit cher beteiligten Interessentenkreise: Büchereien, Buchhändler und Verleger mit der H. W. Wilson Company be ruht. Das Katalogisieren von Büchern und Zeitschriftenaufsätzen, das Zusammenstellen der Standardlistcn für den Aufbau von öffentlichen-, Schul- und Hochschulbibliotheken, das' Sammeln von Buchkritiken und viele andere Arbcitsgänge, sic alle bestehen aus einer beinahe unbeschreiblichen Menge von Arbeitsstufen, bei denen es in erster Linie auf unbedingte Fehlerlosigkeit und Zuver lässigkeit ankommt. An diesen Arbeiten beteiligen sich eine ganze Reihe von Bibliothekaren und Bibliothekarinnen des Landes durch Zusammenstellung grundlegender Listen, Empfeh lungen usw. Die Anerkennung dieser Gcmcinschaftsleistung drückt sich seitens der Abonnenten der Bibliographien wohl am besten in der Tatsache aus, daß das nötige Kapital für den Ausbau des Unternehmens von Bibliothekaren, Buchhändlern und Ver legern des Landes sowie von der Angestelltenschaft zur Ver fügung gestellt worden ist. Aus der anderen Seite wird der Ge winn der Gesellschaft zu einem gleichmäßigen Zinssatz an die Antcilhabcr verteilt, der Mehrgewinn aber fließt zum Weiter- Nr. 159 Dienstag, den 12. Juli 1938 563
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