Umschlag zu 101. Mittwoch den 3. Mai 1911. Sämtliche Werke Das Leben und die Werke M. L. Schleifers verdienen der Ver gessenheit entrissen zu werden, zumal die lehterschienene, von Kalten- brunner besorgte Ausgabe aus dem Jahre 1847 stammt. Das Interesse für den verdienten Mann ist durch mehrere Publikationen wieder wach gerufen worden, so durch „die Schriften des literarischen Vereines in Wien", in denen im 11. Bande die Herren Arnold und Wagner unter dem Titel „1809" sämtliche auf dieses Sturmesjahr bezügliche Ge dichte österreichischer Dichter gesammelt haben; unter ihnen lesen wir auch zwei Gedichte Schleifers, der in diesem Jahre, aber auch schon 1805 als Etappenkommissär sich bedeutende Verdienste um Kaiser und Vaterland erworben hat. Wir finden in seinem Lebenslaufe persön liche Beziehungen zu Kaiser Josef 11., Erzherzog Karl, dem Sieger von Aspern, und zu Erzherzog Maximilian; auch mit feindlichen Größen, wie Davoust, Vandamme und Bernadotte trat er in Verkehr. Als Mensch und Dichter verdient Schleifer alle Anerkennung. In seinen Gedichten aus den Franzosenkriegen reiht er sich würdig an einen I. Fr. Castelli und an einen H. v. Eollin; durch seine Kriegs gedichte aus den Jahren 1813, 1814 und später, gehört er an die Seite eines E. M. Arndt u. a. Gefühl und Verstand, Phantasie und Reflexion, Natur-, Men schen-, Liebes- und Gottesgesühl sind gleichmäßig vertreten; ein in teressantes Zeit- und Völkerbild zeigt uns sein Leben, und sein goldenes Herz als Mann und Vater eröffnet uns sein Briefwechsel. Wir sind überzeugt, daß diese neue Ausgabe sich viele Freunde erwerben wird. Der Preis des starken Bandes von I V, 446 gr. 8". Seiten beträgt geheftet 5 Mark, gebunden 6 Mark, in Kommission 30°/«, bar 3ZV,"/o und 7/6. Verlagsbuchhandlung Carl Konegen (Ernst Stülpnagel) in Wien