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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.03.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-03-17
- Erscheinungsdatum
- 17.03.1911
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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V 63, 17. März 1911. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt s. d Dtschn Buibhandel. 3341 mühungen, das Sortiment widerstandsfähiger, gesund und blühend zu machen, gesteckt war, nicht im entferntesten er reicht ist, so sind wir doch auch über Teilerfolge erfreut und haben den Wunsch, daß das Sortiment unbeirrt immer wieder Gelegenheit nehmen möge, in würdiger und energischer Weise für seine Lebensbedingungen in die Schranken zu treten. Auch im abgelaufenen Vereinsjahre haben wir uns mit einer großen Zahl von Übertretungen der Verkaufs bestimmungen beschäftigen müssen. Nur eine solche Klage hat sich gegen ein Mitglied unseres Vereins gerichtet und ist in der üblichen Weise erledigt worden. Eine andere Klage gegen ein Nichtmilglied wegen Gewährung von un zulässigem Rabatt wurde der Berliner Vereinigung übergeben und durch die Bußezahlung des Übertreters erledigt. Eine erhebliche Anzahl von Klagen richtete sich gegen Verleger und wurde teilweise von uns durch schriftliche oder persön liche Verhandlungen, meist mit Erfolg, erledigt, teilweise dem Vorstande des Böcsenoereins übergeben. Die im abgelaufenen Jahre nicht allzu häufigen Klagen gegen Warenhäuser haben wir ausschließlich mit Unterstützung des Vorstandes der Berliner Vereinigung bearbeitet. Vielfach haben wir Beschwerden erhalten über unzulässige Rabalt- angebote durch Kolporteure beim Personal von Bankinstituten und ähnlichen großen Unternehmungen. Hier ist es uns in Anbetracht der großen Schwierigkeiten nicht in einem einzigen Falle gelungen, schlüssiges Beweismaterial zu erhalten. Und doch ist gerade hier der Schaden sür das Sortiment sehr er heblich, so daß größte Wachsamkeit für unsere Mitglieder durch die Pflicht zur Selbsterhaltung geboten erscheint. Der Magistrat von Berlin hat bei der letzten Herbstoersetzung mit drei Berliner Schulbücherverlegern ein Abkommen getroffen, nach dem diese den gesamten Bedarf des Magistrats an drei neu eingeführten Lesebüchern, soweit er für arme Kinder bestimmt war, mit 12V- Prozent vom Ladenpreis direkt zu liefern sich verpflichtet haben. Bei diesen sehr erheblichen Lieferungen sollte also der Zwischen handel ausgeschaltet werden. Die Gefahr, die in einem der artigen Anfang einer vollständigen Ausschaltung des Sorti ments bei allen Lieferungen an den Magistrat erb ickl werden durfte, ist von uns sofort erkannt worden. Wir haben unsere Abwehrmaßregeln gemeinschaftlich mit dem Vorstande der Berliner Vereinigung getroffen, und es ist mit der tat kräftigen Unierstützung des Vorstehers des Börsenvereins ge lungen, die beteiligten drei Verleger zu veranlassen, ihre Lieferungen an den Magistrat sofort einzustellen und in Zu kunft die ortsüblichen Rabattsätze zu respektieren. Der Magistrat hat sich ferner verpflichtet, für die Zukunft mit dem üblichen Rabatt sich begnügen zu wollen und neue Rabattkämpfe nicht heraufzubeschwören. Wer sich der schweren und langdauernden Kämpfe er innert, die der Berliner Buchhandel mit dem Magistrat zur Zeit der letzten großen Rabattordnung auszufechten gehabt hat, der wird begreiflich finden, daß wir die schnelle Rege lung des neuen Streitfalls mit Genugtuung begrüßen, andererseits aber auch den Wunsch haben, daß kein Verleger sich je wieder finden möge, der um eines eigenen augenblick lichen Vorteils willen das mühsam Errungene zum Schaden des ganzen Buchhandels leichtfertig aufs Spiel setzt. Im vorigen Jahresberichte haben wir milgeteilt, daß die Berliner Warenhäuser durch ein geradezu ruinöses Unter bieten in den Lesebedingungen ihrer Leihbiblio theken den Leseinstituten unserer Mitglieder erheblichen Schaden zugefügt haben. Trotzdem sind wir damals für ein Paktieren mit den Warenhäusern zur Regelung der Lese bedingungen nicht zu haben gewesen, da wir die Ansicht hatten, daß wir uns den Warenhäusern gegenüber die Hände Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 78. Jahrgang. m keiner Weise binden dürften und daß die Kaufhäuser über kurz oder lang ihr unzweifelhaft mit Verlusten verbundenes Arbeiten würden ändern müssen. Diese unsere Voraussicht ist unlängst zur Tatsache geworden, die Warenhäuser haben ihre Lesebedingungen beträchtlich erhöht. Wir geben unseren Mitgliedern den Rat, nun ihrerseits ihre Lesebedingungen einer Revision zu unterziehen, um die verlorengegangenen Kunden zurückzugewinnen. Nach wie vor haben wir das ebenfalls auf Leihbibliotheks betrieb gegründete Unwesen zu bekämpfen, daß die Waren häuser eben erschienene und kaum gelesene Moderomane mit neuen Einbänden versehen und in großen Massen zu Schleuderpreisen abgeben. Wir machen erneut und mit größler Dringlichkeit die Romanverleger auf den Schaden aufmerksam, den sie sich selbst zufügen, wenn im Publikum der Glaube an den Ladenpreis eben erschienener Bücher fortgesetzt erschüttert wird. Von einem Kreisverein ist in der Herbstversamm lung des Verbandes in Jena der Antrag auf vollständige Abschaffung des Kundenrabatts gestellt worden. Der Vorstand des Verbandes hat auf unseren Wunsch die Er klärung abgegeben, daß das Berliner Sortiment für eine solche Abschaffung des Rabatts nicht zu haben sei, da wir einer wenn auch geringen Elastizität des Preises hauptsäch lich gegenüber den mit immer längeren Krediten arbeitenden Abzahlungsgeschäften nicht entralen können. Der Polizeipräsident von Berlin hat uns um ein Gutachten ersucht, ob die dem Buchhandel bewilligten Aus nahmetage mit verlängerter Arbeitszeit vor Weihnachten auch in Zukunft als örtliches Bedürfnis anzusehen seien. Wir haben mittels Rundschreibens die Frage unseren Mitgliedern vorgelegt und aus der Mehrzahl der Antworten ersehen, daß man angesichts der schwierigen Geschäftslage auf diese Über stunden nicht verzichten will. Unsere Antwort an den Polizeipräsidenten ist in diesem Sinne erteilt worden. Aus Anlaß der dem Magistrat zur Beschlußfassung vor liegenden beabsichtigten Neuregelung der Sonntagsruhe ist der Vorstand des Vereins der Konfilürenbranche, gleich zeitig als Vertreter einer Anzahl anderer kaufmännischer Vereine, an uns herangetreten, um uns zu einer Mitarbeit gegen jede Erweiterung der Sonntagsruhe zu gewinnen. Da wir der Ansicht sind, daß die Mehrzahl unserer Mitglieder an dem Offenhalten ihrer Läden am Sonntage kein oder nur geringes Interesse hat, haben wir die Bitte des genannten Vereins abschlägig beschieden. Der Vorstand des Börsenvereins hat uns ersucht, ihm sür den im Druck befindlichen neuen Band der Geschichte der Reformbewegung im Buchhandel Material aus unseren Akten zur Verfügung zu stellen. Wir haben diesem Ersuchen gern Folge geleistet. Ein Schreiben des Vorstandes des Börsenvereins, in dem wir um Vorschläge ersucht wurden, wie dem Schmutz und Schund in der Literatur und ihrer Verbreitung wirksam zu begegnen sei, haben wir eingehend beantwortet, unser Vorsitzender hat außerdem in seiner Eigenschaft als Vor standsmitglied des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine in der Hecbstoersammlung des Verbandes in Jena dieses wichtige Thema in einem ausführlichen Referat und später in mehreren literarischen Arbeiten behandelt. Mit Vergnügen dürfen wir ein reges Zusammen arbeiten mit dem Vorstande der Berliner Ver einigung feststellen, dem der Vorsitzende unseres Vereins als Mitglied angehört. In der Zeit vom 21. Januar bis 1. September 1910 hat Herr Bernhard Staar den Vorsitzenden in den Vorstandsgeschäften der Vereinigung vertreten. Der frühere langjährige Vorsitzende unseres Vereins, 43S
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