Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.03.1911

^ 63, 17. März 1911. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 3347 gebildet werden Dieser Plan, der nach der Absicht der Ober schulbehörde in zwei bis drei Monaten das Licht der Öffentlichkeit erblicken soll, hat aber zunächst auch den Senat zu passieren, wo sehr starke Bedenken bestehen sollen, in dieser Zeit der großen finanziellen Schwierigkeiten den Fiskus mit einer weiteren so be deutenden Ausgabe zu belasten, wie sie die Gründung einer Universität mit sich bringen muß. Man weist mit Recht darauf hin, daß Hamburg gerade jetzt mit einer großen Zahl von Aufgaben zu tun hat, die für sein Bestehen von größter Bedeutung und von erheblichster finanzieller Tragweite sind, darunter in erster Linie mit den großen Arbeiten im Hafen und aus der Elbe. Es ist aber sehr wohl denkbar, daß der Senat ablehnt, die Entscheidung zu fällen, dies vielmehr der Bürgerschaft überläßt. In dieser besteht aber auch zurzeit, abgesehen von einigen optimistischen Schwärmern, wenig Neigung, sich in der artige unübersehbare Unternehmungen hineinzustürzen. Hat doch der Chef unserer Finanzverwaltung, Senator Rr. Diestel, erst in der letzten Bürgerschaftssitzung erklärt, daß der Fehlbetrag unseres diesjährigen Budgets von rund 17 Millionen Mark sich durch die im Laufe des Jahres erfolgenden Nachbewilligungen voraussicht lich auf etwa 30 Millionen Mark erhöhen werde. Unter allen Umständen dürfte noch geraume Zeit vergehen, bis die Universität Hamburg wirklich eröffnet weroen wird. "Post. Schisfsliste für billige Briefe nach den Ver einigten Staaten von Amerika <10 H für je 20 g). — »Amerika« ab Hamburg 18. März »Prinz Friedrich Wilhelm« »Kronprinz Wilhelm« . . »Kaiserin Auguste Victoria« »Kaiser Wilhelm II.« . . »President Grant« . . . »Kaiser Wilhelm der Große« »George Washington« . . »Kronprinzessin Cecilie« »President Lincoln« . . »Kronprinz Wilhelm« . . »Amerika« »Prinz Friedrich Wilhelm« Alle diese Schiffe außer »President Grant« und »President Lincoln« sind Schnelldampfer oder solche, die für eine bestimmte Zeit vor dem Abgang die schnellste Beförderungsgelegenheit bieten. Es empfiehlt sich, die Briefe mit einem Leitvermerk, wie »direkter Weg« oder »über Bremen oder Hamburg«, zu versehen. Die Portoermäßigung erstreckt sich nur auf Briefe, nicht auch auf Postkarten, Drucksachen usw. und gilt nur für Briefe nach den Bereinigten Staaten von Amerika, nicht auch nach anderen Gebieten Amerikas, z. B. Canada. * Post. Briese nach Madeira. — Für die Folge werden auch die nach Westafrika fahrenden Dampfer der Woermann-Linie die Insel Madeira wieder anlaufen; erstmalig wird dies bei der Fahrt des Dampfers »Alexandra Woermann« <Kamerun- Linie II), ab Hamburg am 25. März geschehen. Mit den Dampfern werden wieder in alter Weise Postsendungen aus Deutschland sür die genannte Insel befördert werden. Für Briefjendungen, die zur Beförderung mit dem am 25. März von Hamburg ab gehenden Dampfer »Alexandra Woermann« bestimmt sind, wird der Postschluß beim Postamt 1 in Hamburg voraussichtlich an dem genannten Tage gegen Mittag eintreten. L. Ein neuer Roman von Balzac. — Von Honors de Balzac, dem Verfasser der »Oomsdis buwaine«, glaubte man nichts Neues mehr erfahren zu können. Aber das war ein Irrtum, denn kürzlich hat man im Dunkel einer aristokratischen Bibliothek, fein gebunden, einen neuen, vollkommen unbe kannten Roman von ihm entdeckt, und zwar ist es ein ge- schriebener Roman, ein Manuskript. Wie war es möglich, daß dieses Manuskript über ein halbes Jahrhundert lang verborgen bleiben konnte? Die Antwort auf diele Frage ist, daß es einen intimen Charakter trug. Es war ein Geschenk und wirft ein neues Licht aus die schon bekannte außerordentliche Freigebig keit des berühmten französischen Romanschriftstellers, den diese noble Ader so oft in Verlegenheit brachte. Denn ein ganzes Buch zu schreiben und keinen pekuniären Nutzen daraus zu ziehen, war wirklich ein fürstliches Geschenk. Die glückliche Empfängerin war eine Dame, die Herzogin von Dino, die mit Balzac wie mit einem Freunde verkehrte und dadurch seine Dankbarkeit in einem so hohen Grade erwarb, daß er ihr ein Geschenk machen zu müssen glaubte, das einzig in seiner Art war. Ein solches war es in der Tat, denn Balzac schrieb den Roman sür die Herzogin zu einer Zeit, wo er un aufhörlich mit Nahrungssorgen kämpfte. Er betitelte ihn zuerst «Imxrudeuos et Lonbeur«, taufte ihn aber dann in »^mour masque« um. Das Werk blieb ein halbes Jahrhundert in der Bibliothek der Familie Dino. Später schenkte es der jetzige Herzog von Dino einem Herrn Lucien Aubanel, von dem es in die Hände eines bekannten Balzac-Verehrers, des Buchhändlers Jean Gillequin überging, dessen glückliche Intervention unlängst das Balzac- Museum vor dem Untergang bewahrte. * Neue Bücher, «ataloge «st», für Buchhändler. krankkurter Lüeborkround. Nitteilung aus dem Antiquariats von dossxb Laer L 6c>. in krankkurt a. N. 9. dabrg. 1911, Hr. 1—2. 8". 76 8. in. 11 Takeln, 34 Textabbildungen und 3 Registern. Hr. 687—808. Inbalt: Inounabula tvpograpbiea 1459—1500 (als Haobtrag rum Katalog 585). — Oer älteste Rsnaissanoe-IIoRsebnitt in einem deutsoben Druckwerke. Re Kerner Oonventis sn bst adrss van 6. ^.. ^driaanssn o. s. aan de Tweeds kamorderLtatsn-Osnsral. 'sOravsnbags 1911. 4". 18. 8. Praktisches Konversationsbuch in deutscher, englischer und französischer Sprache <mit Umrechnungstabelle) für Buch-, Kunst-, Musikalienhändler und Antiquare im In- und Aus- lande von Alfred Pawelek. (Den englischen Teil besorgte L. Rincklake.) Quer-8°. 92 S. Leipzig-R., Verlag von Hermann Beyer. 1 dt 50 gebunden 2 dt ord. In handlichem Format gibt das Büchlein in übersichtlicher Form in drei Spalten nebeneinander die deutsche, englische und französische Formel. Die Inhaltsübersicht zeigt, daß die wichtigsten Fragen, die dem Buchhändler Vorkommen, be rücksichtigt sind. Das Werk behandelt: Anzeigen fürs Schau fenster. — Fragen und Antworten des Händlers an Kunden, Geschäftsfreunde, Reisende usw. — Beim Verkauf. — Beim Verlaus von Städtealbums, Ansichtspostkarten, Zeitungen usw. — Worte der Empfehlung für Bücher, Musikalien, Bilder usw. — xxx fehlt — trifft wieder ein. — Wenn einer handeln will. — Porto, Zoll, Verpackung. Fragen und Antworten des Händlers bei Entgegennahme von Bestellungen u. dgl. — — Anzahlung. — Jst's eilig? — Bitte um Geduld. — Kassa. Wie man im Laden Geldbeträge quittiert usw. — Eine Um rechnungstabelle für Pfennige, Pence, Centimes vervoll ständigt das Weilchen, das manchem Buchhändler beim Verkauf an Ausländer Dienste leisten kann. kublikationen des Illterng.tiona.l6u Instituts kür Libliograxbie. Koriin, kibliograpbiscbsr 2 sntra I-Vsrlag, O. m. b. R. 1. öibliograxbis der Lautecbnik. III. dabr. 1911. danuar— ksbruar. 8". 8. 1 — 64. 2. Libliograpbis der Lerg- und Ilütton-Tscbnik. III. dsbr. 1911. danuar—ksbruar. 8". 8. 1—40. 3. kibliograxbie der ebemisoben Tscbnik. III. dabr. 1911. danuar—ksbruar. 8". 8. 1—80. 4. Libliograpbie der KIsktro Tscbnik. III.dg.br. 1911. danuar —ksbruar. 8". 8. 1—100. 5. Libliograpbis der Nascbinsn-Tscbnik. III. da.br. 1911. danuar—ksbruar. 8°. 8. 1—70. 6. Libliograpbis der Nilitär- und Narins Tscbnik. III. dabr. 1911. danuar—ksbruar. 8". 8. 1—48. 7. Zentral - klatt der Rscbtswisssoscbakt. Nonatsscbrikt des Internationalen Instituts kür Libliograpbis der Rscbtswisssu- sobaktsn. 31. dabr. 1911. danuar—ksbruar. 8. 1—74. 8. Libliograpbis der gesamten Korialwisssnscbaktsn. Heraus geber Rr. Hermann Lsck, Lerlin, im ^uktrags dos inter nationalen Instituts kür 8orial - Libliograpbis in Lerlin. Redigiert von Rr. Otto VkaldscbütL in Lerlin. VII. dabr- gaug. 1911. danuar—ksbruar. 8". 8. 1—186. 9. Tscbniscbs äuskunkt. Lupplsmont. III. dabr. danuar ksbruar. 8. 1—36. Oatalogus göneral de 1a Ribrairie kiscbbacbsr a Karls (VIe), 33, rus de Keine, danvier 1911. 8". 108 8. krankkurter 4Virtscbaktsbsricbt kür das dabr 1910 erstattet von dor Handelskammer ?.u krankkurt a. N. 8". IX, 454 8. 437» Bremen 25. „ Bremen 28. „ Hamburg 30. „ Bremen 4. April 6. 11. Hamburg Bremen Bremen 15. Bremen 18. Hamburg 20. Bremen 25. Hamburg 27. Bremen 29. Post schluß nach Ankunft der Frühzüge