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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.01.1911
- Strukturtyp
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- 1911-01-14
- Erscheinungsdatum
- 14.01.1911
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- Deutsch
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sein Werk, das, aus mancherlei Material aufgebaut, langsam seiner glücklichen Bollendung entgegengesührt wird. Ein bevorzugter Raum gebührt auf einer Weihnachts- Ausstellung begreiflicherweise den Schriften für die Heran wachsende Jugend und für die ganz Kleinen, die mit Un geduld darauf warten, eine neue spannende Erzählung oder ein prächtiges Bilderbuch aus der Hand der Eltern zu empfangen. Aus der recht erheblichen Zahl deutscher Jugendschriften- Verleger fehlte denn auch kaum einer, und die Menge des zur Schau Gelegten war fast verwirrend. Wir greifen einige wenige Stücke heraus, die uns in die Augen fallen, weil gar nicht daran zu denken ist, einer jeden einzelnen Leistung gerecht zu werden. Hier erscheint Georg D. W. Callwey mit seinem Buche: »Die großen Heldensagen« von Gustav Schalck. In reich illustrierter vierter Auflage nimmt diese allgemein beliebte Sammlung ihren Weg zu den Herzen von jung und alt; dort grüßen uns — wie eine Erinnerung an unsere Jugend — in neuem Gewände die prächtigen Schriften von Oscar Höcker, die von den Tagen der Hansa erzählen und von dem Glanz friderizianischer Epoche. Dicht dabei liegen die Mainzer Volks- und Jugendbücher, die sich einen von Jahr zu Jahr wachsenden Freundeskreis erworben haben. Druck, Papier und Einband befriedigen in jeder Weise, und statt der wüsten Räuber- und Abenteuer-Geschichten bringt diese em pfehlenswerte Sammlung vorwiegend gute historische und kulturgeschichtliche Erzählungen zu mäßigen Preisen. Daß der ungemein erfolgreiche und rührige Verlag Ferdinand Carl in Stuttgart nicht fehlt, läßt sich denken. Die El. Atlenkofer- sche Verlagshandlung in Straubing stellte eine Sammlung süddeutscher Slädtemärchen von Dreßler mit Buchschmuck von W. Ehringhausen aus — eine geradezu ent zückend ausgestaltete und ungemein sauber gedruckte Arbeit, vr. Oscar Dähnhardt ließ bei B. G. Teubner in Leipzig ein Buch erscheinen: »Schwänke aus aller Welt«. Bei mäßigem Umfang und Preis bietet dieses Büchlein eine recht glückliche Auswahl bester drolliger Erzählungen aller Zetten, die ihre Anziehungskraft auf die Jugend gewiß nicht verfehlen werden, um so weniger, als manche dieser Schwank märchen der Jugend durchweg unbekannt sind. Schaffsteins Volksbücher für die Jugend bilden fast eine Ausstellung für sich; wir zählen weit über 60 Bände. So groß die Zahl, so reichhaltig und abwechslungsreich ist ihr Inhalt. In der Tat, wer seinen Kindern interessante und lehrreiche Bücher in die Hand geben will, dem machts der Verlag nicht schwer. Für Schüler- und Volksbibliotheken bildet die Schafffteinfche Büchersammlung eine wichtige Fundgrube vom Guten und Besten. — Wir bedauern aufrichtig, daß es der Raum hier nicht zuläßt, von den mancherlei übrigen Schätzen noch ein anerkennendes Wort zu sagen. Unter den Bilderbüchern für etwas ältere Kinder möchten wir nur eins hervorheben. Es betitelt sich »Stadt und Land«, 4. Bilder buch der Münchener »Jugend«, aus dessen Bilderschatz unter Mitwirkung der »freien Lehrervereinigung für Kunstpflege in Berlin« eine feine und verständnisvolle Auswahl dargeboten wird. Georg Hirth ist der Herausgeber dieses entzückenden Bilderbuchs, zu dessen Bilder-Material Männer, deren Namen zu den besten zählen, wie Moritz v. Schmid, Carl Spitzweg u. a. und unter den noch lebenden Eugen Ludwig Hoeß, Otto Bauriedl, Walther Georgi und andere beigesteuert haben. Zum Schluffe möchten wir noch eine zehnbändige Ge samtausgabe der Dickens'schen Werke, ausgewählte Romane und Geschichten, übersetzt und herausgegeben von Gustav Meyrink, erwähnen, die der Verlag Albert Langen in München zum Einzelpreise von 4 ^ pro Band erscheinen ließ. Möge diesem Unternehmen, durchaus würdig in Druck, Papier und Einband, der verdiente Erfolg nicht versagt bleiben. Mestern. Bemerkung der Redaktion. — Zu unserm Bedauern er« ahren wir, daß die Weihnachts-Ausstellung im Deutschen Buch gewerbehaufe unerwartet schnell abgebrochen werden mußte, um einer Ausstellung alter und neuer Bucheinbände Platz zu machen. Es handelt sich um die kostbare Sammlung Or. Bechers in Karls bad, deren Besprechung an dieser Stelle Vorbehalten bleibe. Kleine Mitteilungen. Zur Änderung der Fernsprechgebühren-Ordnung. — Die Bossische Zeitung veröffentlicht eine Zuschrift des Stadtrats Max Jonas, Vorsitzenden der Handelskammer Sagan, die aus einen früheren Artikel der Vossijchen Zeitung über die dem Reichstage vorgelegte Änderung der Fernsprechgebühren-Ordnung Bezug nimmt. Sie lautet: Es ist in der Tat hohe Zeit, daß in der breitesten Öffentlich keit Stellung genommen wird gegen eine unerhörte Belastung, mit der Handel und Verkehr auss neue belegt werden sollen, denn die Beschlüsse der Kommission sind geradezu ein Hohn aus all die Vorstellungen, die sowohl vom Handelstage als von nahezu allen berufenen Vertretungen des Handels und der Industrie gegen die geplante Reform erhoben worden sind. Der Handelstag hat sich, wie schon früher, so in seiner letzten Vollversammlung einstimmig gegen die Beseitigung der Pauschal- gebühren ausgesprochen und hat sich dabei von der Erwägung leiten lassen, daß der Teilnehmer an einer Fernsprechleckung sich nicht erst vor die Frage stellen dürfe, ob dieses oder jenes Ge spräch für ihn einen Wert von so und so vielen Pfennigen hat, sondern daß er sich in allen Fällen des Fernsprechers be dienen soll, in denen ein Gespräch möglicherweise einen direkten oder indirekten Nutzen für ihn erbringen kann. Der Handels lag hat sich ferner unter Berücksichtigung des Prinzips von Leistung gegen Leistung damit einverstanden erklärt, daß bei größerer Gesprächszahl eine gestaffelte Erhöhung der Paujchal- gebühren staltftndet und bei einer Zahl von über 10 000 Gesprächen oie Anbringung eines weiteren Anschlusses verlangt werden kann; aber er hat dabei nicht an eine Staffelung gedacht, wie sie auf Anregung des Reichspostamtes nach den Beschlüssen der Reichs- lagskommlssion eingesührt zu werden droht. Soll diese Staffe lung von 2000 zu 2000 Gesprächen mit den vorgeschlagenen Ge bühren von 75—500 ^ Platz greifen, dann bedeutet dies die Beseitigung der Pauschalgebühr und eine Fesselung des freien Sprechverkehrs, der nicht am wenigsten dazu beigetragen hat, oem Fernsprecher in den weitesten Kreisen des erwerbstätigen Volkes Eingang zu verschaffen und diese Anteil nehmen zu lassen an dem Nutzen eines nunmehr nahezu unentbehrlichen Ver- kehrsmittels. Die Annahme, daß die vorgeschlagene Neuregelung der Fern sprechgebühren meist die größeren Plätze belaste, ist eine durch aus irrige. Der Widerstand gegen diese Reform ist über das ganze Reich verbreitet, und wenn die Reichstagsavgeordneten sich bei ihren Wählern darüber informieren wollten, wie diese über die Regelung denken, dann würde die Vorlage sicher in den Orkus wandern. Wie hart auch die kleineren und mittleren Orte von der mit der Neuregelung verknüpften Verteuerung betroffen würden, ist aus einigen nachstehenden Vergleichungen ersichtlich. Bisher werden nach Nach den Beschlüssen der Kommission Pauschalplätzen gezahlt: wären fortan zu zahlen: an Plätzen mit an diesen Plätzen 60 Anschliffs. 80 5t 75 ^ ff- 60 Grundgebühr --- 125 ^ 51— 100 „ 100 75 ^ -j- 50 „ ----- 125 101— 200 „ 120 75 ^ -s- 50 „ --- 125 201— 500 „ 140 5t 75 ^ ff- 60 ^ „ --- 125 500—1000 „ 160 75 5tff- 50 ^ „ ---- 125 5t In den drei ersten Kategorien tritt also eine absolute Ver teuerung ein. In den beiden letzteren ist die Verbilligung nur eine relative; denn sie ist davon abhängig, daß nur 2000 Gespräche jährlich geführt werden. Übersteigt die Zahl der Gespräche die Summe von 2000, dann würden fortan auch die beiden letzten Kategorien ISO 5t, also 60 resp. 40 jährlich mehr zu
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