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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.05.1924
- Strukturtyp
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- 1924-05-05
- Erscheinungsdatum
- 05.05.1924
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- Deutsch
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Ausrus von wertbeständigem Notgeld, — Der Reichsminlster der Finanzen hat im Einvernehmen mit den beteiligten Laudcsbehördc» das wertbeständige laus Goldmark lautende) Notgeld, dessen Aussteller in der P r o « i n z Sachsen oder im Gebiet der Freien und Hansestädte Hamburg und Lübeck ihren Sitz haben, mit Wirkung vom 10, Mai 1924 an ausgerusen. Die Cinlösungsfrist dieses Notgeldes laust bis cinschl. 10, Juni 1924, Ausgenommen von diesem Ausrus bleibt das Notgeld der Deutschen Reichsbahn und der Hamburger Bank von 1923. Die »Bozner Zeitung« existiert, wie uns von dort mitgeteilt wird, schon seit drei Jahren nicht mehr. Da immer noch an ihre Adresse von verschiedenen Verlegern Bcsprcchungsstückc gesandt werde», dürste es sich empsehlen, die Versendungslisten entsprechend zu ändern. PersoimlnaihrlMell. TItclverlcihung, — Der Inhaber und Ches des Verlags Georg D, W, Callwetz inMilnch - n, Herr G - o r g D i - t r i ch W i l h e l », Callwep, wurde wegen seiner Verdienste um den deutschen Vcr- lagsbuchhandcl von der bayrischen Staatsregierung mit dem Titel »Kommerzienrat- ausgezeichnet. Jubiläum, — Am 1. Mai sonnte der Prokurist und Abteilungs leiter Herr Otto Tomhardt im Hause Paul Parey in Berlin aus eine Wjährige Tätigkeit zurückblicken. Gestorben: in der Nacht vom IS, zum 14, April 1924 Herr Louis Meder, der letzte der beiden Brüder Meder, die als Inhaber der Hos- kunsthandlung Amsler Sr Nuthardt <Jnh. Gcbr, Meder) in Berlin, Behrenstr, 29 u, jahrzehntelang dem Berliner graphi schen Kunsthandel jenes vornehme Gepräge gaben, für das die Firma noch heute unerschütterlichen Nus hat, Uber den im säst vollendeten 7k, Lebensjahr« Dahiugeschiedcne», dessen Name im gesamten deutschen Kunsthandel und weit darüber hinaus hohe Bedeutung und einen fast einzigartigen Klang hat, ging uns von besreundeter Seite folgender Nachrus zu: Louis Gerhardt Meder wurde am 3, Mai >848 als ältester Sohn des Kunst- und Musikalienhändlers Georg Meder in Heidelberg geboren. Das geistige Leben Heidelbergs und besonders die persönliche Berührung des Vaters mit den grossen Persönlichkeiten der Heidelberger Fakultäten um die Zeit zwischen 1850 bis 1880 gaben ihm wie seinem jüngeren Bruder Albert Richtung und Charakter. Als nach 17jährigcr Tätigkeit die beiden Gründer der Kunsthandlung Amsler L Nuthardt in Berii» sich aus Gesundheitsrücksichten von ihrer geschäftlichen Tätigkeit zurück- zichen mussten, übernahmen die beiden Brüder Louis und Albert Meder, beseelt von dem Wunsche nach einem größeren Tätigkeitsfelde, die bereits in bestem Sinn« geleitete Berliner Firma, Sie führten sie im Geiste ihrer Gründer sort zu der späteren Höhe, die ihrem Namen ein im Kunsthandel säst unvergleichliches Ansehen brachte. Im Jahre 1899 raffte der Tod den jüngeren Bruder und Teil haber der Firma Albert Meder aus seiner erfolgreichen Tätigkeit hinweg, Louis Meder übernahm die schwere Ausgabe, das weitver zweigt« Geschäft allein weiterzusühren. Das Geschäft hatte damals bereits seit« bekannten Abteilungen: Sortiment und Antiquariat, die jede für sich einen Umfang und eine Bedeutung hatten, von der die Außenwelt nur eine» annähernden Begriff haben konnte, Louis Meders bevorzugtes Feld war lange Zeit das Knustantiquariat aus schließlich, wie er ja überhaupt die alte Kunst aus Neigung bevor zugte, Dem sogenannten modernen Kunsthandel aller Richtungen gegenüber blieb er kühl. Das Börsenblatt für den Deutschen Buch handel hat in seiner Nr, 24k vom 22. Oktober 1910 anlässlich des SOsährigen Jubiläums der Firma Amsler L Ruthardt der Tätigkeit des Herrn Louis Meder im einzelnen gedacht, wovon hier nur einiges wiederholt werden kann. Bis zum Jahre 1910 leitete Louis Meder tu den eigenen Räumen der Firma bereits 90 Auktionen, wodurch eine ganze Reihe bedeutender Sammlungen auf den Berliner Kunst markt und in bas Kgl, Kupserstichkabinett kamen, Louis Meder genoß mehr als 4» Jahre das hohe Vertrauen, das Königliche Kabinett aus allen berühmten Auktionen zu vertreten! auch verschaffte er durch persönliche Verwendung und Bemühung dem Kupserstichkabinett ei» größeres Geschenk, durch das sür das Kabinett für über 10V 000 Mark Blätter aus der Rcmbrandt-Sammlung des Herzogs von Buccleuch erworben werden konnten. Aus die engeren Beziehungen zu Direktor vr, Lippmann vom Kupserstichkabinett und Professor Wilhelm Rocse von der Reichsdruckerei soll hier nur kurz Hingeiviesen werden. Die Nachbildungen von Kupferstichen durch die Neichsdruckerei verdanken jener Zeit und jener Verbindung ihren Ursprung, Die Schäftung jener Sammlung hatte damals eine bestimmte Veranlassung und ein be grenztes Ziel, bas über die vornehm« Reserve nicht hinausging, Erst 1918 legte die Firma Anrsler L Ruthardt die Vertretung für die Neichsdruckerei nieder. Die Schäftung der heutigen Amsler-Drucke be deutet die Fortsetzung dieser Arbeit, In die Zeit der Tätigkeit Louis Meders fallen auch di« Anfänge der Vcrlagsabteilnng, Hervorgehoben sei nur die berühmt« und oft mit Staunen festgestcllte Tatsache, daß 1883 für den Stich der Six tinischen Madonna von Prof. Mandel 120 000 Mark Verlagshonorar von der Firma Amsler L Ruthardt bezahlt wurden. Nicht vergessen werden darf das mustergültige Verhältnis zu Klinger, dessen Radie rungen Amsler L Ruthardt säst alle im Verlag hatten. Als Louis Meder sich vor ca, zwölf Jahren langsam vom Berliner Geschäft zurückzog, war es Professor Klinger, der ihn bewog, sich neben ihm in Großjena bei Naumburg anzukaufen, Louis Meder war eine eigenartige Persönlichkeit, Er ließ nur wenige Menschen an sich herankomme», und eine Einladung von ihm zu einer Unterhaltung und Aussprache war eine Auszeichnung, deren sich außergeschästlich nicht so leicht jemand rühmen konnte. Um so mehr war man da»» erstaunt, wie iveit sein Vertrauen reichte. Er war in seinem Wesen alles andere als ein Süddeutscher, der er seiner Geburt »ach war, und konnte eher sür einen preußischen Geheimrat gelten, aber mit allen Vorzügen des preußischen Charakters ohne seine versteinernde» Schattenseiten, Trotz vielen Gelegenheiten zu einem glänzenden Verkehr hielt er sich mit ganz geringen Ausnahmen von einem solchen frei, wie er ja auch in seinen Äußerungen, im Ausdruck und in wichtige« Unterhaltungen, jedes Wort ivägeud, aber unbefangen und srei von Hintergedanken war. Urteile über andere nahm er mit großer Vorsicht auf, und unangenehme Mitteilungen pflegte er mit einer Schonung zu machen, die das Bestreben, dem andern ein fatales Gefühl zu ersparen, deutlich verriet. Sein gutes Verhältnis zun, Kaiserhaus ist in dem doppelten Hof titel seitens des Kaisers und der Kaiserin zum Ausdruck gebracht wor den, außerdem ist Louis Meder der preußische Kronenorden verliehen worden und vom Eroßherzog von Baden der Zähringer Löwenorden mit Eichenlaub, De» große» Krieg 1870 machte er mit seinem Bruder Albert als Karlsruher Dragoner mit. Während des Weltkrieges vertrat er seine» Sohn und seine Neffen im Geschäft und mußte den Schmerz erleben, seinen jüngsten Nesse», Ernst Meder, zu verlieren, der als Offizier ins Feld zog und den Heldentod erlitt, Ern ebenso großer Verlust war es für ihn, die Männer seiner beiden Töchter frühzeitig sterben zu sehen. Von 1920 a» hat sich Louis Meder vom Geschäft endgültig zurückgezogen. Seit dem Jahre 187A war er mit Fräulein Auguste von Fischer, Tochter des österreichischen Obersten von Fischer aus Königgrätz, verheiratet. Dieser Ehe entsprossen drei Kinder, zwei Töchter und ein Sohn Otto, der heutige Mitinhaber der Firma Amsler L Ruthardt, Am 22, September 1923 feiert! das Ehepaar das schöne und seltene Fest der Goldenen Hochzeit im Kreise seiner Kinder und nahestehenden Freunde des Hauses, Louis Meder lebte zuletzt unter der Pflege seiner Frau und einer jungen Ver wandten in Großjena a, d, Unstrut, wo er schon seit längerer Zeit dauernd ansässig geworden war. Durch eine Überanstrengung vor einigen Jahren, weil er sich körperlich oft zuviel zntrautc, war er leidend geworden. Aber geistig war er rege geblieben, und laut Außerungen von Familienmitgliedern hat er an den Ereignissen im Knusthandel bis zuletzt dauernd Anteil genommen. Am Palmsonntag- Abend äußerte er Müdigkeit, legte sich frühzeitig zum Schlaf nieder, aus dem er nicht wieder erwachte. Nach einem schasse,issrcudigcn »ollen Leben ei» schöner Tod! Max Grau er t. SpreWal. Kann das Buchmuseum zu Leipzig aufrecht erhalten bleiben oder nicht? Ein offenes Wort von Musenmsöirektor Prof. vr. Schramm. Wenn alle Beteiligten zusammen helfen, muß die Frage: Kana das Buchmilseum zu Leipzig aufrecht erhalten bleiben oder nicht? mit einem vollen Ja beantwortet werden. Wer sind die Beteiligten? Alle buchgewerblichen Verbände! Die Verbände des Buchhandels, des Buchdrucks, des Steindrucks, der Buchdvuckerfarben, der Buch- "<96
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