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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.11.1933
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1933-11-25
- Erscheinungsdatum
- 25.11.1933
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- Deutsch
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sstl» 374, 2S. November 1933. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. b. Dtschn Buchhandel. wurde aus gewichtigen Gründen kein Gebrauch gemacht, der preußische Kultusminister Rust berief aus Vorschlag der Sektion zunächst die folgenden deutschen Dichter in die preußische Akademie der Künste: Werner Beumelburg, Hans Friedrich Blunä, Hans Carossa (s. o.), Peter Dörfler, Paul Er n st, Friedrich Griese, Hans Grimm, Hanns Johst, Erwin Guido Kol ben he per, Agnes Miegcl, Börries Frcih. v. Münchhau- s e n, Wilhelm Schäfer, Emil Strauß, Will Vesper. Die so erneuerte »Abteilung für Dichtung« tagte zum erstenmal am 7. und 8. Juni 1933 in Berlin. Sie wurde eröffnet von Max v. Schillings, dem inzwischen verstorbenen Präsidenten der Gesamt akademie, der ebenfalls anwesende preußische Kultusminister Rust betonte die »unantastbare Selbständigkeit und Entschlußsreiheit der Akademie«. Die »Abteilung für Dichtung« erklärte sich in dieser ihrer ersten Sitzung »gewissermaßen als reichszuständig«, sic nahm »unter ausdrücklicher Wahrung der bisherigen Rechtsgrundlage« den Namen Deutsche Akademie der Dichtung an. Sie bleibt also eine Abteilung der preußischen Akademie der Künste, deren rechtliche Anerkennung für das ganze Reich durch Verhand lungen des preußischen Kultusministers mit den anderen Ministern hergestellt werden soll. Sie wählte zum Ersten Vorsitzenden Hanns Johst und brachte damit in aller Eindeutigkeit ihr Bekenntnis zum neuen Staat zum Ausdruck; zweiter Vorsitzender wurde Hans Friedrich Blunck, Schriftführer wurde Werner Beumelburg. Der Senat der Deutschen Akademie der Dichtung besteht aus: Werner Beumelburg, Hans Friedrich Blunck, Hans Grimm, Hanns Johst, E. G. Kolbenheycr, Agnes Miegel, Börries Freih. v. Münchhausen, Wilhelm Schäfer, Hermann Stehr und Emil Strauß. Die Aka demie ernannte Kommissare, -die die Vorarbeiten für die künftigen Aufgaben der Akademie und ihren weiteren Ausbau zum obersten Rat in allen die Dichtung angehenden Fragen zu führen haben«. (Siehe die 1931 schon vorgeschlagencn Referenten Kolbenheyers!) Die Akademie wählte außerdem auf ihrer ersten Sitzung am 7. und 8. Juni in Berlin folgende neue Mitglieder hinzu: Hermann Claudius, Gustav Frcnssen, Enrica v. Handel-Maz- zetti, Rudolf Huch, Ernst Jünger, Isolde Kurz, Heinrich Lersch, Jakob Schaffner, Johannes Schlaf, Josef Magnus Wehn er. Hans Carossa lehnte, wie wir schon erwähnten, ab. Von den von Kultusminister Rust berufenen neuen Mitgliedern der Akademie konnte die erste Sitzung der am 13. Mai verstorbene Paul Ernst nicht mehr mitmachen. Die Deutsche Akademie der Dichtung besteht nunmehr also aus folgenden Mitgliedern (der Vollständigkeit halber, und um jederzeit eine rasche Unterrichtung zu ermöglichen, nennen wir noch einmal die Liste der sämtlichen Mitglieder der Akademie): Hermann Bahr, Gottfried Bonn, Rudolf G. Binding, Werner Beumelburg, Hans Friedrich Blunck, Hermann Claudius, Theodor Däubler, Peter Dörfler, Gustav Frenssen, Friedrich Griese, Hans Grimm, Max Halbe, Enrica v. Handel-Mazzetti, Gerhart Haupt mann, Rudolf Huch, Hanns Johst, Ernst Jünger, E. G. Kolben- heyer, Isolde Kurz, Heinrich Lersch, Oskar Loerke, Max Mell, Agnes Miegel, Walter v. Molo, Börries Freih. v. Münchhausen, Josef Ponten, Wilhelm Schäfer, Jakob Schaffner, Johannes Schlaf, Wilhelm Schmidtbonn, Karl Schönherr, Wilhelm v. Scholz, Ina Seidel, Hermann Stehr, Emil Strauß, Eduard Stucken, Will Vesper, Josef Magnus Wehner. Damit hat die auf diese Weise neu gebildete und dem Gesicht des neuen Staates entsprechende Deutsche Akademie in mancher Hinsicht ein Unrecht an deutschen Dichtern dieser Zeit wieder gut gemacht: wir denken dabei vor allem an die Altmeister Rudolf Huch und Johannes Schlaf und an die Arbeiterdichter Hermann Claudius und Heinrich Lersch; sie hat außerdem ihren Willen, auch die Dichter der jüngeren Generation mit einer wichtigen Ver antwortung vor das gesamte Volk zu stellen, zum Ausdruck ge bracht, wir denken dabei vor allem an die jüngeren Mitglieder der neuen Akademie: Beumelburg, Blunck, Griese, Johst, Jünger und Wehner. Mit der Deutschen Akademie der Dichtung hofft das ganze deutsche Voll, daß es ihr durch diese innere und äußere Neugestal tung möglich geworden sei, »ihrem Volke besser und wirksamer die Erlebniswertc zu wahren, zu steigern und zu vermitteln, die das deutsche Volk zu seinem Wiederaufbau aus den Werken der Meister seines Schrifttums schöpfen kann». Sicher wird das deutsche Volk, das sich ja in seinem größten Teil mit der »Sektion für Dicht kunst« nie hatte befreunden können, zu der »Deutschen Akademie der Dichtung« und zu der im Dienst des Volkes von ihr zu leisten den Arbeit Vertrauen gewinnen. Der Rahmen dieser Abhandlung verbietet es uns, von den derzeitigen Mitgliedern der Deutschen Akademie der Dichtung auch nur die Hauptwerke zu nennen. Wir begnügen uns mit dem Hinweis darauf, daß das Schaffen der Dichter-Akademiker, wenn es auch nicht die G e s a m l h e i t dessen umsaßt, was heute in Deutschland an wesentlicher Dichtung ge schaffen wird, wenigstens als ungefähre Ausrichtung gelten darf für alle die, die auf geistigem Gebiet als Mittler tätig sind und für alle die andern, die heute bereit und willens sind, aus das Wort der Dichter unseres Volkes zu hören und dem Schaffen der deutschen Dichter das Echo und den »moralischen Rückhalt» zu geben, »den sie durch Zustimmung ihres Volkes erhalten müssen«, und ohne den deutsche Dichtung aus die Dauer nicht leben kann. Langenbuche r. Die Deutsche Akademie der Dichtung zur Buchmesse. Die Preußische Akademie der Künste, Sektion »Deutsche Aka demie der Dichtung« widmet der »Zehn Tage Deutsche Buch messe« den folgenden Aufruf: Alle große Kunst ist Rechtfertigung eines Volkes vor Gott; sie ist auch Erfüllung des überkommenen und Auftrag an die Nachfahren. Aber es ist nicht das allein. Wie der Leib des Brotes bedarf, so will die Seele das Geheimnis vorahnen, das zwischen Gott und Mensch steht, will sie die Schauer von Lied und Dichtung empfinden und auch das Glück kosten, das aus der schwingenden Sprache ihres Volkes aufsteigt, einer Gemeinschaft, mit der sie schon aus Erden gewinnt, siegt und weiterlebt. Arm ist, wer nicht darum weiß. Erst die Feier des Sonntags bestimmt die Kraft im Werk des Alltags; wer sich den stillen Stunden der Besinnlichkeit, wer sich dem Glück eines guten Buches, wer sich der Sammlung am Tage der Einkehr entzieht, hat in der Woche einen engen Blick, oder auch freudlosen mißmutigen Gewinn. Echte Kunst macht stark; sie ist die Erfüllung deiner selbst; sie erst ist aber auch die höchste Kraft deines Volkes, das gleich dem einzelnen der Schöpfung Antwort zu stehen hat auf die Frage nach Weg, Wert und Ziel. «Sinn und Unsinn der Buchbesprechung". Zur Problematik und Technik der Buchbesprechung. Von O. Fr. Metzner. Über Wesen — und Unwesen der Buchbesprechung wirb in neuester Zeit vielfach und mit ersreuticher Offenheit geschrieben. Noch erfreu licher ist es, wenn sich das Börsenblatt entschlossen hat, an der Lösung dieser mittlerweile brennend gewordenen Frage mitzuarbclten, wie das nunmehr durch den Aussatz von Hellmuth Langenbucher *> ver heißungsvoll eingeleitet worden ist. Es must vorangeschickl werden, das, wir der begrifflichen Trennung Langenbuchers durchaus zustim- men, wenn er sagt, daß man nicht Literaturkritik mit Buchbesprechung identifizieren könne. Es handelt sich in diesem Aussatz ebenfalls aus schließlich um die Problematik und Technik der Buchbesprechung, um nichts anderes. Kerner muß, um sich über die Voraussetzungen in sachlicher und persönlicher Hinsicht klar zu werden, ebenfalls Langen- buchcr gegen Grolman zugcstimmt werden, daß die geistige Befähigung desjenigen, der eine Buchbesprechung zu verfassen unternimmt, nicht davon abhängig gemacht werden kann, daß er »einigermaßen baS selber machen kann, das er beurteilt«. Mit demselben Recht könnte vom Arzte, vom Richter verlangt werden, daß er das, was er am Patienten, dem Angeklagten tut, von ihm selbst einigermaßen selber »gemacht» werden könne. Oder soll der Verleger vielleicht »einigermaßen« Bücher schreiben, der Autor einigermaßen Ver leger sein können? Dtc Voraussetzungen für ein solches Ver langen sind nirgends gegeben. Das liegt sowohl an der Begrenzt heit der menschlichen Natur an sich wie auch an der Verschiedcnartig- keit der Aufgaben, die dem einzelnen gestellt werden. Und das Ist — darüber wird sich auch Adolf von Grolman im klaren sein — doch eigentlich gut so. Denn gerade das Beispiel der wissenschaftlichen ») Börsenblatt Nr. L44 vom IS, Oktober 1SS3. 905
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