Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.10.1933
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1933-10-05
- Erscheinungsdatum
- 05.10.1933
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19331005
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193310054
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19331005
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1933
- Monat1933-10
- Tag1933-10-05
- Monat1933-10
- Jahr1933
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
jhL 232, 5. Oktober 1933. Redaktioneller Teil. Börsenblatt I. d. Dtschn Buchhandel. sind, insbesondere im Hinblick auf die Verknüpfung der Konzes- sionierung mit dem Gedanken der Kontrolle des Schriftgutes. Zu entscheiden wäre vor allem, ob Bedürfnis oder Eignung für die Erteilung der Konzession maßgebend sein solle. Daß der Gedanke der Gehilsenprüfung stark in den Vordergrund gerückt wird, bedeutet die Betonung des Leistungsprinzips. Fest steht, daß bei allen Erörterungen des gesamten Fragenkomplexes dar auf geachtet werden muß, daß die Forderungen, die ausgestellt werden, im Einklang mit dem obersten Grundsatz alles deutschen kulturpolitischen und wirtschaftspolitischen Handelns -Gemein nutz geht vor Eigennutz« stehen müssen. Die übrigen Abende des Seminars beschäftigten sich mit Einzelreferaten. Bei dem Thema -Konzentrationsbe wegung im Sortimentsbuchhandel», das als Teil gebiet einer ganzen Untersuchung schon früher zur Betrachtung stand, wurde diesmal der Versuch gemacht, für den Begriff -Kon zentration im Einzelhandel» eine theoretische Grundlegung zu finden, und zwar nach den zwei Kategorien, auf die die Konzen tration zutreffen muß, nämlich das Subjekt des Einzelhandels (Unternehmen oder Betrieb) und das Objekt des Einzelhandels (Ware oder Kundschaft). Diese wirtschaftswissenschaftliche Unter suchung geht über die bisherige Auslegung des Bcgrisfes Kon zentration hinaus und erfordert eine genaue begriffliche Be gründung, die als Dissertation vorgelegt werden soll. Referate über die Fachpresse des Antiquariatsbuchhandels stellten eine historisch-bibliographische Untersuchung dar. Der erste Teil »Die Entwicklung der älteren Fachpresse im Buchhandel mit Berücksichtigung des Anti quariatsbuchhandels« war zunächst eine Darstellung der historischen Grundlagen. Die Fachpresse hat einen zweifachen Ursprung, einen merkantilen und einen geistigen. Es wurde die Entwicklung von den Meßkatalogen über die verschiedenen Arten der späteren Kataloge und Zeitschriften bis zum Börsenblatt Umrissen, unter Berücksichtigung der grundsätzlichen Fragestel lung, daß bezüglich der Vorläufer der Fachpresse vor allem das historisch-chronologische Nacheinander vom tatsächlich-genetischen Auseinander unterschieden werden müsse. Der zweite Teil -Ältere Zeitschriften des Buchhandels« gab einen bibliographischen Aufriß. Es wurde ein Stück deutscher Kultur geschichte lebendig. Zugleich wurde ersichtlich, daß diese Zeit schriften eine Fundgrube für wissenschaftliche Arbeiten sein kön nen. Das Material, das hier vorbereitend zusammengetragen wurde, kann als Grundlage für weitere historische und betriebs wirtschaftliche Studien gelten. Eine Arbeit über den »Bah nh o ssb u chh a n d e l» brachte bisher noch nicht veröffentlichtes Material zur Darstellung. Nach einem betriebswirtschaftlichen Teil, der die Rechtsverhältnisse, die Buchhaltung, die Handelsobjcktc, den Warenbezug, die Abrech nung und einen Rentabilitätsvcrgleich im Bahnhofsbuchhandel darslcllte, folgte ein historischer Abriß. Wenn auch das Quellen material sehr spärlich ist, so lassen sich immerhin gewisse Ver gleiche mit dem Bahnhofsbuchhaudel anderer Länder anstellen. In der Richtung dieser Einzeluntersuchungen lag auch ein Referat über die »Organisation des Zeitschriften buchhandels». Die Klärung des Begriffes Organisation führte den Referenten besonders zur geschichtlichen Darstellung der Fachvereine. Dabei wurde das Problem der genossenschaft lichen Verlage sowie das Zugabe- und Prämienwesen berührt. Die Fortsetzung der Arbeit dürfte dazu führen, auch den inner betrieblichen Ablauf des Zeitschristenbuchhandels noch genauer darzustellen. Ebenfalls in betriebswirtschaftliche Erörterungen führte die letzte Arbeit .»Umsatz st euer und Buchhandel». Zugrunde gelegt wurde der statistische Bericht über die Umsatzsteuererhebung aus dem Jahre 1927, da spätere Aufzeichnungen nicht existieren. Die Generalisierung der Statistik wurde kritisch betrachtet. Die Frage nach dem Umsatzsteucrprivileg nach K 7 EStG, führte zur begrifflichen Klärung des Großhandelsprivilegs, insbesondere in der speziellen Anwendung im Buchhandel. Als letzter Punkt stand das System der Phasenpauschalierung zur Diskussion, wobei vor allem die Gegensätze, die sich bei der Betrachtung vom volks- 780 wirtschaftlichen, betriebswirtschaftlichen und endlich fiskalischen Standpunkt aus ergeben, herausgestellt wurden. Außer den Seminarübungen wurden im Sommersemester folgende Vorlesungen gehalten: Der Antiquariatsbuchhandel (Geschichte, Struktur, Ar beitsweise und wirtschaftliche Bedeutung) Zeitschriftenwesen, Teil II: Herstellung und Vertrieb, Rechnungswesen, Anzeigengeschäst. Im kommenden Wintersemester wird Herr Prof. Or. Menz lesen: Buchhandelsbetriebslehre, Teil I (Herstellung) Das in- und ausländische Zeitschristenwesen, 1. Teil: Ge schichte und Aufbau. Im Mittelpunkt der Seminararbeit soll das Thema »Kul turwirtschaft» stehen. Den Ausspracheabenden wird das gleichnamige Buch von Prof. vr. Menz zugrunde gelegt, um den Gesamtbereich der buchhändlerischen Marltbczichungcn zu über prüfen. Die Ankündigung über den Beginn der Vorlesungen und der Übungen wird rechtzeitig im Börsenblatt erscheinen. Das Seminar (Leipzig C 1, Ritterstr. 1—3) erteilt Auskunft über Studienangclegenheiten. Das Merkblatt über das Studium der Buchhandelsbetriebslehre sowie das Verzeichnis der Seminar arbeiten, soweit sie in Maschinenschrift vorliegen, werden auf Wunsch zugesandt. Diese Arbeiten werden gegen Rückerstattung der Ubersendungsgebühren ausgeliehen. Vorlesungsverzeichnis, Prüfungs-, Promotions- und Gebührenordnung können durch das Sekretariat der Handels-Hochschule (Leipzig C I, Ritter- straße 6—10) bezogen werden. vr. U. Duchhändlerversammlung in der „Neichsstelle zur Förderung des deutschen Schrifttums". Durch die am 1. August in Berlin erfolgte Gründung der »Neichsstelle zur Förderung des deutschen Schrifttums», die aus der Buchberatungsftelle der Reichsleitung des »Kampsbundes für deutsche Kultur« hervorgegangen ist, wurde ein außerordentlich wichtiger Faktor für den Buchhandel und für das gesamte deutsche Schrifttum geschaffen. Die »Reichsstelle» Ist nunmehr auch vom Reichsinnenmini- stcrium anerkannt und ein Vertreter des Ministeriums in den Führerring entsandt worden. — Ebenso besitzt die »Reichsstelle» die volle Autorität des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda. Gegründet von den Herren Professor Baeumler, Hans Hage meyer, Hanns Johst, De. Langenbllcher, Ol. Schlösser, Gotthard Urban und vr. Wismann, hat die »Neichsstelle» nunmehr ihre Tätigkeit ausgenommen. Der Führer der »Reichsstelle«, Pg. Hage meyer, hatte den Wunsch, Aufbau und Ziel der »Neichsstelle« zunächst im internen Kreis de» Berliner Buchhändlern und Bibliothekaren bekannt zu geben, um so Fühlung mit diesem Teil des Berliner Kulturlebens zu nehmen. Die Fühlungnahme war der Auftakt zu einer größeren Buch- händlerkundgcbung, die im Oktober im ehemaligen Herrenhaus statl- findcn wird und dem deutschen Schrifttum gewidmet ist. Diese größere Veranstaltung findet die Unterstützung des »Kampfbundes für deutsche Kultur», und sie wird zum Mittelpunkt eine» Vortrag des StaatS- kommissars Hans Hinkel haben. Hier wird Pg. Hagemeyer dann im größeren Rahmen über die »Reichsstelle» sprechen. Die Versammlung hinterließ einen starken Eindruck und wird in Kürze wiederholt werden müssen, da es nicht möglich war, allen Wünschen nach einer Einladung gerecht zu werden. Der Unterzeichnete bittet deshalb interessierte Buchhändler, Verleger und Sortimenter, ebenso auch Bibliothekare, sich zwecks Einladung an ihn zu wenden. Der von Pg. Hagemeyer erwähnte und gezeigte Autorenkalender fand starkes Interesse, er ist nebst Nachträgen direkt von der »Neichs stelle» oder von dem Unterzeichneten zu erhalten und kostet ohne Nachträge zur Zeit noch RM 2.—. Es wird eine Drucklegung beab sichtigt, da der Kalender bis jetzt nur in Schrcibmaschinenschrift her- gestellt werden konnte. Charlottenburg 4, Mommsenstraße 15. Hans Höynck als Verbindungsmann der »Reichsstelle zur Förderung des deutschen Schrifttums« zum Berliner Buchhandel.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder