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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.09.1933
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- 1933-09-07
- Erscheinungsdatum
- 07.09.1933
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- Deutsch
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X» 208, 7. September 1933. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s b Dtschn Buchbandel. noch die sogenannte exakte Wissenschaft den Beweis für die tatsäch liche Richtigkeit der gefundenen Lösung zu liefern vermag. Wir aber wissen von uns, daß im Altertum und in der neuen Zeit der arisch-nordische Mensch stets die zwingende Synthese ge funden hat zwischen der gestellten Aufgabe, dem Zweck und dem ge gebenen Material. Sein freier schöpferischer Geist ist sich immer gleich geblieben. Und wenn auch Jahrhunderte lang bestimmte Weltanschauungen als äusserer Ausdruck anderen Volkstums die Menschheit unter Stilgesetze zwangen, die für ihre Zeit weltanschau lich richtig sein konnten, dem wahren inneren arischen Wesen aber nicht entsprachen, so hat doch dieser Geist immer wieder nach einem Ausweg in seine eigene, wenn auch vergangene Welt gesucht. Und es ist daher kein Wunder, daß jedes politisch heroische Zeitalter in seiner Kunst sofort die Brücke sucht zu einer nicht min der heroischen Vergangenheit. Griechen und Römer werden dann plötzlich den Germanen so nahe, weil alle ihre Wurzeln in einer Grundrasse zu suchen sind, und daher üben auch die unsterblichen Leistungen der alten Völker immer wieder ihre anziehende Wirkung aus auf die ihnen rassisch verwandten Nachkommen. Da es aber besser ist, Gutes nachzuahmen, als neues Schlech tes zu produzieren, können die vorliegenden intuitiven Schöpfungen dieser Völker heute als Stil ohne Zweifel ihre erzielte und führende Mission erfüllen. In eben dem Maße aber, in dem der nordische Geist seine bewußte Wiederauferstehung erlebt, wird er die kulturel- lenAufgabenderheutigcnZeitmit nicht minder großer Klarheit und damit in ästhetischer Schönheit zu lösen haben, wie seine rassischen Vorfahren die ihnen gestellten Probleme mei sterten. Es ist dabei ebenso lächerlich, ja kindisch, den von seinen Vorfahren bereits gefundenen klassischen Formen und Ausprägun gen künstlerischer Schöpferkraft ängstlich aus dem Wege gehen zu wollen, wie es dumm wäre, andere Erkenntnisse und Erfahrungen im Leben nur deshalb abzulehnen, weil frühere Generationen schon diese Wahrheiten gefunden hatten. Die Menschheit würde entarten, die Kultur sich rückbilden, wenn erst die Scheu einreißt, eine brauch bare Erbmasse an Lebens- und Kulturgütern weiter zu Pflegen, nur deshalb, weil dekadente oder rassisch-fremde Elemente in ihrem geistigen Anarchismus oder ihrer hcrkunftsmäßig bedingten Ab lehnung am liebsten die Brandfackel an alle Leistungen der Ver gangenheit überhaupt legen möchten. Umgekehrt wird aber eine schöpferische Rasse die Gesamtsumme der Leistungen ihrer Vor fahren als Stil nicht zu einem tyrannischen Gesetz erheben dürfen, das jede weitere eigene Leistung begrenzt oder gar vergewaltigt. Nur aus Vergangenem und Gegenwärtigem zu gleich baut sich die Zukunft auf! Der gegebene Zweck, das konstruktive Können der Gegenwart, sowie das technische Material sind die Elemente, aus denen und mit denen der wahrhaft schöpferische Geist seine Werke gestaltet. Ohne Angst, das Gefundene und überlieferte Gut der Vorfahren zu verwenden, mutig genug, das sclbstgefundene gute Neue mit ihm zu verbinden! Denn es ist ebenso kleinlich, beim Bau eines Thea ters etwa äußerlich leugnen zu wollen, daß wir hier nur die Er neuerer und Fortführer einer bereits seit Jahrtausenden wesentlich gegebenen Institution sind, wie es umgekehrt ebenso unerträglich ist, einer modernen Maschinenfabrik oder einem Elektrizitätswerk grie chische oder gotische Formelemente äußerlich aufkleben zu wollen. Es ist daher auch überhaupt falsch, von einem zu suchenden »neuen Stil» zu reden, sondern man kann nur hoffen, daß unser bestes Menschentum von der Vorsehung erwählt werden möge, aus dem blutmäßig bewegten inneren Wesen heraus die uns heute gestellte Aufgabe so souverän zu lösen, wie dies z. B. den arischen Völkern des Altertums gelungen war. Was diese, überhaupt die uns verwandte Vergangenheit, an konstruktiven und künstlerischen wertvollen Erfahrungen uns über liefert haben, wollen wir genau so frei anwenden und weiter ent wickeln, wie ja auch die Kunst der Alten selbst nur das Ergebnis einer geiftentstammten Entwicklung war. Entscheidend ist nur, daß wir durch das bewußte Herausstellen der unser Volk tragenden rassischen Substanz sowie durch die souveräne Proklamierung ihres Wesens und der ihr entsprechenden Weltanschauung einen Kern schaffen, der für lange Zeiträume seinen schöpferischen Geist aus wirken lassen kann. Es ist kein Zufall, daß das weltanschaulich verschwommenste Zeitalter in seiner liberalistischen Freizügigkeit — sprich: Unsicher heit — auch auf dem Gebiet des kulturellen Schaffens unsicher war. In knapp einem Jahrhundert wurden die Kunstleistungcn der Völker und Weltanschauungen fast aller Zeiten durchprobiert und wieder abgelegt. In dem kubistisch-dadaistischen Primitivitätskult hat diese Unsicherheit endlich den einzig passenden, weil sicheren Ausdruck gefunden. Es ist dies die kulturelle Lebens- äußerung des kulturlosen Bodensatzes der Nationen. Der Marxismus mündet nicht nur politisch, sondern auch kulturell zwangsläufig in den Nihilismus. Während so das offizielle Kunstgetriebe des Ausgangs dieses Zeitalters nur den widerwärtigsten Eindruck hintcrlassen kann, sind aber dennoch nicht nur geistig-politisch, sondern auch kulturell wich tige Vorarbeiten für die Erneuerung der Völker geschaffen worden. So wie der Nationalsozialismus in Deutschland die Erfüllung zahlreicher seherischer Ahnungen und tatsächlicher wissenschaftlicher Erkenntnisse ist, so wurde auch unbewußt die Vorarbeit geleistet für eine neue künstlerische Renaissance des arischen Menschen. Sie nahm ihren Ausgang bemerkenswerterweise von den Aufgaben, für deren Lösung Vorbilder überhaupt nicht vorhanden waren. Die moderne Technik zwang den Menschen, eigene Wege zu suchen. Aus Zweck und Material wurden Formen gefunden und entwickelt, die in der Ästhetik vieler Maschinen z. B. inehr griechischen Geist atmen als manches schlecht nachempfundene Bauwerk. Dieses ge waltige Neugcbiet hat als Neuland die geistigen Denkmäler eines ebenso modernen wie ästhetisch befriedigenden Schaffens aufzu weisen. Von hier aus geht über die neuartigen Baustoffe wie Stahl, Eisen, Glas, Beton usw. die Entwicklung zwangsläufig einen den Bauzwecken und diesen Materialien entsprechenden Weg. Aber auch hier ist nicht jeder Durchschnittsmensch berufen, Unsterbliches zu leisten. Wer nur das Neue sucht uni des Neuen willen, verirrt sich nur zu leicht in das Gebiet der Narreteien, da das Dümmste, in Stein und Metall ausgeführt, natürlich um so leichter das wirklich Neuartigste zu sein vermag, als ja in früheren Zeitaltern nicht jedem Narren genehmigt wurde, die Umwelt durch die Ausgeburten eines kranken Hirns zu beleidigen. Unter der Parole »Neu sein um jeden Preis» kann jeder Stümper etwas Besonderes leisten. Man soll sich aber hüten, in solchen Experimenten allein schon den Be weis für die Bedeutung eines Menschen und seine Arbeit sehen zu wollen. Nur wenigen Gottbegnadeten hat zu allen Zeiten die Vorsehung die Mission aufgegeben, wirklich Neues zu gestalten. Damit sind sie aber die Wegweiser für eine lange Zukunft, und es gehört mit zur Erziehung einer Nation, den Menschen vor diesen Großen die nötige Ehrfurcht beizubringen, denn sie sind die Fleischwerdung der höchsten Werte eines Volkes. Sie haben nicht geschaffen, von der krampfhaften Vorstellung beherrscht, um jeden Preis Neues hervorzubringen, sondern sie schufen Neues, weil sie das Beste schaffen wollten und damit auch schaffen mußten. Das »Noch-nie-Dagewesene« ist kein Beweis für die Güte einer Leistung, sondern kann genau so gut der Beweis für ihre noch nicht dagewesene Minderwertigkeit sein. Wenn daher ein sogenannter Künstler seine einzige Lebensaufgabe nur darin sieht, eine möglichst wirre und unverständliche Darstellung der Vergangenheit oder auch der Gegenwart hinzustellen, dann werden immerhin die wirk lichen Leistungen der Vergangenheit Leistungen bleiben, während das künstlerische Gestammel eines solchen malenden, musizierenden, bildhauenden oder bauenden Scharlatans einst nur ein Beweis sein wird für die Größe des Zerfalles einer Nation. Es ist dabei auch unmöglich, daßeinsichsoherab- wü ringender Mann plötzlich wieder umlernen und Besseres schaffen könnte. Er ist wertlos und wird wertlos bleiben. Er hat versagt, weil ihm die Berufung zum Allerhöchsten und damit die natürlichste Auszeichnung gefehlt hat. Durch be wußte Verrücktheiten sich auszuzeichnen und damit die Aufmerk samkeit zu erregen, das zeugt aber nicht nur von einem künstlerischen Versagen, sondern auch von einem moralischen Defekt. D i e Kunst ist eine erhabene und zum Fanatismus verpflichtende Mission. Wer von der Vorsehung auser sehen ist, die Seele eines Volkes der Mitwelt zu enthüllen, sie in 877
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