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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.08.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-08-21
- Erscheinungsdatum
- 21.08.1913
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- Deutsch
- Sammlungen
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Kreuzband, an Aichtmit^lieder in ZZ Mitglieder^ 4O >pf.. 32 M.. öd Ä.. 100 2^7.^ Deila^en werden ^ Nr. 19Z. Leipzig. Donnerstag den 21. August 1913. 80. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Sächsisch - Thüringischer Buchhändler - Verband e. V. Einladung zur 30. ordentlichen Verbandsversammlung am Sonntag, den 14. September 1913, vorm. V-11 Uhr, im Saale des »Erfurter Hof« zu Erfurt. Eine halbe Stunde vorher findet ebendaselbst eine Vor- Versammlung ohne den Vorstand statt. Tagesordnung: 1. Ausführlicher Geschäftsbericht des Vorsitzenden. 2. Bericht des Schatzmeisters über die Rechnung 1912/13. 3. Voranschlag des Schatzmeisters für das Jahr 1913/14. 4. Neuwahl des Vorstandes. 5. Wahl des Ortes der nächstjährigen Berbaudsoersammlung. S. Die Tagesordnung der Herbstversammlung des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine in Goslar am 2V. und 21. September 1913. Wir laden alle Mitglieder herzlich zur Teilnahme ein und bemerken, daß die Verbandskasse die Reisekosten III. Klasse für die Mitglieder-Teilnehmer an der Versammlung übernimmt. Gäste aus dem Kreise des Buchhandels sind herzlich willkommen! Halle, Cöthen, Burg, Wittenberg, Jena, Magdeburg, den 20. August 1913. Der Vorstand des Sächsisch-Thüringischen Buchhändler-Verbandes. Walther Jäh, I. Eckard Mueller, Otto Schulze, Rud. Hopser, Paul Wunschmann, Otto Raßmann, Julius Neumann. Die Frau im Buchhandel. Eine Studie von Otto Riebicke (Berlin). Es wäre Sishphosarbeit, wollte man heute noch über das Für und Wider des Frauenerwerbs im Männerberuse schreiben. Wir müssen uns vor die vollendete Tatsache stellen, etwa nach Spinozas Ausspruch: Was nicht zu verhüten ist, hat notwendiger weise gestattet zu werden, wenngleich es oft Schaden bringt. In fast allen Berufen hat das weibliche Element die Vorrechte des Mannes erschüttert, strebt danach, ihm gleichzukommen: neben ihm zu schaffen oder mit ihm. Die immer noch große Zahl der Antifeministen klagt bitter über die Konkurrenz der Frau. Ob mit Recht oder Unrecht, hängt ganz von dem speziellen Arbeitsfelde ab, das ihr obliegt. Auf manchen Gebieten ist die Frau ohne Schaden des Mannes unersetzlich geworden, und das Hallo, das sich auch da zuerst I gegen sie erhob, ist nach und nach zum stillen Schmunzeln ge worden. Die Schreibmaschine brachte die große Umwälzung auf dem Arbeitsmarkt, sie zog ein gewaltiges Heer kleinbürgerlicher Mädchen in das Handelsleben, dem es vorher fremd gegenüber stand, sie brachte — schließlich auch nicht zum Schaden der Kul tur — jenes halbwegs gebildete »Fräulein« auf die Welt, das französisch parliert und englisch spokt, um einen »Berus« zu haben. Von diesem Stamme der Stenotypistinnen zweigten sich dann nach und nach die Sekretärinnen u. ä. ab, immerhin aber Berufe, die zunächst weniger im Tatendrang oder der Intelligenz der Stenotypistin, als vielmehr in dem sparsamen Geldbeutel des Chefs ihren Ursprung hatten. Die bekannte Frauenrechtlerin Grete Meisel-Hetz hat prin zipiell ganz recht, wenn sie sagt: »die Frau mutz Lohndrückerin werden, weil s o viel Gegnerschaft gegen ihre Zulassung sich stemmt, datz sie gar nicht anders kann, als durch billigere Löhne zu locken«. Als weiteren Grund des Lohndrucks der Frau auf den Mann gibt Frau Meisel-Heß die U n g e s ch u lt h e i t an, mit der der größte Prozentsatz des weiblichen Elements in männliche Berufe kommt. Dieses klare, einleuchtende Wort des »Lohn drucks durch Ungeschicktheit« leitet uns treffend zur Frauenarbeit im deutschen Buchhandel über. Was nützt es, wenn man jetzt auch im Buchhandel beginnt, Zetermordio über die kommende Konkurrenz der Frauenarbeit zu rufen! Die Emanzipierung der Frau ist keine Mauer von Jericho, die man mit Pauken und Posaunen umbläst; sie ist un weigerlich fest im Wesen unserer Kultur verankert. Mag von allen Seiten Sturm gelaufen werden: die Frau ist auch aus un- serm Berufe nicht mehr zu verdrängen! Aber sie ist noch jung im Buchhandel — und das kann uns heute noch die Hoffnung sein, die drohende Konkurrenz zu unterbinden. Unterbinden da durch, daß wir schulen, was zu uns kommt. Die Frau muß in unfern Beruf h in e in w a ch s en, nie und nimmer darf sie hineintänzeln. Ich sagte: die Frau im Buchhandel ist noch jung; ich möchte ergänzen: sie ist überhaupt erst eine Folge des Jungbuchhandels. »Jungbuchhandel« ist ein allgemeines Schlagwort. Ich ver stehe darunter das: wenn der junge Nachwuchs mit manchmal glücklichem Gründertalent in die Bresche schlägt; wenn junges Blut es einmal probiert mit Wagen und Hoffen. Wir stehen heute inmitten dieser Zeit. Neues Leben pul siert in unserm Buchhandel, den man schon so manches Mal ar- terienverkalkt nennen hörte. Man kann und will es dem moder nen intellektuellen Gehilfen nicht verdenken, wenn er seinen Ideen durch eine Selbständigkeit den Weg bahnen will. Wir Menschen unserer elektrischen Zeit haben eben die Unruhe in uns: durch ein Sich-fügen-müssen irgendetwas, vielleicht kaum Erfaßtes zu versäumen. Aber mit diesem unverkennbaren Anwachsen des deutschen Buchhandels wächst natürlicherweise auch das Ringen um die Existenz. Früher war man behäbig, man rechnete lange, ehe man ein Geschäft, vielleicht auch nur ein ererbtes, überhaupt übernahm — heute kann eine Neugründung von Grund auf über Nacht beschlossen sein. Und mit einem, oft so traurigen Saldo- 1082
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