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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.08.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-08-21
- Erscheinungsdatum
- 21.08.1913
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Redaktioneller Teil. ^ 193, 21. August 1913. vergangenen Jahrzehnte erworben haben. Immer wieder taucht einmal irgendeine mit verhältnismäßig geringen Mitteln zusam mengebrachte Kollektion aus. Ihre inzwischen erfolgte Werl steigerung verblüfft die Menge und läßt sic immer von neuem bedauern, nicht auch schon längst mit Sammeln begonnen zu haben. Wer wußte vor zwei, drei Jahren etwas von der Samm lung Nemes! Nur die Eingeweihten oder die, die der Weg nach dem abseits gelegenen Aufenthaltsort in Budapest führte. Ur plötzlich ist sie in Deutschland aufgetaucht, hat die Gemüter erregt und ist, wie ja auch an dieser Stelle bereits berichtet wurde, für mehr als 5 Millionen in alle Winde verstreut worden. Jetzt steht einer Sammlung, von der bisher auch kaum jemand etwas wußte, das gleiche Schicksal bevor. In Lyon soll der verstorbene Abgeord nete Eduard Aynard eine Kollektion ganz hervorragender alter Meister sein eigen genannt haben, deren Wert man mit der hüb schen Ziffer von 71t Millionen angibt. Ein echter Rembrandt von einer halben Million, ein Ruysdael für 200 090 Mark, kostbare Stücke unbekannter Meister, drei hervorragende Frühitaliener und ein schier unbezahlbarer Donatello sind die Prunkstücke, die dort in einem stillen Sammlerheim den Stolz und die Freude eines Menschen bildeten und nun zur Sensation des Tages werden, um dann den Weg aller Bilder zu gehen, d. h. ver auktioniert zu werden. Mögen diese mit Emphase in die Welt hinausgeschleuderten Mitteilungen auch mit etwas Vorsicht zu genießen sein, so bestätigt sich doch von neuem, wie ein mit Hin gabe und Konsequenz ausgeübter Sammeltrieb keineswegs ohne Früchte bleibt. Wie cs hier im großen ist, so ist es auch im kleinen der Fall. Gar manche lokale Sammlung ist weit über den ge zogenen Rahmen hinausgewachsen und hat dann doch noch jene Werlsteigerung erfahren, die den Traum jedes Kunstsammlers bildet, ob er nun nur zu seinem Privatvergnügen sammelte oder mit der ehrlich bekannten Absicht, einmal Kapital daraus zu schlagen. Daß der jugendliche Giorgione mit seiner berühmten Dresd ner Venus in den Köpfen seiner Nachfahren soviel Verwirrung anrichten würde, mag er gewiß nicht geahnt haben, als er in seinem Atelier zu Castelfranco den Leib der »Göttlichen« den Blicken der Ewigkeit überlieferte. Mehr als einmal ist das Bild schon zum Stein des Anstoßes geworden, und jetzt ist seine Ge schichte noch um jene amüsante Tatsache bereichert worden, daß Beamte des Königl. Sächs. Ministeriums das Werk, resp. eine Nachbildung davon mit Beschlag belegen mutzten, für deren Herausgabe als amtliche Publikation der Minister des Kultus und öffentlichen Unterrichts verantwortlich zeichnete. Das Börsenblatt hat in seiner Nummer vom 4. August ja bereits über den Fall berichtet, so daß ich mich darauf beschränken kann, ihn zu benutzen, um die hohen Behörden auf das feine Buch über Giorgione hinzuweisen, das der Direktor der Kasseler Galerie Dr. Gronau in der Sammlung Altmeister der Kunst bei W. Spemann in Stuttgart erscheinen ließ. Ohne von dem Fall Kenntnis zu haben, habe ich am gleichen Tage, als das Börsenblatt darüber berichtete, mit Dr. Gronau im Anschluß an meine Broschüre »Kunstvcrgewaltigung« über das trübe Kapital gesprochen und auch bestätigt gefunden, welchen gesunden Standpunkt die deut schen Gelehrten hier einnehmen. Auch Gronau ist sich der Schäden, die das Ansehen solch einer Karte bei Menschen im Pubertätsalter anrichten kann, Wohl be wußt. Das in der Galerie hängende Gemälde wird gewisser maßen unter dem Eindruck der Feierlichkeit des Ortes, die für bescheidene Gemüter nicht weit von der der Kirche entfernt ist, niemals so wirken wie eine Postkarte davon im Laden oder im Kasten eines herumziehenden Händlers. Und psychologisch gar nicht uninteressant ist es, wie sich die scheue Ehrfurcht vor den ge malten Menschenleibern des Rubens oder Tizian in rüde Sinn lichkeit und Roheit wandelt, wenn man erst einmal das Museum hinter sich hat. Hier aber bessernd und veredelnd einzuwirken, können niemals solche die Kunst beleidigende Maßnahmen be rufen sein, wie sie eben wieder in Dresden in Erscheinung ge treten sind. Hier ist eine rationelle Aufklärung und Belehrung, ein Die-Augen-öffnen für das Gute, Schöne und Herrliche in der Kunst viel nützlicher als derartige Eingriffe. Denn nur so hat der Dichter recht, wenn er sagt: Der Menschheit Würde ist in eure Hand gegeben, mit euch sinkt sie, mit euch wird sie sich heben. Stuttgart. Arthur Dobsky, Kleine Mitteilungen. Deutschland und die Weltausstellung in San Francisco. — Nachdem die Neichsregierung und die Schwerindustrie die Beteiligung an der Weltausstellung in San Francisco abgelehnt haben, scheint nun eine Gcgcnbewegung aus kaufmännischen Kreisen einzusetzen, die namentlich von der verarbeitenden Industrie getragen wird. So richtet in einer Artikelreihe der Textilwoche der Syndikus des Verbandes deutscher Tuchgroßhändler vr. Wittenberg die dringende Mahnung an das Textilgewerbe und an die Modewarenbranche, durch rege Beteiligung an der Ausstellung die Einsetzung der Zolltarifreform zu unterstützen und auszunutzen, von der die Wiederbelebung ihres amerikanischen Exports abhänge. Gerade die Nichtbeteiligung des englischen Konkur renten mache es zur Pflicht, daß ebenbürtige deutsche Ware gezeigt werde. Angesichts der Zusage Frankreichs wäre es ein unverzeihlicher Fehler, wollte nicht auch Deutschland seine Erzeugnisse vor Augen führen. Be sonders nötig aber sei die Beteiligung, um dem Vordringen des chinesischen und japanischen Exports nach den Vereinigten Staaten die Spitze zu bieten. 61. Katholikentag. — Als Versammlungsort für den nächstjährigen (61.) Deutschen Katholikentag ist Münster i. W. bestimmt worden. Neue Bücher, Kataloge etc. Hinrielw' Katalog 1910—1912 der im veukeüen Luetdiandel er- 35 (Heilster, klom sclas deut8eüe^—Und . . .) I-ex.-8°. 8. 481— lunA. ü 2.40 orcl. Vierteljahrs-Katalog der Neuigkeiten des deutschen Buchhandels. Nach den Wissenschaften geordnet. Mit alphabetischem Register. 68. Jahrgang, Heft 2. April—Juni 1913. Ausgegeben durch (. . . . Sort.-Fa ). Bearbeitet und verlegt von der I. C. Hinrichs'schen Buchhandlung in Leipzig. 8°. S. 317—376. Neue Bücher über nachstehende Wissenschaften. Sommer 1913. Mit geteilt von der Firma (. . . . Sort.-Fa ). Bearbeitet und ver legt von der I. C. Hinrichs'schen Buchhandlung in Leipzig. 8°. 1. Theologie und Philosophie. S. 37—72. 2. Rechts- und Staatswissenschaft. S. 37—80. 3. Heilwissenschaft. S. 23-46. 4. Naturwissenschaften und Mathematik. S. 25—50. 5. Erziehung und Unterricht; Jugendschriften. S. 37—76. 6. Sprach- und Literaturwissenschaft. S. 25—52. 7. Geschichte und Erdbeschreibung; Karten. S. 33—76. 8. Kriegswissenschaft. S. 13—22. 9. Bau- und Jngenieurwissenschaft. S. 17—36. 10. Schöne Literatur und Kunst. S. 37—80. 11. Landwirtschaft. S. 13—26. armes, Xo. 8, 15. ^oüt 1913. ?a§68 105 ä 120. XXXIIIs 6oQ§rs8 de 1'a88oeiation litteraire et artwtiyue inter nationale (I.a Ils^e, 16.—19. zuiUet 1913) Oompte-rendu. — Annexe: Ue8o1ution8 votee8 par 1e eonZrö8. — duri8pru- voyant un droit de p^kerenee, 8tipu1ation lieite. Allgemeine Militär- und Sport-Bibliographie. Monatsbericht über die Militär- und Sportliteratur des In- und Auslandes. Organ für militärische Winterarbeiten nebst literarischen Aufsätzen und Besprechungen. Verantwortlicher Redakteur: H. Wiegrcbe. Ver lag von Z u ck s ch w e r d t L C o. in Berlin-Steglitz. XXII. Jahr gang Nr. 7. 8°. S. 105—120.
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