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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.08.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-08-20
- Erscheinungsdatum
- 20.08.1913
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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192, 20. August 1913. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 8251 Sortiment in ungeahnter Weise schädigen, hauptsächlich in Berlin und Leipzig gemacht werden, so hat er doch, dem Wunsche des Verbandsvorstands salzend, Ihnen diese Verpflichtungsscheine übersandt und auch von der größten Zahl der Mitglieder die Zustimmung, sie in ihren Betrieben einzusühren, erhalten. Die Besprechung des Vorstands des Börsenvereins mit den Vorsitzenden der Kreis- und Ortsvereine im November 1912 brachte als Tagesordnung: Gründung der Deutschen Bücherei, Gratislieferung des Adreßbuchs, Verkaufsordnung, Aufhebung des Vertriebs der Generalstabskarten durch den Buchhandel und Wiederverkäufersrage, Fragen, die Wohl alle schon im Jahres bericht berührt sind, bzw. beim Bericht über die Kantate-Ver handlungen noch berührt werden. Hart stießen bei der diesjährigen Kantale-Versammlung nochmals bei der Revisionsberatung der V e r ka u f s o r d n u n g die Gegensätze aufeinander. Mancher Wunsch des Sortiments mußte fallen gelassen werden, manche Forderung des radikalen Flügels des Verlags abgelehnt oder wenigstens abgeschwächt werden, bis es gelang, die nun vorliegende Fassung der Vcr- kaufsordnung zum Gesetz zu erheben. Ob sie die aus sie ge setzten Erwartungen rechtfertigen, ob vor allen Dingen die jetzige Fassung der ZZ 11 und 12 der in den letzten Jahren zu einer immer größeren Gefahr für den Gesamtbuchhandel aus gewachsenen Verlegerschleuderei den nötigen Damm entgegen setzen wird, das muß uns erst ihre Anwendung in der Praxis zeigen. Ganz vor Enttäuschungen werden wir Wohl kanm be wahrt bleiben. Auf Antrag Meitzner-Hamburg hat die Hauptversammlung die unentgeltliche Lieferung der großen Ausgabe des Adreßbuches des Deutschen Buchhandels an alle Mit glieder des Börsenvereins gegen eine Erhöhung des Jahres beitrags von fünf Mark beschlossen. Hatten wir auch geglaubt, daß die Lieferung der kleinen Ausgabe unter Aufnahme der Buchhändlergeographie in diese gegen eine geringere Erhöhung des Beitrags genügen würde, so glaubten wir doch wegen dieser kleinen Mehrbelastung der Mitglieder unsere Zustimmung nicht versagen zu sollen, uni so mehr, als wir annahmen, daß ein zweites Bedenken, die Unhandlichkeit der großen Ausgabe, durch Lieferung der zweibändigen Ausgabe hinwcgfalle. Leider sehen wir uns aber hierin getäuscht, da der Börsenvereinsvorstand nur die Gratislieferung der einbändigen Ausgabe in Aussicht stellt. Wir würden uns freuen, wenn dieser Entschluß noch kein endgültiger wäre und eine Bitte um Lieferung der zweibändigen Ausgabe noch Erfüllung finden könnte. Breiten Raum in den Verhandlungen nahmen die Anträge vr. Lehmann-Danzig und Genossen zur Verkaufs- und Verkehrs ordnung ein. Nach lebhafter Debatte einigte man sich auf einen Vorschlag Müller-Wien, die Anträge dem Börsenvercinsvorstande zur Prüfung zu überweisen, einen Vorschlag, dem auch Ihre Delegierten mit einer Ausnahme gern zugestimmt haben. Be dauerlich bleibt es nur, daß Herr vr. Lehmann auch wieder in seiner neuesten Nummer des Sortimenters allen den Sorti mentern, insbesondere den Führern der Kreis- und Ortsvereinc, die nicht ohne weiteres in allen Punkten ihm zustimmcn, niedere Motive unterschiebt, anstatt auch eine abweichende Meinung zu verstehen zu suchen und zu achten. Er kann versichert sein, daß, wenn wir auch ost seine allzu radikalen Wege nicht für gangbar halten, es auch unser Wunsch und Wille ist, für das Wohl nu feres Standes und besonders des Sortiments zu arbeiten. Muß es sein, so wollen wir getrennt, aber unter gegenseitiger Achtung — nicht Mißtrauen und Verdächtigung — marschieren, und ge meinsam für die Gesundung unseres Standes kämpfen. Leider muß das verflossene Geschäftsjahr in geschäftlicher Beziehung als wenig günstig bezeichnet werden. Die im Herbst durch den Balkankrieg entstandene allgemeine Spannung der Weltlage und die dadurch hervorgerufenen Schwierigkeiten auf dem Geldmärkte sind von sehr nachteiligem Einfluß auf die Geschäfte und speziell das Weihnachtsgeschäft gewesen, wenngleich in den Mittel- und Kleinstädten nicht in dem Maße wie in den Großstädten. Dazu kommt die immer mehr wachsende Konkurrenz der Warenhäuser. Ein den Ständen von der Regierung vorgelegter Entwurf des Gemeindesteuergesetzes versuchte diese Konkurrenz wenigstens einigermaßen einzudämmen. Als die Linlen-Mehrhcit der Zweiten Sächsischen Kammer diese Be stimmungen bis zur Unwirksamkeit abschwächen wollte, hat Ihr Vorstand eine eingehend begründete Eingabe an die Erste Kam mer um Wiederherstellung des Regierungsenlwurfs gerichtet. Haben wir auch leider keinen vollen Erfolg gehabt, so ist im Vereinigungsverfahren beider Kammern, wenn auch nicht eine Abschwächung, doch die völlige llnwirksammachung des Gesetzes verhütet. Wir sind am Ende unseres Jahresberichts, und ich möchte seinen Schluß ausklingen lassen in der Variation eines Armee befehls, den der Prinzregent von Bayern vor wenigen Wochen zum Regierungsjubiläum unseres Kaisers erlassen hat: »Freu dig wird unser Verband in edlem Wettstreit mit den übrigen Kreis- und Ortsvereinen jederzeit alle seine Kraft in ernster Ar beit und treuer Hingabe einsetzen, um die Organisation unseres Berufs und ihrer Ordnungen fest und scharf zu erhalten, die unfern Stand zu schützen berufen sind«. A. Diederich. Grüß Gott dich, Stadt, zu froher Rast, Tie du uns ost gezogen hast An deine rebgeschmiickte Brust, Singselig uns erfüllt mit Luft; So altersgrau und doch so jung, Du Stätte der Erinnerung An schöne Zeit, an scl'gc Zeit, Da uns das Herz so weit, so weit. So klang im Tafelliede unseres Kollegen Hayno Focken der alten Markgrafenstadt Meißen froh begeistert unser Gruß. Sie war mal wieder schön, die alte festefrohe Stadt an der Elbe, in der, man mag hinkommen, wann man will, immer »etwas los ist«. Heller Sommersonnenschein lag über ihren Giebel dächern und Türmen, Fahnen flatterten im Winde, kurz, die alte und doch ewig junge Stadt hatte wieder einmal ihr Festkleid angezogen und lächelte den sächsischen Buchhändlern, unter denen sie manchen lieben Bekannten entdecken mochte, fröhlich zu, als ob sie sagen wollte: Das wird heute mal wieder eine feuchte Sitzung. Doch sie hatte Wohl in der ersten Freude ihres weinseligen Herzens übersehen, daß Damen mit dabei waren; auch hatte sie nicht bemerkt, daß ihre Gäste in zwei wirklichen und leibhaftigen Salonwagen ankamen; sie kannte einige darunter, die ihr so standesgemäß nie zu nahe getreten waren. Ja, es waren wirk liche Salonwagen gewesen, nicht etwa 4. Klasse, wie einige Pessi misten in ihrem nichts durchbohrenden Sortimentergefühl an nahmen. Kollege Rcchcnberger, ein rühriges Mitglied des Fest ausschusses, stand in der wogenden Brandung der Somttagsaus-- flügler, in deren nivellierenden Massen schnell der Salonwagen- Nimbus verschwand, und zählte dem Bahnsteigschaffncr die Häupter seiner Lieben vor. Und sieh, es fehlte kein teures Haupt, er hatte sogar mehr, wie er geglaubt. Und wieviele hatte er ge zählt? 52! und dabei war der gewichtige Vorsitzende nur einmal gezählt. Aus allen Teilen unseres Sachsenlandes waren sie herbeigeeilt, und viele hatten die Mahnung beherzigt: Kein Vergnügen ohne die Damen; wenn auch immer noch einige darunter waren, die dachten: »aber mit die Damens läust's in dem Gelde«. Stolz und ehrfurchtgebietend grüßten uns bei unserer Wanderung über die Elbbrücke der herrliche gotische Dom und die Zinnen der Albrechtsburg, die Wahrzeichen Meißens. Oben angelangt, noch ein Blick vom Burgkellergarten hinunter auf das türmereiche Häusermeer der alten lieben Stadt, auf den sie durchfließenden Elbestrom und auf die grünen Hügel, die das ganze unvergleichlich schöne Bild umrahmen, und eine echte fröhliche Meißner Feststimmung war da und behauptete sich sieghaft an der blumengeschmückten Festtafel, die unser Vor sitzender, HerrDiederich aus Pirna, mit einem schwungvollen Toast auf Kaiser und König eröffnete. Nun stockt meine Feder. Soll ich sie alle aufzählen, die lieben Kollegen, die nun so nach und nach wie die Pilze in die Höhe schossen, einesteils um einen ihnen vom Festausschuß auf erlegten Trinkspruch, der schon im Salonwagen Qualen bereitet hatte, schnell los zu werden, andernteils, um einem übervollen 1077»
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