Suche löschen...
                        
                    Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.08.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-08-20
- Erscheinungsdatum
- 20.08.1913
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19130820
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191308207
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19130820
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel - Jahr1913 - Monat1913-08 - Tag1913-08-20
 
 
- Monat1913-08 
 
- Jahr1913 
- Links
- 
            Downloads
            - PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
- 
                              Volltext Seite (XML)
                              
                              3250 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. 192, 20. August 1913. die uns Sachsen mit besonderem Stolze erfüllen muß. Haben wir cs doch vor allem der Großzügigkeit und Freigebigkeit unserer Sächsischen Staatsregierung in Gemeinschaft mit der Stadt Leipzig zu danken, daß diese große nationale Schöpfung nun zur Tat wird. Stolz dürfen wir sein, daß wir den Man», der die erste Anregung zu diesem Werke gab, Herrn vr. Ehler- mann, den unser» nenney dürfen. Unser aller Dank gebührt ihm. Dank aber auch dem Manne, der dieses Werk mit eiserner Energie und großer Geschicklichkeit durchgeführt hat, Dank dem Ersten Vorsteher des Börsenvereins, Herrn Kommerzienrat Siegismund. Schwere wirtschaftliche Schädigung droht dem sächsischen Buchhandel durch die kurz vor Ostern erfolgte Anzeige einer Neu- ausgabe der Schmuck-Ausgabe des Landesgesang buches. Wohl auf allen Sortimentslagcrn befinden sich noch große Vorräte, und wie ein Hohn mußte es berühren, wenn wenige Tage vor Ostern, als das Konfirmationsgeschäft vorbei war, das Sortiment aufgefordert wurde, mit seinen Vor räten baldigst zu räumen. Bei Aufnahme von Neubestellungen im Februar hat man vom Erscheinen einer Neu-Ausgabe nichts verlauten lassen, einer Neu-Ausgabe, die die vorhandenen Vorräte völlig unverkäuflich macht. Auf eine Eingabe des Dresdener Vereins beim Evangelisch-lutherischen Landes-Konsistorium schien man in Erwägungen eingetreten zu sein, ob eventuell die beim Sortiment lagernden Exemplare der billigsten Ausgaben zurück genommen werden könnten. Inzwischen hat aber Ihr Vorstand ebenfalls eine Eingabe an das Konsistorium gerichtet und gleich darauf hingewiesen, daß ein solches Entgegenkommen keinesfalls genüge, da gerade diese Ausgabe als wenig gangbar Wohl zum geringsten Teil die Läger der Sortimenter fülle. Die Antwort lautet glatt ablehnend, auf die von uns geltend gemachten Punkte wird gar nicht eingegangen, sondern nur einfach eine Abschrift des dem Dresdener Verein zugegangcnen Entscheides gegeben. Während wir bet unserer Regierung stets auf weitest gehendes Verständnis unserem Stande und seinen Nöten gegen über rechnen konnten und wohl auch für die Zukunft rechnen dür- fen, muß dieses Sichhinwegsetzen über die Interessen einer an gesehenen Gruppe des Mittelstandes und feine erhebliche finan zielle Schädigung seitens des Landeskonsistoriums Bedauern und Verwunderung Hervorrufen. Ja, man weist noch ausdrück lich den Gedanken zurück, als ob man aus Wohlwollen für den Buchhandel die billigen Ausgaben zurücknehme, es geschehe nur, um dem Bedarf und Wunsch von geschlossenen Anstalten, deren Insassen als Käufer nicht in Frage kommen, zu genügen. Auch diese Angelegenheit wird uns nachher noch beschäftigen. Während in Preußen durch eine Verfügung des Kriegs ministeriums der Vertrieb der Generalstabskarten dem Buchhandel entzogen, bzw. bis zur Unmöglichkeit erschwert wurde, hat erfreulicherweise das Sächsische Kriegsministerium sich diesem Vorgehen, und Wohl in beiderseitigem Interesse, nicht angeschlossen. Wir können auch damit rechnen, daß bei der Er fahrung, die Preußen mit seinem Vertrieb der Karten in eigener Regie sammeln dürfte, schwerlich Sachsen Nachfolgen wird. Der Preußische Buchhandel lehnt nun die Zumutung der Lan desaufnahme und ihrer Organe, der Kartenvertriebsstellen, sich bei den angebotenen unzureichenden Bezugsbedingungen ferner hin um den Vertrieb der Generalstabskarten zu bemühen, ab und erklärt, eine Vertriebsstelle der Karten nicht übernehmen zu wol len, solange nicht der Rabatt aus eine angemessene Höhe ge bracht ist und dem Buchhandel eine dem buchhändlerischen Ver kehr entsprechende Bezugsweise der Karten ermöglicht wird. Wir bitten unsere Kollegen, sich diesem Vorgehen, soweit es den Ver trieb der Preußischen Karten anbelangt, anzuschließen. Der Kampfgegen die Schundliteratur, der leider bald zum Schlagwort für alle möglichen Bestrebungen geworden ist, sängt an, immer sonderbarere Blüten zu treiben. Wir kön nen es uns Wohl sparen, näher auf die neuesten Bestrebungen des Dürerbundes, den Buchhandel unter Zensur zu stellen und sich stempelpflichtig zu machen, einzugehen. Das Börsen blatt, wie auch andere buchhändlerische Fachblätter sind ja so fort dagegen auf den Plan getreten, und der Vorstand des Börsen vereins hat eine derartige Bevormundung des Buchhandels ener gisch zurückgewiesen. Unser Verband kann dieser Zurückweisung nur in allen Teilen zustimmen, und wir brauchen wohl an unsere Mitglieder nicht erst die Bitte zu richten, eine etwa an sie er gehende Aufforderung zur Übernahme einer Dürerbundstaffelei und zum Bezug durch die »Mittelstelle« glatt abzulehncn. Wiederholt ist aus dem Kreise unserer Mitglieder der Wunsch um Versendung der Verkaufsordnung bzw. der Verkaufs« bcstimmungen unseres Verbands an die Wie derverkäufe! und Auchbuchhändler ihres Platzes laut geworden. Dem war immer schwer nachzukommen, da die Vcrkaussordnung des Börsenvcreins durch ihre Fassung und Ausführlichkeit nicht übersichtlich und verständlich genug sür den Nichtfachmann ist und unsere Vcrkaufsbestimmungen, die doch nur als Ergänzung zur Vcrkaussordnung dienen, allein nicht genügen. Der Vorstand legt Ihnen daher einen Auszug aus beiden vor, der für die Verteilung an Wiederverkäufer und Auchbuchhändler bestimmt ist. Diesem Auszug soll gleich ein Verpflichtungsschein angefügt werden. Die Versendung soll vom Verband aus nur auf Antrag eines Mitglieds an die Wieder verkäufer seines Platzes erfolgen. Die dritte Herb st Versammlung des Verbands der Kreis- und Ortsbereine fand in Bayreuth statt, unser Verband war durch fünf Delegierte vertreten. Der erste Punkt der Tagesordnung — Jugendschriften-Ausschüsse der Lehrer vereine in ihrem Verhältnis zum Buchhandel — brachte neben vielem wertvollen Material für diese Frage die Anregung zu ge meinsamer Reklame des Sortiments und auch gleich ein Mittel hier zu, den Entwurf eines geschmackvollen Weihnachtsplakats. Ihr Vorstand hat Sie durch besondere Rundschreiben auf die Schaffung eines solchen Plakats hingewiesen, leider sind aber nur von wenigen Städten Bestellungen erfolgt. Wir wollen schon jetzt darauf aufmerksam machen, daß auch in diesem Jahre die Herausgabe eines solchen Weihnachtsplakats geplant ist, und würden es für wünschenswert ansehen, wenn in einer größeren Anzahl von Städten unseres Verbandsgebiets die Herren Kol legen einmal einen Versuch mit dieser gemeinsamen Reklame machen wollten. Von allergrößtem Interesse war die Aufstellung von Grund linien für eine Wiederverkäuferordnung seitens des Verbandsvorstands, die eine äußerst interessante und lebhafte De batte hervorrief. Leider hat sie einen praktischen Erfolg nicht gezeitigt, da sich die Vorsitzenden der Kreis- und Ortsvereine in der nachfolgenden Leipziger Versammlung überzeugen lassen mußten, daß diese schwierige Materie heute doch noch nicht so weit geklärt ist, um sie in feste Paragraphen zu fassen. Wie ein eiserner Bestand auf allen Verhandlungen der letz ten Jahre erschien auch dieses Mal die Revision der Verkaufsordnung wieder auf der Tagesordnung. Mit den Beschlüssen der Bayreuther Tagung hierzu konnte das Sortiment Wohl zufrieden sein, leider haben aber die Kantate- Beschlüsse dann viel Wasser in unfern Wein gegossen. Recht erfreulich waren die Mitteilungen, die uns Herr Georg Eggers in seinem Referate über »Verkauf von Remit- tenden-Exemplaren durch den Verleger an Warenhäuser oder direkt ans Publikum« machen konnte. Hier konnte er uns zeigen, was das Sortiment durch Zusammenschluß und Einigkeit vermag. Eine Anzahl bedeutender Berliner Sortimentsfirmen hat an 28, zum Teil sehr angesehene Verleger, die an das Kauf haus des Westens Remittenden-Exemplare geliefert hatten, eine Erklärung gesandt, dahingehend, daß, wenn dieser in letzter Zeit immer häufiger werdende Verkauf von sogenannten »Remitten- den-Exemplaren« an Warenhäuser nicht aufhöre, sie jede Ver wendung für die betreffenden Firmen in Zukunft ablehnen wür den. Das Resultat war, daß in wenigen Tagen von den 28 Firmen sich 26 durch Unterschrift verpflichteten, keine Remitten den-Exemplare an Warenhäuser mehr abzugeben. Der letzte Punkt der Tagesordnung brachte ein Referat über die Gefälligleitsgeschäfte im Buchhandel. Hier gelangte man zur Aufstellung eines Verpflichtungsscheines für Angestellte, der diesen solche Geschäfte verbietet. Glaubt nun Ihr Vorstand auch, daß diese Gefälligkeitsgeschäfte, die das
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
 
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder