- ^ „ m.t Beifall ausgenommen- Sammlung In gleicher Ausstattung wie Sie ubera meine Bauern^ Sie bereits öer sämtlichen Sauecngeschichten Luüw.g nachhaltigen Erfolg wuröe, im Lauf. e.s.m M--- erscheint am s. März Luörolg "Thoma ^achbarsleute Sämtliche Kleinstadtgeschichten 2Z2 Seilen. In Leinen 3.62 Mk. ri»k Sank entftölt: P-ttr Sp-nninger- Li-besab-n.eue- / Krawall / Der W-MA-He Glaub-nMle / Bis. marck , Kaspar Asam / Kabale und Liebe / Da« alle Recht / Das Volks,ed/ L as Begräbnis / Aus dem Bahnsteig / Tsa—1/ Der Biedermann / Unser guater, alter Herzog Karl— / Liebe um Liebe / Ais Referendar / Junker Hans / Die unterbrochene Bertha / Anfänge / Dnkel Peppi Aus diesen Seilen, in denen zum erstenmal die bisher in drei oder vier Werken ver. streuten Kleinftadtgeschichten des unvergeßlichen Dichters gesammelt find, schildert ein großer, unbestechlicher Realist den ganzen Zauber und Humor einer romantischen Welt. Ls ist die Welt der Kleinstadt, in der jedermann aus gut altbayrisch »Herr Nachbar" sagt, vcirl.^6 RLvciri Nr. 48 Sonnaben. in der man sehr viel von einander weiß und manchmal zu viel, denn die Traulichkeit, De- haglichkeil und Verflochtenheit des Kleinstadtlebens bat auch ihre Schattenseiten. Jeder schaut dem andern in den Suppentopf, und das führt zu Klatsch und Zwistigkeiten, zu Stürmen im Wasserglas, die Ludwig Thoma Gelegenheit zu heiler überlegener Schil- derung geben und zur Bewährung seiner gütig verständnisvollen, aber scharfsichtigen Menschenkenntnis. Mit der warmen Innigkeit und dem leisen Lächeln, die uns die Welt Spitzwegs so teuer machen, zeigt er uns den lieben Nächsten, wie er liebt und leidet, wie er Reden hält, vor sich und den anderen Theater spielt, aber auch daß ihm trotz allen Lächcr- lichkeiten des Lebens das Herz auf dem rechten Fleck sitzt. Und indem er uns das Bild der bescheidenen Kleinstadlwelt und ihrer Menschen zeigt, gibt er uns ein Bild der Welt über- Haupt, denn Menschen sind überall Menschen. So öffnet sich aus engem Rahmen eine weite Schau, und wir dürfen uns, wenn diese sonderbaren Käuze vor uns aufmarschieren, gar oft in heiter wehmütiger Lrkennlnis sagen: Das bin ja ich. In diesen mit der ganzen reifen und reichen Kunst des Dichters erzählten Geschichten zeigt sich Thoma zuweilen als der bissige, auch vor treffenden Derbheiten nicht zurück- schreckende, doch niemals verletzende Satiriker, so baß jeder Leser, der an einem kernigen, scharfen, aber prachtvoll gesunden Buche Vergnügen findet, voll aus seine Rechnung kommt. Viel öfter freilich zeigt sich der Dichter als der liebevolle Humorist, der die wunder- lichen Heiligen, die er vorführt, mit allen ihren kleinen Menschlichkeiten und Schwächen warm in sein Herz geschlossen hat. Wirklich lustige Sucher von hohem öichterischen unö geistigen Rang stnö in Deutschlanö nicht eben allzu häufig: hier ist eines öer Allerbesten! Unö auch öer norööeutsche Leser wirö an öiesem neuen Luöwig Thoma/ öer ihm keine munöartlichen Schwierigkeiten macht/ seine Helle unö un eingeschränkte Kceuüe haben. cok6>Wl.i.clr^ciucttcu 38. Februar 1983