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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.02.1938
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1938-02-24
- Erscheinungsdatum
- 24.02.1938
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- Deutsch
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die aufmerken lassen: Hier sind Kräfte am Werk, die den in der Zeit wirkenden entgegengerichtet sind. Aber es zeugt nicht immer von bösem Willen, wenn nach solchen Büchern gegriffen wird. Oft ist es einzig das Verlangen, im Gewesenen oder Kom menden zu suchen, was im Heute nicht zu finden ist. Eine weitere und letzte Kraft wirkt sich in der betrachteten Richtung aus, gleichsam über allen jenen genannten Kräften stehend, Macht und Kraft gesellschaftlicher Meinung. Anonymer Herkunft und anonymen Wesens gleicht sie in ihrer Wirkung jener der öffentlichen Meinung, nur eben beschränkt auf engeren Geltungsbereich. Urplötzlich taucht die Meinung auf und be hauptet sich hartnäckig etliche Zeit, aus diesen und jenen Grün den ist gerade jenes, einzig jenes und kein anderes Buch der Gegenwart notwendig. Es nicht zu kennen, nicht gelesen zu haben, es nicht diskutieren zu können bedeutet, nicht modern, nicht zeitverhaftet, nicht vollwertiges Glied einer bestimmten ge sellschaftlichen Gemeinschaft zu sein. Und wer vermag solchen Argumenten, solchem Druck zu widerstehen? Sogar der Buch händler nicht, dem dieser Vorgang zugleich materiellen Vor teil erbringt. Dergestalt führen die verschiedenartigsten Kräfte einen Zu stand herbei, der im Bereiche geistiger und kultureller Belange nichts weniger als unerfreulich ist. Die Tatsache an sich, daß alljährlich sich einige Schlager herausbilden, gibt weniger An laß zur Besorgnis als die Folgen, die sie zeitigt. Der Buch schlager zerstört und vernichtet geistige Werte; zumindest hemmt er die Entwicklung fruchtbarer, dichterischer Ansätze. Nicht nur Ansätze, nein, selbst Werke der Reife überschattet er, hemmt und hindert ihre Wirkungsmöglichkeit, ohne sie jedoch verhindern zu können. Aber die besten Kräfte verkümmern, wenn sie nicht Nahrung erhalten, so auch der Künstler, Dichter oder Schrift steller, wenn das lebendige Echo ausbleibt, wenn der Anruf ungehört verhallt. Aber die Frage stellen: wie dem übel begegnen, heißt die Sachlage verkennen. Die daran Beteiligten und Interessierten, Autor, Verlag, Sortiment bleiben in ihrer Haltung einzig auf sich gestellt. Nicht so sehr Kräfte äußerer Art können die Ent scheidung herbeiführen als vielmehr solche innerer Art wie Takt, Pflichtgefühl und Verantwortungsfreudigkeit. Denn es ist nicht zu verkennen, daß der Buchschlager in starkem Maße eine finan zielle Grundlage bedeutet, auf die keiner der Beteiligten ver zichten wird noch kann. Es bleibe aber dahingestellt, ob eine gleichmäßigere Verteilung der Kaufkraft auf mehrere, dabei wertbeständigere Bücher nicht den gleichen materiellen Erfolg bietet. Und dies hinwiederum schließt erzieherische Ausgaben in sich ein, die einen Teil der gewaltigen kulturellen Aufgabe aller am Buch Schaffenden darstellt. Hans Joachim Kuhm i. Hse. Müller L Rühle, Darmstadt. Aus dem graphischen Gewerbe Die diesjährige große Reichsarbeitstagung Druck und Papier findet vom 10. bis 12. Juni in Leipzig statt. Die Terminfestsehung erfolgt vor allem mit Rücksicht auf die saison- mäßige Bcschäftigungslage in der Papierverarbeitung und im gra phischen Gewerbe, die im Sommer viel eher ein Abkommen von Be triebsführern und Gefolgschaftsmitgliedern möglich macht als im Winter mit dem starken kurzfristigen Arbeitsanfall. Bis jetzt sind für diese Tagung dreiundachtzig Vorträge aus allen Gebieten des graphischen Gewerbes vorgesehen u. a.: »Die Auswirkungen der Gemeiuschaftswerbuug für das Buch«, »Die Regelung der Arbeits bedingungen bei Angestellten und Arbeitern des Verlagsgewerbes«, »Neue Einbandmaterialien und ihre Verarbeitung für den Verleger einband«, »Geschmacksfragen um den Verlegereiuband«, »Lohn- und Preisfragen in der handwerklichen Buchbinderei«, »Neue Druck platten für den Offsetdruck«, »Neues Material für Handsatztyp'n und Maschinensatz«, »Kommen wir zu einem neuen Stil in der Typographie?«'. Auf einer Ausstellung wird sich Gelegenheit bieten, neue Werkstoffe, die für das graphische Gewerbe, die Papier erzeugung, Papierveredelung und Papierverarbeitung bestimmt sind, in Augenschein zu nehmen. In dieser Ausstellung wird man außer vielen Wcttbewerbsarbeiten aus der letzten Zeit auch den auf der Pariser Ausstellung 1937 preisgekrönten Stoffen begegnen. Mit der Frage der Schaffung von Norme netiketten für Druckpapier beschäftigt sich ein Aufsatz in der »Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker« (Nr. 5), dem eine Anzahl von Vorschlägen in Tabcllenform beigegeben sind. In diesem Aufsatz wird der Stand punkt vertreten, daß das Hauptziel darin bestehen muß, Druck papiere nicht in erster Linie nach ihrer Stoffzusammensetzung, son dern nach ihren Eigenschaften zu kaufen und zu liefern. Unter diese »Eigenschaften« fallen u. a.: Glätte, Trockenfähigkeit, Rupffestigkeit, Dehnung, Kratzwirkung oder Stäuben des Papiers. Wenn nun ver ständlicherweise vom Standpunkt des Druckers aus betont wird, daß diese Eigenschaften für den Drucker oft weit wichtiger sind als die Vorschrift, daß die betreffenden Papiere höchstens einen bestimmten Prozentsatz Zellstoff enthalten dürfen, so steht dem das Verlags interesse gegenüber, bei dem es sich mit in erster Linie um die Halt barkeit der Druckpapiere handelt. Wie auf der Leipziger Herbstmesse 1937 wird auch während der Frühjahrsmesse 1938 im Meßhaus »Stentzlers Hof« (Papiermesse) wieder eine von der Wirtschaftsgruppe Druck und Papterverarbei- tung in Gemeinschaft mit der Wirtschaftsgruppe Pappen-, Zellstoff und Holzstofferzeugung durchgeführte große Leistungs- und Exportschau zu sehen sein. Sie steht unter dem Motto »Werk stoff Papier« und dauert vom 6. bis 11. März. Gelegentlich der diesjährigen Leipziger Frühjahrsmesse veran stalten der Deutsche Buchdrucker-Verein E. V. und der Graphische Bund E. V., Gemeinschaft zur Forderung des graphischen Gewerbes (die frühere Societas), im »Haus Vaterland« zu Leipzig, Adalf- Hitler-Straße, am 9. März, 20 Uhr, einen gemeinsamen Messeabend. Das Fachliche wird umrahmt sein von musikali schen und künstlerischen Darbietungen. Mit Wirkung vom 1. Januar 1938 sind wieder neue Anord nungen der Überwach ungs stelle für unedle Me talle in Kraft getreten, die in Nr. 2861937 des »Deutschen Reichs anzeigers« veröffentlicht wurden, und die zum Teil auch das gra phische Gewerbe betreffen. Von besonderer Wichtigkeit ist der Ab schnitt C der Bekanntmachung 12, der Ausführungsbestimmungen zur Vornahme unvorhergesehener und dringender Ausbesserungs arbeiten enthält. Die hiermit im Zusammenhang stehende Aus nahmebestimmung (Ziffer 22 der Bekanntmachung 5) ist aber nicht anwendbar auf den Bezug und Verbrauch graphischer Metalle, und zwar auch dann nicht, wenn z. B. zur Auffrischung des Setzmaschinen oder Stercometalls dringend Metall benötigt wird, oder weil plötz lich das Metall stark verunreinigt oder zinnarm geworden ist und beim Guß (besonders auf der Setzmaschine) Schwierigkeiten ein- treten. Auch in diesen Fällen darf die Lieferung der benötigten Me talle erst nach Aushändigung der Bedarfsbescheinigung erfolgen. Ein freier Verbrauch unedler Metalle kommt nach Abschnitt C der Be kanntmachung 12 nur für unvorhergesehene und dringende Aus besserungsarbeiten an Maschinen, Betriebseinrichtungen und der gleichen in Betracht. Auskunft erteilt das Wirtschaftsamt der Fach gruppe 1 (Buchdruck) in Leipzig C 1, Nanftsche Gasse 14. Schon früher war hier davon die Rede, das Augenmerk auf die Abstoßung des entbehrlichen Schrift- und Plat tenmaterials zu richten (siehe z. B. »Börsenblatt« Nr. 200 vom 31. August 1937). Es ist hierbei insbesondere auch auf alte Klischees (Galvanos, Zink- und Kupferätzungen) hingewiesen wor den, die sich im Lause der Jahre angesammelt haben und vielfach nicht mehr zur Benutzung gelangen. Nun hat auch die Reichspresse kammer zu dieser wichtigen Angelegenheit Stellung genommen. Die Firmen der gewerblichen Wirtschaft sollen durch die Tages- und Fachpresse darauf hingewiesen werden, daß sie alle alten Klischees, deren Wiederverwendung nicht mehr zu erwarten ist, beschleunigt dem Altstoffhandel zufllhren. Die Mehrzahl aller Firmen, so betont die Reichspressekammcr, heben einmal gebrauchte Klischees jahrelang auf, ohne daß eine Wiederverwendung stattfindct, während bei der Verknappung van Zink und Kupfer diese alten Klischees wertvolle Rohstoffe darstcllcn. Unter dem Namen »Viermagazin-Linotype, Mo tz e l l 1 6« hat die Mergenthaler Setzmaschinen-Fabrik G. m. b. H., Berlin, wieder einen neuen Setzmaschinentyp auf den Markt ge bracht. Es handelt sich hierbei um einen Ausbau des Modells 8 der Linotype bis auf vier Magazine. Mit diesem neuen Maschtnentyp stehen jetzt außer den Brotschriften noch eine oder zwei Auszeich- L6S Nr. 46 Donnerstag, Len 34. Februar 1988
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