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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.03.1933
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1933-03-07
- Erscheinungsdatum
- 07.03.1933
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1933
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S6, 7. März 1833. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. DtschnVnchhandel. Wcrbcwochc des Deutschen Flottcuvcreins. — Unterstützt von Behörden und Organisationen wird der »Deutsche Flotten- verei n«, der in ungefähr 250 Städten des Reichsgebietes vertreten ist, in der Woche vom 26. — 31. M ar 1033 eine Werbewoche durchführen. Uber die einzelnen Veranstaltungen liegen bestimmte Angaben noch nicht vor. Dem Sortimentsbuchhandel wird jedoch empfohlen, die Pressenachrichten hierüber zu beachten nnd besonders mit Ortsgruppen des Flottenverems eine Zusammenarbeit (Sonder fenster für Schiffahrts-Literatur n. a.) anz-ustreben. Ausstellung. — Vom 11. bis 20. März 1933 wird in den Essener - Ausstellungshallen vom Luftfahrtverein Nnhrgau die Deutsche L n f t sp o r t - A u s st e l l u n g (Dela 1933) gezeigt. Die Literatur- Ausstellung dabei ist der Buchhandlung G. D. Baedeker, Essen übertragen worden, die alle neueren Werke über Lustfahrtknnde, Segelfliegerci, Flugzeugbau nnd verwandte Gebiete ansstellen wird. Verein der Berliner Buch- und Kuustantiquare E. V. — In der Jahreshauptversammlung, die am 23. Januar 1933 stattfand, wurde der bisherige Vorstand wiedergewählt: dieser besteht aus den Herren: vr. Fritz Homeycr (Arthur Collignon G. m. b. H.), Vor sitzender; I. N. Loewe (Friedländer L Sohn), Schatzmeister: Günther Mccklc n >b u r g (I. A. Stargardt), Schriftführer: Albert Jolowicz, Beisitzer. Hundert Jahre Schriftgießerei Genzsch L Hcyse. — Am 28. Fe bruar bestand die Schriftgießerei von Genzsch K Heyse in H a m bürg hundert Jahre. Bedeutende Graphiker und Künstler haben für die Firma die verschiedensten Schriften gezeichnet, die ihr Weltruf ver schafften. Im Februar 1930 kam eine Interessengemeinschaft der Firmen H. Berthold A.-G. in Berlin, Bauersche Gießerei in Frank furt a. M., D. Stempel A.-G. in Frankfurt a. M. und Genzsch L Heyse zustande. In der Fortführung der Firma und in der bis herigen Leitung durch den alleinigen Vorstand, Direktor Hermann Genzsch, erfolgte keinerlei Veränderung. Der Juugbuchhändlerkrcis Köln-Bonn bespricht auf seiner nächsten Zusammenkunft am Mittwoch, dem 15. März (20 Uhr im Gildeverlag, Köln, Neumarkt 18 a) die neue Schrift Josef Nadlers: »Buchhandel, Literatur und Nation in Geschichte und Gegenwart«. F. T. Verlagsabcnde der Verlagsbuchhandlung Julius Püttmann. — Der im Börsenblatt vom 7. Januar angekündigte Vortrag des Herrn vr. mecl. et plril. Ganger über Psychoanalyse, als Fortsetzung der begonnenen Reihe, erfreute sich eines besonders starken Besuches. Die von Herrn vr. Gauger vorgetragencn Kapitel aus seinem ge planten Buche über Psychoanalyse, besonders belebt durch Einbe ziehung einer ganzen Anzahl praktischer Beispiele, bewiesen durch das starke Interesse, welche Bedeutung diesen Arbeiten zuzumessen ist. In demselben Nahmen sprach Herr vr. Achelis in Fortsetzung seines ersten Vortrages über das Thema »Die Frage nach der Be ziehung zwischen Mensch und Tier« am 1. Februar. Teils auf den Forschungen des Wiener Psychologen Freud fußend, zeigte der Vor tragende den Unterschied in dem Verhältnis zwischen Mensch und Tier, beginnend mit der vorgeschichtlichen Zeit (Totemismus) weiter führend bis in die Moderne. Auch dies ein Abend besten Erfolges für den Vortragenden wie für den Veranstalter. Weiter sprach am 24. Februar Herr Rechtsanwalt I)r. Fritz Dehnow aus Hamburg über das Thema: »Wie wird das Recht gesund?« Die Ausführungen des Redners fanden außerordentliches Interesse und leiteten zu einer interessanten Diskussion über, sodaß auch dieser Abend als ein voller Erfolg angesehen werden konnte. »Die Nibelungen in Sage und Dichtung.« — Die unter dieser Bezeichnung znm Gedächtnis Wagners von der Universitäts- Bibliothek Leipzig veranstaltete Ausstellung bietet dem Sorti menter manche Anregung für Sonderfenster, zu deren Veranstaltung sich während des Jubiläumsjahres ja noch mehrfach Gelegenheit findet. Es muß nicht immer Wagner selbst sein oder die Werke, die man jetzt allenthalben in den Schaufenstern sieht; auch die Stoffe, die er behandelt hat, geben dem Buchhändler die Möglichkeit, an knüpfend an die das ganze Jahr beherrschenden Gedenktage für be stimmte Teile seines Lagers zu werben. Man denke nur an Themen wie: Die deutsche Heldensage, Parzival, Lohengrin und der Gral, Minnesang und Meistersang, Hans Sachs und seine Zeit, Nürnberg und küe alten deutschen Städte, die Wartburg (dies evtl: auch als Luthcrfenster). Am ausgiebigsten für eine stofflich bedingte Aus stellung ist jedoch sicher die Nibelungcnsage mit ihrer weiten Ver breitung und ihren noch immer andauernden Neubearbeitungen. Die Ausstellung zeigt zunächst die altnor'dischen Formen der Sage. Daran schließen sich Nachbildungen der Handschriften des Nibelungenlieds, auch die eines illustrierten Manuskripts, und Zeug nisse über seine Wiederentdeckung durch Bodmer 1756 und seine erste Ausgabe durch Myller 1782. Diese war Friedrich dem Großen ge widmet und überreicht worden, doch dieser schrieb zurück, das Lied sei »keinen Schnß Pulvers wert«, und er verfaßte im Anschluß daran seine bekanirte Schrift über die deutsche Literatur. Weiterhin sieht man ältere und neuere Ausgaben in großer Zahl, von denen unter den älteren die von v. d. Hagen, Lachmann und Simrock, unter den neueren der für die Pariser Weltausstellung 1900 angefertigte Prachtfolioband der Neichsdruckerci mit Farbenholzschnitten von Sattler die bemerkenswertesten sind. Übersetzungen, Auszüge und andere Bearbeitungen leiten über zu den Nachdichtungen, die schon im späten Mittelalter mit dem Volksbuch vom Gehörnten Siegfried beginnen, nach dem Hans Sachs eine »Tragedia vom Hörnen Sew- fried« verfaßte. Bodmer dichtete ein Epos in Hexametern »Die Rache der Schwester«, nnd seit den Romantikern reißt der Faden nicht mehr ab. Fouquö, Naupach, Uhland, Dahn, Wilbrandt, Geibcl dichteten oder entwarfen Nibelnngendramcn, alle überragt von Hebbels gigantischer Trilogie und auch von Ibsens düsteren »Helden auf Helgeland«. Jordans einst viel gelesenes Epos ist jetzt wohl vergessen, wie sehr aber der Stoff auch die noch lebendeil Dichter packt, zeigt das Drama Paul Ernsts nnd die Balladen von Agnes Miegel und Siegfried v. d. Trenck — vom Nibelungeufilm und seiner Prosabearbeitnng ganz zu schweigen. Von musikalischen Umformern des Themas hat die Leipziger Universitäts-Bibliothek nur Wagner berücksichtigt, diesen aber dafür als Hanptheld besonders ausführlich. Aus der großen Zahl der hierhergehürigeu Maler und Graphiker seien nur Schnorr v. Carolsfcld, Makart, Staffen, Hendrich, Thoma, Böcklin und Sattler genannt. Niemand wird die Ausstellung, die noch längere Zeit geöffnet bleibt, ohne reiche Anregungen verlassen. vr. M. Hofma n n. Achtung Biirherdicbstahl. In dem Mathematischen Seminar der Universität Göttingen wurde eine große Anzahl Bücher gestohlen. Alle Werke waren in einem graugrünen Bibliotheksumschlag gebunden und auf der ersten und oft auf der elften Seite mit einem Stempel versehen. Es fehlen Werke über Theoretische Physik, Zahlentheorie, Elektrodynamik, Optik und u. a. Dcdekind, Gesammelte Werke, Stroemgren, Astronomie, mehrere Bände aus dem Handbuch der Physik und dem Handbuch der Experimentalphysik. Das Seminar bittet den Antiquariatsbuchhandel, ihm bei der Aufklärung des Dieb stahls behilflich zu sein und ihm Mitteilung zukommen zu lassen, wenn bereits Bücher in diesem Einband angekauft wurden oder un- geboten werden. Die Kriminalpolizei ist bereits verständigt. In Preußen verboten. — Gemäß § 7 der Verordnung des Reichs präsidenten zum Schutze des deutschen Volkes wurde die Druckschrift »Strick — Wochenzeitweiser 1933«, Ludendorffs Volkswarte-Verlag G. m. b. H., München, für den Bereich des Freistaates Preußen be schlagnahmt und eingezogen. (Deutsches Kriminalpolizeiblatt Nr. 1493 vom 4. März 1933.) 'kersonalnacürickten. Jubiläum. — Herr Prokurist Walther Giers konnte am 1. März 1933 auf eine 25jährige Tätigkeit als Leiter des Buch verlages der Germania A.-G. in Berlin zurückblicken. Viele Er folge begleiteten seine Arbeit. Der Börscnverein verlieh Herrn Giers das tragbare Ehrenzeichen in Bronze. Gestorben: Am 5. Februar Herr Wilhelm He riet in Berlin im 79. Lebensjahre. Der Verstorbene hat sich besonders vor dem Kriege auf dem Gebiete des Neisc- und Versandbuchhandels sehr erfolgreich betätigt und hat auch mehrere Verlagsunternehmungen gegründet. Mehrere Jahre lang war er Vorsitzender des Vereins der Reise- und Versand buchhandlungen. Adolf Schund k. — In der Nacht vom 28. Februar auf 1. März ist der langjährige Schriftleiter des »Allgemeinen Anzeigers für Buchbindereien«, Stuttgart, Herr Adolf Schmid, plötzlich nnd völlig überraschend an den Folgen eines Schlaganfalls aus dem Leben ge schieden. Während 36 Jahren hat der Verstorbene den in Fachkreisen bestens bekannten »Allgemeinen Anzeiger für Buchbindereien« ge leitet und die Zeitschrift, der er feine Lebensarbeit gewidmet hat, zu der Bedeutung und Anerkennung emporgeführt, die sie heute im graphischen Gewerbe genießt. Das Buchbindergewerbe verliert an dem Verstorbenen einen Förderer und treuen Freund, der besonders den buchbinderischen Organisationen seine Erfahrungen und seine Mitarbeit in reichstem Maße zur Verfügung gestellt hat. 165
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