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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.02.1925
- Strukturtyp
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- 1925-02-26
- Erscheinungsdatum
- 26.02.1925
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- Deutsch
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3366Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. ^ 46, 26. g^bruar 1925. Ausgabe neuer Reichsbanknoten zu 1000 Reichsmark mit dem Da tum vom 11. Oktober 1924. — In diesen Tagen werden auf Grund des Bankgesetzes vom 30. August 1924 neue Nelchsbanknoten zu 1000 Reichsmark in den Verkehr gegeben werden. Sitz sind 05X190 mm groß und auf weißem Papier gedruckt, das auf dem rechten Teil der Vorderseite eine hellbraune Färbung aufwcist. Bei der Durchsicht läßt das aus einem besonderen Stoff gefertigte Papier ein fortlaufen des dunkles Wasserzeichen erkennen, das den stilisierten Reichsadler und darüber zwischen zwei halbkreisförmig gebogenen Linien das Wort »Ncichsbank« in großen lateinischen Buchstaben zeigt. Auf dem mit oraugcrot- und grüngcmischten Fasern belegten Schaurand der Vorderseite befindet sich in der Mitte eine große und darüber die kleine Wertzahl »1000« in braunschwarzer Farbe. Das Druckbild der Vorderseite wird rechts durch eine breite gelbbrauu-rotbraun-blau ge haltene Zierleiste begrenzt, auf der von reichem Linienschmuck umgeben ein dunkelbraun getöntes Holbcinsches Kopfbilduis. den Patrizier Her mann Hillebrandt Wedigh von Köln darstellend, angebracht ist. Das linke größere Feld zeigt einen in den Farben gelbbraun-rotbraun- graugrün spielenden netzartigen Jrisgrund mit der Wertbezcichnung »1000 Reichsmark« und dem blaugrau erscheinenden Kontrollbuch- stabcn im unteren Teil. Die in braunschwarzer Farbe und deutschen Buchstaben aufgedruckte Beschriftung lautet: Neichsbankuote Tausend Reichsmark. Ausgegcben auf Grund des Baukgesetzes vom 30. August 1924. Berlin, den 11. Oktober 1924. (Folgen Unterschriften.) Reben den Unterschriften befindet sich der Stempel mit dem Adler und der Inschrift »Neichsbankdirektorium« in großen lateini schen Buchstaben. Unten links ist die Wertzahl »1000«, unten rechts und oben in der Mitte des linken Feldes sind Neihcnbezcichnuug und Nummer in roter Farbe aufgeöruckt. Auf der rechten Seite ist die Note mit einer gemusterten Blindpräguug versehen, die im unteren Teil den Kontrollstempcl enthält. Die Rückseite zeigt links einen etwa 35 mm breiten umbedruckteu Rand. Das in den Farben olivbraun-grün, rotbrauu-rotviolett und braunschwarz spielende Druckbild der Rückseite besteht aus einer großen, eiförmigen Guilloche, die in der Mitte, zwischen zwei aus -reichverziertem Linienwerk zusammengesetzten Kreisen die Zierzahl »1000« und den schwachgebogencn Strafsatz in kleinen deutschen Buch staben enthält. Oben steht das Wort »Neichsbankuote«, unten die Wertangabe »Tausend Reichsmark« in lichten Zierbuchstaben. Die vier Ecken werden durch rechtwinklige Linienstückc ausgesüllt, die in schräg- gestellter Anordnung die Inschrift: Tausend 1000 Reichsmark tragen. Reihcnbezeichnung und Nummer sind oben links und unten rechts in rotbrauner Farbe aufgedruckt. Anzeigcuancrbicten mit ausgcklcbtcm Zeitungsausschnitt. Das »Amtsblatt des Ncichspoftministeriums« schreibt in seiner letzten Num mer: Es ist zur Sprache gekommen, daß Anzeigenanerbieten mit auf geklebtem Zeitungsausschnitt immer noch unter Berufung aus eine frühere Verfügung als Volldrucksache beanstandet und mit Nachgebühr belastet werden. Zur Vermeidung von Zweifeln wird daher darauf hingewiesen, daß durch die Verordnung vom 1. Oktober 1924 — Amts blatt-Verfügung Nr. 623 von 1924 — mit Wirkung vom 1. November 1924 die bisherige Vorschrift, daß verschiedene Vervielfältigungsver- sahren nur bei der ursprünglichen Herstellung der Druckstücke ange wandt sein dürfen, weggefallen ist. Fetzt find nachträgliche Ergän zungen oder Änderungen eines Druckstücks durch das gleiche oder ein anderes nach 8 7, I der Postordnung zugelasfenes Vervielfältigungs- werfahren in unbeschränktem Umfang erlaubt. Es macht da bei keinen Unterschied, ob die Nachtragungen oder Änderungen auf dem Druckstttcke selbst stehen oder sich, wie bei den Anzeigenanerbieten, auf an- oder aufgeklebten Druckstücken befinden. Gntcnbcrg-Erinnerungs-FondS. - Wie der »Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker« aus New Pork berichtet wird, ist in den Vereinigten Staaten Nordamerikas eine Sammlung für das G u t e n b e r g - M u s e u m in Mainz in die Wege geleitet worden. In New Bork wurde von der dortigen Vereinigung der Buchöruckerei- besitzer ein besonderer Ausschuß eingesetzt, der eine rege Werbetätigkeit entfaltet. An der Spitze des Ausschusses steht Herr Edward E. Bartlett, der im November 1924 in Deutschland gewesen ist und hierbei Ge legenheit nahm, das Gutcnberg-Museum in Mainz zu besichtigen. Der vom Ausschuß versandte Werbeprospekt enthält eine Aufnahme des Mainzer Gutenberg-Denkmals, die gleichzeitig den Besuch des Amerikaners Bartlett mit verschiedenen deutschen Herren, u. a. dem geschäftsführenden Vorsitzenden der Gutenberg-Gesellschaft, Herrn I)r. A. Nuppel, im Bilde festhält. Am erfreulichsten wird wohl in Deutsch land die Mitteilung ausgenommen werden, Laß dieser Ausschuß hofft, wenigstens 25 000 Dollar als Gutenberg-Erinnerungs-Fondd zusam- menzubringen. * Das Fraucnftudium in Deutschland. — Die Zahl der an den Universitäten des Reichs studierenden Frauen, die im Sommer 1923 auf eine beträchtliche Höhe, nämlich aus 8591 gestiegen war, gegenüber 4000 im Sommer 1914, ist neuestens auf 7474 zurückgegangcu. Die Wahl der einzelnen Berufe zeigt, daß die Frauenwelt nicht mehr so einseitig wie früher einzelnen Berusszweigcn zuströmt, nämlich dev Medizin und dem Lehramt. Neuerdings streben die wissensdurstigcn Frauen stark zur Nationalökonomie und zur Rechtswissenschaft und damit im weiteren immer mehr zu wirtschaftlicher und sozialer Tätig keit. Auch die evangelische Theologie, die Pharmazie und die Natur wissenschaft wählt eine beträchtliche Zahl von Frauen, anscheinend ohne zu wissen, daß auch in diesen Berufen ein Unterkommen schwer sein wird. Die meisten Frauen studieren in Berlin, nämlich 1367 (im Sommer 1924), dann folgen München mit 896, Köln hatte 502, Frei burg 375, Frankfurt 530, Leipzig 389, Hamburg 341, Heidelberg 256, Bonn 337, Breslau 369, Münster 250, Marburg 255, Göttiugcn 215, Jena 260, Tübingen 205, Würzburg 167, Königsberg 169, Kiel 175, Halle 172, Gießen 105, Greifswald 115, Rostock 106, Erlangen 78. Neichskunstwochc Berlin 1925. — Ter Arbeitsplan ist nunmehr, nachdem das Berliner Messe-Amt die Hergabe der Ausstellungs halle zugesichert hat, sertiggestcllt und wird demnächst versendet. Aus dem Arbeitsplan ist für das Buch- und Papiergewerbe folgendes von Interesse: Unter II. Werkkunstschau (die Kunst in der Arbeit). Die Verwandlung des Rohstoffs durch die geistige Arbeit des Künstlers. 1. Papier: Bild (Verleger-Graphik, Kupfer-, Farben- und Kunst druck). 2. Buch: (Illustrationen, Schriftguß, Buchdruck, Vorsatzpapiere, Bucheinbände, Adrcß-Mappcn, Tapeten). Die Ausstellung soll zwischen dem 20. Oktober und 20. November stattfinden. K. Seltsamer Weg eines kostbaren Buches. — Benjamin Franklin, der seine denkwürdige, die Unabhängigkeit seines Vaterlandes ver bürgende »Verfassungsurkunde der 13 Vereinigten Staaten von Amerika« in französischer Sprache hat in Druck erscheinen lassen, hatte je ein Prachtexemplar König Ludwig XVI. und Marie Antoinette zum Geschenk gemacht. Das Exemplar, das der Königin gehört hatte, be findet sich noch heute tu der Nationalbibliothck in Paris, das des Königs aber gelangte in den Besitz der Nationalbibliothck von New- Dork, und zwar auf einem bemerkenswerten Umweg. Während des Sturmes auf die Tuilcricn am 10. August 1792 befand sich ein ameri kanischer Beobachter in Europa — es gab also auch damals schon ame rikanische »Beobachter« in Europa — in der Menge. Es war ein ge wisser Robert Gilmore aus Baltimore, der. als er in di.e Höhe sah, im buchstäblichen Sinne des Wortes mit der Nase auf ein Buch ge stoßen wurde, das ihm. von kräftiger Hand aus einem der Fenster des Schlosses geworfen, ins Gesicht flog, wobei seine Nase in unliebsame Berührung mit dem schweren Band kam. Zur Erinnerung an bas schmerzhafte Abenteuer nahm er das Buch mit. Es war ein Exemplar der »Verfassungsurkunde der 13 Staaten«, das in dunkclrotes Leder gebunden war, und dessen Einband das königliche Wappen trug. Das denkwürdige Buch gelangte später in den Besitz des vr. Thomas Eddis Emmet, eines berühmten NewAorker Bibliophilen, und kam schließlich in den Besitz der Nationalbibliothck zu New Jork, die in ihm einen ihrer kostbarsten Schätze verehrt. Der Übersetzer seines Übersetzers. — Unter diesem Stichwort teilt die »Belgrader Zeitung« mit, daß nach dem Grundsatz »Wie du mir. so ich dir« Bernard Shaw sich daran gemacht hat, ein Theater stück seines langjährigen Übersetzers, Siegfried Trebitsch, ins Eng lische zu übertragen. Das Stück »Frau Gittas Sühne« ist jetzt in London aufgcführt worden und hat als Schauplatz die Freie Stadt Danzig. Gitta ist die Gattin eines Professors und die Geliebte eines andern. Einigermaßen tragisch wird die Sache dadurch, daß der andere bei einer Zusammenkunft mit der Geliebten einem Herzschlag erliegt. Shaw scheint aber der Versuchung nicht widerstanden zu haben, die Sache in der ihm eigenen, originellen, aber durchaus nicht tragischen Beleuchtung zu sehen, sodaß, wie ein englischer Kritiker erzählt, Herr Trebitsch konstatieren mußte, daß sein dritter Akt in der Über setzung mehr einem Lustspiel als einer Tragödie glich. Man kann sich sehr gut vorstcllen, daß Shaw während der Arbeit des Übcr- setzens ein Gedanke kam, den er dann ohne Rücksicht auf den Ver fasser glänzend herausarbeitetc. Die Sache ist wirklich amüsant. Der besagte Kritiker rät Trebitsch, nun seinerseits die Shawsche Arbeit zu übersetzen - als neues Werk Shaws.
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